Vielleicht liegts daran, dass ich altersmilde werde, aber ich fand dieses Jahr wesentlich mehr Songs erstaunlich gut, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren.
Wie ich ja schon weiter oben schrob, gefielen mit die Ukraine und Belgien musikalisch sehr gut; das ist Musik, die ich mir sogar kaufen würde/werde.
Angenehm unterhaltend waren die Litauer (gute Choreo), aber auch das Schweizer Stück fand ich ganz ausgezeichnet. Tolle Stimme und das Arrangement war zwar kitschig, aber zumindest nicht mit dem Standard-ESC-Pathos zugekleistert (wie z.B. das gruselige spanische Stück), und der Refrain war angenehm catchy.
Und auch bei Italien (halt 'ne stereotype 70er Hardrocknummer mit, und hier widerspreche ich mal einigen hier im Thread, extrem unauthentischem Personal; mit Augen zu gings allerdings), Bulgarien (eine Art Kate Nash light), Island, Israel (beachtlich stimmstabile Kiekser am Schluss, ansonsten solider Dancepop), Portugal (war es eine Ballade von Faith No More, die hier Pate stand?) und selbst Russland würde ich das Radio nicht ausschalten.
Das sind zehn Titel, die ich mindestens okay fand. Soviel wie nie zuvor, wo es mit ein wenig Glück mal auf zwei kam, und dann meist auch mit Schmerzen.
Die einzigen, die ich schier unerträglich fand waren Serbien (mit dem üblichen nuttigen Balkan-Kitsch), Griechenland (banaler als Bohlen geht sehr wohl), Spanien, Moldau (da stimmte wirklich gar nix), Deutschland (dazu wurde schon alles geschrieben), die Niederlande (die Communards in richtig schlimm; "you are my broccoli"), San Marino (Kirmes-Trash) und Frankreich. Die Tante konnte nicht sonderlich singen, und der Song war so sterbenslangweilig wie sonst nix im Teilnehmerfeld. Wann begreifen die Franzosen endlich, dass die 50er vorbei sind?
Das sind (aus meiner Subjektiven Sicht) die acht Totalausfälle; nicht mal ein Viertel des Gesamtfeldes.
Ich kann mich da
@Horn nur anschließen: So hochklassig und vielfältig war der ESC vielleicht noch nie.
Vorausgesetzt, man kann mit Pop auch nur ein bisschen was anfangen.
Wer daheim 2000 Platten mit 1800 verschiedenen Techno- und Housestyles hat, wird da sicher nicht so genau differenzieren