Saw & Bass Remix
Mein Track hatte zwar den niedrigsten Punktestand, trotzdem vielen Dank an alle, die ihn gemocht haben oder Kommentare dazu geschrieben haben.
Hier ein paar Bemerkungen zu den Ideen dahinter und zum Making-of.
Am Remix-Battle habe ich als Ausgleich zum FM-Only-Battle teilgenommen, weil ich mal etwas entspanntes Just for Fun machen wollte.
Ausgangsbasis fĂŒr den Track waren fĂŒr das FM-Only-Battle erstellte Patches fĂŒr den opsix native, die ich mangels mittelalterlichem Touch dort nicht unterbringen konnte:
Ein satter Synth-Bass, der in dem Remix nun die tragende Rolle ĂŒbernimmt, und ein in sich animierter Sawtooth-Bass, der nur punktuell benutzt wird.
Ebenfalls von meinen opsix native-Versuchen stammt der Flöten/Harmonika-Sound in der Intro (als 2. Layer zum Lead Synth) und ein Waldhorn-artiger Patch, der sich sehr unauffĂ€llig ins Klangbild einfĂŒgt.
FĂŒr den Remix habe ich zunĂ€chst von Melodyne MIDI-Dateien zu allen Originalspuren erzeugen lassen (und hier auch geteilt).
Von diesen habe ich die Lead-Intro und den Bass genutzt.
Da mir der Original-Bass nicht so zusagt, war die Idee, einen "Triple Bass Remix" mit dem Original-Bass, dem neuen, satten Haupt-Bass und dem Saw-Bass zu erstellen.
Weil der Saw-Bass aber so obertonreich ist, dass man ihn kaum als Bass erkennt, und weil der Original-House-Bass nur am Anfang und am Ende kurz zu hören ist, habe ich das Ganze dann in "Saw & Bass" umbenannt. Jedenfalls daher der deutliche Fokus auf Bass.
FĂŒr den Main-Bass war meine Idee, mit der durchgehenden Original-Basslinie zu starten, exakt wie sie von Melodyne als MIDI-Datei extrahiert wurde, und dann ausschlieĂlich durch das Herausschneiden von Phrasen aus der Gesamt-Linie Interesse zu generieren.
Die durchgehende Original-Basslinie wird nur am Anfang des Tracks fĂŒr einige Takte prĂ€sentiert. Danach beginnt dann die Zerlegung in eigenstĂ€ndige Phrasen.
Dabei war mein Ziel, möglichst keine der Original-Noten zu Àndern und aus der zunÀchst sehr anspruchslosen Bassline (v.a. Grundton, Quinte, Oktaven + Melodyne-Artefakte) nur durch die Phrasierung eine eigenstÀndige Stimme bzw. einen Gegenpol zu Spurkopfs Gesang zu bilden.
Das konnte ich auch fast vollstÀndig so durchhalten und musste nur an ganz wenigen Stellen die Tonhöhe anpassen.
In den Strophen ist von "aggression", "suppression" usw. die Rede, ich kann die Aggression aber in Spurkopfs Gesang nicht wiederfinden.
Deshalb - und als Gegengewicht zu den Strings - habe ich die Saw Bass-Akzente eingebaut. Ich mag den Sound und das Ganze wĂ€re mir sonst auch zu sĂŒĂlich geworden.
In meinem ersten Mix war die Saw an manchen Stellen noch lauter und der abgegebene Mix ist schon "entschĂ€rft", im Nachhinein finde ich die ursprĂŒngliche Variante stĂ€rker, hĂ€tte den Klang aber deutlich besser im Mix einpassen mĂŒssen.
Mit dem Waldhorn-Sound habe ich noch eine weitere Melodie eingebaut, die mit den Vocals und den Strings interagiert. Das Waldhorn verschmilzt wie immer sehr gut mit den ĂŒbrigen Sounds.
Es spielt fĂŒr den Klangeindruck und den melodischen Verlauf eine wichtige Rolle, wurde aber offenbar von den meisten nicht gesondert wahrgenommen, es verstĂ€rkt eben den Rest.
Ohne die Waldhorn-Melodie wĂ€re der Track aber deutlich langweiliger und dĂŒnner.
Die Background-Vocals habe ich per VocALign mit Spurkopfs Lead-Vocals aligned und die Ergebnisse ja auch hier geteilt.
Bei "the vibe" beiĂen sich die Vocals untereinander und mit dem Bass etwas. Das habe ich nur im letzten Chorus entschĂ€rft, da war es am schlimmsten.
Zu der Mix-TÀtigkeit im eigentlichen Sinne bin auch diesmal fast gar nicht gekommen - ich habe nur den Arp Synth und die Strings manuell geduckt, um die wichtigeren anderen Stimmen besser herauszuarbeiten. Auf EQing und jegliche* Effekte, auch Hall oder Kompression, habe ich komplett verzichtet. (* Der Waldhorn-Patch enthÀlt einen Chorus, das war's aber schon).
Auf der Summe liegt der FabFilter Pro-L2 Limiter, er wird aber sehr zurĂŒckhaltend angesteuert.
NatĂŒrlich hatte ich eigentlich noch viele weitere Ideen, was ich in dem Remix alles noch umsetzen wollte.
Aber zum Zeitpunkt der Fertigstellung war es in meinen Dachgeschoss-Musikzimmer nicht so angenehm temperiert, wie man meinen sollte, und deshalb habe ich dann den Stand, wie ihr in kennt, einfach abgegeben.