Das ist mein erstes öffentliches Experiment mit dem Orthogonal Devices ER-301, der durch ein nicht zu sehendes Eventide Space läuft und im Octatrack auf drei Looper-Spuren aufgenommen wird. Die Pegel der Looper-Spuren werden von der Korg nanoControl2 gesteuert.
Für meinen Geschmack ist es entschieden zu lang, zu wenig abwechselungsreich und vor allem zu traurig geworden. Aber was will man machen, die Bedingung war ja, dass das unter den gleichen Live-Bedingungen wie beim Happy Knobbing aufgenommen wird, sprich: Das Kabel zur P.A. wird rumgereicht, man spielt, einen zweiten Versuch gibt es nicht.
Zu den technischen Details:
Auf den Displays des ER-301 läuft der Bildschirmschoner, wäre ich nicht so aufgeregt gewesen (Lampenfieber kann ich auch im stillen Kämmerlein entwickeln!), hätte ein Dreh am Encoder genügt und es wäre statt der Bläschen eine hübsche Oszilloskop-Darstellung des Klanges zu sehen gewesen.
Andererseits ist diese Kamera so schlecht (oder ich zu blöd, was ich nicht ausschließen will), dass nichts zu erkennen gewesen wäre. Sei es drum, ich brauche eine Halterung für mein Mobiltelefon, so dass ich es auf dem Mikrofonständer montieren kann.
Von der bunten Kabelage sollte man sich übrigens nicht täuschen lassen, es werden tatsächlich nur drei Kabel benutzt: eins für Pitch-CV, eins für Modulationsrad-CV und eins für die CV vom Blasdruckwandler. Ein Gate-Signal sucht man ebenso vergeblich wie eine Hüllkurve. Artikuliert wird der Klang einzig durch den TEC-Blaswandler (nicht zu sehen), vom Nord Lead stammen nur Tonhöheninformation von Tastatur und Pitch Stick sowie das Signal des Modulationsrads. Das erklärt auch, warum Tastendrücke auf dem Nord Lead oftmals nicht mit Tonhöhenänderungen im Audiomaterial zusammen passen: Es passiert halt nichts, wenn ich eine Taste drücke, erst wenn ich blase, kommt der Klang.
Die schwarze Faderbank ist über eine digitale Verbindung hinter den Frontplatten mit dem ER-301 verbunden und steuert 16 Parameter eines einstimmigen 4-Operatoren-FM-Patches, den ich mir an den letzten Wochenenden am ER-301 gebaut habe. Das Ganze ist insofern eine Premiere, als dass dies meine erste Aufnahme überhaupt mit dem ER-301 ist…
…und wer jetzt fragt, warum ich dafür keinen DX7 genommen habe: Darauf habe ich keine Antwort, obwohl ich einen DX7s habe.