Wie viele Stimmen? (mind.) für polyphonen Synth?

Wie viele Stimmen muss ein Synth MINDESTENS haben? (damit du ihn nimmst)

  • 1 (ich brauche keine Polyphonie)

  • 2

  • 3

  • 4 (in der Realität meist die Untergrenze)

  • 5 (Prophet 5, aber 5 Finger an einer Hand)

  • 6

  • 7 (selten)

  • 8 (Quasistandard - noch heute)

  • 9 (selten)

  • 10

  • 11

  • 12

  • 13

  • 14

  • 15

  • 16

  • mehr als 16


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
F.A.B. schrieb:
Um Bachs "zweistimmige" zu spielen und dabei wohl klingen zu lassen, braucht es,
wenn es denn auch klingen mag, min 4 Stimmen, damit der Release der Hüllkurve nicht
ganz ohne Funktion bleibt.

Bach hätte sich einen 4-Stimmigen gewünscht !
Waren alle polyphonen Stücke von Bach maximal 2-stimmig?... :agent: :mrgreen:
 
F.A.B. schrieb:
Um Bachs "zweistimmige" zu spielen und dabei wohl klingen zu lassen, braucht es,
wenn es denn auch klingen mag, min 4 Stimmen, damit der Release der Hüllkurve nicht
ganz ohne Funktion bleibt.
Auch wenn ich mich wie eine kaputte Schallplatte anhöre: Das stimmt nachweisbar nicht, man höre sich zum Vergleich die frühen Werke von Carlos und Tomita an, entstanden auf monophonen Modulsynthesizer im Mehrspurverfahren.

Wie ich vor ein paar Seiten schon schrieb, ist die Antwort auf diese Frage an das Einsatzgebiet gekoppelt. Aber nicht nur daran, es hat meiner Ansicht nach auch etwas mit dem musikalischen Vermögen zu tun: Im Studio kann man mit einem monophonen Synthesizer im Mehrspurverfahren und einem sehr gut ausgeprägtem musikalischen Vorstellungsvermögen Himmel und Hölle in Bewegung setzen, da man weiß, was man machen will und im Geiste das hören kann, was noch fehlt. Muss oder möchte man dagegen erst herumprobieren, um herauszufinden, welche Gestalt die eigene Komposition eigentlich haben soll, ist ein polyphones Instrument eine unschätzbare Hilfe.

Will man schließlich live im Bandkontext spielen, braucht man ein polyphones und idealerweises multitimbrales Instrument, oder mehrere polyphone, monotimbrale Instrumente.

Um es mal ganz bewußt überspitzt & polemisch zu formulieren, gleichsam als Einladung zum Widerspruch: Wer musikalisch überdurchschnittlich begabt ist, wird auch mit einem monophonen Instrument Großes leisten können, wem dies dagegen nicht gegeben ist, der braucht möglichst viele Stimmen, um direkt mit dem Material herumprobieren zu können.
 
serge schrieb:
wem dies dagegen nicht gegeben ist, der braucht möglichst viele Stimmen, um direkt mit dem Material herumprobieren zu können.
Alle Pianisten sind Versager, weil polyphon; wer dagegen auf einer Klarinette spielen kann, ist ein Virtuose, weil monophon. :lol:
 
Bedeutet dies laut SynthUser 0815, dass alle die mehr als 4 Stimmen benötigen nichts können?

Das würde bedeuten, dass ich alle meine Synthesizer und mein Piano verkaufen muss um die Chance zu haben Virtuos zu werden.
 
Klangwelten schrieb:
Bedeutet dies laut SynthUser 0815, dass alle die mehr als 4 Stimmen benötigen nichts können?
Ich kann nicht für SynthUser 0815 sprechen, aber: nein. Und ebensowenig bedeutet es das, was Michael Burman vor ein paar Posts sinngemäß behauptet hat, dass nämlich derjenige, der "etwas Ahnung von Musik hat", mehr als vier Stimmen brauche. Man höre als Gegenbeweis die frühen Arbeiten von Lyle Mays in der Pat Metheny Group auf einem Oberheim Four Voice.

Wer kann, der tut – und zwar mit dem, was da ist.

Ohne Einschränkung hinsichtlich des "wofür?" oder "für wen?" lässt sich die Threadfrage meiner Ansicht nach nicht sinnvoll beantworten, entsprechend halte ich die Abstimmungsergebnisse für nicht weiter aussagekräftig.
 
serge schrieb:
Ich kann nicht für SynthUser 0815 sprechen, aber: nein. (...)
Wer kann, der tut – und zwar mit dem, was da ist.
Damit hast Du dann doch für mich gesprochen, denn genau so sehe ich das auch.
 
serge schrieb:
Ohne Einschränkung hinsichtlich des "wofür?" oder "für wen?" lässt sich die Threadfrage meiner Ansicht nach nicht sinnvoll beantworten, entsprechend halte ich die Abstimmungsergebnisse für nicht weiter aussagekräftig.

Für dich, deine Musik und eben mit dem Gedanken das minimal akzeptablen, was DU noch akzeptieren kannst und auch kaufen würdest. Exakt das ist der Sinn dieser Umfrage.

Es gäbe andere auch interessante Fragen nach der idealen Stimmenzahl oder sogar in Abhängigkeit von Anwendungen das zu tun, dies soll aber die gleiche Frage stellen wie die alte Umfrage. Sonst wäre das doof und ist auch die, die mich speziell interessierte. Jeder darf aber gern erweiternde Threads stellen. Dafür ist das ja da. Und ich gehe davon aus, dass jeder seine eigenen Ziele kennt und dieses Chaotische und Diffuse frage ich damit quasi mit ab.
 
Moogulator schrieb:
serge schrieb:
Ohne Einschränkung hinsichtlich des "wofür?" oder "für wen?" lässt sich die Threadfrage meiner Ansicht nach nicht sinnvoll beantworten, entsprechend halte ich die Abstimmungsergebnisse für nicht weiter aussagekräftig.

Für dich, deine Musik und eben mit dem Gedanken das minimal akzeptablen, was DU noch akzeptieren kannst und auch kaufen würdest. Exakt das ist der Sinn dieser Umfrage.
Leider fließen diese Rahmenbedingungen aber nicht in die Interpretationen des eindimensionalen Ergebnisses Deiner Umfrage ein, denn hier wird ganz schlicht verkündet, die Umfrage zeige, dass so-und-so-viele Stimmen den meisten nicht ausreichen würden und die Mehrheit daher drölf Stimmen benötigen würde.

Und – schwupps! – kein Wort mehr über die Gründe, aus denen heraus die Abstimmenden ihre Wahl getroffen haben. Kann man machen, aber damit schnurrt die Aussagekraft der Umfrage auf ein "mehr ist besser" zusammen: G.A.S.-Förderung.
 
Ich frage mich, ob es noch einmal einen eigenen Thread wert wäre, nach der Daseinsberechtigung von Monosynths zu fragen. Hier argumentieren ja ganz viele Leute so, dass man sich fragen muss, ob Monosynths nicht eigentlich vollkommen obsolet sind. Für mich ist das eigentlich nicht so. Ich tendiere sogar zu der Ansicht, dass ein Synthesizer zunächst einmal ein monophones Instrument ist und man für die allermeisten Einsatzzwecke eines Synthesizers mit einem Monosynth auch ein ideales Werkzeug hat. Für polyphone Klänge bevorzuge ich ehrlich gesagt Gitarren, Klaviere, Orgeln, E-Pianos, Streicher-Samples und dergleichen.

Wenn ich meinen eigenen Musikkatalog so durchgehe - was ich aufgenommen habe und selbst immer noch mag - dann stelle ich fest, dass ich mit Monosynths sehr oft zu für mich befriedigenden Ergebnissen gekommen bin.
 
Verständnisfrage: Wenn ich einen Synth mit 4 Stimmen habe, einen Akkord mit 3 Stimmen spiele und eine für den Bass brauche, der Envelope aber einen langen Release hat: Würde ich meine gespielten Töne dann unterbrechen?
 
Verständnisfrage: Wenn ich einen Synth mit 4 Stimmen habe, einen Akkord mit 3 Stimmen spiele und eine für den Bass brauche, der Envelope aber einen langen Release hat: Würde ich meine gespielten Töne dann unterbrechen?
Nein, für 4 Töne sollte dann genau reichen, und alle Töne durchlaufen ihre eigenen Hüllkurven unabhängig voneinander. Anders bei PARAPHONEN Synthesizern. Dort teilen sich alle Stimmen gemeinsame Hüllkurven. Wenn man allerdings einen fünften Ton spielt, auch wenn es der Bass-Ton ist, wird er einen der früheren Töne unterbrechen. Welchen davon, hängt von der Logik des Instruments ab. Ich würde bei so begrenzter Polyphonie für den Bass einen separaten Synth nehmen, wenn man noch Akkorde dazu spielen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

diese und und die anderen Umfragen der letzten Wochen, würde ich am liebsten mit "kommt drauf an" beantworten. Wenn ein Synth als einziger Synth live gespielt wird, sollten es 4 oder mehr sein. Das ergibt sich einfach daraus, dass der Mensch zwei Arme hat und so Basston und Akkord bzw. Akkord und Solostimme spielen kann. In bestimmten Fällen, wenn z.B. breite Flächen gestapelt werden sollen, sind aber mehr Stimmen nötig. Dafür müssen diese Stimmen nicht so komplex aufgebaut sein. Wenn ein Synth nicht live gespielt wird und genug Synthese- und Modulationsmöglichkeiten vorhanden sind, reicht eine Stimme. Das wurde oben schon erwähnt.

Außerdem können die Stimmen paraphon, polyphon oder multitimbral ausgelegt werden und das hat auch Einfluss auf die Zahl. Ohne mehrspurigen Sequenzer braucht man z.B. nicht mehr als zweifache Multitimbralität. Wenn der Synth nur 37 oder weniger Tasten hat, braucht man nicht einmal die, dann genügt Polyphonie oder Paraphonie. Einem Schiff mit 88 Tasten werden 4 paraphone Stimmen aber nicht genügen usw.

Kurz und klein: Synthese- und Modulationsmöglichkeiten, Tastaturumfang, Spielhilfen wie etwa Sequenzer und auch die ganze restliche Bedienung müssen ein stimmiges Konzept ergeben. Wenn Preis und Verarbeitung stimmen, verkauft sich das dann auch ... vorausgesetzt niemand sonst bietet dasselbe Produkt an.

Wenn es hier also um eine Art Marktforschung gehen soll - dienen einige der Umfragen dazu? - wäre es vielleicht klüger, bei der Frage anzufangen, was auf dem Markt fehlt.

Viele Grüße
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
I.d.R. reichen 4 Stimmen aus, um das nötigste abzudecken.
Da Töne je nach Fall auch nachhängen können fährt man mit 6 Stimmen schon sehr gut.
Mit 8 Stimmen ist man jedoch immer auf der sicheren Seite, es ist dann aber schon fast Luxus.
 
um solche Akkorde spielen zu können, die mehr als drei Töne umfassen, bräuchte man schon eher 8 Stimmen, 4 wären da zu wenig.
 
um solche Akkorde spielen zu können, die mehr als drei Töne umfassen, bräuchte man schon eher 8 Stimmen, 4 wären da zu wenig.

... Hängt von der gespielten Komplexität ab.
Die meisten Synth Player spielen die Akkorde mit bis zu drei Tönen. Daher reichen 4 Stimmen sehr oft aus.
Wie oben erwähnt, bist Du auf der sichern Seite mit 8 Stimmen, außer Du nutzt permanent das Sustain-Padal wie der Michael ;-)
 
es kommt drauf an wie gut und dick der Synth klingt.
Beispiel Prophet 12. Die besten Sounds sind Layer, die den Synth dann aber 6 stimmig machen. Bei Flächen war mir das dann aber wieder zu wenig.
 
Geht bitte von gutem Sound aus, auch ein Deep Mind braucht faktisch Layer und ist dann doch irgendwie 6stimmig, ich selbst spiele auch eher 6 Töne, wenn ich kann oder darf, 2 unten, 4 oben, mit Bewegung. Aber ich kann reduzieren auf 2-3 oben und 1-2 unten, siehe Microkorg..

Gern Input dazu von euch als Musiker und Praxismenschen - ich bin ein Fan in 2 Lagen zu spielen, daher sprechenich von oben und unten.
 
Maximal bei mir auch 2 unten 3 oben. Damit die halbwegs ausklingen wären das 10 Stimmen.
8 ist deswegen für mich ein guter akzeptabler Kompromiss.
Bei 6 muss der Synth schon besonders sein, dass er bei mir einziehen darf.
Bei 4 wirds für ein Poly eng. Beispiel Jupiter 4, klingt super, benutze ich aber leider wegen 4 Voices seltener.
 
Ich habe mir vor kurzem ein Sustain-Pedal gekauft – stellt höhere Anforderungen an die Polyphonie. :lol:
aber klar

Jupiter 4 - hat auch was von einem monophonen Brachialsynth im Unison, denn der klingt dann gut .. und ohne wäre es manchmal zu wenig, daher wäre ein mehrstimmiger Promars eiiiigentlich die Lösung gewesen. Heute wäre das kein Problem #system8
 
Wir schreiben Anfang 90er. KORG denkt sich, ach komm, statt 24 Stimmen mit 44,1 kHz zu machen, geben wir den Leuten lieber 32 Stimmen mit 32 kHz. Die Effektsektion ist so schön, die tauben Musiker-Ohren merken den Unterschied gar nicht, Polyphonie ist aber was ganz tolles – das wollen die Leute, also die Musiker!

Und was soll ich sagen, wenn ich mir die Sachen heute so anhöre, alles kommt aus einer Kiste, nicht eine Stimme, nicht zwei Stimmen, nicht vier Stimmen. Ich habe mir damals nicht mal groß Gedanken darüber gemacht, weil die Stimmen einfach ausgereicht haben. Und dabei war der Piano-Pad-Sound sogar gelayert. Keine DAW. Kein externes Mixing. Alles intern auf der X3R gemacht mit internem Sequencer:



Großes Unverständnis heute, ca. 25 Jahre später, über 4-stimmige Synthesizer.
 


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