Behringer - Kritik

tomk

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Fleischesser
Steril707 schrieb:
Viele hassen Behringer nicht wegen der Qualität, oder weils Budget ist, sondern weil sie viele Jahre einfach nur Designs von anderen Herstellern kopiert und abgerippt haben, als wäre es eine chinesische Replica-Klitsche.
Dass sie dies auch mit kleineren Hinterhofherstellern gemacht haben stößt halt einigen Leuten sauer auf die sich ein bisschen um Ethik im Musikgerätebusiness scheren.
Geht mir absolut genauso ...
Behringer - NEIN DANKE


MOD: Zum aktuellen Behringer Synthesizer: viewtopic.php?f=2&t=111235 hier lang.
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Die Behringer Thread Familie - bitte passend raussuchen:
- Behringer - Beiträge - Versuch das neutral zu besprechen und Meinungen allgemein
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- Produktwünsche an Behringer / allgemein
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Behringer - Cloner oder Erneuerer

Auf Wunsch aufgeteilt
Aktuelles zum Behringer Synth gibt es im gleichnamigen Thread (in Analog).

Steril707 schrieb:
Viele hassen Behringer nicht wegen der Qualität, oder weils Budget ist, sondern weil sie viele Jahre einfach nur Designs von anderen Herstellern kopiert und abgerippt haben, als wäre es eine chinesische Replica-Klitsche.

Hör auf! Seit wann sind Kopien/Remakes oder ähnliches verpönt, das ist ja was ganz Neues. Vielleicht empfindest Du das so aber bestimmt nicht "viele"
Behringer hat einen schlechten Ruf und der wird vor allem von Leuten unterhalten die gerne irgendwas nachplappern ohne sich selbst ein Bild gemacht zu haben. Wenn es genügend solcher "ein Freund von mir kennt jemanden, der hat gehört das - Experten" gibt, wird sowas zum Selbstläufer, zur Legende. Wann immer Behringer was auf dem Markt warf, noch bevor die erste Kiste ausgepackt ist, stand das Urteil fest: "Rauschgenerator".
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Also soweit ich mich erinnern kann war der Behringer-Hass am staerksten so zwischen 2000 und 2005. Ich koennte mir auch gut vorstellen, dass die damals wirkliche Qualitaetsprobleme hatten, die sie aber inzwischen vielleicht nicht mehr haben, nur der Ruf haengt womoeglich noch nach. Habe aber selber nur wenige Erfahrungen mit Behringer-Produkten, daher kann ich nur wiedergeben was ich so vom Hoerensagen weiss. Es kann natuerlich aber auch sein, dass damals einfach die Streuung in der Qualitaet groesser war, und nicht alles schlecht war, was von Behringer kam, denn es gab auch immer wieder positive Erfahrungsberichte mit Behringer-Equipment zu lesen.

Was die Kopien angeht, waren die Effektpedale damals tatsaechlich anfangs so geplant dass sie 1:1 wie die BOSS-Pedale aussehen, inkl. der korrekten Farben. Da gab es sogar ein paar Renderings damals zu sehen. Jedoch mussten sie dann aufgrund von Druck durch Roland ihre Designs doch noch aendern, sodass die Pedale nun unten rundlicher geworden sind und auch die Farben durchgetauscht wurden. Damals gab es auch eine Art "Statement" von Behringer auf der Website zu lesen, dass das Original-Behringer-Produkte seien, ohne dass die irgendwas mit irgendwelchen anderen Firmen zu tun haben.

Ansonsten gibts ja wirklich genuegend Beispiele fuer den "Kopier-Wahn", z.B. die Mischpulte, die halt nicht ONYX heissen (wie bei Mackie) sondern XENYX, die zudem soweit ich mich erinnern kann frueher auch den Mackie-Pulten deutlich aehnlicher gesehen haben, dann gibt es z.B. auch die DJ-Mixer, der DJX heisst anstatt DJM, aber ansonsten dem Pioneer zum verwechseln aehnlich sieht, oder das Behringer XM 8500, das dem Shure SM 58 nachempfunden ist, usw...

EDIT: Habe sogar noch online ein paar Fotos gefunden mit den urspruenglichen Pedal-Designs:
http://www.axetopia.com/news/05_01/Behr ... s_Lin.html
http://createdigitalmusic.com/2009/09/o ... nd-copies/ (hier etwas runterscrollen, nicht nur BOSS-Pedale wurden geklont)
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

@ Cyborg: Nach fast 500 Postings ist nur eines sicher: Niemand weiß was. Erstaunlich bei einer Firma mit so schlechtem Ruf, dass mehr Aufregung herrscht wie vor angekündigten Neuerscheinungen der "Nobelmarken".
Und nochmal was zu "angekupfert": Mein Gott, was soll denn ein Synthesizer denn noch neues können? Rolands Spielkonsolen zeigen sogar bunte Filmchen auf den Displays. Muss Behringer eine neue Physik erfinden oder Klangveränderungen auf chemischem Weg bewirken? Werden da nicht unverschämt hohe Erwartungen gestellt und "natürlich" erwartet, dass ein Synthesizer von Behringer höchstens 30% von dem der Mitbewerber kostet? Ich verstehe meinen Kumpel (ehemalig Entwickler und Hersteller) , der sich aus Ärger und Frust über die Musik-Szene völlig aus ihr verabschiedet hatte, immer besser.[/quote]

Dieser Frust ist sicher aus technischer Sicht verständlich. Aber es gibt etwas Universelles bezüglich des Klangs, was unter bestimmten Voraussetzungen auf unser vegetatives Nervensystem positiv zu wirken scheint (s.a. polyvagale Theorie von Steven Porges). Diese Klänge suchen wir und dabei spielt es keine Rolle, ob sie einfach oder komplex zu erzeugen sind oder dabei dann Filmchen auf dem Display laufen. Es scheint auch so zu sein, dass wir beim Hören und Spielen diese Klänge zum leben bringen wollen und sie deshalb so gerne modulieren. Dazu gehören sicher auch die Effekte. Und hier stelle ich bei mir selbst fest, obwohl mein Kronos hervorragend klingt, benutze ich für Projekte, bei denen es nicht so sehr auf Komposition sondern mehr auf Klänge ankommt, viel lieber den Prophet 6. Weil es einfach unheimlich Spaß macht, die Sweetspots an den Knöpfen direkt zu spüren. Ich glaube, dass nach der Erfahrung des maximal Machbaren im Rahmen von Software wir deshalb wieder Einfaches wünschen, welches aber genau diese Bedürfnisse abdeckt. Dies erklärt vielleicht das riesige Interesse an solchen im Prinzip technisch rückständigen Produkten. Auch Nord oder ein Korg SV-1 leben davon (da gäbe es allerdings noch Luft nach oben), obwohl Mainstage oder Kronos so viel mehr bieten. Wenn nun Firmen wie Behringer, bewußt oder unbewußt, genau auf diese Bedürfnisse zielen und das zu erschwinglichen Preisen, dann finde ich dies klasse. Klingt irrational, aber so sind wir Menschen halt oft.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Cyborg schrieb:
Steril707 schrieb:
Viele hassen Behringer nicht wegen der Qualität, oder weils Budget ist, sondern weil sie viele Jahre einfach nur Designs von anderen Herstellern kopiert und abgerippt haben, als wäre es eine chinesische Replica-Klitsche.

Hör auf! Seit wann sind Kopien/Remakes oder ähnliches verpönt, das ist ja was ganz Neues. Vielleicht empfindest Du das so aber bestimmt nicht "viele"
Behringer hat einen schlechten Ruf und der wird vor allem von Leuten unterhalten die gerne irgendwas nachplappern ohne sich selbst ein Bild gemacht zu haben. Wenn es genügend solcher "ein Freund von mir kennt jemanden, der hat gehört das - Experten" gibt, wird sowas zum Selbstläufer, zur Legende. Wann immer Behringer was auf dem Markt warf, noch bevor die erste Kiste ausgepackt ist, stand das Urteil fest: "Rauschgenerator".

Du bist nicht viel auf Gearslutz unterwegs, oder?

post-swizzarmy.jpg


B000CCIVCA-1.jpg


Ne, ist aber natürlich nix kopiert, und dass das ne kleine Firma ist die da gerippt worden ist ist ja auch Wurst, hauptsache man kann schön billig Musik machen.

Wäre interesssant, wie Leute hier im Forum reagieren täten, wenn Behringer nen kopierten Octatrack oder nen gefaketen OP-1 für billo raushauen würde.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

@ Steril707: Ohne es abstreiten zu wollen, dass Behringer gerne kopiert (habe ich ja selbst hier schon erwaehnt), aber ist es in diesem Fall tatsaechlich eine Kopie gewesen?

Mir sind schon oefters startke Aehnlichkeiten bei Geraeten und deren Schalter-/Buchsen-Anordnung aufgefallen, so auch z.B. bei Kleinmischern von verschiedenen Firmen (also nicht ausschliesslich Behringer, sondern auch z.B. Peavey und Mackie oder sowas). Und es gibt z.B. auch einen kleinen Roehren-Preamp von ART, der auch exakt die gleichen Einstellmoeglichkeiten aufweist wie der Behringer MIC-200. Teilweise vermute ich hier auch "Kooperationen", also dass mehrere Firmen einfach dieselbe Elektronik irgendwo herstellen lassen und nur ihr Gehaeuse anders lackieren, vor allem bei solchen kleineren Geraetschaften.

Daher faende ich es interessant zu wissen, ob es bei dem "Swizz Army"-Geraet eine entsprechende Hintergrundstory gibt. Nicht dass ich das fuer ausgeschlossen halte, ich wuerde es einfach nur gerne wissen, da ich wie gesagt auch schon Aehnlichkeiten bei anderen Herstellern gesehen habe.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Steril707 schrieb:
Wäre interesssant, wie Leute hier im Forum reagieren täten, wenn Behringer nen kopierten Octatrack oder nen gefaketen OP-1 für billo raushauen würde.

Ich würde mich sehr freuen! Ich habe zwar schon ein OP-1, aber ein Octatrack oder noch lieber Machindrum-kopie für 299 EUR würde ich schon kaufen.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Stahlwerk schrieb:
Steril707 schrieb:
Wäre interesssant, wie Leute hier im Forum reagieren täten, wenn Behringer nen kopierten Octatrack oder nen gefaketen OP-1 für billo raushauen würde.

Ich würde mich sehr freuen! Ich habe zwar schon ein OP-1, aber ein Octatrack oder noch lieber Machindrum-kopie für 299 EUR würde ich schon kaufen.

Ja dann, toll für Behringer dass es Leute wie dich gibt.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

In der Kopierdiskussion sehe ich das so: Wer einen MB Sprinter fahren will (BOSS Pedal) und das Geld dafür zur Verfügung hat oder wem es das Geld wert ist - kauft diesen. Wer das Geld dafür nicht zur Verfügung hat aber dennoch einen großen Transporter braucht - kauft einen Fiat Ducato (Behringer Pedal).
Die Preise rechtfertigen sich jeweils.
Soweit ich mich erinnere, hat Herr Uli Behringer in seiner Studentenzeit angefangen Equipment günstig "nachzubauen", um sich ähnliche Produkte, wie die, der großen Markenhersteller leisten zu können.
Die Idee finde ich nicht schlecht. Musikmachen für den kleinen Mann. Es sollte jedem - unabhängig vom Geldbeutel - möglich sein, Musik zu machen. Das ist meine Meinung.
Macht es keinen Unterschied, ob ich meine Scheiben über ein McIntosh System abhöre - oder über eine Universum Komplettanlage?
Wer den neuesten Air Jordan tragen will - kauft nicht bei Deichmann.
Die Liste ist ewig fortzuführen..
Wenn Markenhersteller X das gleiche Produkt zu einem 3mal so hohen Preis anbietet und das Behringerprodukt exakt zum gleichen Ergebnis führt und die gleiche Soundqualität bietet, bei einem wesentlich günstigeren Preis -> dann klingeln bei mir aber ganz andere Glocken.
Wer keine Marke kauft - macht zumeist Abstriche.
Vielleicht soll und wird sich das nun ändern im Hause Behringer. Ich bleibe interessiert.

Pieß :peace:
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Steril707 schrieb:
Stahlwerk schrieb:
Steril707 schrieb:
Wäre interesssant, wie Leute hier im Forum reagieren täten, wenn Behringer nen kopierten Octatrack oder nen gefaketen OP-1 für billo raushauen würde.

Ich würde mich sehr freuen! Ich habe zwar schon ein OP-1, aber ein Octatrack oder noch lieber Machindrum-kopie für 299 EUR würde ich schon kaufen.

Ja dann, toll für Behringer dass es Leute wie dich gibt.

Und toll für mich das es Leute / Firmen wie Behringer gibt. :)
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

An sich ist ja nix dabei, wenn jemand guenstige Geraete anbietet, das "moralisch verwerfliche" kann man halt darin sehen, dass andere Firmen solche Geraete tatsaechlich ENTWICKELN, also auch viel Zeit und Arbeit hineininvestieren, waehrend dann andere einfach daherkommen und das Ding 1:1 nachbauen. Da kann ich schon verstehen, dass das nicht jeder gut findet.

Auf der anderen Seite sind z.B. die Behringer-Effekte aus Plastik, was zumindest dann wieder einen deutlichen Qualitaetsunterschied zu BOSS darstellt, wodurch auch wieder genug Unterschied besteht, sodass es, aehnlich wie Blaise das beschreibt, die Kaeufer je nach Qualitaetsanspruch zu verschiedenen Herstellern greifen. Somit kann man die Plastik-Effekte von Behringer irgendwo auch wieder als gerechtfertigt betrachten. Trotz allem finde ich es gut, dass hier z.B. das Design geaendert werden musste und sie mit dem 1:1-Look von BOSS nicht durchkamen.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Mit dem gleichen Design schadet man dem Unternehmen eher mehr - als mit der gleichen Funktion.
Finde ich auch ziemlich uncool :doof:
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

ihr habt Probleme ...echt! :doof:

bei Aldi gibts auch Nussnougat creme, die sieht aus und schmeckt wie Nutella
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Ach die Welt ist böse und behringer sowieso..
Es gibt unendlich viele Produkte (egal in welcher Branche) die immer gleich sind aber unter verschiedenen Produktnamen und/oder von verschiedenen Firmen verkauft werden.
Das sollten aufmerksame, informierte Verbraucher eigentlich wissen.
Es gab da z.B. mal ein Eimerketten-Delay bei dem das besonders auffällig war. Es jeweils bis auf das Gehäuse und die Reglerknöppe 100% identisch und wurde u.a von Yamaha und von Ibanez vertrieben (die anderen weiß ich nicht mehr) Über Jahre gab es immer wieder "Neuerscheinungen" auf dem Markt und immer wieder war es dieses Gerät.
Du kannst bei Aldi 1x im Jahr in einer Sonderarktion einen Naßrasierer mit 6-Klingen-Scherkopf billig kaufen, bei Rossman bekommt man die exakt gleichen Teile (hat der hersteller bestätigt) das ganze Jahr über aber zu mehr als dem doppelten Preis.
Ich hatte einen Spitzen Blaupunkt- und einen ebenso Spitzen Panasonic sVHS Videorecorder. Auch die sind bis auf das Design die gleichen Geräte.
Merke: Jeder Entwickler ist Rechteinhaber und kann diese verwerten wie er will so lange er nicht fremde Patente berührt. Er kann ein Gerät an einen Hersteller verkaufen, er kann es auch an mehrere Hersteller verkaufen und wenn diese die vertraglichen Rechte dazu haben, können diese es wiederum weiterverkaufen. Was ist neu daran? Wo ist der Skandal? Mann, wacht auf!
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Cyborg schrieb:
Ach die Welt ist böse und behringer sowieso..
Es gibt unendlich viele Produkte (egal in welcher Branche) die immer gleich sind aber unter verschiedenen Produktnamen und/oder von verschiedenen Firmen verkauft werden.
Das sollten aufmerksame, informierte Verbraucher eigentlich wissen.
Es gab da z.B. mal ein Eimerketten-Delay bei dem das besonders auffällig war. Es jeweils bis auf das Gehäuse und die Reglerknöppe 100% identisch und wurde u.a von Yamaha und von Ibanez vertrieben (die anderen weiß ich nicht mehr) Über Jahre gab es immer wieder "Neuerscheinungen" auf dem Markt und immer wieder war es dieses Gerät.
Du kannst bei Aldi 1x im Jahr in einer Sonderarktion einen Naßrasierer mit 6-Klingen-Scherkopf billig kaufen, bei Rossman bekommt man die exakt gleichen Teile (hat der hersteller bestätigt) das ganze Jahr über aber zu mehr als dem doppelten Preis.
Ich hatte einen Spitzen Blaupunkt- und einen ebenso Spitzen Panasonic sVHS Videorecorder. Auch die sind bis auf das Design die gleichen Geräte.
Merke: Jeder Entwickler ist Rechteinhaber und kann diese verwerten wie er will so lange er nicht fremde Patente berührt. Er kann ein Gerät an einen Hersteller verkaufen, er kann es auch an mehrere Hersteller verkaufen und wenn diese die vertraglichen Rechte dazu haben, können diese es wiederum weiterverkaufen. Was ist neu daran? Wo ist der Skandal? Mann, wacht auf!


Das heißt, dass der der kopiert oder nachbaut den Rechteinhaber für diese Rechte bezahlt?
Dann verstehe ich meine Aufregung auch nicht. :)
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Blaise schrieb:
Soweit ich mich erinnere, hat Herr Uli Behringer in seiner Studentenzeit angefangen Equipment günstig "nachzubauen", um sich ähnliche Produkte, wie die, der großen Markenhersteller leisten zu können.
Die Idee finde ich nicht schlecht. Musikmachen für den kleinen Mann. Es sollte jedem - unabhängig vom Geldbeutel - möglich sein, Musik zu machen. Das ist meine Meinung.
Macht es keinen Unterschied, ob ich meine Scheiben über ein McIntosh System abhöre - oder über eine Universum Komplettanlage?
Wer den neuesten Air Jordan tragen will - kauft nicht bei Deichmann.
Ja.

Trotzdem sehe ich einen Unterschied, ob ein Produkt einer große Markenfirma mit hoher Umsatzrendite (wo also der Verkaufspreis weit höher ist als die Herstellungskosten) kopiert wird, oder ein Produkt einer kleinen innovativen Firma durch eine größere Firma kopiert wird. Konkret würde ich es z.B. sehr schade finden, wenn DSI ernsthafte wirtschaftliche Probleme durch den Behringer Synthesizer bekäme.


Anderes Thema: Hat jemand Lust, darüber zu spekulieren, was die angekündigten zahlreichen Innovationen bei dem Behringer sein könnten? Mir fällt ein:

  • Eine digitale Zufalls/Ungenauigkeitssteuerung, ähnlich dem Slop-Parameter bei DSI oder den Trimmers/Variance bei Diva, der aber auf kleinerer Ebene einzelne analoge Baugruppen (nicht nur die Tonhöhe) so manipuliert, dass die analogen Baugruppen aus 2016 sich so verhalten wie die analogen Baugruppen aus 1975
  • Als Erweiterung davon, Parametersätze für diese Zufallssteuerung, so dass umschaltbar jeweils ein Originalgerät (z.B. Jupi-6 vs. Jupi-8) nachgebildet wird
  • Eingebauter einfacher Looper
  • Austauschbare Komponenten, z.B. ein Modul mit 16 Roland-artige Oszillatoren gegen eines mit 16 Oberheim-artigen Oszillatoren austauschen, oder 8 Yamaha CS-ähnliche Filter gegen 8 Korg MS-ähnliche Filter (ähnlich wie in Software bei Diva)
  • Erweiterbarkeit der Stimmen von Mono (= Einstiegsvariante zu besonders günstigem Preis) auf 4-fach / 8-fach / 16-fach Poly usw.
  • konfigurierbare Polyphonie, z.B. 16 Oszillatoren die wahlweise 16-, 8-, 4- oder 1-stimmig gespielt werden können. Entsprechend, Einsatz der Filter je Stimme, oder als Stereo-Filter
  • Zusätzlicher digitaler Ausgang (ähnlich einem eingebauten USB Audio-Interface)
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

"…solang der Preis stimmt" können sie ja.
Moralfragen scheinen das Thema sogar so zu dominieren, dass bereits Anträge auf den Behrxit zum Thema "böse" vs. Neuigkeiten vorliegen. Das wäre hier zu organisieren und scheint doch nicht irrelevant zu sein. (Ich wollte gerade schreiben Irrelefant)

Man wird es erfahren, was kommt.
Ich vermute es wird wie bei Loriot: Hat es denn auch ein Zipfelchen? Mein Enkelkind hat alles was es braucht.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

storyplay schrieb:
Das heißt, dass der der kopiert oder nachbaut den Rechteinhaber für diese Rechte bezahlt?

Bei dem, was Lutz alles aufzählte, handelt es sich nicht um Kopien, sondern um sogenannte OEM-Produkte, die von bestimmten Herstellern für Andere gefertigt werden, die dann ihren Namen draufpappen, und das sind auch durchaus mal Verschiedene.

Der chinesische Hersteller Medeli ist ein solches aktuelles Beispiel. Dessen Sachen findet man sowohl mit den Hausmarkenlabels von Musicstore (Fame) als auch Thomann (Millennium), aber auch Kurzweil hat zwei der günstigen Pianos von denen eingekauft und gelabelt.

In den 80ern gabs zB ein Tapedeck, das wurde von nahezu allen japanischen Herstellern angeboten und sah auch immer fast gleich aus, hergestellt hat's aber nur einer von denen.

Diese Praxis zieht sich durch alle Bereiche, selbst im Bereich Pharma gibt's sowas, nennt sich dort allerdings dann Co-Marketing.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

SvenSyn schrieb:
Ich weiß gar nicht was immer alle mit dem Rauschen haben.. das Delay meines Minilogues rauscht mehr als jedes Behringerpult, was mal hatte..

Das ist der Unterschied zwischen Rauschabstand und Klanggestaltung :waaas: Wird beim Minilogue wahrscheinlich zusätzlich ergänzt für das Oldschool-Feeling :lollo:
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Auch wenn das ein Analogdelay sein soll.. da hätt ich mir lieber ein digitales gewünscht, als diese Rauschgurke
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

SvenSyn schrieb:
Auch wenn das ein Analogdelay sein soll.. da hätt ich mir lieber ein digitales gewünscht, als diese Rauschgurke

Musst jetzt halt ein Behringer Denoiser dahinter hängen :mrgreen:
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Der war gut! :mrgreen:
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

@Microbug

Danke für die Auskunft, sehr interessant.

Mich würde nur interessieren ob Behringer z.B. die Kopie des Novation Launchpads bei Novation lizensiert und dem Urheber des Designs/Entwurfs/wasauchimmer ensprechend etwas bezahlen muss.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Jetzt hab ichs kapiert.

Alles gut. DANKEEEE!
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Blaise schrieb:
Soweit ich mich erinnere, hat Herr Uli Behringer in seiner Studentenzeit angefangen Equipment günstig "nachzubauen",
Irrtum! Behringer hat mit Baugruppen nach Rundfunknorm angefangen - also auf dem Niveau von Studer, Neumann, ANT, Lawo etc. Durch Zufall gibts grad eine Verteilerkarte von Behringer auf ebay:
http://www.ebay.de/itm/Behringer-BE-208 ... SwyDxXg4ck
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Okay. Schau an! :agent:

Im Wikipedia stehtes so:
Die Fachhochschule war nur dürftig mit Geräten ausgestattet. Behringer wollte ein eigenes Tonstudio haben, wobei professionelle Aufnahmetechnik damals sehr teuer war. Da er als Student nur das Geld besaß, was er durchs Klavierspielen verdiente, konnte er sich die damaligen Geräte nicht leisten. Eines Tages öffnete Behringer ein Mischpult, was ein Freund zur Reparatur brachte, und stellte fest, dass die Bauteile nur 200 Euro kosteten, das Gerät aber für 2000 verkauft wurde. Das ärgerte ihn ungemein und empfand das als unfair.

Also fing er an, zuerst Geräte für sich selbst zu bauen und bot sie auch seinen Kollegen für wenig Geld an. Nachdem sich herumsprach, dass Behringers Geräte gut klangen und sehr günstig waren, wollten alle seine Studienkollegen Geräte von ihm haben. Zu seinem Erstaunen hatte er zehn Geräte verkauft, bevor er sie überhaupt gebaut hatte. Behringer begann seine Wohnung in eine Produktionsstätte umzubauen.

1987 erhielt Uli Behringer und ein Freund einen Auftrag vom Musikhaus Spiecker & Pulch in Ratingen. Die entwickelten Geräte wurden unter dem Namen "Greenfield" vertrieben und verschafften Uli Behringer die finanzielle Mittel für den eigenen Unternehmensstart.

Dies war nach Behringers Angaben der Zeitpunkt, als er seine persönliche Mission erkannte: für Musiker hervorragende Geräte erschwinglich zu machen, damit sie ihr Talent ausschöpfen können. Dies bezeichnet erweiterhin als seine Firmenphilosophie.[1] 1989 präsentierte er zum ersten mal Geräte der Firma Behringer auf der Frankfurter Musikmesse.

Die ersten Geräte waren ein Exciter (Klangverbesserungsgerät), ein Denoiser (Rauschunterdrückungssystem) und ein Kompressor. Kurz danach folgte der erfolgreiche Kompressor “Composer”, der bis heute über 500.000 mal verkauft wurde.

Der Anbieter des frühen Behringer Teils fügt an:
Die Karte stammt aus der frühen Behringer-Phase als die Firma noch hochwertiges Equipment baute und u.a. Rundfunkstudios ausstattete.

Wann war denn eigentlich Behringer Firmengründung?
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Blaise schrieb:
Okay. Schau an! :agent:

Im Wikipedia steht's so - wie ich's dacht':
Wenn wir mal davon absehen, dass solche Firmenhistorien inzwischen ausgeklügelt von Marketingabteilungen in Wikipedia gebaut werden(im konkreten fall stehen ja dicke Warnungen wegen der "nicht belegt" problematik und der amateurhaftigkeit des Beitrags drüber), dann widerspricht sich das ja inhaltlich nicht. Am Robert-Schumann-Institut gab es damals meines Wissens ein ANT-Pult und zwei kleine Studer 160er Pulte. Das ist genau die Ecke in der die von mir verlinkte Baugruppe zu Hause ist.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

storyplay schrieb:
Das heißt, dass der der kopiert oder nachbaut den Rechteinhaber für diese Rechte bezahlt?
Dann verstehe ich meine Aufregung auch nicht. :)

ja genau. Ich würde da auch nicht von kopieren und nachbauen reden. Was da genau läuft handeln die Beteiligten Betriebe in Verträgen aus.
Es ist z.B. viel billiger wenn man nur 1 Version einer Platine herstellt und bestücken lässt. Es ist daher wahrscheinlich, dass einer die Platinen des anderen kauft... Vielleicht wird auch das Gesamtgerät gekauft und nur das Design des Gehäuses angepasst. Was noch möglich ist: Ein Hersteller stellt mehrere Varianten des exakt gleichen Gerätes her und bietet es mit anderem Design und unter anderem Namen selbst an.
Auch möglich: das Gerät wird irgendwo auf der Welt in einem Billiglang hergestellt und die Abnehmer bestimmen, wie das äußerliche Erscheinungsbild, die Verpackung usw. aussehen soll.
Beispiel. Die französische Firma Thomson-Brandt liess eine stand-alone Wäscheschleuder nach eigenen Vorgaben irgendwo billig bauen. Dann verkaufte Thomson-Brand einen Teil der Geräte an Bauknecht und die Geräte wurden für etwa 230DM im Laden verkauft. Die, bis auf den Schriftzug und das Typenschild mit dem "Herstellernamen" exakt gleichen Geräte wurden aber auch als Billigmarke "Thomas" verkauft und zwar für 99DM bis 109 DM Rate mal, was die Dinger wirklich wert sind... Der echte Hersteller hat wahrscheinlich so um die 50DM pro Gerät bekommen. Das ist Marktwirtschaft! :)
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

Naja das habe ich ja weiter vorne auch schon angesprochen. Aber ist es nun tatsaechlich im Falle Behringer so, oder sind es wirklich Kopien? Das wissen wir ja nicht 100%ig. Denkbar waere es schon, aber da man immer wieder so haeufig hoert dass Behringer kopiert, koennte ich mir gut vorstellen, dass nicht alles, was von Behringer hergestellt wird, in Kooperation mit anderen Firmen geschieht...

EDIT: Und im Falle der Effektpedale ist es ja offensichtlich, dass die als Kopien geplant waren, denn da hat ja Roland dann dazwischengefunkt, sodass sie das Design aendern mussten.
 
Re: Er kommt: Analoger Behringer Synthesizer 2016

fanwander schrieb:
Blaise schrieb:
Soweit ich mich erinnere, hat Herr Uli Behringer in seiner Studentenzeit angefangen Equipment günstig "nachzubauen",
Irrtum! Behringer hat mit Baugruppen nach Rundfunknorm angefangen - also auf dem Niveau von Studer, Neumann, ANT, Lawo etc. Durch Zufall gibts grad eine Verteilerkarte von Behringer auf ebay:
http://www.ebay.de/itm/Behringer-BE-208 ... SwyDxXg4ck
..und ich dachte, Uli hätte mit Band- u. Kreissägen das Unternehmen aufgebaut ;-)
-> http://www.behringer.net/
 


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