Re: 17-19.5.2013 Fischbach, Modular Synth Meeting Happy Knob
Mr. Roboto schrieb:
VEB_soundengine schrieb:
würdet ihr einen oberheim matrix 12 als modular bezeichnen...
... oder den minimoog ? wahrscheinlich nicht..
Definitiv nicht. Also, schnell noch etwas anschaffen, ist ja noch ein wenig Zeit zum sparen (und anschließendem "investieren").
Ich weiss nicht – das letzte Wort in dieser Sache haben wohl Mic und Tommy als Gastgeber, aber bis sich einer der beiden zu Wort gemeldet hat, können wir doch mal einen Blick auf die Website mit den "Regeln" (
https://www.sequencer.de/synth/index.php/Happy_Knobbing_Modular_Meeting) werfen, dort ist zu lesen:
"
Eintritt nur mit Modularsystem (alle Typen)
Grund ist einfach: Wir haben nur 25-50 Plätze etwa, einige kommen mit großen analogen Systemen, daher bitte nicht mit 'nem iPhone und Jasuto drauf kommen, die Idee ist ein Austausch, einige schleppen vom Buchla 200e bis zu großen historischen Synths bis Kyma alles mögliche an. Die meisten werden analog arbeiten, aber interessante digitale Konzepte sind absolut willkommen.Bitte so aufbauen, dass man auch Patches bauen und editieren kann. Anders gesagt: ein simples öffnen eines ARP2600-Plugins ist ein bisschen zu wenig. Bei Fragen einfach Mail an mich (Moogulator). Wenn du nicht anders kannst, dann bringt halt einen semimodularen mit, damit kommen wir auch klar (Cwejman, MS20 und so- naja, die Idee ist klar - Jeder tut was dazu, dass es interessant ist und bleibt. Mit leeren Händen aber bitte nicht, dies ist keine Messe oder Show eines reichen Modularonkels)…"
Der MS-20 ist also als "Eintrittskarte" akzeptiert. Schauen wir uns das gute Stück doch mal näher an. Der MS-20 – obwohl ein "semimodularer" Synthesizer – erlaubt es nicht, den Audiopfad aufzubrechen: VCOs in Mixer, Mixer in HPF, HPF in LPF, LPF in VCA, Ende. Das ist fix, daran kann man nichts ändern. Trotzdem genügt der MS-20, da man auf seinem Patchpanel steuerspannungsmäßig doch etliches treiben kann: Allerdings nicht soviel, wenn man ehrlich ist – denn das, was man da patchen kann, ist bei anderen Synthesizern ganz schlicht mit ein paar Schaltern abzurufen. Ich sollte an dieser Stelle einfügen, dass der MS-20 vor dreissig Jahren mein erster Synthesizer war, ich immer noch einen habe und ihn lieb habe. Trotzdem: Das, was das Patchpanel des MS-20 alleine erlaubt, ist nur wenig mehr als die LFO-Wellenform zu wechseln (und zwar von Rampe auf Puls) bzw. S&H oder Rauschen als Modulationsquelle zu verwenden. Wer will, kann die Stärke des Modulationssignales mittels VCA über eine Hüllkurve steuern oder von einem Rad, das auf Patchkabelwunsch stattdessen als Pitchbendrad benutzt werden kann. Sicher, es gibt ein paar Spezialitäten (die Neugierigen können einige davon auf
http://www.korganalogue.net nachlesen), aber letztlich ist das Patchpanel des MS-20 nicht so fürchterlich aufregend.
Wieviel mehr dagegen kann man mit nur einer Stimme eines Oberheim Xpanders bzw. Matrix-12 ausrichten! Ja, der Audiopfad kann – wie beim MS-20! – nicht aufgebrochen werden, aber im Gegensatz zu diesem ist beim Xpander/Matrix-12 sowohl Oszillator- als auch Filter-FM im Audiobereich durch einen Oszillator möglich! Darüber hinaus lassen sowohl die Anzahl der Module wie auch die Modulationsmöglichkeiten (freie Auswahl der Modulationsquelle und des Modulationsziels) selbst lassen doch nur wenig zu wünschen übrig – das folgende gilt wohlgemerkt pro Stimme!
2 x VCO
VCF (Multimode, 15 verschiede Filtertypen)
5 LFOs
15 VCAs
5 Hüllkurven
4 Tracking-Generatoren
3 Ramp-Generatoren
Oszillator-FM
Filter-FM
Lag-Prozessor
Ausgefuchste Stimmenzuordnungsmodi
Dies mag einen kleinen Eindruck davon gebem, warum Matrix-12/Xpander in ihrer Blütezeit vor bald 30 Jahren als speicherbare, polyphone Modulsysteme mit analoger Klangerzeugung und digitaler Steuerung galten.
Daher halte ich den Matrix-12 sehr wohl für eine Eintrittskarte für das Happy Knobbing.