Moog IIIp

Ich finde das sind realistische angemessene Preise, im Gegensatz zu besagtem Prodigy für 50,- Mark.
 
Hat sich eigentlich in diesem mittlerweile fünf Seiten langen Thread schon mal jemand für spezifische Eigenschaften des IIIp interessiert?
Was macht den Klang so besonders?
Welche Musik klingt besonders toll mit dem IIIp?
Welche Tastatur, welcher Sequencer harmoniert besonders schön mit dem IIIp?
Stattdessen wird sich gezofft - arm vs. reich, richtige Musiker vs. falsche Musiker, Emerson vs. Stockhausen, Moog vs. Behringer, Dirk vs. Stephen und was noch alles.
LANG!
WEI!
LIG!
UND!
ARM!
SE!
LIG!
Ich vermute mal, das liegt vor allem daran, dass allenthalben deutlich mehr Meinung als Ahnung vorhanden ist.
Zugegeben, ich war auch nicht sooooo tüchtig dolle produktiv dabei (eben weil ich auch kaum Ahnung vom IIIp habe), aber diese ständigen Kindergartensandinsgesichtschmeißereien gehen mir auf den Sack, und da mach ich dann auch nicht mehr mit.
Gute Nacht!

Schöne Grüße,
Bert
 
Stimmt.
Ich kapier das Konzept hinter diesem Synth überhaupt nicht,
hab mich aber nicht getraut das zu sagen weil der so teuer ist.
 
Serge, Mensch, Alter. Es ist die Liebe zu einem Instrument, was dich inspirieren und beflügeln kann. Das nennt man "affektive Bindung" und die ist per Definition nicht rational begründbar. Glücklicherweise. (…) Bei Buchla und Serge Synthesizern nicht?
Doch, natürlich! Das ist ja das, was mich an manchen Posts in diesem und ähnlichen Threads so amüsiert: Gesteht eine Person eine nicht weiter begründbare "affektive Bindung" zu einem überdurchschnittlich teuren Instrument, folgen vermeintlich rationale Argumente der Art,
dass das aber ganz schön unvernünftig sei,
dass das günstigere Instrument XYZ viel besser sei,
dass man mit dem Geld doch etwas Sinnvolleres anfangen könne,
dass der Hersteller doch gefälligst andere Instrumente fertigen möge.

Die Liste ließe sich fortsetzen – wenn es besonders gut läuft, werden abschließend Vermutungen über musikalische, seelische oder körperliche Defizite angestellt, die potentielle Käufer mit dem Erwerb des Instruments zu kompensieren suchen.

Warum hast du dich in deine Frau verliebt, obwohl es doch viel billigere und praktischere gibt?
Du machst Dir keine Vorstellung, wie dankbar ich Dir für diesen Satz bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Zusammenhang wäre eine fachkundige Meinung bzw. eine Zusammenstellung der aktuellen Moog-Modular-Reissues interessant. Was mach z.B. den IIIp interessanter als ein IIIc, 55 oder 35 (ganz grob ähnliche Preisklasse und ähnlich viele Knöpfe). Was sind deren individuellen Stärken?
 
Hat sich eigentlich in diesem mittlerweile fünf Seiten langen Thread schon mal jemand für spezifische Eigenschaften des IIIp interessiert?
Was macht den Klang so besonders?
Welche Musik klingt besonders toll mit dem IIIp?
Welche Tastatur, welcher Sequencer harmoniert besonders schön mit dem IIIp?

Nun ja, die technischen Eigenschaften sind hinlänglich bekannt,
den Klang haben zahlreiche Werke verschiedener Musiker populär gemacht,
und Sequencer nebst Tastatur bietet Moog nun auch in passender Verpackung an.

Vor wohl rund zehn Jahren hat die Keyboardabteilung von Just Music – damals noch unter anderer Leitung – zwei Mal sogenannte "Synthesizer Days" ausgerichtet. Da war ein Herr mittleren Alters mit einem Moog IIIp aus dem Hamburger Umland dabei. Die Bestückung entsprach nicht ganz der jetzt von Moog angebotenen Originalkonfiguration, war aber hinreichend nah dran. Ich bin da drumherum geschlichen wie die Affen um den Monolithen in "2001 – Odyssee im Weltraum": Nimmt ja auch ähnlich viel Raum ein, klang aber viel geiler über die P.A.!
 
Wenn man die 3 Kisten übereinanderstapelt haut das vom Format fast hin. :) Ja, schöne Assoziation. Ich denke so ein System geht schon Richtung "Luxus". Aber warum nicht.
 
Im Zusammenhang wäre eine fachkundige Meinung bzw. eine Zusammenstellung der aktuellen Moog-Modular-Reissues interessant.
ich kann es ja mal mit einer Meinung probieren, möchte mir damit aber nicht das Etikett "fachkundig" anheften.

Was mach z.B. den IIIp interessanter als ein IIIc, …
Du kannst das IIIp alleine transportieren, musst aber mehrere Mal gehen. Das ist auch schon alles.

…55 oder 35 (ganz grob ähnliche Preisklasse und ähnlich viele Knöpfe). Was sind deren individuellen Stärken?

IIIp / IIIc
- 10 Oszillatoren der 901er-Serie
- Tiefpass, resonanzloser Hochpass, Filter-Koppler
- 3 VCAs, 3 Hüllkurven mit Trigger Delay
- große Filterbank
- Matrixmischer
- Federhall
- vollkommen diskreter Aufbau

System 55
- 7 Oszillatoren der 921er-Serie, stimmstabiler, sollen aber nicht so gut klingen wie die 901-Serie, bieten dafür PWM und enttäuschenden Sync (bis auf den großen 921, dessen Hard-Sync ist toll)
- Tiefpass, resonanzloser Hochpass
- 5 VCAs, 5 Hüllkurven mit Trigger Delay
- große Filterbank
- Sequencer

System 35
- 5 Oszillatoren der 921er-Serie
- Tiefpass, resonanzloser Hochpass
- 3 VCAs, 3 Hüllkurven
- kleine Filterbank

System 15
- 3 Oszillatoren der 921er-Serie
- Tiefpass
- 2 VCAs, 2 Hüllkurven
- kleine Filterbank

Beim IIIer hat man die Wahl, ob man die portable oder Cabinet-Version haben möchte,
System 55 & 35 gibt es nur als Cabinet,
System 15 nur als portable Version.

Wenn man den Klang der 921er mag und mit der stationären Bauweise leben kann, bietet das System 55 eine wunderbar komplette Modulzusammenstellung. Ich habe mal zwei Tage daran spielen können, hat einen Heidenspaß gemacht.

Aber das IIIp…ich finde die Anmutung dieses Instruments einfach rattenscharf, und dann noch in der gleichen Optik ein portables Cabinet mit zwei Sequencern dazu…das war schon sehr geil, was damals bei Just Music aus den Boxen kam. Der Typ ist später ausgewandert und hat das System bei VEMIA verkauft, ging für irgendwas zwischen 25k und 30k Euro weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat sich eigentlich in diesem mittlerweile fünf Seiten langen Thread schon mal jemand für spezifische Eigenschaften des IIIp interessiert? [...]

Seite 1 bis 3, gepaart mit Besserwisserei und Infragestellen der Kompetenz der Andersdenkenden und -urteilenden. Das übliche Forumsspiel.

[...] Welche Musik klingt besonders toll mit dem IIIp? [...]



Standard-IIIp, knapp nach der Übernahme von Florian Fricke.

[...] Dirk vs. Stephen [...]

Da mußt Du wohl etwas mißverstanden haben -- ich fand den Austausch verschiedener Denkansätze und Modelle überaus sinnstiftend. Vor allem ungewohnt sachlich.

Wenn's nicht gefällt -- ergrauen lassen. Mache ich auch mit zwei Dritteln der Beiträge. Sehr hilfreiche Funktion, übrigens.

[...] Gute Nacht! [...]

Schlaf schön, Liebling.

Stephen
 
Aus meinem Geheimarchiv.

beatles_moog.jpg
 
Seite 1 bis 3, gepaart mit Besserwisserei und Infragestellen der Kompetenz der Andersdenkenden und -urteilenden. Das übliche Forumsspiel.
Insofern paßt "Sequencer.de" ganz gut. Wiederholt sich halt alles; ziemlich schnell
und vorhersehbar
(Alternativ wäre ein ewig grüßendes Murmeltier.de ein guter Forumsname;
hat sich aber ein Naturproduktehersteller schon gekrallt. Macht Sinn)
 
Selbst diese Einwürfe gehören zu den ewigen Wiederholungen.
Auch vorhersehbar.
 
Wenn George Harrisons Album "Electronic Sound" von 1969 erwähnt wird, lohnt es sich, in dem Buch "Analog Days. The invention and impact of the Moog synthesizer." von Trevor Pinch und Frank Trocco zu lesen, erschienen bei Harvard University Press, Cambridge, 2002. Ich fasse das mal auf Deutsch zusammen, muss aber etwas ausholen.

Vorweg: Paul Beaver und Bernie Krause waren zwei US-amerikanische Musiker, die sich einen der ersten IIIp gekauft hatten – zu einer Zeit, in der eigentlich kein Musiker oder Produzent wusste, was ein Synthesizer ist, geschweige denn, was man damit machen soll: Ein Synthesizer war damals etwas, das ausschließlich der E-Musik und der Avantgarde zugerechnet wurde. Sie hatten sich dessen Bedienung mühsam selbst beigebracht haben und versuchten, als Studiomusiker in Los Angeles und anderswo damit ihr Geld zu verdienten.

Damit ging es aber reichlich schleppend voran, bis sie – wohl in einem Akt der Verzweiflung – mit ihren letzten Kröten einen Stand beim "Monterey International Pop Music Festival" 1967 mieteten und dort ihren IIIp vorführten. Die damalige Pop-Prominenz a la Stones, Byrds & Beatles war anwesend, ordentlich mit Vorschüssen ihrer Plattenfirmen ausgestattet und stoned genug, dass Beaver & Krause am Ende des Festivals sechs oder sieben Kaufverträge über vollausgebaute Moog-Modulsysteme zum Stückpreis von 15.000 USD (das waren damals rund 60.000 DM – zum Vergleich: ein Porsche 911 kostete 1967 um die 20.000 DM) in der Tasche hatten. Ein offizielles Vertriebsnetz gab es damals übrigens nicht.

Ihr erstes und wohl bekanntestes Werk unter eigenem Namen erschien 1968 war "The Nonesuch Guide to Electronic Music" (1969 - hier zu hören:

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=mqhFvITV7kM


Beaver und Krause hatten sich also einen Namen gemacht, und jeder, der etwas auf sich hielt, wollte auf einmal diesen neuen heißen Sound auf seiner Scheibe haben. So auch George Harrison. Nach dem Ende einer Aufnahmesession in Los Angeles im November 1968 um 3 Uhr morgens bat Harrison Beaver, ihm doch mal zu zeigen, wie so ein Synthesizer eigentlich funktioniert. Ohne das Wissen und sehr zum späteren Missfallen von Beaver lies Harrison diese Vorführung mitschneiden und veröffentlichte sie als sein Album "Electronic Sound".

Darauf angesprochen sagte George Harrison zu Beaver: "I'll tell you what, if it makes any money I'll give you a couple of quid. Trust me, I'm a Beatle."
 
Die Box "The Nonesuch Guide to Electronic Music" von Beaver und Krause habe ich mir damals gekauft. Ziemlich doof.

Das trifft für mich auch auf das Harrison-Werk zu.
Als experimentelle Klänge (was auch immer sich dahinter verbirgt) von einem Erklärbär lasse ich es gerade noch durchgehen.
Aber so war das damals, als man sich an solche Geräte herantasten musste.
Klingen ein bißchen nach Blinde Kuh in Geräusche, diese Beaver, Krause, Harrison-Sachen.
Beim 2018er-Video von Moog finde ich es wieder einmal sehr schade, dass ohne Moog Analog Delay wohl heutzutage keine Demo von Moog mehr geht.
Ohne wäre es interessanter gewesen, es geht grob in Richtung Affenstunde von Popol Vuh.
 
Vor wohl rund zehn Jahren hat die Keyboardabteilung von Just Music – damals noch unter anderer Leitung – zwei Mal sogenannte "Synthesizer Days" ausgerichtet. Da war ein Herr mittleren Alters mit einem Moog IIIp aus dem Hamburger Umland dabei. Die Bestückung entsprach nicht ganz der jetzt von Moog angebotenen Originalkonfiguration, war aber hinreichend nah dran.
Daran kann ich mich gut erinnern. Der Sound ist schon super fett, wenn ich das mal sagen darf.
 
Der "The Nonesuch Guide to Electronic Music" war bis auf das Stück "Peace Three" als Demo-LP für das Klangspektrum dieses damals neuen Instruments gedacht, was schon in den Gruppierungen der Titel deutlich wird, z.B. "Amplitude Modulation", "Control Generators" (siehe z.B. hier).

Hingegen hat Harrison eine ihm gegebene technische Vorführung als eigenes Avantgarde-Werk ausgegeben.

Musikalisch macht das keinen Unterschied, moralisch schon.

Aber wir kommen schon wieder vom Thema ab – nicht, dass @Feinstrom uns wieder die Leviten lesen muss! ;-)
 
Reihen- und Folgezeitenschaltwerk muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Super.

Stephen
 


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