Nochmal: Man muss nicht scheiße sein, für ein schlechtes Ergebnis. Richtig scheiße sorgt vermutlich sogar für ein besseres Ergebnis, weil es polarisiert. Durchgängig mittelmäßig auf Platz 13 zu landen sorgt halt für 0 Punkte. Während der Song der so scheiße ist, dass einige ihn gut finden oder ironisch wählen halt öfter weiter oben landet auch wenn er von den meisten 0 Punkte bekommt...

Und er Song von LotL war halt echt ziemlich mittelmäßig. Der Gesang, das ist zwar geschmacksfrage, war nicht so toll. Der Sänger hat was nuscheliges. Der Sound hätte bei dem Genre eigentlich fetter sein müssen und mehr knallen. Aber das ist alles zweitrangig, denn der Song war mindestens schlecht arrangiert, wenn er nicht sogar kompositorische Probleme hatte. Ich vermute die Band macht sonst längere Stücke die dann aber für sich stilistisch etwas kohärenter sind.
Der ESC-Song hört sich nämlich so an, als ob die Band zwanghaft alle ihre Trademarks in dreieinhalb Minuten unterbringen wollte.
Und dazu kommt: Der Song grooved nicht.
 
Die Australier fand ich von der hook line sehr 80 er. Kam mir bekannt vor. Fand ich gut. Etwas Frankie goes to Hollywood?
 
Die Australier fand ich von der hook line sehr 80 er. Kam mir bekannt vor. Fand ich gut. Etwas Frankie goes to Hollywood?
Daniel Estrin der Sänger ist deutschstämmig...

Ich fand die zweite hälfte des Songs weitaus besser als die erste...Wären sie gleich so eingestiegen hätte es vielleicht noch ein paar Punkte mehr gegeben...
 
Ein sehr netter Kommentar:

Das verwundert, sowohl bei der Ersten wie bei uns Abgeschlagenen. Die dauermeditierende Schweden-Lady (oder sind da andere Substanzen im Singspiel?) wirkte auch hinter der Bühne weggetreten und verstrahlt. Und eigentlich ist ihre Performance ziemlich öde. Sie kam wieder mit demselben Kreativteam wie 2012 (einer der Komponisten, Thomas G:son, ist schon zum 16. Mal beim ESC dabei; Ralph Siegel ist mit 24 Mal freilich nicht zu toppen). Loreen trat auf als weinerliche Primaten-Primadonna mit Nude-Make-Up in einer sandfarbenen Sandwichscreen-Kiste und sang davon, dass ihr Lover, der gehen soll, an ihr wie ein „Tattoo“ klebt.

Ihr Outfit, die Zottelhaare wie die XXL-Fingernägel, die pseudolasziv über ihre beigen Liebestöter-Dessous streichen, ist im Vergleich zu den meisten der anderen Teilnehmer ziemlich grenzwertig. Und der langsam sich steigernde, überschwappend gefühlige Song macht es auch nicht wirklich wett. Und warum denkt man bei jedem Aufschwung an Abbas „The winner takes it aaaall“? Gibt es in Schweden keine anderen Vokalhappen? Früher waren die kreativer am Schlager-Smörgåsbord. Ganz zu schweigen von der drögen Bodenturngymastik. Am Ende verrauchte Loreen auf ihrem Dune-Walkürenfelsen.

Da waren die ans Ende verbannten Deutschen erfrischender. Aus dem Land der zum Fremdschämen peinlichen Casting-Acts die immer geschmacklich daneben lagen, und wo seit Lena Meyer-Landrut und ihrem – nach Nicole 1982 in Harrogate – zweiten deutschen ESC-Sieg überhaupt, 2010 in Oslo mit „Satellite“, nichts Nennenswertes mehr kam, wirkte die immerhin seit 2007 existierende Hamburger Band erstaunlich authentisch.

Die Deutschen wollte es diesmal richtig pyramidal krachen lassen. Mit einem gerupften Papagei als Frontmann, der „Blood and Glitter, Sweet and Bitter“ grölt und knurrt. Doch irgendwie mochte man den im ESC-Land nicht als Song-Abgesandten der Nation wahrhaben. Chris Harms, der androgyne Duke of Darkness, der noch „Liverpool, make some noise“ zum Auftakt geschrien hatte, stand in einem Neon-Dreieck, haute in die Gitarren und knallte seinen ehrlichen Dunkel-Rock heraus.

Das sah aus wie Rammstein auf einer Vampirparty, und Harms gab mit Verve den gefallenen Fetisch-Engel im roten Gummianzug mit zerfetzten Flügeln und der Reibeisenstimme des auferstandenen Herman Brood. Sicher das Ungewöhnlichste, was Deutschland seit Guildo Horn 1998 zum Song Contest geschickt hat. Nur diesmal völlig ironiefrei.

Ok, es war eine steife, überraschungsfreie Präsentation. Nur Feuergarben im Finale reichen nicht. Aber so desaströs abgeschlagen, noch dazu nach der portugiesischen Flamenco-Jule, dem serbischen Selbstmitleid-Narziss und den inzwischen dauerschwachen Briten mit der drögen Mae Muller und ihrem patenten Racheliedchen „I Wrote A Song“, das haben Lord of the Lost nicht verdient.
 
Jetzt müsste man Kroatisch können - musikalisch war das ja eher nicht so einprägsam, aber ohne den Text fehlt da wohl was.
Das habe ich nicht bedacht. Weil meine Muttersprache Russisch ist, habe ich fast alles verstanden. Vielleicht finde ich auch deswegen die Melodie einprägsam. ;-)

Hier auch eine Korrektur: Nicht ein kleiner großer, sondern kleiner krokodilartiger Psychopath.
Da gibt es noch eine Phrase "Mali podli psihopat". Das ist fast wie 1:1 auf Russisch oder Ukrainisch. Kleiner niederträchtiger (evtl. auch gemeiner, hinterhältiger) Psychopath.

Sie hätten den Text im Prinzip in englischer Sprache auf das Display werfen können, wollten es wohl nicht, haben wahrscheinlich nicht unbedingt den ersten Platz angestrebt, die Botschaft des Songs wird aber wahrscheinlich früher oder später auch bei den Leuten ankommen, die die Sprache nicht verstehen.
 
Wer den Text sucht, wird ihn finden, ist zu jedem Song online.

Quelle:https://www.eurovision.de/news/Songtext-Let-3-Mama-Kroatien,lyrics664.html

weiter unten in englisch:

Lyrics​


Kroatisch
Mama kupila traktora ŠČ!
Mama kupila traktora ŠČ!
Mama kupila traktora
Trajna nina armagedonona ŠČ!

Mama kupila traktora ŠČ!
Mama kupila traktora ŠČ!
Mama kupila traktora
Trajna nina armagedonona ŠČ!

TRAKTORA

A b c č ć d dž…….
Mama ja se idem igrat
Rat rat rat
Mama idem u rat

Mama ljubila morona ŠČ!
Mama ljubila morona ŠČ!
Mama ljubila morona
Trajna nina armagedonona ŠČ!


A B C Č Ć D DŽ Đ E F G H I J K L LJ M N NJ E F G H I J K L LJ M N NJ O P R S Š T U V Z Ž…….

Mama, mama, mama, mama
Ja se idem igrat
Mama idem u rat
Onaj mali psihopat
Rat rat rat
Mali podli psihopat
Rat rat rat
Krokodilski psihopat
Mama idem u rat
TRAKTORA

Onaj mali psihopat
Rat rat rat
Mali podli psihopat
Rat rat rat
Krokodilski psihopat
Mama idem u rat

Onaj mali psihopat
Rat rat rat
Mali podli psihopat
Rat rat rat
Krokodilski psihopat
Mama idem u rat.


Englisch
Mommy bought the tractor ŠČ!
Mommy bought the tractor ŠČ!
Mommy bought the tractor
‘Trajna nina’ armageddon-granny ŠČ!

TRACTOR

Mommy kissed the moron ŠČ!
Mommy kissed the moron ŠČ!
Mommy kissed the moron
‘Trajna Nina’ armageddon-granny

A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V,
W, X, Y, Z…….

Mommy, mommy, mommy, mommy
I'm going to play
Mom, I'm going to war
That little psychopath
War war
Evil little psychopath
War war
Alligator psychopath
War war
Mommy, I'm going to war

TRACTOR

Mommy kissed the moron ŠČ!
Mommy kissed the moron ŠČ!
Mommy kissed the moron
‘Trajna Nina’ armageddon-granny

That little psychopath
War war war
Evil little psychopath
War war war
Alligator psychopath
Mommy, I'm going to war

Mommy, mommy, mommy


Komposition: Damir Martinović Mrle / Zoran Prodanović
Text: Damir Martinović Mrle
 
so groß ist der Neuigkeitsfaktor jetzt allerdings auch nicht mehr: Es ist zwar schon überall gesagt worden, dass Putin der Oberböse des Jahrhunderts ist, aber noch nicht von jedem. ;-)

Wo bleibt die Innovation?
 
Ich finde es erstaunlich, dass eine Band wie Let 3 überhaupt zugelassen wurde und sich niemand über ihre Vorgeschichte informierte. Sie hätten sie zerreißen können. Vor allem, wenn man bedenkt, wie einfühlsam, divers und frauenfreundlich diese Veranstaltung doch ist.

Allein schon wegen dem Song PNNK.. Das ist die Abkürzung für "Pedere nabijam na kurac" und heißt "Schwule ramme ich mir auf den Schwanz". Fortgesetzt wird es mit "und Frau auf den Schwanz (anderes Wort dafür genommen)". Das klingt gleich, aber der Unterschied liegt darin, dass der erste Part abwertend ist. Tja, so ist Kroatisch.. Sinngemäß heißt der überaus poetische Text: "Ich scheiße auf Schwule und ficke Frauen". Der Abschlusssatz: "Kehre also wieder zurück, mein Bötchen, wo du hergekommen bist." Also zum anderen Ufer.

Dann gibt es noch "Kurcem u Celo", was "mit dem Schwanz gegen die Stirn" heißt und der Text handelt darüber wie es eine Frau 3 oder 5 Stunden mit dem Schwanz gegen die Stirn bekommen hat. Sie kann sich nicht mehr genau erinnern. Dort geht es vermutlich um Severina, zumindest klingt die Stimme sehr nach ihr. Eine sehr bekannte, wenn nicht die bekannteste Sängerin auf dem Balkan. Ihr findet sie auf Youtube oder Youporn, wo ihr wollt, aber auf Youporn ist sie besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist dann natürlich: Ist das jetzt quasi K.I.Z.? Denn natürlich hat der Auftritt der Band ja nun einiges an sich gehabt, aber keine Homophobie. Das mir dann jetzt bekannte Gesamtwerk der Band (ESC und die Textfetzen oben) wirkt satirisch (mindestens hochambivalent), was aber ohne tiefes Verständnis der Sprache und des Kontextes natürlich auf die Distanz verloren geht. Ist das wirklich scheiße oder nur nicht zu durchschauen, wenn man es nicht kennt?
 
Zuletzt bearbeitet:
BTW: Wer sind die Leute auf ihren Unterhemden:

Croatias-Eurovision-Entry-Let3-696x442.jpg
 
Die Schminke könnte sogar Parodie auf die ganze Genderthematik sein. Vermute ich ganz stark. Homophob würde ich sie aber nicht bezeichnen.. Ist alles Satire. Die Medien hätten sie dennoch zerreißen können.

Das auf den Bilder sind sie selbst, als sie jung waren.
 
Ein sehr netter Kommentar:

Gibt es eigentlich noch was schlimmeres als Musik-Kritiker? Bei Kinofilmen wird nicht dermaßen hergezogen und selbst Restaurantkritiker können sich oft genug noch vernünftig ausdrücken. Aber bei Musik erlauben sich diese Leute alles und irgendwie habe ich jedesmal das Gefühl, dass die Kritiker sich insgeheim als was Besseres sehen oder vielleicht schlichtweg neidisch sind, das sie selber keine großen Musiker sind.

Wahrscheinlich waren schon alle Plätze für die Adels- und Königshausexperten belegt, die sich auch immer wichtiger vorkommen als die eigentlichen Personen um die es geht und Musikkritiker war dann das Zweitbeste, was noch übrig war zum herziehen.

Von Körperbewertungen ala Germanys next Topmodel ganz zu schweigen.
 
Gibt es eigentlich noch was schlimmeres als Musik-Kritiker? Bei Kinofilmen wird nicht dermaßen hergezogen und selbst Restaurantkritiker können sich oft genug noch vernünftig ausdrücken. Aber bei Musik erlauben sich diese Leute alles und irgendwie habe ich jedesmal das Gefühl, dass die Kritiker sich insgeheim als was Besseres sehen oder vielleicht schlichtweg neidisch sind, das sie selber keine großen Musiker sind.

Wahrscheinlich waren schon alle Plätze für die Adels- und Königshausexperten belegt, die sich auch immer wichtiger vorkommen als die eigentlichen Personen um die es geht und Musikkritiker war dann das Zweitbeste, was noch übrig war zum herziehen.

Von Körperbewertungen ala Germanys next Topmodel ganz zu schweigen.

"Dear Doktor, I am unattractiv, sexually immachure, lazy, stupid and meen. What career would sute me best?

- Journalism.

If you fail there, try music journalism."

So ein Jammerartikel...
 


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