Moog IIIp

Oder noch milder: Weil sich diese Modulkonfiguration über die Jahrzehnte als „der“ Moog-Modulsynthesizer etabliert hat - über Popol Vuh, Eberhard Schoener, Tangerine Dream, Isao Tomita und Klaus Schulze.

Ist halt eine Ikone geworden.
 
Also ich find‘s faszinierend, es sind wirklich die goldenen Zeiten für Synthesizerfans. Klar, der Preis ist jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten, aber das gilt auch für viele Autos/Schweizer Luxusuhren etc.
 
Der ausgerufene Preis war nicht der Anstosspunkt, mir geht es nur um die Umsetzung von klanglichen Ideen. Da find ich es einfach komisch das Moog nur Komplettsysteme anbietet..... :)
 
Selbst wenn Moog ein "build-to-order"-Wunschmodularsystem anbieten würde, ist die Klangwelt, die man mit den Modulen eines Moog-Modulsystem abdecken kann, doch derart eng begrenzt, dass sie nicht im entferntesten das abdecken kann, was mit der wuseligen Vielfalt im Eurorack-Bereich erkundet werden kann.

Wer sich als Klangforscher fühlen will, hat nun wahrlich sinnvollere Optionen als die Re-Issues von Moog.
 
Wer sich als Klangforscher fühlen will, hat nun wahrlich sinnvollere Optionen als die Re-Issues von Moog.
Wenn man ein ehr traditionelles System benutzt, dann hat man also keine Klangideen die man umsetzen möchte?

Okay, dann ergeben diese vorkonfigurierten Systeme natürlich Sinn....
 
Das ist eine mögliche, vielleicht absichtlich provokant formulierte, Sichtweise.

Eine andere Sichtweise ist, dass man sich aus musikalischen Gründen auf genau die Klangwelten fokussieren möchte, die ein solches System zu bieten hat.

Whatever floats your boat.
 
z
wieviel nettes eurorack man sich für 35 000 kaufen könnte...
klaro, wenn man die andere Welt nicht kennt, schaut man erst auf die Quantität, statt auf die Qualität..


Bernie ich kenne "diese Welt"....und ich wiederhole mich wohl...knapp 8 tausend nur für den Namen Moog auszugeben ist mir persönlich zu viel. und es gibt genug andere Derivate die gut wenn nicht genau so gut wie "original Moog" sind. Klar Moog klingt gut das tun andere aber auch... Es gibt auch Eurorack Roland Filter die genau so klingen wie Roland Filter...

Ich bin der Meinung das Moog allgemein viel zu viel Esoterik zugesprochen wird. Nur weil etwas von Jungfrauen handverlesen heißt es für mich nicht automatisch das etwas besser ist. Aber das ist halt so Moog Fans darf man nicht angreifen genau so wie Apple Fans..
 
Florian Fricke hatte einen IIIp eingesetzt. Korrekt?

Größen- und Preisvergleich ist müßig. Vermutlich bekommt man für ein Drittel eine vergleichbare Konfig hin bei den Clonern. Muss man für sich entscheiden. Der Name Moog wäre es mir wert. Nennt es Tradition. Die 3 Kabinette wären schon verdammt coole „Fototapette“. :) Der Klang steht ja eh über allem.
 
Korrekt. Moog IIIp und das portable Sequencer Complement B. Das System hat dann Klaus Schulze von Fricke gekauft. Ich finde, bei den Konfigurationen darf man nicht vergessen, dass das Vorgehen in den Studios für elektronische Musik ja oft in der Herstellung von einzelnen Klangelementen bestand, die dann zusammenmontiert worden sind. Da relativiert sich die Grösse eines Synthesizers in gewisser Weise.
 
Ich maße mir nicht an, den Klang des IIIp beurteilen zu können (wer von euch hat denn schon mal einen unter den Fingern gehabt?).
Dass ich mir keinen IIIp-Reissue kaufen werde, erscheint mir schon wegen meines hartnäckigen Modular-Desinteresses (unter anderem deshalb, har har) allerdings als sicher.

Ich bin zunächst mal gespannt auf den Model-15-Shootout zum Nerdlich und kann als Kontrollgruppe vielleicht einen Minimoog Reissue danebenstellen.
Vielleicht kann man ja aus dem Ergebnis auf den IIIp "hochrechnen"...

Auf jeden Fall finde ich es gut, dass Moog solche Aktionen macht; Produkte wie Werkstatt, Mother-32 und dieses neue Drumdingsbums erscheinen mir etwas zu trendy und unmoogig.

Schöne Grüße,
Bert
 
Ich würde den 984 weglassen, weil ich persönlich kein großer Freund von neun-VCOs-in-ein-Filter-Sounds bin. Und selbst, wenn ich in der Situation wäre, sowas machen zu wollen... ich finde, der 984 nimmt zuviel Platz weg, den man für andere, ebenfalls essentielle Module besser verwenden könnte.

Ich habe nie den Sinn und Zweck von neun VCOs und nur einer Filterbank verstanden -- ja, ich weiß, additive Synthese, FM und alles (danke, ich arbeite nicht erst seit gestern mit Synthesisern), aber für mich ist ein modularer Synthesiser von Einsatz und Konzept her immer eher eine Art multitimbraler Mini Moog, bei dem drei oder vier verschiedene Klänge parallel angesteuert werden.

Ich persönlich freue mich übrigens sehr auf den Vergleich der Model 15. Das dürfte spannend werden, wie gut Moog und Kazike gearbeitet haben.

Stephen
In einer Zeit, als es keine modularen Synthsizer gab, machten die 9 VCOs durchaus Sinn. Mein PPG-300 hatte 10 VCOs, das Roland System 700 hatte 9 VCOs. Um diese zusammenmischen zu können, wird ein Matrixmischer benötigt, das kann man mit dem Attenuator so nicht machen. Vielleicht hast du auch nur die Funktionsweise des Mixers nicht verstanden.
 
In einer Zeit, in der es keine modularen Synthesizer gab, gab es auch keine 984 Matrixmixer.
 
Ich bin der Meinung das Moog allgemein viel zu viel Esoterik zugesprochen wird. Nur weil etwas von Jungfrauen handverlesen heißt es für mich nicht automatisch das etwas besser ist.
Das stimmt, es ist mit Sicherheit nicht besser: Bei meinem Moog Re-Issue des Model 15 mussten nacheinander beide Oszillatoren ausgetauscht werden.

Letztlich bezahlt man bei den Moog-Modular-Re-Issues ganz schlicht die geleistete Handarbeit, verbunden mit dem Wissen, dass es hinter der Frontplatte genauso aussieht wie vor 50 Jahren, mitsamt aller Macken: So gibt der Reversible Attenuator des Model 15 Re-Issues immer noch mal gut 2 Volt Offset auf das abgeschwächte Signal – war beim Original Model 15 auch schon so, und deshalb wurde es auch nicht beim Re-Issue geändert.

Man muss in diesem Kontext auch mal festhalten, dass auch Bob Moog elektrotechnische Fehler gemacht hat – selbst bis in die Zeit des Minimoog Voyager hinein.

Sei es, wie es sei: Mit Ratio und gesundem Menschenverstand hat der Hang zu diesen Instrumenten nichts zu tun, sondern schlicht mit der Verrücktheit, sich die eigenen Schrullen etwas kosten zu lassen. Ist mir lieber als ein Waffennarr.

Aber das ist halt so Moog Fans darf man nicht angreifen genau so wie Apple Fans.
Warum muss man überhaupt jemanden "angreifen"? Ich verstehe schon die Wortwahl nicht – derlei Grabenkriege bringen doch nun wirklich gar nichts.
 
Auich bei den anderen Herstellern wie COTK, MOS-LAB oder SYNTH-WERK liegt Handarbeit vor.
Das ist kein Moog-Alleinstellungsmerkmal.
 
Also ich find‘s faszinierend, es sind wirklich die goldenen Zeiten für Synthesizerfans. Klar, der Preis ist jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten, aber das gilt auch für viele Autos/Schweizer Luxusuhren etc.

Genau, und mit einem Auto kann man immer nur fahren, und jede Uhr zeigt einem bloß an, daß das Leben Sekunde um Sekunde endet.

Klar, ist natürlich lustiger, wenn der Sekundenanzeiger 125.000 Euro kostet.

Dasselbe gilt auch für Synthesiser -- mein IIIp wäre gewiß keine Standardkonfiguration, sondern entspräche eher mehreren Model 15 / Ip mit 960er Sequenzern, plus Triggerautomaten und Sequenzern von Moon Modular.

Da ich mir das niemals werde leisten können, arbeite ich mit dem was ich habe, und das ganz gut, wie ich finde.

Stephen
 
Ich maße mir nicht an, den Klang des IIIp beurteilen zu können (wer von euch hat denn schon mal einen unter den Fingern gehabt?). [...]

Zählt ein IIIc mit zwei Top Tiers auch? Dann ja...

Das bläst einen um, aber subtil ist anders.

Wer sich als Klangforscher fühlen will, hat nun wahrlich sinnvollere Optionen als die Re-Issues von Moog.
Wenn man ein ehr traditionelles System benutzt, dann hat man also keine Klangideen die man umsetzen möchte?
[...]

Die Ideen kann man haben, man stößt nur bei der Umsetzung derselben sehr schnell an die Grenzen des Machbaren -- wenn ich Klangforschung betreiben und in die Tiefe gehen will, kaufe ich Serge und Buchla. Wenn ich ballernde Sequenzen à la Rubycon haben will, kaufe ich Moog.

Stephen
 
In einer Zeit, in der es keine modularen Synthesizer gab, gab es auch keine 984 Matrixmixer.
ich habe Mist geschrieben -das Alter. Ich meinte natürlich polyphone Synthesizer.
Der Kalk rieselt ...

Ich denke, es ist noch schlimmer.
Am 984 sind 4 Eingänge vorhanden, die auf 4 Ausgänge geroutet werden können.
Den kleinen EQ lassen wir jetzt mal weg.
Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Mixern ist eben diese Option des Routings/diversen Mixings auf 4 verschiedene Ausgänge.
Bleiben wir bei den Eingängen.
Egal, wie viele OSCs und Systeme Du Dein Eigen nennst, es können nur vier Signalquellen eingespeist werden, was bei jedem Moog-CP-Mixer der Fall ist.
Also bleibt selbst in Zeiten von 5 OSC schon einer über.
Um das Ganze noch zu toppen: Was hat das jetzt mit Polyphonie ja/nein zu tun?
Ich denke, Stephen weiß schon, wie dieses Modul arbeitet, aber vielleicht solltest Du Dich noch einmal näher damit befassen.
 
Ich denke, Stephen weiß schon, wie dieses Modul arbeitet, aber vielleicht solltest Du Dich noch einmal näher damit befassen.
Ich habe den Moog 984 Matrixmixer seit 30 Jahren im Einsatz und befasse mich ständig damit.

Das ist jetzt keine Antwort auf die Kritik, die in meinem Posting steckt.
Ich verstehe Deine Aussage nicht, wie behilflich ein Moog 984-Modul bei einer Anzahl von Oszillatoren > 4 sein kann
und was dieses Modul in der Vorzeit von Polyphonie im Hinblick darauf bewirken kann.
Da Du Dich ja ständig mit diesem Modul befasst, wirst Du ja sicherlich eine Antwort auf meine Fragen haben.
Vielleicht habe ja auch ich irgendetwas in Ermangelung eine 984-Moduls nicht verstanden.
 
Und ich dachte immer, nur ich könne den Leuten mit penetranter Pedanterie auf die Eier gehen.
Nun denn: "Pedantisches Beharren ist der Kobold kleiner Geister." (R.W. Emerson)
 
Im Grunde bin ich da ganz bei Dir.
Diese Geschichte mit dem 984 geht mir aber auf die Eier, weil Bernie hier Dinge ins Spiel bringt, die schlichtweg falsch sind.
Es scheint wohl wichtiger zu sein, von wem hier irgendetwas kommt als der dazugehörige Inhalt.
Insofern können wir an dieser Stelle abbrechen, es sei denn, da kommt noch etwas Gescheites.
 
Warum soll ich da jetzt näher darauf eingehen?
Niemand hier wird sich diesen Mixer kaufen, denn er ist ja anscheinend sinnlos und überflüssig.
Ich fange jetzt nicht an, die Philosophie eines alten Moogs zu erklären, warum der Matrix-Mixer wertvoll ist, warum man VCOs und Treiuber getrennthat, usw., bin auch heute im Studio am Arbeiten und habe einfach keine Zeit dafür.

Die meisten hier können mit einer Filterbank ja auch nichts anfangen und sehen das nur als Equalizer, weil sie das Ding nicht richtig bedienen können.
Es gibt gute Gründe, warum Synth-Werk genau diese Module wieder neu aufgelegt hat.

Kannst aber gerne mal in mein Studio kommen und dann zeige ich dir ein paar Dinge am alten Moog, von denen du noch niemals etwas gehört hast.

Oder frag Stephen.
 
Die Ideen kann man haben, man stößt nur bei der Umsetzung derselben sehr schnell an die Grenzen des Machbaren -- wenn ich Klangforschung betreiben und in die Tiefe gehen will, kaufe ich Serge und Buchla.
Für mich bedeutet Klangforschung Modulation von Parameter (auch von außen), Übersteuerungen im System gehören für mich dazu, allgemein die Suche nach "Unklänge" die trotzdem musikalisch nutzbar sind.

Die Frage ob jetzt Buchla/Serge die bessere Wahl wäre weil vielleicht mehr Klangformungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, lasse ich mal im Raum stehen. Das kann man so sehen, oder aber auch nicht.....
 
[...] Für mich bedeutet Klangforschung Modulation von Parameter (auch von außen), [...]

Das geht bei einem Moog in gewissem Rahmen, ist aber mit Umstand verbunden. Wie viel Klangforschung man mit Standardwellenformen betreiben kann, sei einmal dahingestellt.

Nimm Mini Moog und ARP Odyssey als Vergleich: Mit einem Mini Moog betreibst Du keine großartige Klangforschung, weil er dafür viel zu geradlinig und auf's Wesentliche beschränkt ist. Dafür klingt er hervorragend und alles sitzt am rechten Ort (rufe ich mit dieser Formulierung wieder irgendwelche pseudo-politisch korrekten Trockenpopel auf den Plan?).

Der Odyssey erlaubt viel tiefere Eingriffe ins Geschehen und erzeugt Klänge, die der Mini Moog nicht kann, hat dafür aber wieder andere Nachteile (v. a. im Livebetrieb).

Davon abgesehen, betrachte ich die Diskussion hier als müßig und klinke mich aus.

Stephen
 


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