Ich habe mich also hingesetzt und mir eine Liste gemacht, welche Module im Moog System 55 enthalten sind, und welche Behringer davon bauen wird
Leider nicht den
Matrixmixer - why ever. Gott sei Dank gibt es hier Abhilfe ->
amsynths.co.uk . Zzt. ausverkauft. Von Zeit zu Zeit wieder
verfügbar. Amsynths über ihre
Facebook-Seite anchatten. Auf die Warteliste setzen lassen. Passt zum MOOG-Design imho
weitestgehend.
Leider auch nicht den
Filter Coupler 904C. Auch hier wird man bei amsynths fündig, dort gibt es zumindest eine
Absichtserklärung. Auf
Nachfrage schrieb mir Rob von amsynths.co.uk in einem Facebook-Chat: "
Hi, the 904c prototype needed hand wiring into the SMD circuits
in the Behringer modules, which isnt viable for customers to do. A more pratical version that has 6 cables patching into the 904a and b
modules is under development. It will need to be 12HP or wider to accomodate the 12 jack sockets. Its not a great design as it needs
some much interconnection that was hidden in the Moog. A PPG317 module will be released soon, which has all the features of the 904a,b
and c in one 16HP module. Best regards Rob"
Grundsätzlich wird hier ein Problem deutlich, dass sich mit Standard-Eurorack nicht lösen lässt: Die internen Bussysteme der Original
MOOG-Systeme. Der Schaltplan des 904c besteht (bis auf einen Schalter mit 3 Stellungen und 9!!! Ebenen) nur aus einer Handvoll
Standardbauteilen. Das Problem ist die interne Verdrahtung der Kombination 904a/b/c, die sich in Eurorack ausgeführt nur mittels einer
ganzen Reihe externer Patchkabel lösen ließe.
Das gleiche Problem betrifft auch das
Routing-Modul 993. Wenn man die Originalpläne des 55er-Systems ansieht, findet man eine Menge
solcher interner Verbindungen. Hier ein
55er-Cabinet von hinten. An beachte die drei mehrpoligen runden Stecker an der Rückseite, die
die einzelnen Cabinets miteinander verbinden. Auch das 993 gibt es von
amsynths, dazu ist aber Lötarbeit notwendig.
Leider auch nicht den
Triggerbus Q963, ein in meinen Augen sehr nützliches Modul, das es (glaube ich) derart von Moog gar nicht gibt,
sondern ein Produkt von synthesizersdotcom ist. Was es tut, wird
hier erklärt. Man kann seine Funktion auch mit dem Interface-Modul 961
erreichen, aber leider nur für 6 Kanäle anstatt 8. (Klaus Schulze hat das hier eingesetzt - 8 Takte, 2 Pausen, der Basslauf im Hintergrund
->
Georg Trakl)
Beim Q963 wurde einfach die Einzelausgänge des 960-Sequencers über ein internes Kabel zusammengeführt und können über Kippschalter
wahlweise einem Ausgang A,B oder keinem der beiden zugeordnet werden ->
Bild.
Leider lässt er sich auch nicht so einfach nachbauen, weil Behringer sich an dieser Stelle nicht so ganz an das Original-Design gehalten hat.
Wer also der Meinung ist, sich den Q963 nachbauen zu wollen, indem er einfach die Einzelausgänge des 960 über Dioden und kleine
Kippschalter zusammenführen kann, wird eine Überraschung erleben, denn die Ausgangsimpulse zweier benachbarter Ausgänge liegen
zu nah beieinander, um von einem nachgeschalteten ADSR als separate Impulse erkannt zu werden.
Ich musste die Impulse erst mittels eines kleinen Microcontrollers "kürzen". Danach sah das Signal so aus:
Am Ende hatte ich einen funktionierenden Triggerbus (zumindest als Designstudie):
Btw: Wer nicht 21 TE für das Interface-Modul auf der Frontplatte opfern will, nur weil er einen V2S-Trigger braucht, lötet sich entweder die
Kabelversion oder kauft sich das
hier.
Ich mach mir jetzt ein Bier auf ...