Alesis A6 Andromeda

Neo schrieb:
Obwohl ich finde der A6 ist immer noch einer der besten digitalen Synthesizer die ich kenne. :)

Und da kommt schon wieder dieses bekloppte Statement. Der A6 ist ANALOG, hallo!?
Klar, jetzt kommen wieder diese Einwände von wegen "Klingt aber nicht 'analog'". Aber wenn man dann Rückfrage hält, was denn genau dieser rechtschaffene, amtlich beglaubigte, "analoge" Klang ist, kommen mindestens 10 divergierende Aussagen. Denn in den Köpfen aller ist ja sicherlich die Prämisse "analog = gut" vorhanden -nur finden die einen halt z.B. den MS20 "gut", andere (darunter ich) finden ihn zum davonlaufen. Und so weiter. Da bewegen wir uns wieder in Subjektivitätsgefilden und füllen Forenseite um Forenseite mit sinnlosen Diskussionen. Wie wenn Wavemaster behauptet, der A6 werde nie den Druck eines Matrix12 haben, und ich, als ehemaliger A6- und Xpander-Besitzer genau das Gegenteil behaupten würde. Breite, ja, da hat der M12 die Nase vorn, aber Druck und Punch -da braucht sich der A6 nun wirklich nicht vor dem M12 zu verstecken, nur schon wegen den Hüllkurven. Aber eben -alles subjektiv.

"Analog" ist eine Technologie, die -so leid es mir tut, meine Herren- zunächst einmal nichts über den Klang aussagt.
 
Der Signalweg ist komplett analog, so ist das bei Synthesizern definiert.
Der Klang ist der Klang. Ich kenne Leute die sagen zum Voyager digital. Nunja, so ist das eben. Das ist wohl so weitläufig wie der "Moog Sound" ;-)

Technisch korrekt ist der Andromeda analog und zwar komplett, jedoch werden Hüllkurven und LFOs nicht analog erzeugt, so wie viele viele Analoge übrigens auch:zB der Prophet 600, der ja nicht verdächtig ist, "digital" zu sein.

Gerne werden auch DCOs als "digital" verkauft, auch das stimmt so nicht.

Ich pers. finde M12 und Andromeda sind 2 hervorragende Synthesizer.
Klanglich differieren sie allerdings doch sehr, so ist das eben schon.

Der Andromeda ist nicht digital und es ist falsch ihn so zu bezeichnen. Das ist klar.
 
tim schrieb:
"Analog" ist eine Technologie, die -so leid es mir tut, meine Herren- zunächst einmal nichts über den Klang aussagt.

erbsenzaehler2.jpg
 
tim schrieb:
Da bewegen wir uns wieder in Subjektivitätsgefilden und füllen Forenseite um Forenseite mit sinnlosen Diskussionen. Wie wenn CBusch behauptet, der A6 werde nie den Druck eines Matrix12 haben, und ich, als ehemaliger A6- und Xpander-Besitzer genau das Gegenteil behaupten würde. Breite, ja, da hat der M12 die Nase vorn, aber Druck und Punch -da braucht sich der A6 nun wirklich nicht vor dem M12 zu verstecken, nur schon wegen den Hüllkurven. Aber eben -alles subjektiv.

Zwei Punkte:

1. Unser ganzes Leben ist ein reines Subjektivitätsgefilde. Foren sind dazu da, subjektive Meinungen auszutauschen, Für- und Widerspruch auszutauschen und ggfs. voneinander zu lernen. Ab und an ist ein Hinweis auf Subjektivität wichtig, da einige offensichtlich immer noch von Objektivität träumen ...

2. Ich habe keinen Vergleich zwischen A6 und M12 gezogen (Wie auch, ich habe keinen M12). Dies war ein anderer Mitstreiter. Insofern bitte ich dich, deinen Beitrag entsprechend zu korrigieren. Danke.
 
CBusch schrieb:
1. Unser ganzes Leben ist ein reines Subjektivitätsgefilde. Foren sind dazu da, subjektive Meinungen auszutauschen, Für- und Widerspruch auszutauschen und ggfs. voneinander zu lernen. Ab und an ist ein Hinweis auf Subjektivität wichtig, da einige offensichtlich immer noch von Objektivität träumen ...
Da widerspreche ich heftig. Man kann ja schliesslich auch objektiv messbare Fakten eines Gerätes diskutieren, die sich je nach musikalischem Anwendungszweck klanglich vorteilig oder nachteilig auswirken können. Find' ich wesentlich informativer als subjektive "Klingt gut/klingt nicht gut"-Aussagen, denn diese muss am Ende eh trotzdem jeder für sich selber verifizieren.

CBusch schrieb:
2. Ich habe keinen Vergleich zwischen A6 und M12 gezogen (Wie auch, ich habe keinen M12). Dies war ein anderer Mitstreiter. Insofern bitte ich dich, deinen Beitrag entsprechend zu korrigieren. Danke.
Ja, bitte entschuldige, habe die Übersicht verloren, wird korrigiert.
 
tim schrieb:
CBusch schrieb:
1. Unser ganzes Leben ist ein reines Subjektivitätsgefilde. Foren sind dazu da, subjektive Meinungen auszutauschen, Für- und Widerspruch auszutauschen und ggfs. voneinander zu lernen. Ab und an ist ein Hinweis auf Subjektivität wichtig, da einige offensichtlich immer noch von Objektivität träumen ...
Da widerspreche ich heftig. Man kann ja schliesslich auch objektiv messbare Fakten eines Gerätes diskutieren, die sich je nach musikalischem Anwendungszweck klanglich vorteilig oder nachteilig auswirken können. Find' ich wesentlich informativer als subjektive "Klingt gut/klingt nicht gut"-Aussagen, denn diese muss am Ende eh trotzdem jeder für sich selber verifizieren.

Ich stimme dir zu, dass eine subjektive Aussage wie "Klingt gut/klingt nicht gut" wenig hilfreich ist. Daher habe ich versucht, etwas konkreter die verschiedenen, für mich wichtigen Aspekte bzgl. des A6 aufzuzeigen. Klang kannst du nur für dich selbst beschreiben, da die verwendeten Attribute von jedem subjektiv etwas anderes bedeuten können. Was bitte schön ist der von Moogulator verwendete Begriff "neblig-aggressiv"? Da kann jeder etwas anderes darunter verstehen. Dennoch finde ich ganz subjektiv, dass der Begriff aus meiner subjektiven Brille ganz gut das beschreibt, was mir am A6 nicht gefällt.

Führe doch einfach einmal beispielhaft an, was messbare Fakten in dem von dir genannten Sinne sind?

Mir fallen z.B. Messwerte ein. Die sind von der Qualität des Messgerätes und seines Anwenders abhängig und sagen über den Klang wenig aus.
Oder Verkaufszahlen: Sind dir welche zum A6 bekannt? Wie würden Sie im Verhältnis zum DX7, M1, D50 oder meinetwegen Voyager, Prophet 08 dastehen? Was würde ein solcher Vergleich besagen? Nix, aus meiner Sicht.

Oder: Wie steht es mit den Verkaufszahlen im Verhältnis zu den Rücksendungen wegen Nichtgefallens bzw. späterem Gebrauchtverkaufs aus diesem Grund? Ja, man kann sich an Objektivität annähern. Aber wozu? Ein Instrument muss zum Musiker passen. Ist das nicht der Fall, ist es subjektiv nicht sein Instrument. Da kann es dir oder gar einer "objektiven Masse" noch so gut erscheinen und ggfs. objektiv messbare Kriterien erfüllen. Gerade die Subjektivität eines Sachverhalts macht den Austausch darüber spannend. Wenn alles objektiv wäre, bräuchte man den Austausch und das Forum nicht, da keine neuen Aspekte hinzu kämen.
 
Ich finde es immer wieder interessant, wieviele Leute den Andromeda als zwiespältig betrachten.
Es ist schon eine Weile her, dass ich die öfters mal anspielen konnte, mittlerweile sieht man die nicht mehr so häufig in Läden rumstehen wie früher.

Damals fand ich ich den aber sehr toll, vor allem im Vergleich zu so Tröten wie dem ION, und ähnlichem. Sehr schönes und für analog unglaublich variabel einsetzbares Gerät, als einziges Minus empfand ich das meiner Meinung nach grottenhässliche Design.

Würde mich interessieren, wie ich heutzutage den Klang beurteilen würde.
 
CBusch schrieb:
Führe doch einfach einmal beispielhaft an, was messbare Fakten in dem von dir genannten Sinne sind?
Habe ich doch schon oben erwähnt: die ungefilterten digitalen Modulationsgeneratoren. Die sind die grösste klangliche Achillesferse des A6. So erzeugen sie z.B. bei regem Einsatz zur Amplitudenmodulation ein hörbares 100Hz-Brummen im Signalweg, oder hörbare Wertesprünge bei schneller und starker Tonhöhenmodulation. Bei Beschuss mit MIDI-Controllern ist die Stufigkeit sogar noch stärker ausgeprägt wegen der MIDI-Auflösung, welche beim A6 überhaupt nicht interpoliert wird. Weiches Einfaden einer Fläche per Fusspedal geht z.B. nicht, man hört Stufen. Dasselbe bei z.B. Sync-Leadsounds, bei denen das Fusspedal den Sync-Oszillator sweept. Live lass ich sowas noch durchgehen, aber im Studio ist das ein No-Go.

Andere Dinge wären z.B. Signal-Übersprechungen im Post-Filter-Mixer, obwohl ich nicht weiss ob das ein generelles Phänomen ist oder streuungsbedingt.

...solche Sachen eben, find' ich wesentlich wissenswerter als Meinungen wie "der klingt digital" :?
 
Ich machs kurz und sage mir gefällt der Analoge Alesis Sound.

Was mich interessiert ist ob es irgendwo eine liste gibt wo man anhand der Seriennummer oder so festellen kann was man für ein Gerät besitzt?
Und ob es wirklich klangliche unterschiede zwischen der neuen und der alten Serie gibt?Stichwort (Bleifreies Lötzinn)! Ich meine Analoge Geräte von der selben Firma klingen ja auch nicht alle gleich von daher würde mich das schon mal Interessieren.
 
Also da einen klanglichen Unterschied zu hören dürfte nicht nur esoterisch sein, sondern ausgedacht. Eher ist die Qualität sehr unterschiedlich beim Tuning-Vorgang.

Das ROHS hat klanglich keine Einflüsse. Eine Streuuung mag es jedoch geben, das ist normal. Diese ist aber auch nicht anders als bei anderen und kleiner als bei Sachen wie MS20 und Co..

Also, nicht verwirren lassen bitte!..
 
Neo schrieb:
Der Ion gilt ja bei vielen als Gurke und das vollkommen zu Unrecht, denn so gut ist er nicht mal. Wer den Grundsound vom Ion gut findet ist entweder bei Geburt schon ohne Ohren auf die Welt gekommen oder hatte vor kurzem einen Hörsturz. Wenn es eine Wahl gäbe für den schlechtesten Synthsound wäre der Ion mit Sicherheit unter den ersten 5 Plätzen. Was nützt mir eine super Bedienung wenn der Sound scheiße ist. leute die auf Ionsound stehen müßten dann ja auch den OB12 lieben. :lollo:

Ich bin ziemlich enttäuscht, weil ich die vielen Vorteile des Andromeda sehe, die hier auch zu Recht beschrieben wurden. Natürlich höre ich auch deutliche Unterschiede der Filter, Ringmodulation usw. Da hat der Andromeda die Nase vorne. Dennoch fehlt mir das, was ich beim Moog Voyager gehört habe.

Sag nicht es hätte dich keiner gewarnt. Obwohl ich finde der A6 ist immer noch einer der besten digitalen Synthesizer die ich kenne. :)

http://sequencer.de/synth/index.php/Schwurbel Schwurbel™=Exciter-ähnliche Artefakte führt immer schnell zum Urteil Gurke, da es eben ein klangliches Manko ist. DEr OB12 schwurbelt anders und hat andere Macken gehabt. Alesis und Viscount sind beides ja auch eher Quereinsteiger, die haben es auch eher schwerer bei dem Thema, dennoch wird der Klang selbst für einen Ruf verantwortlich sein.
 
Naja, viele der Ion/Micron Filtertypen "schwurbeln", bzw. die Saettigung erzeugt recht ueble Artefakte, die Oszillatoren aliasen gut hoerbar. Pads gehoeren nicht unbedingt zu seinen Staerken, was zum Teil mit der Qualitaet des Chorus und der Bassanhebung zusammenhaengt, da profitieren einige andere VAs von einer ausgefeilteren FX-Sektion. Fuer Baesse und Drum-Sounds find' ich den micron aber durchaus brauchbar, nur analog klingendes kann man fuer den Preis nicht erwarten...
Die Verteilung von Sync und Ringmod auf die drei Oszillatoren ist eher ungeschickt, die FM klingt fuer mein Geschmack zum groessten Teil unbrauchbar.
Fuer Aufloesungs-Junkies bietet die Kiste 14-Bit NRPNs zur Steuerung der Parameter, Filterbypass einzelner Oszillatoren und zahlreiche Filtertypen wuerde ich auf die Positiv-Liste des Synths setzen...
 
Das ist schön ausgedrückt, Neo kürzt solche Features zusammengefasst als Gurke zusammen ;-)

Da gibts für den Preis Sachen, die dieses Schwurbelfeaure nicht in dem Maße haben ;-)
Ich nehme an, dass man deshalb ausgestiegen ist mit den Teilen.
 
Ich denke es liegt eher an den recht konservativ programmierten Presets, ist nicht gerade der "Dance-Hammer", da hat sich Korg mit dem microKorg mehr Muehe gegeben...
International scheint mir der Micron besser weg gekommen zu sein, auf KVR&Co wird sich meist recht positiv ueber den Synth geaeussert...
 
Der Ion ist für Bässe ganz gut, und auch einige Leadsachen. Die Bedienung ist es eher, die den Kleinen zum Liebhaben anbietet.

Ist ja eigentlich ein anderer Topic: Presets. Man darf nicht vergessen, dass Deutschland ein ganz eigener Markt ist, um nicht zu sagen: eigenartig. Das macht sich zufällig besonders in der Betrachtung von Factory Presets bemerkbar, und zwar in der Form, dass jedes noch so kleine Genrevertreterklientel meint, die würden aussschließlich für sie gemacht werden. Und da das nicht der Fall ist, fällt die Quote der in deren Perspektive sinnvollen Presets knapp aus. Manche Hersteller wissen das schon und stempeln groß ein paar markige Szenebegriffe auf das Zeug und schon passt das. Oder kürzen das wie Dave Smith ab und bezeichnen Presets als Bestandteil der Verpackung. Noch andere geben ein Wahnsinnsgeld aus und beschäftigen einen Stab an Soundmachern, stopfen die Kiste gleich mal mit ner halben Million Presets jeglicher Coleur voll und halten sich so dümmliches Gewäsch vom Leib :D
 
kpr schrieb:
Man darf nicht vergessen, dass Deutschland ein ganz eigener Markt ist, um nicht zu sagen: eigenartig. Das macht sich zufällig besonders in der Betrachtung von Factory Presets bemerkbar, und zwar in der Form, dass jedes noch so kleine Genrevertreterklientel meint, die würden aussschließlich für sie gemacht werden. Und da das nicht der Fall ist, fällt die Quote der in deren Perspektive sinnvollen Presets knapp aus. Manche Hersteller wissen das schon und stempeln groß ein paar markige Szenebegriffe auf das Zeug und schon passt das. Oder kürzen das wie Dave Smith ab und bezeichnen Presets als Bestandteil der Verpackung. Noch andere geben ein Wahnsinnsgeld aus und beschäftigen einen Stab an Soundmachern, stopfen die Kiste gleich mal mit ner halben Million Presets jeglicher Coleur voll und halten sich so dümmliches Gewäsch vom Leib :D

Aus Kundensicht sage ich, dass "dümmliches Gewäsch" gerechtfertigt ist. Presets gehören heute zum Leistungsbestandteil, der vom Kunden aus dessen Sicht bezahlt wird. Insofern erheben Kunden einen Anspruch auf für ihre Zwecke geeignete Presets.

Aus Herstellersicht ist die beschriebene Situation ein Problem, da stark fragmentierte Märkte, wie der Deutsche es scheinbar ist, nach einer zielgruppenspezifischen Marktbearbeitung verlangen. Die Schwierigkeit in der Praxis dürfte in der klaren Abgrenzung der Zielgruppen liegen. Vielleicht bietet ein Hersteller irgendwann einen Synthesizer/ Workstation an, bei der ein Kunde bei Kauf entscheiden kann, welches Sound-Rom er mit kauft. Beispiel: Wenn ich gerne eine Workstation wie z.B. die M3 kaufen wollte, aber auf die Natursounds verzichten möchte, habe ich heute "nur" die Möglichkeit, z.B. ein Radias-Board einzubauen oder Samples nachzuladen. Wenn ich aber keine Pianos, Strings und sonstwas an Samples auf dem Rom haben möchte, muss ich die trotzdem mit kaufen. Da gibt es noch einiges zu tun. Im Prinzip könnte man die einzelnen Bestandteile modularisieren, so dass jeder "sein" System bauen kann. Korg zeigt da ja schon mal etwas in die Richtung, Moog mit dem Select-Konzept ebenfalls. DSI mit den beiden Varianten ebenso. Dies kann man noch weiterspinnen ...
 
Ja, eben für statische Sounds wo Schwurbel nicht ganz so stört.

Presets: Dienen zur Demo des Instruments, sie sollen eigentlich nur Appetit machen, evtl kann man sie sogar nutzen. Einige Hersteller sind da tendenziös, andere hoffnungslos hinterher, dritte setzen auf Faszination ohne großen Drang, diese Sounds dann aber einzusetzen. Für alle hätt ich auch Beispiele. ;-)

Der Markt ist klein und schrumpfend international, da man eben keine Kompressoren und Outboard baut. Ich sehe in den Mags und Co nurnoch Studios und Meterwiese Racks mit Kompressoren, also braucht man heute keinen Synth, sondern einen guten Kompressor, wenn man gut sein will ;-)

Harhar... Man tritt also immer in irgendein Fettnäpfli™
WEnn dann Fachleute in Foren oder scheinbare Wissende immer wieder damit kommen, glauben die Leute das auch. Der nächste Halt? Boxen, Amps und Räume, das wird der nächste Hype. Das ist Mode. Dümmlich ist nix, wenn man noch keine Ahnung von Synthesizern hat. Es ist legitim, dass man da irgendwo anfängt. Die Fangfrage ist "wie issn das Klavier" ;-)

ODer auch "Ich möchte von Rihanna Umbrella spielen, was muss ich da auf meine Orgel stellen, damit ich das hinkrieg? Ich hab 200€,mehr geht nicht bin ja Student im 32ten Semester" ;-)

Alles ist gut!
 
CBusch schrieb:
Aus Kundensicht sage ich, dass "dümmliches Gewäsch" gerechtfertigt ist.

Was nichts daran ändert, dass es "dümmliches Gewäsch" ist. ;-)

Presets gehören heute zum Leistungsbestandteil, der vom Kunden aus dessen Sicht bezahlt wird.

Traurig, traurig, aber wahr.
Für mich sind Presets eine Demo der Fähigkeiten eines Synths und/oder Basis für eigene Forschung. Seltenst findet hier ein Preset unverändert in einen Track.

Insofern erheben Kunden einen Anspruch auf für ihre Zwecke geeignete Presets.

Init-Sounds sollten diesen Anspruch IMHO hinreichend befriedigen. ;-)

Aus Herstellersicht ist die beschriebene Situation ein Problem, da stark fragmentierte Märkte, wie der Deutsche es scheinbar ist, nach einer zielgruppenspezifischen Marktbearbeitung verlangen. Die Schwierigkeit in der Praxis dürfte in der klaren Abgrenzung der Zielgruppen liegen.

Mission Impossible. Die Zielgruppen können sich ja nichtmal gegenseitig abgrenzen, und das ist auch gut so.

Vielleicht bietet ein Hersteller irgendwann einen Synthesizer/ Workstation an, bei der ein Kunde bei Kauf entscheiden kann, welches Sound-Rom er mit kauft.

Den Expandern hatten wir das im Prinzip doch schonmal von Emu.
 
ich finde presets nicht schlecht, nur meistens werden sie nur halbherzig programmiert und spiegeln nicht das potenzial des jeweiligen synthesizers, wie z.b. beim andy :?

wenn mir ein preset gefällt nutze ich es, hab da kein problem damit, manchmal verändere ich auch nur kleinigkeiten. 8)

manche presets sind aber auch so extrem das man sie gar nicht einsetzten kann, höchstens zum krawall machen ;-)
 
Früher war der Konsenz "Jazzrockdemomucke", dann kam Trance und nun ists DnB und ein bisschen IDM und Glitch. Das sind Element, die eben kommen und zeigen sollen, dasser das auch kann.

Mehr nicht und auch nicht weniger. Das ist doch Wurst.
Wenn ein Synthesizer gute Klänge mitbringt, so ist das ja nicht schlecht, Access ist da sehr eifrig aber nicht nur die. Korg hat sich auch viel Mühe gegeben. Beim Radias ist man etwas in alten Zeiten stecken geblieben, aber der kann mehr. Deshalb dauert es auch länger, bis er so gekauft wird wie es ihm zusteht.
 
Presets auf die Funktion des "Aufzeigens der Potentiale" zu reduzieren, mag für den erlauchten Kreis der hier vertretenen elitären Forum-User zutreffend sein.

Viele Anwender verwendet Presets in Produktionen. Und Presets finden sich quer durch die neuere Musikgeschichte in erfolgreichen Produktionen wieder. Die Anbieter reagieren. NI bietet Preset-Packs für Kore an, bei Arturia findet sich ein solches Konzept ebenfalls. Ich bin sicher, dass auch Unternehmen wie Access den Virus nicht ohne Grund mit tausend Sonds ausstatten. Wer braucht so viel Speicher, wenn er selbst programmiert?
 
KIRDNEH schrieb:
ich finde presets nicht schlecht, nur meistens werden sie nur halbherzig programmiert und spiegeln nicht das potenzial des jeweiligen synthesizers, wie z.b. beim andy :?


Es kommt öfter vor, dass extrem wenig Zeit fürs Factory Voicing zur Verfügung steht. Eine solche Situation ist selbst für sehr erfahrene und effiziente Sounddesigner außerordentlich ungünstig. Damit du mal eine Vorstellung bekommst, wie solche Sachen ablaufen: 100 Presets in 2 Wochen, teils nach vorgegebenem Briefing (Style, Controller Assignment, Effects Setting, usw.). Pro Sounddesigner wohlgemerkt.

Tja, dazu kommt, dass man die Kiste dann noch gar nicht kennt, keine Manuals existieren und u.U. das OS noch absturzgefährdet ist.

So. Die Resultate der Sounddesigner gehen dann zum Hersteller und der selektiert nach seinen eigenen Vorstellungen das raus, was er meint und das landet dann im ROM. Bei einem US-Hersteller etwa kannst du davon ausgehen, dass die Auswahl auf den US-Markt zielt, nicht ganz vielleicht, aber doch mal in erster Linie.

Mit sehr viel Budget (= größeres Team) und einem komfortablen Zeitrahmen (mehr als 6-8 Wochen) werden die Ergebnisse anders, das leuchtet ja sicher ein.

Solche Voraussetzungen erklären die Unterschiede bei den Presets, wenn man mal so durch die Bänke geht. Eine Company wie Yamaha etwa ist auf der Luxusseite angesiedelt und die Resultate sind dementsprechend z.B. Motif, ich finde die ROMs sind beispielhaft gut gelungen.

Alesis ist nicht mit solchen tollen Voraussetzungen gesegnet, hat aber im Falle Andromeda m.E. das Beste aus der Sache gemacht. Die 256 Presets sind halt in sehr kurzer Zeitspanne entstanden und sind im ROM. In der Folgezeit haben die mehrere Leute in aller Ruhe Presets machen lassen und das dann als Download den A6 Besitzers zur Verfügung gestellt. Die Bänke sind auch durchweg gelungener als die Factory Presets. So eine Lösung finde ich zeitgemäß. Dummerweise kann es vorkommen, dass Verkaufspersonal das den Kaufinteressenten vorenthält, wenn man nen A6 testet.

Noch besser fände ich es aber, wenn man so 1 oder 2 Jahre danach noch mal einen zweiten Schub nachlegen würde. Denn auch gute Sounddesigner sind keine Zauberer, obwohls manchmal so wirkt, sondern erarbeiten sich die Kompetenz am bestimmten Instrument in vielen Monaten der Praxis. Da kommen dann echte Granaten raus und leider wissen die Besitzer des Instrumentes davon nichts, weil das Rennen um die Factory Presets ja rum ist.
 
kpr schrieb:
KIRDNEH schrieb:
ich finde presets nicht schlecht, nur meistens werden sie nur halbherzig programmiert und spiegeln nicht das potenzial des jeweiligen synthesizers, wie z.b. beim andy :?


Es kommt öfter vor, dass extrem wenig Zeit fürs Factory Voicing zur Verfügung steht. Eine solche Situation ist selbst für sehr erfahrene und effiziente Sounddesigner außerordentlich ungünstig. Damit du mal eine Vorstellung bekommst, wie solche Sachen ablaufen: 100 Presets in 2 Wochen, teils nach vorgegebenem Briefing (Style, Controller Assignment, Effects Setting, usw.).

Tja, dazu kommt, dass man die Kiste dann noch gar nicht kennt, keine Manuals existieren und u.U. das OS noch absturzgefährdet ist.

So. Die Resultate der Sounddesigner gehen dann zum Hersteller und der selektiert nach seinen eigenen Vorstellungen das raus, was er meint und das landet dann im ROM. Bei einem US-Hersteller etwa kannst du davon ausgehen, dass die Auswahl auf den US-Markt zielt, nicht ganz vielleicht, aber doch mal in erster Linie.

Mit sehr viel Budget (= größeres Team) und einem komfortablen Zeitrahmen (mehr als 8-8 Wochen) werden die Ergebnisse anders, das leuchtet ja sicher ein.

Solche Voraussetzungen erklären die Unterschiede bei den Presets, wenn man mal so durch die Bänke geht. Eine Company wie Yamaha etwa ist auf der Luxusseite angesiedelt und die Resultate sind dementsprechen z.B. Motif, ich finde die ROMs sind beispielhaft gut gelungen.

Alesis ist nicht mit solchen tollen Voraussetzungen gesegnet, hat aber im Falle Andromeda m.E. das Beste aus der Sache gemacht. Die 256 Presets sind halt in sehr kurzer Zeitspanne entstanden und sind im ROM. In der Folgezeit haben die mehrere Leute in aller Ruhe Presets machen lassen und das dann als Download den A6 Besitzers zur Verfügung gestellt. Die Bänke sind auch durchweg gelungener als die Factory Presets. So eine Lösung finde ich zeitgemäß. Dummerweise kann es vorkommen, dass Verkaufspersonal das den Kaufinteressenten vorenthält, wenn man nen A6 testet.

Noch besser fände ich es aber, wenn man so 1 oder 2 Jahre danach noch mal einen zweiten Schub nachlegen würde. Denn auch gute Sounddesigner sind keine Zauberer, obwohls manchmal so wirkt, sondern erarbeiten sich die Kompetenz am bestimmten Instrument in vielen Monaten der Praxis. Da kommen dann echte Granaten raus und leider wissen die Besitzer des Instrumentes davon nichts, weil das Rennen um die Factory Presets ja rum ist.

das leuchtet mir ein, wusste ja nicht das das so krass gehandhabt wird :shock: , aber normal müssten die aber wissen wie wichtig der erste eindruck ist (die presets sind ja so etwas wie eine visitenkarte oder werbung für den synth), da brauchen sie jahre für die entwicklung und geben dann nur 2 wochen zeit für die preset programmierung :roll: , damit schneiden sie sich ja ins eigene fleisch meiner meinung nach.

so erging es mir im laden: nach dem ersten durchhören klang das meiste etwas fade, aber nach ca.2 stunden drehen und schrauben + einiger schiefen blicke vom verkäufer ;-) , war für mich klar " das wird mein nächster synth " :)

1-2 jahre später nachlegen finde ich auch gut, damit frischen sie den synth auf und merzen auch einige zweifel aus.
 
KIRDNEH schrieb:
das leuchtet mir ein, wusste ja nicht das das so krass gehandhabt wird :shock: , aber normal müssten die aber wissen wie wichtig der erste eindruck ist (die presets sind ja so etwas wie eine visitenkarte oder werbung für den synth), da brauchen sie jahre für die entwicklung und geben dann nur 2 wochen zeit für die preset programmierung :roll: , damit schneiden sie sich ja ins eigene fleisch meiner meinung nach.

Im Falle A6 war es einen Tick länger als 2 Wochen, aber da spielen sich die Zeiträume in der Größenordnung von Tagen ab. Aber solche oder ähnlich kurzen Zeiträume sowie das zu leistende quantitative Pensum sind eher die Regel als die Ausnahme, und das gilt herstellerübergreifend. 4 Wochen für 128 Presets samt dem ganzen Controllerzinnober empfinde ich zum Beispiel als geradezu komfortabel, woran du erkennen kannst, mit was man so zurechtkommen muss in diesem Business.

Du hast völlig recht, die Hersteller befinden sich teils in einer Zwickmühle. Während der erste Klangeindruck beim Kaufinteressenten entscheidend sein kann, stehen dem sorgfältigen und mit großzügigem Zeitrahmen gestaltete Presetprogramming Sessions u.U. unüberwindbare Hürden gegenüber.
 
electric guillaume schrieb:
Stimmt. Gibts den Schwurbel im Ausland eigentlich auch? Oder fällt das nur uns Deutschen auf? ;-)

Weiß nicht, aber wenn nicht, dann andere nicht minder eigenartige Sachen :D
 
CBusch schrieb:
Presets auf die Funktion des "Aufzeigens der Potentiale" zu reduzieren, mag für den erlauchten Kreis der hier vertretenen elitären Forum-User zutreffend sein.

Das hat nur insofern was mit elitärem Denken zu tun, als dass man als Presetvermeider von Presetnutzern gerne als elitär abgestempelt wird. ;-)

Viele Anwender verwendet Presets in Produktionen.

Völlig zurecht, und völlig in Ordnung - es hat übrigens niemand behauptet, dass dies schlecht sei.
 
marv42dp schrieb:
CBusch schrieb:
Presets auf die Funktion des "Aufzeigens der Potentiale" zu reduzieren, mag für den erlauchten Kreis der hier vertretenen elitären Forum-User zutreffend sein.

Das hat nur insofern was mit elitärem Denken zu tun, als dass man als Presetvermeider von Presetnutzern gerne als elitär abgestempelt wird. ;-)

Viele Anwender verwendet Presets in Produktionen.

Völlig zurecht, und völlig in Ordnung - es hat übrigens niemand behauptet, dass dies schlecht sei.


Beide Lager setzen sich gegenseitig irgendwelche Stempel auf. Mir ist das auch total egal. Meine Aussage ist nach wie vor die, dass aus Kundensicht gute Presets zum Leistungsbestandteil eines Synthesizers gehören.
So wie ich die Teilnehmer hier im Forum kennen gelernt habe, handelt es sich eher um jene, die Synthesizer nicht auf die Funktion von Preset-Schleudern reduzieren. Insofern war der Begriff vom "elitären Forum-User" im positiven Sinne zu verstehen. Aber du hast schon Recht, elitär ist der falsche Begriff ...
 


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