Ich finde es komisch und versuche das mal zu verstehen:
Folgendermaßen:
Die Behringer Geräte kosten um ein vielfaches weniger als die der Konkurrenz und der Originale sowieso.
Für das was du bezahlst, bekommst du definitiv einen guten Gegenwert.
Gehen wir weiter:
Behringer hat sich entschieden "Klone" von legendären Instrumenten zu bauen.
Für sich selbst stehend, sind es alles gut bis außergewöhnliche gut klingende Synthesizer, mit ordentlicher Hardware, die so manche, weitaus höherpreisigen Instrumente, das Fürchten lehren. Für den Preis finde ich das persönlich sogar außergewöhnlich gut.
Wenn ich einfach einen analogen Synthesizer, mit knob per function möchte, der transportabel sein soll, was kann ich da bei Behringer falsch machen? Die kleinen kosten wenige hundert Euro!
Rein vom Klang: Wer ist besser? Oder worum es ja wirklich geht, in dem Fall, wer klingt mehr vintage? Meiner Meinung nach da bis in den dreistelligen Bereich keine Geräte, die mehr vintage klingen oder besser. Das diese Meinungen einigen nicht schmeckt ist mir klar.
Reine Geschmackssache, weil unterschiedlicher Charakter!
Klingt die Großmutter besser als der model D?
Klingt der monopoly besser als der leipzig?
Bleibt Geschmackssache.
Es gibt Synth die mich wirklich packen, wie den Sem Pro, vermona perfourmer, korg arp 2600 oder sh 09. Da muss man mehr Geld ausgeben und das würde ich auch.
Aber
Objektive Gründe kann ich keine finden und würde diese Gerne hören. (Wir sind immer noch beim Sound).
Bang for the buck ist allerdings der Typhon.
Auch die Uno dinger sind super wenn man den eigenwilligen charackter mag und die distortion klingt super.
Für alle die mir hier wiedersprechen:
Ich habe zufällig den model d im Vergleich zum minimoog reissue in einem top studio gehört, vor ein paar Tagen.
Die Leute zahlen für den moog 6000.
Ich konnte in dem Test keinen Unterschied hören. Die klingen identisch. Vielleicht gibt es irgendwelche kleinen Unterschiede, aber ich bitte darum, mal einen längeren Blindtest zu machen.
Also wenn der Reissue klanglich zur Spitze gehört, dann muss es der model d auch.
Das zu dem Preis ist doch schon beeindruckend!?
Da Behringer eben Klone macht, müssen sie sich den Vergleich mit den Originalen und der weitaus teureren Konkurrenz gefallen lassen.
"Gleicher Sound in kleinem Format."
Ich kenne nicht alle, aber on point ist m. E. der model d. Pro 1 und 303 sind auch sehr gut gelungen.
Und nun zur Bauqualität.
Für den Preis geht die voll in Ordnung.
Selbst für den doppelten Preis wäre das OK.
Was ist denn mit dem Korg OP6? Arturia Microfreak?
Auch Sequential spart an manchen Ecken.
3000 euro synth.
Der Netzstecker wackelt, bei manchen kommt er sogar etwas raus. Bei meinem ersten ob6 war das so.
Sequential sagt: "normal, der ist trotzdem fest."
Ok, trotzdem unschön.
Vor dem jetzigen OB6 habe ich mir frisch von Thomann die desktop vesion vom ob6 bestellt und direkt zurückgeschickt.
Einige Potis hatten Spiel, mehrere millimeter.
Man konnte sie von Rechts nach links drücken.
Sequential sagt:" Normal. "
Trotzdem unschön, bei 3000 euro.
Forenposts im Netz bestätigen das.
Der Prophet 5 keys ist allerdings top gebaut.
Aber auch mehr als 1000 euro teurer.
Die desktopversion sogar 100 euro billiger....
Auch hier erzählen die Leute, der OB6 sei wertiger, als der Polybrute.
Sollte man annehmen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Da merkt man langsam woher der Wind weht.
Und was die Grösse angeht...
Das ist das Konzept.
Behringer macht transportable Klone im großen Stil. Die Zielgruppe ist auch klar. Dagegen ist m. E. auch nichts falsch.
Sie "klauen" Synthdesigns und machen damit Geld. Das ist gängige Praxis und absolut normal. Dann muss man konsequent sein und das in allen Branchen ablehnen.
Da, fällt mir ein, dass ich kein Wort der Kritik gehört habe, was den Abstract Instruments OBX klon angeht...
Geräte wie den edge, sehe ich auch kritisch.
Mother 32 klon. Aber auch hier sollte man konsequent sein, denn auch das macht nicht nur behringer so. Es ist eben neu in der Synthwelt.
Wer wirft den ersten Stein?
Und jetzt nochmal, ganz objektiv.:
Was bekommt man von Behringer?
Transportable, monophone knob per Function Analogsynthesizer, die mehr oder weniger so klingen wie das Original, aber mit sinnvollen Erweiterungen.
Entkoppelt vom Original, bekommt man von Behringer amtlichen Analogsound im kleinen Format.
Die Qualität geht für das was man zahlt, mehr als in Ordnung.
Warum bekommt Behringer so viel Hate?
Die Synthgemeine hat sich doch nach Neuauflagen von bekannten Klassikern verzerrt? Warum haben die Leute teilweise so große Probleme mit Behringer?
1.
Behringer kopiert alte Synthesizer von anderen Herstellern und bringt diese sehr eng mit den originalen in Verbindung.
Das machen andere auch. Es gibt zahlreiche kleine ambitionierte Firmen, die Bausätze erstellen und verkaufen. Es gibt auch ein paar andere die Kopien oder Teilkopien verkaufen.
VS-1. Eine Stimme vom River ist ja auch geklont...
Behringer macht damit nur richtig Geld und es ist so präsent und offensichtlich, wie bei keiner anderen Firma.
2. Behringer kopiert auch aktuelle Geräte.
Moralisch sicherlich diskutabel.
Ein Grund um gegenüber Behringer überkritisch zu sein.
Trotzdem ist auch das gängige Praxis. Im Synthbereich ist sowas allerdings neu.
3. Das Image von Behringer ist eher schlecht als Recht.
Sicherlich auch ein wichtiger Punkt.
Behringer stand lange für schlechte Qualität und billige Imitate.
Da hat sich einiges geändert. Trotzdem hallt dieser Ruf noch ordentlich nach.
Antisemitismusskandale und moralisch verwerfliches Verhalten können schon mal in die Wertung mit einfließen.
Die Fertigung in China, die Ausbeutung von Arbeitskräften. Da sollte man ebenfalls konsequent sein oder auf dem Teppich bleiben.
Zumindest den Hass gleich verteilen.
Es wird gemacht, besonders von den Großen.
Außerdem ist das auch ein Prestigeding.
Es gibt viele, die wollen lieber moog auf ihren Synth als Behringer.
Wenn man so jemand ist, dann brauch man auch nachvollziehbare Gründe dafür und wird unter Umständen auch etwas überkritisch. Wenn man viel Geld bezahlt hat, möchte man den Kauf rechtfertigen.
Kann doch nicht sein das Behringer 300 Euro klingt wie ein Minimoog. So kommen wir zum nächsten Punkt.
3. Behringer kratzt am Gottesstatus der Legenden.
Minimoog, Pro one sind Götter.
Und es ist Gotteslästerung wenn ein 300 Euro synth fast haargenau so klingt wie die Stimme Gottes. Das darf eben nicht sein. Und dann noch von Behringer? Schlaganfall...
Ich bin auch der Meinung, das die originale meistens besser klingen.
Aber viele freuen sich auch über einen Odyssey. Ähnlicher Charakter und gleiches layout.
Für sich klingt er gut finde ich.
Er ist sein Geld definitiv wert.
Der Korg hat damals 1000 euro gekostet.
Ob der mehr arp war, darüber kann man streiten.
4. Behringer verspricht zu viel
Behringer gibt einem schon zu verstehen:
Unsere Synth klingen wie die originale.
Dasssssss stimmt nicht immer und ist dann auch ein gefundenes Fressen.
Obwohl, korg macht das auch nicht anders.
Das sind wohl die Hauptgründe.
Ich bin kein Behringer Fan. Aber die hätten auch mehr Anerkennung verdient, bzw. Ist es sehr auffällig wie viele Schläge sie bekommen.
Zum Schluss vielleicht:
Man sollte vielleicht mal in sich gehen und überlegen, ob man die Synthesizer von Behringer kritisiert oder Behringer selbst.
Und warum....