Technokultur - aus: Techno Battle 2024

Pete1

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MOD: Abspaltung aus https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/techno-battle-2024-laeuft-aktuell.170949

Pete1 ist nicht der originale Threadstarter.

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Wenn ich das cover von Marusha sehe, merk ich, wie dieses ganze Techno, mit einer wahnsinnigen Zukunftseuphorie verknüpft war.

Jedenfalls glaube ich mich zu erinnern, dass ich damals im Rahmen der Loveparade in den 90ern vor allem in glückliche Gesichter geschaut hab. Und medial auch immer berichtet wurde, dass es kaum Straftaten gab. (Exclusive jene welche im Zsh mit Betäubungsmitteln …)

Irgendwie ist das gefühlt etwas abhanden gekommen. Heute kann selbst die jüngere Generation sich aussuchen, welches „Weltuntergangsszenario“ ihr das liebste ist.

Wäre cool, wenn wir wieder anfangen würden, uns Geschichten von einer positiven Zukunft zu erzählen.

Wenn Techno das wieder ein wenig schaffen könnte, Menschen glücklich zu machen, das wär schon irgendwie ganz fetzig.

(… wenn das hier zu sehr offtopic ist, und da mehrere Gedanken folgen, dann können wir auch nen neuen Thread aufmachen.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde gern an der Stelle moderatorisch tätig werden, um vielleicht etwas Klarheit zu schaffen:

Auch wenn das bei Wikipedia so steht, Techno und auch Electro sind KEINE Überbegriffe für viele Genres. Das stimmt so einfach nicht. Ich habe in den 90er lange aufgelegt und die Genres waren und sind in jedem guten Recordstore klar abgegrenzt. Techno ist nicht alles, was "Bumm Bumm" macht.

Als ursprünglichen Techno darf man Detroit-Techno sehen und alle Strömungen, die daraus entstanden sind. Acid war anfangs auch ziemlich verbreitet. In Chicago liegt die Wurzel der House-Musik. Was später in den 90ern nach Europa überschwappte war alles mögliche. Anfangs gabs viel Rave (Marusha, Members of Mayday & Co.), zeitgleich entstand auch dieses verrückte Hardcore/Gabber-Zeugs in den Niederlanden, später dann auch viel Trance, Acid Trance und Hard Trance. Das war damals sehr populär.

Techno gabs aber mit Jeff Mills, Juan Atkins, usw. aber parallel auch noch. Im Tresor lief damals oben House, unten Techno. Ende der 90er entstand aus Techno auch Schranz und es gab auch viel Percussive-Zeugs von Drumcode o.ä. - vor allem in UK entstanden viele Breabeat-Sachen (Prodigy war nur ein Teil davon), die irgendwann im Drum&Bass mündeten. House entwickelte sich auch weiter zur Vocal House, Hard House, etc. - man denke an Daft Punkt und den ganzen French House Filterkram auf Roule Records.

Techno entwickelte sich auch weiter ... Minimal Techno (Studio 1, etc.), irgendwann kam Techno Dub hinzu und heute mischt man ja sowieso vieles. Techno hat aber einen eigenen Spirit und das muss der Track mitbringen. Monotonie und eher perkussive Elemente sind eigentlich Markenzeichen und das, was Techno ausmacht. Ich glaube eher, dass man das leben muss, als es einfach nur zu definieren.

Früher war das halt neu, hat die alten Leute genervt und war mit großen Events verbunden. Darum hat man das gelebt. Heute kann man diese Musik nicht mehr „Leben“, es ist halt nur noch Musik und an der Musik selbst ist halt wenig dran, um sich als Musiker selbst zu verwirklichen, deshalb ging das mit elektronischer Musik auch wieder in andere Richtungen.
 
Früher war das halt neu, hat die alten Leute genervt und war mit großen Events verbunden. Darum hat man das gelebt.
Heute sitzen aber auch Menschen in der Natur, im Park oder der Fußgängerzone, haben ihr Setup dabei und machen draußen "Techno" und x Menschen stehen drum herum und tazen.

Sogar auf Fahrrädern wird aufgelegt und durch die ganze Stadt gefahren und Zig Leute fahren mit ihren Rädern hinterher. Das gab es imo so früher auch noch nicht.
Die Events gibt es immer noch, gefühlt noch mehr, besonders die kleineren... (Corona-Zeit abgesehen)

Techno kann man immer noch leben. Ist halt anders als früher.

Sven Väth sagte (imo '98 bei Biolek) wo sonst kommen 1 Million Menschen zusammen und nichts passiert.
Ich behaupte das geht so heute leider nicht mehr, egal ob in Berlin oder sonst wo in DE.
 
Mit einer Technoparty verbinde ich dunkle Keller oder alte Fabrikhallen. Das waren auch die einzigen Orte wo ich dieses Genre erträglich fand. Es passte gut zusammen. Bei Open Air Festivals passen die Weiterentwicklungen wie House oder Minimal besser.
 
Jo stundenlange Acidschauer im dunklen Keller nur mit Strobo, Rauch und 20 Leuten, das waren früher sehr intensive Nächte.
Diese Mucke höre ich normal nie... Techno - Rave war dagegen Kindergarten.
 
Mit einer Technoparty verbinde ich dunkle Keller oder alte Fabrikhallen.
Das tut mir leid für Dich. :D
Das waren auch die einzigen Orte wo ich dieses Genre erträglich fand.
Also hörst Du gar keinen Techno und es ist nicht Deine Musik...? Wenn Du das Genre ertragen musstest und das nur an bestimmten Orten möglich war.
Bei Open Air Festivals passen die Weiterentwicklungen wie House oder Minimal besser.
Das finde ich mal überhaupt nicht. 😄 Die besten (Techno-)Partys hatte ich unter freiem Himmel. Bevorzuge aber Sommernächte... 😉
 
Heute sitzen aber auch Menschen in der Natur, im Park oder der Fußgängerzone, haben ihr Setup dabei und machen draußen "Techno" und x Menschen stehen drum herum und tazen.

Sogar auf Fahrrädern wird aufgelegt und durch die ganze Stadt gefahren und Zig Leute fahren mit ihren Rädern hinterher. Das gab es imo so früher auch noch nicht.
Die Events gibt es immer noch, gefühlt noch mehr, besonders die kleineren... (Corona-Zeit abgesehen)

Techno kann man immer noch leben. Ist halt anders als früher.

Sven Väth sagte (imo '98 bei Biolek) wo sonst kommen 1 Million Menschen zusammen und nichts passiert.
Ich behaupte das geht so heute leider nicht mehr, egal ob in Berlin oder sonst wo in DE.

Techno bleibt halt trotzdem eine Musik die sehr schlecht gealtert ist und die von ihrer Bewegung und ihrer Zeit gelebt hat und weniger von der Musik an sich, insbesondere bezogen auf einzelne Tracks. Wobei es unbestritten ist, dass man Techno-Elemente heute fast überall finden kann. Aber dieser Hype um monotones Bum Bum ist halt vorbei. Ist ja auch irgendwie logisch, es ist die Musik der alten Säcke, die die das damals gehört haben, klar gibt es dann immer nen paar die das noch hören, zu unserer Zeit gabs ja auch Beatles und Elvis Fans, aber ist halt auch immer nen Geschmäckle, wenn man die Musik der 50+ler gut findet.
 
Die Drogenkultur der 90er hat da eine sehr große Rolle gespielt. Die ganzen verschobenen Fressen haben mir den Zugang zu Techno erschwert. War nicht so meine Welt.
 
Die ganzen verschobenen Fressen haben mir den Zugang zu Techno erschwert. War nicht so meine Welt.
Das selbe muss ich zur Hip-Hop Szene sagen.
Immer diese ganzen aggressiven Leute, die irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe um ihren Hals tragen und beim kleinsten Blick wollen sie einem gleich in die Fresse schlagen usw... 🤷‍♂️ :D
Wenn ich schnell und leicht 'n Mädchen haben wollte, bin ich mal eben kurz in den Hip-Hop Schuppen gegangen. :D
 
Die Drogenkultur der 90er hat da eine sehr große Rolle gespielt. Die ganzen verschobenen Fressen haben mir den Zugang zu Techno erschwert. War nicht so meine Welt.

Das ist Quatsch.

Es lag mehr an der medialen Aufmerksamkeit, dass Drogen in Musikszenen überhaupt thematisiert wurden.

Gerade die Disco-, aber auch Rockszene der End-60er und 70er Jahre waren schon nicht ohne und wenn man sich so umhört, ist das Thema Drogen gesellschaftlich schon viel tiefer vorgedrungen und nicht mehr an bestimmten Szenen auszumachen.

Das krieg sogar ich mit - als überzeugter Abstinenzler

Find ich auch nicht so schlimm. Die Leute sollen machen, was sie wollen. Schlimm finde ich die Begleitumstände und Verhaltensauffälligkeiten.

Wer Drogen braucht, um Musik toll zu finden, hört entweder schlechte Musik oder versteht selbige nicht.
 
Die Drogenkultur der 90er hat da eine sehr große Rolle gespielt. Die ganzen verschobenen Fressen haben mir den Zugang zu Techno erschwert. War nicht so meine Welt.

Als West-Berliner musste man das scheiße finden, das war so Musik für Leute vom Dorf und zugezogene, irgendwie uncool. Wo Acid irgendwie noch neu war, war die Techno-Welle nur ein Abklatsch, das war mehr so was fürs Berliner Umland, für die war das irgendwie diese „große Freiheit“-Welle nach der Wende. Aber es gab auch große Locations mit guten Anlagen wie das Matrix, das hatte schon flair auch wenns nicht Underground war.

Das selbe muss ich zur Hip-Hop Szene sagen.
Immer diese ganzen aggressiven Leute, die irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe um ihren Hals tragen und beim kleinsten Blick wollen sie einem gleich in die Fresse schlagen usw... 🤷‍♂️ :D
Wenn ich schnell und leicht 'n Mädchen haben wollte, bin ich mal eben kurz in den Hip-Hop Schuppen gegangen. :D

Hiphop war damals noch komplette Nische. Der Feind (schaut man zurück was der Moogulator damals so geäußert hat) war Grunge, Crossover, Punk, Metal.
 
Das ist Quatsch.

Es lag mehr an der medialen Aufmerksamkeit, dass Drogen in Musikszenen überhaupt thematisiert wurden.

Gerade die Disco-, aber auch Rockszene der End-60er und 70er Jahre waren schon nicht ohne und wenn man sich so umhört, ist das Thema Drogen gesellschaftlich schon viel tiefer vorgedrungen und nicht mehr an bestimmten Szenen auszumachen.

Das krieg sogar ich mit - als überzeugter Abstinenzler

Find ich auch nicht so schlimm. Die Leute sollen machen, was sie wollen. Schlimm finde ich die Begleitumstände und Verhaltensauffälligkeiten.

Wer Drogen braucht, um Musik toll zu finden, hört entweder schlechte Musik oder versteht selbige nicht.

Ja, aber zum ersten mal gab es diese direkte Verknüpfung, dass man die Musik nur ertragen konnte wenn man Drogen genommen hatte.
 
Als West-Berliner musste man das scheiße finden, das war so Musik für Leute vom Dorf und zugezogene, irgendwie uncool. Wo Acid irgendwie noch neu war, war die Techno-Welle nur ein Abklatsch, das war mehr so was fürs Berliner Umland, für die war das irgendwie diese „große Freiheit“-Welle nach der Wende. Aber es gab auch große Locations mit guten Anlagen wie das Matrix, das hatte schon flair auch wenns nicht Underground war.



Hiphop war damals noch komplette Nische. Der Feind (schaut man zurück was der Moogulator damals so geäußert hat) war Grunge, Crossover, Punk, Metal.
Kerl, du laberst echt nur Müll...
 
... Aber dieser Hype um monotones Bum Bum ist halt vorbei. Ist ja auch irgendwie logisch, es ist die Musik der alten Säcke, die die das damals gehört haben, klar gibt es dann immer nen paar die das noch hören, zu unserer Zeit gabs ja auch Beatles und Elvis Fans, aber ist halt auch immer nen Geschmäckle, wenn man die Musik der 50+ler gut findet.

Die Faszination 'Bum Bum' ist glaub ich nach wie vor ungebrochen, auch wenn die Kommerzialisierung der Szene im vollen Gange ist und Techno schon so einige Evolutionsschritte durchschritten hat.
Hab letztes Jahr auf nem kleinen Festival gespielt, wo der Altersdurchschnitt der Künstler eher < 30 war. Die junge Generation drückt nach und sie interpretiert Techno für sich neu. War eindrucksvoll.
 
HipHop war in den 70ern noch Nische, aber dafür bin ich zu jung. Ab den 80ern wars dann natürlich Mainstream.
Techno kam ja später.
 
Naja, mein Ansatz war ja ein wenig, wie Musik heute wieder Menschen verbinden kann. Und dabei eine positive Vision von der Zukunft entwickeln kann.

Mottes Ansprachen bei der Loveparade waren mir damals ehrlich gesagt schon ein wenig zu esoterisch :)

Aber die Grundhaltung vieler beseelter Menschen, die zusammenkommen und tanzen - das mochte ich schon sehr.

Was heute ein wenig in diese Richtung geht, sind vielleicht die ganzen CSDs, die es so gibt. In Berlin der Karneval der Kulturen oder in Dresden die Tolerade.
 
HipHop war in den 70ern noch Nische, aber dafür bin ich zu jung. Ab den 80ern wars dann natürlich Mainstream.
Techno kam ja später.

Also in Deutschland war Hiphop, mal abgesehen vom seichteren Mainstream-Zeug, in den 90ern noch nicht richtig angekommen. Ich bezweifle, dass es damals viele Hiphop-Schuppen gab, wo man Frauen ganz einfach abschleppen konnte. Der große Hiphop boom kam erst Ende Anfang der 2000er.
Kerl, du laberst echt nur Müll...

Wieso, bist du auch West-Berliner und hast andere Erfahrungen gemacht? Ich bin ziemlich viel rumgekommen in der Club-Szene damals in Berlin, echte West-Berliner hat man da nicht oft getroffen. Die meisten West-Berliner waren dafür noch nicht ready ;-)
 
Am Dorf mag das so gewesen sein, in den Städten gab es ab den 80ern überall einige HipHop Schuppen und Plattenläden.
Ob es den Besuchern, wie Dir, nur ums Abschleppen ging, weiß ich nicht.
 
Am Dorf mag das so gewesen sein, in den Städten gab es ab den 80ern überall einige HipHop Schuppen und Plattenläden.
Ob es den Besuchern, wie Dir, nur ums Abschleppen ging, weiß ich nicht.

Da muss ich den in Berlin wohl verpasst haben. Ich kannte zwei wo sie so ne Mischung aus Reggae und hiphop gespielt, aber auch erst so Mitte 90er und das waren wirklich Schuppen, wo so 20 Leute rumhockten. Irgendwann später gabs Royal Bunker, aber kann mich nicht erinnern, dass da viele Frauen waren, gut ich war da auch nicht oft.
 
Die Faszination 'Bum Bum' ist glaub ich nach wie vor ungebrochen, auch wenn die Kommerzialisierung der Szene im vollen Gange ist und Techno schon so einige Evolutionsschritte durchschritten hat.
Hab letztes Jahr auf nem kleinen Festival gespielt, wo der Altersdurchschnitt der Künstler eher < 30 war. Die junge Generation drückt nach und sie interpretiert Techno für sich neu. War eindrucksvoll.

Das wundert mich jetzt. Hätte gedacht, dass gerade als Künstler jetzt nicht viel drin ist bei „echtem“ Techno. Aber wäre spannend, wenns anders wäre.
 

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danielrast
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