Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM & bald beendet.

Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

abbuda schrieb:
Herrlich! :adore:
Da sollte doch auch dem Hinterletzten klar werden warum ein Moog etwas mehr kostet als ein Plastik-Japaner. :floet:
Na ja, die Diskreditierung japanischer Produkte, die in dieser Aussage steckt, finde ich nicht in Ordnung - die großen japanischen Firmen - Roland, Korg und Yamaha - machen aus meiner Sicht ebenfalls tolle, hochwertige Produkte. Aber ich stimme zu, dass man da erahnen kann, warum die Moog-Synthesizer ihren Preis haben.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Stimmt, es müsste Plastik-Chinese heißen. Made in Japan wäre eine andere Liga. Wenn USA in China bauen lässt, wird es auch USA-Plastik. Nee, halt, doch wieder China-Plastik.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Die Preise sind trotzdem Premium.
Beim Model D kommt von mir aus dazu daß das Gehäuse nicht sehr modern ist, aber sooo viel Arbeit fließt
in die Produkte auch wieder nicht rein
Wenn man den Zusammenbauprozess nachvollzieht, ist das sicher keine Stunde Arbeit pro Gerät, oder?
Eher eine Sache von so-und-so-viel Minuten
Die Löterei wird ja wohl trotz Through-Hole maschinell sein

Ich bin recht sicher daß man das Gerät für die Hälfte anbieten könnte und immer noch gut Gewinn machen würde.
Sicher kosten die extern produzierten Gehäuseteile sehr viel mehr als was bei Moog selbst an Arbet reinfließt.
Dh mit anderem -eleganterem- Gehäuse könnte es noch viel günstiger sein, unter 1000,-.

Man zahlt also weniger für den Sound als für den Mythos und die Marke.
Und so was stört mich immer etwas, weil ich es als Energieverschwendung sehe.

Wenn man das Teil schon modernisiert, was ich begrüße, hätte man zB auch das Gehäuse modernisieren können.
Und den Preis.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

starling schrieb:
[...] Man zahlt also weniger für den Sound als für den Mythos und die Marke. [...]

Das ist bei Moog nichts Neues.

Bei Harley Davidson oder Rolls Royce oder Bentley oder Lamborghini auch nicht.

Stephen
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

SynthUser0815 schrieb:
abbuda schrieb:
Herrlich! :adore:
Da sollte doch auch dem Hinterletzten klar werden warum ein Moog etwas mehr kostet als ein Plastik-Japaner. :floet:
Na ja, die Diskreditierung japanischer Produkte, die in dieser Aussage steckt, finde ich nicht in Ordnung - die großen japanischen Firmen - Roland, Korg und Yamaha - machen aus meiner Sicht ebenfalls tolle, hochwertige Produkte. Aber ich stimme zu, dass man da erahnen kann, warum die Moog-Synthesizer ihren Preis haben.

Nein, ich will niemanden diskreditieren. Es soll lediglich den Preis ein wenig relativieren.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

starling schrieb:
Wenn man das Teil schon modernisiert, was ich begrüße, hätte man zB auch das Gehäuse modernisieren können.
Dann würde es aber (a) niemand mehr als Minimoog erkennen, und (b) gibt es ein ähnliches Produkt aus dem gleichen Hause ja schon. Wäre kaufmännischer Unfug.

Bitte bedenke, dass die Kaufkraft von 1195 USD, die ein Minimoog Model D im Erscheinungsjahr 1970 gekostet hat, einer heutigen Kaufkraft von (je nach Quelle) mindestens 5700 USD entspricht. Sprich: Der Nachbau ist deutlich günstiger als das Original.

Zudem: Ist es nicht vorstellbar, dass Du mit Deinen Annahmen über den Fertigungsaufwand falsch liegen könntest? Und ist es darüber hinaus vorstellbar, dass Moog – als den Angestellten gehörende Firma – vielleicht auf die Idee gekommen sein könnte, die Angestellten angemessen bezahlen zu wollen?
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Sicher kann ich mit meinen Annahmen falsch liegen.
Glaube ich aber nicht.
Daß die Platinen von Hand bestückt werden halte ich für fast ausgeschlossen.
Dann sähe die Sache nochmal etwas anders aus, und nur dann wäre der Preis irgendwie mit den 70ern vergleichbar.
Wobei Kaufkraftvergleiche eh problematisch sind, vor allem im Bereich Elektronik und Mikroelektronik.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

starling schrieb:
Sicher kann ich mit meinen Annahmen falsch liegen.
Glaube ich aber nicht.
Daß die Platinen von Hand bestückt werden halte ich für fast ausgeschlossen.
Dann sähe die Sache nochmal etwas anders aus, und nur dann wäre der Preis irgendwie mit den 70ern vergleichbar.
Wobei Kaufkraftvergleiche eh problematisch sind, vor allem im Bereich Elektronik und Mikroelektronik.

Die Platinen werden sehr wahrscheinlich auch von Hand bestückt, so wie die Modulars auch, automatisieren lohnt sich bei den paar Teilen einfach nicht.
Außerdem ist diese ganze Preisdiskussion sowieso völliger Blödsinn, denn es muss sich ja nicht jeder einen Minimoog leisten können, warum auch?
Solche Leute wie du, die immer nur am Preis herumnörgeln, wissen den wahren Wert eines Minimoog eh nicht zu schätzen und können sich ja einen Sub37 kaufen.

Es muss nicht immer alles billig sein und Moog wäre ja auch ziemlich doof, wenn sie es tun würden.
Manchen Menschen ist ja immer alles irgendwie zu teuer, das ist halt die typische deutsche Geiz ist geil Mentalität.
Man muss ja nicht immer auf Dinge schielen, die man sich nicht leisten kann.
Oder man kann eben auch mal finanzielle Opfer dafür bringen und ein paar Monate darauf sparen (kennt den Begriff eigentlich noch jemand???), dann hat man auch eine andere Wertschätzung für die etwas besonderen Dinge -so einfach ist das.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Bernie schrieb:
Man muss ja nicht immer auf Dinge schielen, die man sich nicht leisten kann.
Ich schiele nicht auf das Gerät, es macht mich fast Null an.
U.a aber auch aus solchen Gründen.

Ich hatte übrigens meinen Moog der irgendwann gestohlen wurde, was mich mehr ums Geld reut was er heute wert wäre als um den Synth damals.
150 Mark hatten wir bezahlt glaub ich.
Der war allerdings kaputt wenn der ne Stunde an war fing er an komischen Sachen zu machen.

Aber egal - ich frag mich warum Du sowas immer in den falschen Hals bekommst - du darfst ja soviel bezahlen wie du lustig bist.

Mir ging es darum ob das Gerät den Preis haben muss, muss es nicht.

Darf es aber, wenn der Wert auch drin steckt, steckt er hier halt nicht nach meinen Begriffen.
//
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

serge schrieb:
Bitte bedenke, dass die Kaufkraft von 1195 USD, die ein Minimoog Model D im Erscheinungsjahr 1970 gekostet hat, einer heutigen Kaufkraft von (je nach Quelle) mindestens 5700 USD entspricht. Sprich: Der Nachbau ist deutlich günstiger als das Original.

auch wenn ich früher teilweise ähnlich argumentiert habe muss man erkennen dass das ziemlich falsch ist wenn mann lediglich endkundenopreis und historische kaufkräfte in relation setzt, da das überhaupt keinen fortschritt in der erzeugung berücksichtigt und keine bereits zigfach amortisierten entwicklungskosten / knowhow / bessere moderne logistik / dynamische warenlager / mitarbeiter kosten zu nutzen ratio ect... etc... ganz zu schweigen von der massiv verbesserten marktsondierung im vergleich zu den 70ern.

natürlich hat der kollege oben recht wenn er in den raum stellt dass die marge bei dem gerät sehr gut ist - das muss man per se ja eh nicht negativ beurteilen...

interessant ist nur wie sich potentielle konsumenten willfährig in diskussionen ergehen die einen für sie hohen preis rechtfertigen sollen.

finanzmasochismus als vehikel zum relativen statussymbol in der relevanten peergroup ? :mrgreen:



aber milch, brot und wurst kauft man bei aldi so billig wie es geht - gegen die umwelt, gegen die mittelständler und am allerwichtigsten gegen tier und mensch.


das abendland dankt... ab.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Jetzt wäre der geeignete Zeitpunkt für den neuen Behringer-Synthesizer. Besser und günstiger als Moog. :lol:

Gibt es nicht schon genug China-Schrott, so dass auch von Moog verlangt wird billig in China zu fertigen? :dunno:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

starling schrieb:
Mir ging es darum ob das Gerät den Preis haben muss, muss es nicht.
Das spielt doch keine Rolle.
Ein Hersteller nimmt eben den höchsten Betrag, denn der Markt her gibt, ob dieser dann gerechtfertigt ist oder nicht, bleibt doch Nebensache.
Das betrifft doch alle Güter, die einen besonderen Status haben und solange es genug Leute gibt, die bereit sind das auch dafür auszugeben, dann haben die alles richtig gemacht.
Moog würde auch sicher seinen exclusiven Level verlieren, wenn sie nur noch auf Massenware setzen würden.
So gibt es eben die Mother, Phattys und Sub37 als preiswerte Produkte und ein paar besondere Juwelen in der Oberklasse.
Das macht die Automobilindustrie auch, genauso wie jedes edle Modelabel, das auch im Outlet fürs Fußvolk seine preiswerteren Waren anbietet.
Findet man hierbei die richtige Balance, dann funktioniert dann auch das Marketing und der kleine Billigmoog bekommt etwas vom Statussymbol ab.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

tom f schrieb:
da das überhaupt keinen fortschritt in der erzeugung berücksichtigt und keine bereits zigfach amortisierten entwicklungskosten / knowhow / bessere moderne logistik / dynamische warenlager / mitarbeiter kosten
naja, diese limitierten Sonderserien sind eben schon reine Boutique-Geräte und da steckt noch sehr viel Handarbeit drin.
Moog hat ja kein automatisiertes Hochregallager oder große Bestückungsautomaten, da geht man tatsächlich noch mit dem Körbchen ans Regal und pickt sich die Einzelteile manuell von Hand heraus.
Bei den Seriengeräten ist das natürlcih anders, die sind aber auch günstiger.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

starling schrieb:
Bernie schrieb:
Man muss ja nicht immer auf Dinge schielen, die man sich nicht leisten kann.
Ich schiele nicht auf das Gerät, es macht mich fast Null an.
U.a aber auch aus solchen Gründen.

Ich hatte übrigens meinen Moog der irgendwann gestohlen wurde, was mich mehr ums Geld reut was er heute wert wäre als um den Synth damals.
150 Mark hatten wir bezahlt glaub ich.
Der war allerdings kaputt wenn der ne Stunde an war fing er an komischen Sachen zu machen.

Aber egal - ich frag mich warum Du sowas immer in den falschen Hals bekommst - du darfst ja soviel bezahlen wie du lustig bist.

Mir ging es darum ob das Gerät den Preis haben muss, muss es nicht.

Darf es aber, wenn der Wert auch drin steckt, steckt er hier halt nicht nach meinen Begriffen.
//

die fabel "des kaisers neue kleider" ist ja sicher bekannt...
es gibt viele studien und wissenschaftliche tests die beweisen dass die wahrgenommene qualität von produkten massivst von der (willkürlichen) platzierung in einem preislichen segment abhängt. (neben anderen beworbenen eigenschaften und zuordnungen)

es ist also sehr oft 10% business und 90% show - wenn man glück hat - weil oft ist es schlimmer.

wichtig ist natürlich dass man sich dann durch die "investition" einem elitären kreis zugehörig fühlt - und diese sugestion wird natürlich bis aufs blut verteidigt, denn wenn die seifenblase platzt ist man doppelt geschädigt:

1: preis zu hoch
2: erwarteter erfolg seltens gegeben

ergibt in dem fall eine magere bilanz und man hätte um das geld für das gerät xy lieber 30 mal fein mit einer lieben person essen gehen sollen.


wobei ander wieder ihr geld versaufen oder in alufelgen aufwiegen - da ist dann so ein "keyboard" noch richtig intelligent :mrgreen:
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

tom f schrieb:
aber milch, brot und wurst kauft man bei aldi so billig wie es geht - gegen die umwelt, gegen die mittelständler und am allerwichtigsten gegen tier und mensch.
klar, und dann die armen Viecher in der Massentierhaltung im Fernsehen bedauern, Hauptsache jeden Tag Fleisch auf dem Tisch und das möglichst billig. Der Mensch ist eben Egoist und verschließt so gerne vor den wahren Tatsachen die Augen.
Genau wie die armen Flüchtlinge, die tun einem ja so leid, aber dann noch die AfD wählen.
Und alle anderen tragen am eigenen Versagen immer die Schuld ...
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Michael Burman schrieb:
Gibt es nicht schon genug China-Schrott, so dass auch von Moog verlangt wird billig in China zu fertigen? :dunno:

Laut Dave Smith machen sie das ja schon.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

tom f schrieb:
wichtig ist natürlich dass man sich dann durch die "investition" einem elitären kreis zugehörig fühlt - und diese sugestion wird natürlich bis aufs blut verteidigt, denn wenn die seifenblase platzt ist man doppelt geschädigt
vielleicht sind ja auch die anderen Dinge einfach nur zu billig?
Nicht ohne Grund bekommt heute kaum noch einer einen vernünftigen festen langfristigen Arbeitsvertrag und wird dann so bezahlt, das er eine Familie davon ernähren kann. Selbst der Staat stellt seine Lehrer nur noch als Aushilfsbeschäftigungen ein.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

wir driften vom Thema ab ...
Ich finde es jedenfalls klasse, das Moog den Mini wieder neu auflegt, ebenso wie die Modulars, auch wenn ich mir das eigentlich alles nicht leisten kann.
Es ist einfach cool, das es die Kisten wieder gibt.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Paul Dither schrieb:
Laut Dave Smith machen sie das ja schon.
Wahrscheinlich ihre anderen günstigeren Sachen? Da habe ich jetzt nicht darüber nachgedacht, sondern mich gleich auf diesen neuen Minimoog bezogen. Oder werden Teile davon vielleicht auch made in China sein?
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Bernie schrieb:
tom f schrieb:
da das überhaupt keinen fortschritt in der erzeugung berücksichtigt und keine bereits zigfach amortisierten entwicklungskosten / knowhow / bessere moderne logistik / dynamische warenlager / mitarbeiter kosten
naja, diese limitierten Sonderserien sind eben schon reine Boutique-Geräte und da steckt noch sehr viel Handarbeit drin.
Moog hat ja kein automatisiertes Hochregallager oder große Bestückungsautomaten, da geht man tatsächlich noch mit dem Körbchen ans Regal und pickt sich die Einzelteile manuell von Hand heraus.
Bei den Seriengeräten ist das natürlcih anders, die sind aber auch günstiger.


also wenn ich bedenke was in deutschland viele leute netto für vollzeit verdinen so sollte moog dann statt in den usa gleich in berlin prodzieren

"handmade in germany"
800 netto pro monat aufstocker jobs ausschreiben
die arbeit der assemblage ist simpler als das was tausende frauen in europa noch in der 80ern an fliessbändern geleistet haben - solche damen die radios und tvs gefertigt haben würden wohl am tag 4 minimoogs zusammenbauen können...

da kann man dann lustige und spekulative rechnungen anstellen :)

mir persönlich ist es sowas von egal ob ein gerät von einem usa hipster oder von tante frieda zusammengesteckt wird...

vielleicht bring ich da noch was auf den markt:

den volkssynthesizer "dicke berta" natürlich polyphon und mit panel aus kruppstahl - der glückliche synth aus handaufzucht.
den schonbezug - natürlich handgeklöppelt - gibts bei der holzedition geschenkt.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Bernie schrieb:
starling schrieb:
Moog würde auch sicher seinen exclusiven Level verlieren, wenn sie nur noch auf Massenware setzen würden.
So gibt es eben die Mother, Phattys und Sub37 als preiswerte Produkte und ein paar besondere Juwelen in der Oberklasse.

Auch das ist jedoch relativ, insofern ich Moog-Produkte generell nicht gerade als Massenware bezeichnen würde, auch wenn ein Sub Phatty oder ein Mother-32 erschwinglicher sind als so ein Minimoog Reissue. Für einen Durchschnittsverdiener - vom Studenten bis zu jemanden, der eine Familie hat - sind das immer noch Investitionen, die man nicht mal so nebenbei macht. Mir fallen jedenfalls relativ wenige Leute ein, die sich mal eben von ihrem nächsten Monatsgehalt einen neuen Moog kaufen. Massenwaren sind da eher die Volcas, MicroBrutes und - wenn jemand einen Moog-Sound emulieren will - Plug-ins wie Diva oder Monark.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Michael Burman schrieb:
Paul Dither schrieb:
Laut Dave Smith machen sie das ja schon.
Wahrscheinlich ihre anderen günstigeren Sachen? Da habe ich jetzt nicht darüber nachgedacht, sondern mich gleich auf diesen neuen Minimoog bezogen. Oder werden Teile davon vielleicht auch made in China sein?

Ich habe leider keine Ahnung, auf welches Produkt er sich konkret bezog. Ich meine, er hat das bei einem Berkeley-Besuch gesagt zu einem Zeitpunkt als zumindest schon der Sub Phatty draußen, der Pro 2 aber noch nicht angekündigt war - also spätestens Frühjahr 2014.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Bernie schrieb:
tom f schrieb:
aber milch, brot und wurst kauft man bei aldi so billig wie es geht - gegen die umwelt, gegen die mittelständler und am allerwichtigsten gegen tier und mensch.
klar, und dann die armen Viecher in der Massentierhaltung im Fernsehen bedauern, Hauptsache jeden Tag Fleisch auf dem Tisch und das möglichst billig. Der Mensch ist eben Egoist und verschließt so gerne vor den wahren Tatsachen die Augen.
Genau wie die armen Flüchtlinge, die tun einem ja so leid, aber dann noch die AfD wählen.
Und alle anderen tragen am eigenen Versagen immer die Schuld ...


da kann ich dir nur recht geben und muss mich gleichzeitig "unbeliebt" machen wenn ich heraushebe dass ich
vegetarier bin, teure bioprdoukte kaufe und keine afd wähle :)

somit tragen an den gennaten beispilen tatsächlich "die anderen" die schuld - aber es ist natürlich schwer... alles was wir konsumieren geht auf lasten anderer wesen - dennoch leitet mich das nicht in richtung maximalen fatalismus sondern eher in die richtung "langsam alles was geht optimieren"

dank des forums habe ich z.b über die letzten jahre - für mich - erkannt dass auch jeglicher hype um technisch eher unessentielle geräte, wie synths es sind, eine selbstinduzierte hysterie ist die mich stellenweise an religiösen wahn erinnert. für MICH heute weit nicht mehr so wichtig wie noch vor einem jahr.
und es ist durchaus angenehm... muss man aber nicht so machen oder bewerten... aber hier redet ja jeder vom eigenen plausiblen standpunkt also schadet es auch nicht mal "was anderes" zu hören als "geiiiil ein neues gerät"
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Paul Dither schrieb:
Auch das ist jedoch relativ, insofern ich Moog-Produkte generell nicht gerade als Massenware bezeichnen würde, auch wenn ein Sub Phatty oder ein Mother-32 erschwinglicher sind als so ein Minimoog Reissue. Für einen Durchschnittsverdiener - vom Studenten bis zu jemanden, der eine Familie hat - sind das immer noch Investitionen, die man nicht mal so nebenbei macht. Mir fallen jedenfalls relativ wenige Leute ein, die sich mal eben von ihrem nächsten Monatsgehalt einen neuen Moog kaufen. Massenwaren sind da eher die Volcas, MicroBrutes und - wenn jemand einen Moog-Sound emulieren will - Plug-ins wie Diva oder Monark.
Muss man denn vom nächsten Monatsgehalt mal so nebenbei einen Synthesizer kaufen?
Muss ein Pianist sich jeden Monat einen neuen Flügel kaufen können?

Ich hatte damals nach meiner Lehre als Facharbeiter 900 DM verdient, ein Minimoog lag bei rund 3.700 DM.
Die wenigsten konnten sich ihr Instrument leisten, ohne ein gewisse Zeit darauf zu sparen.
und danach hatte man sich auch mit dem neuen Teil sehr ausgiebig beschäftigt, wollte alles wissen und das Letze aus ihm herausholen.

Und heute? Da kaufen sich die Leute einen neuen Virus TI und nach ein paar Tagen kommt schon die Frage nach neuen Presetsounds ...
Irgenwie ist das doch schade.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

tom f schrieb:
den volkssynthesizer "dicke berta" natürlich polyphon und mit panel aus kruppstahl - der glückliche synth aus handaufzucht.
den schonbezug - natürlich handgeklöppelt - gibts bei der holzedition geschenkt.

Ja, gibt's dann auch in der Keytar-Version: "Frauke MG". Kann aber keine Cross-Modulation wegen Reinheitsgebot und so.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

Bernie schrieb:
Es ist einfach cool, das es die Kisten wieder gibt.
Ganz genau.

Ich habe seit Jahren einen alten Minimoog und gebe nicht wieder her. Daher freue ich mich für jeden, der nun die Chance hat, einen neuen Minimoog Model D kaufen zu können, und zwar ohne die Unsicherheiten, die mit dem Erwerb einer solchen Antiquität normalerweise einhergehen. Statt sich darüber zu freuen, wird der Firma Geldklauberei für "Mythos und Marke" vorgehalten und als Krönung auch noch das Gehäusedesign beklagt – dessen Änderung ja die Existenzgrundlage der Neuauflage ad absurdum geführt hätte.

tom f schrieb:
auch wenn ich früher teilweise ähnlich argumentiert habe muss man erkennen dass das ziemlich falsch ist wenn mann lediglich endkundenopreis und historische kaufkräfte in relation setzt, da das überhaupt keinen fortschritt in der erzeugung berücksichtigt und keine bereits zigfach amortisierten entwicklungskosten / knowhow / bessere moderne logistik / dynamische warenlager / mitarbeiter kosten zu nutzen ratio ect... etc... ganz zu schweigen von der massiv verbesserten marktsondierung im vergleich zu den 70ern.
Dem ist entgegenzuhalten,
dass manche Bauteile mittlerweile seltener und teurer sind als damals,
dass die handwerklichen Fertigungsprozesse eben ja noch dieselben wie damals sind (genau das ist ja eine der Eigenarten der Neuauflagen sowohl der Moog Modulsysteme als auch des Minimoog!),
dass bei den vergleichsweise geringen Stückzahlen und teilweise schwer zu beschaffenden Bauteilen die Fortschritte in Logistik und Lagerhaltung deutlich geringer ausfallen können als angenommen,
und dass – ich wiederhole mich hier gerne – die Firma Moog in Mitarbeiterbesitz ist und zumindest ich es den Damen und Herren gönne, dass sie sich selbst anständig im positiven Sinne bezahlen.

natürlich hat der kollege oben recht wenn er in den raum stellt dass die marge bei dem gerät sehr gut ist - das muss man per se ja eh nicht negativ beurteilen...
Ich erlaube mir, es etwas differenzierter zu sehen: Es werden Behauptungen aufgestellt, aus denen dann abzuleiten versucht wird, dass die Marge so überragend gut sei, dass ein deutlich niedrigerer Preis an den Kunden weitergegeben werden müsse, und daraus, dass das eben nicht der Fall sei, wird der Firma Moog vorgehalten, sie lasse sich für "Mythos und Marke" bezahlen.

Dass es auch andere Deutungsmöglichkeiten gibt, habe ich darzulegen versucht.

interessant ist nur wie sich potentielle konsumenten willfährig in diskussionen ergehen die einen für sie hohen preis rechtfertigen sollen.
Wer ergeht sich denn "willfährig in diskussionen … die einen für sie hohen preis rechtfertigen sollen"?

finanzmasochismus als vehikel zum relativen statussymbol in der relevanten peergroup ?
Das ist nun ebenso schlicht wie denjenigen, die den hohen Preis eines Produktes beklagen, Neid zu unterstellen.

aber milch, brot und wurst kauft man bei aldi so billig wie es geht - gegen die umwelt, gegen die mittelständler und am allerwichtigsten gegen tier und mensch.
Ich weiss nicht, wer das macht, ich jedenfalls nicht. Sieh's mal so: Mit dem Kauf eines Minimoog unterstützt man handwerkliche elektronische Instrumentenbautradition im Mittelstand, anstatt mehr Plastikmüll in die Welt zu setzen.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

tom f schrieb:
da kann ich dir nur recht geben und muss mich gleichzeitig "unbeliebt" machen wenn ich heraushebe dass ich
vegetarier bin, teure bioprdoukte kaufe und keine afd wähle :)
naja, ist ja sicher nicht der schlechteste Weg.
Bin zwar kein Vegetarier, konsumiere aber mittlerweile nur noch sehr wenig (Bio-) Fleisch / Wurstwaren.
Das ist eher so als kleine Beilage und wir essen und kaufen das auch bewußter als früher.
Wir grillen gerne, aber oft nur mit Gemüse, heute gabs einen feinen Salat, das ist ja auch mal lecker.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

serge schrieb:
Ich habe seit Jahren einen alten Minimoog und gebe nicht wieder her. Daher freue ich mich für jeden, der nun die Chance hat, einen neuen Minimoog Model D kaufen zu können, und zwar ohne die Unsicherheiten, die mit dem Erwerb einer solchen Antiquität normalerweise einhergehen. Statt sich darüber zu freuen, wird der Firma Geldklauberei für "Mythos und Marke" vorgehalten und als Krönung auch noch das Gehäusedesign beklagt – dessen Änderung ja die Existenzgrundlage der Neuauflage ad absurdum geführt hätte.

Nun ja, so ganz frei von Mythen ist der Minimoog ja nun gerade nicht, was im Übrigen schon Bob Moog als absurd beklagte, als er in der 90er Jahren einen Artikel darüber für das US-amerikanische Keyboard-Magazin verfasste. Darüber hinaus plante man ursprünglich das Gerät nach etwa 100 verkauften Einheiten technisch zu überholen. Es ist also nicht so verwunderlich, wenn heute einige Leute mit dem Einwurf reagieren, dass sie für stolze $3.500 schon etwas mehr erwarten würden. Zumidest Dinge wie Pulsweitenmodulation, Oszillator-Sync und 4-stufige Hüllkurvengeneratoren.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

starling schrieb:
Sicher kann ich mit meinen Annahmen falsch liegen.
Glaube ich aber nicht.
Daß die Platinen von Hand bestückt werden halte ich für fast ausgeschlossen.
Dann sähe die Sache nochmal etwas anders aus, und nur dann wäre der Preis irgendwie mit den 70ern vergleichbar.
Wobei Kaufkraftvergleiche eh problematisch sind, vor allem im Bereich Elektronik und Mikroelektronik.
Schau Dir das Video über die Montage einfach an und höre den Erklärungen zu. Alles ist Handmade in USA und folgt definitiv nicht modernen Fertigungsmethoden. Man checkt alles mehrfach nach und justiert alles von Hand.
Würde man ein Model D heute von Grund auf neu entwickeln und den Fokus auf preisgünstige Herstellung legen, so würde es sicher anders aussehen. Man schaue sich nur die Marcus Fuller Videos der aktuellen Roland, Korg oder Yamaha Kisten an. Auch ein Modal ist innen komplett anders aufgebaut, wobei Regler auf der Frontplatte einfach einen gewissen Kostefaktor haben, wenn jedes Poti einzeln am Panel festgeschraubt ist.

Sehr instruktiv ist diese Video (mit voller Absicht nicht eingebettet):
https://www.youtube.com/watch?v=LuBmLqD187E

Das ist modern designed, aber eine Menge manuelle Arbeit bleibt noch übrig.
 
Re: Minimoog wird neu aufgelegt / BFAM

hallo serge - das zitieren der zitierten zitate wäre jetzt etwas aufwendig :)

aber - ich finde sämtliche einwände deinerseits plausibel und nehme an dass sich die realität in einem gewissen mittel unserer standpunkt befinden wird.

im prinzip verstehe ich aber nicht was daran negativ sein soll allgemein die frage in den raum zu stellen "braucht man xy um yz euro wirklich so dringend"
vielleicht würden sich auch andere leute erleichtert fühlen wenn man die synthsucht - die ja oft vorhanden ist - mal verarbeitet hat.

ok - jeder muss die erfahrungen selber machen (wobei ich das mit fortschreitendem alter für immer unrichtiger halte)

was mich als ursprünglich generall an "instrumenten aller art" interessierten menschen - der dann mal zu synths gekommen ist - wundert, ist die wahrlich verbreitete anbetung der werkzeuge in "unseren kreisen" ...also ich finde das bi mir selber rückblickend partiell sehr albern.
hätte mir jemand plausibel erklärt earum das auch tatsächlich albern ist hätte ich evtl. geld, zeit und energie besser eingesetzt.

und eines ist schon klar - konvertiten sind immer latent radikal wenn es um den neuen standpunkt geht :)
 


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