Sonderbare Diskussion. Geht es wirklich primär um Vorbilder und Genres?
Dreht es sich bei dieser Präsentation nicht - neben dem Ratespaß - auch ein bisschen um eine Art „Beweis“, dass auf kleinen Tasten ebenso gut oder schlecht gespielt werden kann wie auf großen? Auch in anderen Instrumentengattungen sind Größenvarianten bekannt, ob Flöten, Gitarren, Harfen oder Geigen. Manchmal geht es bei den Größenvarianten um Alterseignung, manchmal um die gewünschte Stimmlage oder Klangeigenschaften. Bei Synthesizern wohl eher um Transportabilität, Kosten und Konnektivität. Oder wie man die hohe Kunst des MIDI-Controllertastaturanhängens auch nennen mag ... Ich spiele beispielsweise zwei Varianten der Épinette des vosges: jene in G-Stimmung hat großzügiger angelegte Bünde, die in C hat kleinere Bundabstände. Beide sind gut spielbar, weisen aber unterschiedliche Klangcharaktere auf und erfordern Anpassung in der Spieltechnik. Mehr Wissenschaft braucht's nicht, meine ich.
Klein ist übrigens nicht immer fein: Die Tastatur auf dem Handy beherrsche ich nämlich nicht gut. Auf einer normalen Tastatur tippe ich etwas besser. Aber das nur am Rande.
Zu den Tastengrößen: Ich habe seit 1985 einen DX100 im aktiven Gebrauch, zudem Casio VL1, hatte fast alle Yamaha QY-Teile und diverse andere Kleintasteninstrumente. Allesamt waren, wie oben erwähnt, gewöhnungsbedürftig, das tat aber dem Spaß keinen Abbruch. Manchmal verwende ich kleine Instrumente, wenn es finanziell zu nichts Größerem langt oder wenn ich reise, oder wenn ich in einer kleinen Wohnung wohne. Manchmal nutze ich große Tasten, wenn ich mehr Platz, Geld und Glück habe. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Ich mag aber kleine Tasten gern - und gäbe es einen Minimoog Model D in Echt mit Minitasten, wäre ich durchaus glücklich damit, sofern der Klang stimmen würde und die Bedienung und Qualität hervorragend wären. Preisfrage. Zwinker.
Zur Musik und den Vorbildern: Muss man tatsächlich Sherlock Holmes heißen um herauszuhören, dass Synthesizerklänge und -Effekte heutiger analoger Nachbauten sehr deutlich wie jene auf den Werken der bekannten Organisationen klingen? Von der Musik ganz zu schweigen. Wenn jemand sich irgendwie „Klangwerk“ nennt und die verwendeten Instrumente als „Maschinen“ bezeichnet, würde ich dann eine ABBA-Revival-Band in glitzerigen Flapperanzügen erwarten? Wäre das eine nennswerte Erkenntnis? Ich mache das hier auch nur als Hobby und freudvolle Bespaßung und bin dann immer völlig baff, wenn es heißt: Nicht abgemischt wie von Conny Plank. Also ehrlich.
Lustig.
Ich finde die präsentierten Stücke übrigens allesamt fein und enthalte mich als Teilnehmer einer Stimmabgabe. Diese Aktion ist schön und wäre echt eines größeren Echos wert.