Fakten Behringer (und andere) vs. Bauteilmangel

Bitte ausschließlich klare belegte Fakten zum Thema, kein Blabla, keine Witze, Meinungen, sondern Daten und Fakten.
Dazu kam: Homeoffice brauchte Chips, die Autoindustrie hat zuerst wg. Corona zuwenig geordert, dann gemerkt, dass sie doch gut Autos verkaufen und kräftig nachbestellt. Gleichzeitig hatte China wg. USA/Huawei-Scherereien einfach mal für 40 Mrd USD Chips auf Vorrat gekauft. Wassermangel in Taiwan, Brände und eine Monopollage (TSMC in Taiwan plus Samsung Korea haben >75% Marktanteil) gaben den Rest. Dazu jetzt Container-, Energiekrise...
 
Ein sehr guter Überblick. Es kommen verschiedene Faktoren zusammen und das ergibt die aktuellen Probleme. Was noch in Zukunft dazukommen könnte: in der Produktion von Halbleitern ist Neon-Gas sehr wichtig. Die Ukraine ist einer der größten Neon-Gas-Produzenten der Welt und die Produktion ist sehr gefährdet. Aktuell ist das für die Produzenten wohl noch kein Problem, da man noch genug bevorratet hat. Aber wer weiß, wie lange der Krieg noch anhält.
Übrigens ist das kein neues Thema, das Problem gab es 2015 schon mal: https://www.heise.de/newsticker/mel...n-mit-Lieferengpass-von-Neon-Gas-2791833.html
 
Davon bin ich einer!
Habe nur wenig Infos bisher....
ich verstehe, daß es einen Chipmangel/Bauteilemangel gibt, aber nicht genau warum.
Die Hersteller stellen keine her?
Warum?
Nicht genug Material, um Chips, etc. herzustellen?
Zu wenig seltene Erden?

Kurz: Woran liegt es ursprünglich?
Ich bekomme keinen Synthi, weil der Hersteller keine Chips bekommt und dieser bekommt keine weil...???
weiter weiß ich nicht genau.
Man darf auch nicht vergessen das die Häfen alle dank Corona Überlastet sind. Rohstoffe können über Häfen nicht geliefert werden oder brauchen länger als geplant.
 
Wenn es aber nur 'den einen' Prozessor gibt, wird es schnell eng...

Bestes Beispiel ist die Playstation5.
Seit 1,5 Jahren (oder länger) ausverkauft). Es gibt aktuell weniger als 20 Millionen Konsolen auf dem Planeten. Verkaufen könnte Sony 200 Millionen.
 
Man darf auch nicht vergessen das die Häfen alle dank Corona Überlastet sind. Rohstoffe können über Häfen nicht geliefert werden oder brauchen länger als geplant.

Das Problem des globalen Warenverkehrs ist, dass das Nichtllöschen der Ware Schiffs-Rückstaus vor den Häfen produziert. Nicht nur, dass die Schiffe blockiert werden, es werden auch die Container blockiert, die wieder woanders fehlen.
Und selbst wenn die Rohstoffe in den Häfen gelöscht worden sind, müssen sie aus den Häfen zu den Fabriken heraustransportiert werden. In einigen Ländern gibt es gerade große Probleme in der Logistikbranche, weil es nicht genug Fahrer gibt. Siehe z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=imr-eMyn_A0
 
Das Problem des globalen Warenverkehrs ist, dass das Nichtllöschen der Ware Schiffs-Rückstaus vor den Häfen produziert. Nicht nur, dass die Schiffe blockiert werden, es werden auch die Container blockiert, die wieder woanders fehlen.
Und selbst wenn die Rohstoffe in den Häfen gelöscht worden sind, müssen sie aus den Häfen zu den Fabriken heraustransportiert werden. In einigen Ländern gibt es gerade große Probleme in der Logistikbranche, weil es nicht genug Fahrer gibt. Siehe z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=imr-eMyn_A0

Genau darauf wollte ich ja hinaus.
 
Kurz: Woran liegt es ursprünglich?
Kam einiges zusammen.
In Korea war die maximale Auslastung der Fabriken bei 50% wegen der Cowidregeln. In China gabs immer wieder Lockdowns die den Betrieb komplett stillegten. In Texas war vor 2 Jahren ein kalter Winter der die Stromversorgung lahmlegte. Das haben die Fabs von TI dort nicht gut vertrahen.
Das ist einigermaßen Bestätuigt, ich bin seit 19 Jahren in der Branche.
 
Anderes Beispielszenario:
Durch Corona haben einige Hersteller die Produktion eingestellt und auch erstmal keine Chips bestellt. Daraufhin haben die Chiphersteller die Gunst der Stunde genutzt ihre alten Fertigungsstraßen rauszuschmeißen und neueres Equipment für die neueren Chips mit höherer Marge einzubauen, welche die alten Chips gar nicht mehr herstellen können (und auch nicht sollen). Wenn nichts mehr bestellt wird, braucht man die alten Chips ja nicht mehr. Just in time und minimale Lagerhaltung sorgten dafür, dass das sofort durchschlägt.

Wenn dann die neuen Bestellungen reinkommen für das alte Zeug werden erstmal die Regale geleert und dann ist Schluss.
Nachfrage regelt das Angebot. Außer in den Fällen, in denen längere Lieferverträge bestehen, was auch recht üblich ist in einigen Branchen für bestimmte Bauteile.
 
Dann hättest Du aber mitkriegen müssen, dass TSMC mit zweidritteln Marktanteil weder in Texas, China noch Korea ist, sondern in Taiwan...
Hmmm zumindest mit China irrst du dich, da TSMC da Werke hat.
Nanjing, China
(31° 58′ 33″ N, 118° 31′ 59″ O)
Songjiang, China
(31° 2′ 8″ N, 121° 9′ 33″ O)

Camas, Washington, USA
(45° 37′ 8″ N, 122° 27′ 20″ W)
ist zwar nicht direkt TSMC aber ne 100% Tochter.

Arizona, welches jez nicht soweit von Texas weg ist, befindet sich im Bau.

Japan befinden sich auch im Bau, wobei Japan nur ne Beteiligung ist.

In Singapur haben se auch noch ne Beteiligung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, die Corona-Flaute gab es so wohl nicht, weil die anfangs nachlassenden Bestellungen, u.a. der Autoindustrie, nahtlos von der erhöhten Nachfrage wegen Home-Office-Hardware aufgefangen wurde (plus das chinesische 40Mrd-USD-Chip-Bunkern). Als dann alle merkten, dass sich Zeugs - von KFZ über Konsole bis E-Piano - doch wie warme Semmeln verkauft, entstand der riesige Nachfrageüberhang, der bis heute anhält.

Mal eben ein paar neue FABs hochziehen scheint gerade auch nicht so einfach zu sein. Selbst Intel braucht (trotz zweistelligen Milliardenbeträgen) bis 2027 zum Produktionsbeginn in Magdeburg.
 
Klar, aber TSMC ist Taiwan, so wie Daimler oder VW Deutschland, egal ob sie auch Fabriken in China haben.

Wo der Firmensitz ist sagt nicht unbedingt viel darüber aus wo gefertigt wird und wo der Umsatz gemacht wird. Vielleicht vor 20 Jahren noch. Insbesondere wenn man sich die "fabless" Firmen anschaut.
 
Wo der Firmensitz ist sagt nicht unbedingt viel darüber aus wo gefertigt wird und wo der Umsatz gemacht wird. Vielleicht vor 20 Jahren noch. Insbesondere wenn man sich die "fabless" Firmen anschaut.

Jo, aber fabless geht bei FABs nunmal nicht :cool: und das T in TSMC steht für Taiwan.

Wer also "ich bin seit x Jahren in der Branche" sagt, aber den Marktführer vergisst, kriegt nen tsk, tsk von mir :)
 
TSMC und Globalfoundries ermöglichen die Fabless Geschäftsmodelle, und kauf(t)en Fabs auf.
Ich bezog mich insbesondere auf den Vergleich mit den Automobilfirmen, der hinkt mMn.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Cee
Der Realtek hat letztes jahr den Geschäftsbetrieb eungestellt. Kein LTb, kein EoL. Jetzt sind diemeisten PC-Boardsbauer zu Intel rüber und haben die Netzwerkcontroller (i210) dort geordert. Aber oh weh, die macht der Intel nicht in seinen Fabs sondern der TSMC weil dias recht alte Designs sind. Ende vom Lied: Intel kann nicht kiefern, die werte Kundschaft muß auf den aktuellen 5GBit i215 umdesignen. Den fertigt ne Intel-Fab. Uns wird grad net langweilig.
Und warum? Weil TSMC nix aus seinen Fabs rausbekommt. Ich kann noch mehrt on den lustigen Geschichten beisteuerrn. Es gibt gead auch ne Knappheit bei Altera, also auch Intel, die laufen beim TSMC.
Es knirscht grad überall.
 
Vielleicht nutzen sie auch einfach ihre Marktstellung aus, so wie einige andere Profiteure der Situation in anderen Branchen:

Sowohl Umsatz als auch Marge gehen hoch. Denen scheint es sehr gut zu gehen?
Wenn es da eine Krise gibt, dann nicht in diesen Zahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bestes Beispiel ist die Playstation5.
Seit 1,5 Jahren (oder länger) ausverkauft). Es gibt aktuell weniger als 20 Millionen Konsolen auf dem Planeten. Verkaufen könnte Sony 200 Millionen.
Ich hatte mir eine von einem trip in die Schweiz mitgebracht, ein Kollege der dort wohnt hat sie für mich gekauft.
Nachdem ich dann mich Ach und Krach ein ganzes Spiel durchgezockt hatte, steht das Teil nur noch ungenutzt bei mir herum.
Deswegen bekommt sie jetzt mein Cousin und freut sich schon wie Bolle weil er eine bekommt und das noch zum Normalpreis. :)

Ich muss auch sagen, so die richtigen Titel die mich triggern würden und welche mal halbwegs die Konsole ausreizen sehe ich noch nicht.

Ich hatte in dem Zusammenhang mit der Chipkrise übrigens gehört, das manche Firmen andere fertige Produkte aufkaufen und die benötigten Chips dort ausbauen -für ihre eigenen Produkte - sick.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mind. ein Discounter hält bestimmte "ach so wichtige" Waren zurück, schafft eine künstliche Verknappung - Ziel ist u.A. Angst und damit schafft man die Bereitschaft dann wenn es dann wieder "plötzlich verfügbar ist" weit mehr zu bezahlen als das Zeug wert ist.

Dazu weiss ich nichts für mich prüfbares im elektronischen Bereich - aber das Problem in unserer Gesellschaft sind auch die Betriebs"wirtschaftler" die mit ihren kranken Strategien die Wirtschaft an die Wand gefahren haben - hier vor allem die starke Beendigung einer gesunden Lagerbevorratung - diese Schwurbelstrategien fliegen nun den Firmen die Dem aufgessen sind um die Ohren.

China wird sich auch mehr in Richtung Freundesstaaten orientieren - Wirtschaftskriege gehen auch mit unterlassener Lieferung von Teilen.

Ich denke es wird "spannend" - aber Synth´s sind ein Luxusproblem, das Geräte von Firmen zum Ausschlachten wegen ein paar IC´s gekauft werden ( um die eigenen Sachen die für die Menschen weit wichtiger sind ) ist ja Fakt.

Und in meinem Arbeitsbereich gibt es Lieferprobleme wegen ( aus meiner Sicht ) Kartellverstößen von ein/zwei Firmen - was sich auf die Zulieferindustrie auswirkt, die Alternativen liegen im Ostblock - und das ist nicht problemarm zu lösen ( und wird verschlimmert durch den eh vorhandenen LKW/Fahrermangel ) - zudem sorgt es zu umfangreichen Transportwegen ( und dann reden die Leute von "CO²" ... )

Eine Fortbildung für sich selbst ist förderlich - und verhindert Erfolg schädlicher WirtschaftsTHEORIEN ;-) .

Ich sanktioniere entsprechende Firmen - manchmal spassig die entsetzten Augen der Vertreter zu sehen wenn man mal Klartext redet - härtestes Beispiel war ein Zulieferer für Industrie und Handwerk welcher im normalen Verkauf noch nicht mal Preise auszeichnet - ein Produkt war um Faktor 18 !!!! zu teurer - und da der Vertreter dieser Firma dann beim erneuten Kauf dieses Produktes mir 10% angeboten hatte fragte ich Ihn was er in Mathe so in der Schule hatte - sofortiger Geschäftsbeziehungsabbruch meinerseits - große Augen "sie können doch nicht" - doch ich kann - Info noch schriftlich an die Geschäftsführung und Ruhe im Karton - Jeder ist ersetzbar - aktuell mehr denn je ist ein kalter Waschlappen ins Gesicht der Problemkinder wohl notwendiges Mittel der Wahl.
 
Nur das jetzt leider gefühlt alles deutlich teurer wird, und man als normaler Mensch mit Familie oder auch alleine lebend, viele Dinge zum Leben einfach braucht.

Man kann sicher nach günstigeren Alternativen gucken, aber am Ende zahlt man auch für die mehr als vorher.
Ich befürchte da ist preislich das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.

Selbst wenn der Krieg in Europa sehr bald zu Ende wäre, müssen wir uns mit der Geldentwertung und dem höheren Preisniveau, vor allem für Energie auseinander setzen.
 
Alles ist abhängig von Energie. Steigt der Preis für Energie, wird automatisch alles andere auch teurer.

Und ich glaube was wir gerade erleben ist nur der erste leichte Anfang der Steigerungen. Die neue Realität steht uns noch bevor.
 


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