Ich hatte heute die Gelegenheit das Viscount Legend 70s, das Crumar Seven und das Korg SV-2 88S zu anzuspielen. Ich bin keine Pianist und komme aus der Synthesizerecke. Interessiert haben mich vorwiegend die Rhodes Sounds, vintage Epianosounds von Klassikern und ein bißchen das Beiwerk.
Gemein ist den Instrumenten, dass sich mir die Bedienung auf Anhieb erschlossen hat.
Vorab hatte ich schon das Viscount Legen 70s favorisiert, weil mich das Konzept angesprochen hat und es mittlerweile so gar ein VA Modul (mit ARP und Stepsequenzer) gibt. Einen Editor, der das Anlegen von Setups erleichtert, gibt es auch für alle Plattformen. Es lässt sich sogar midimultitimbral nutzen. So habe ich das Gerät als erstes angespielt. Die Optik und Haptik gefällt. Die Bedienung erschliesst sich nahezu von alleine und die Module klingen überzeugend. Es file mir leicht, zügig gute Sounds zu basteln. Selbst das Beiwerk Soundmodul liefert ab. Leider war das Synth-8 Module (der besagte VA Synth) nicht installiert. Irritiert war ich von den lauten Eigengeräuschen der Tastatur, die ich als gut bespielbar empfand. Merkwürdigerweise kam es mir so vor, als würden zirka 80% der Tasten ans Gehäuse "klopfen", was ich fürs Studio als deutlich zu laut empfand. (Ich meine hier auch nicht die Simulation der gewollten Nebengeräusche.) Ein 2. Exemplar hatte genau die gleiche Eigenschaft.
Das Korg SV-2 88S war da schon deutlich leiser, was die Tastatur angeht, die ich als straffer zugleich sanfter und angenehmer empfand. Die Lautsprecher sind ok, dürften aber ruhig etwas mehr Leistung haben. Die Optik gefällt mir auch gut, wobei die Seitenteile auch ruhig in weiss hätten sein dürfen. Die Epianos klingen durchweg sehr gut, und schienen mir auf gleichen Level zu liegen wie beim Legend 70s. Das Gesamtkonzept ist stimmig, wenn auch nicht so viel geboten wird, wie beim Viscount. Es hat Spass gemacht, Dinge zu verändern, auszuprobieren und zu spielen.
Das Crumar Seven finde ich schick und dank Deckel und Klappständer auch praktisch. Die Tastatur war minimal lauter als die vom SV-2, aber durchaus gut bespielbar und gut. Die Bedienung ist easy. Die transparenten Potikappen über den LEDs sind für mich eher gewöhnungsbedürftig, was die Optik angeht - leider auch haptisch nicht überzeugend. Die sind schon arg wobbly. Die Bankwahltaster haben zwar gemacht, was sie sollen, erweckten aber kein großes Vertrauen, was die dauerhafte Nutzung angeht. Das ist leider megaschade, weil mir das Gerät in Sachen vintage Epianos am besten gefallen hat. Die Effekte -vor allem der Hall- waren auch ohrschmeichelnd.
Fazit:
Soundtechnisch liegt bei mir das Crumar vorne. Das Gesamtkonzept des Viscount ist toll. Das SV-2 überzeugt mit großem Wohlfühlfaktor. Somit werde ich mir das SV-2 -vermutlich als 73 Tasten Version und ohne Lautsprecher in cremigen Weiss- zu legen. Vermutlich mit dem schicken Holzbeinständer.