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Wieder ein weiteres Problem - für manch einen aber auch die Lösung
12€/Monat *12 weil Abo = 144€/Jahr
Soviel hab ich bei weitem nicht, selbst zu besten CD Zeiten, für Musik ausgegeben. Mit dieser Art erwirbt man nur ein zeitlich beschränktes Nutzungsrecht - zudem besteht die Gefahr, dass es irgendwann auch wieder aus dem Dienst entfernt wird.
Für mich kann ich sagen - das wär ein Negativspiel, da mein Offline-Reperetoire aus gesammelten Werken groß genug ist um auf Streaming verzichten zu können. Zudem hab ich für die Sachen eben nur einmal bezahlt oder garnicht, wenn Geschenke oder es mir anderweitig zugeflogen ist.
Abo-Modelle schaffen nur Abhängigkeiten. Das zieht sich durch viele gesellschaftliche Bereiche mittlerweile. Man denke nur an das 49€ Ticket, dass es nur als Abo gibt, ja sogar die BahnCard kriegt man nur als Abo. Zugriff auf kostenpflichtige Webseitenartikel gibt es auch fast nur noch im Abo. Abo hier, Abo da, Abo überall. Die Folgen kann man am Füllstand der Schuldnerberatungen der letzten Jahre beobachten.
Abo-Modelle dienen der Abzocke, so denn keine Wahlfreiheit gelassen wird
Abo-Modelle dienen der Schaffung von Abhängigkeiten
Abo-Modelle sind daher kein geeignetes Mittel, Musiker zu entlohnen
Der Musiker muss lernen, dass sein Medium praktisch nicht mehr existiert - die CD. Die künstlich verknappte CD hat das noch ein wenig aufgeschoben bzw. damit ein Weg gefunden künstlerische Leistung und Physis zusammenzuführen. Aber es war von vornherein eine Mogelpackung. Der Musiker kann kein knappes Gut schaffen, weil er kein begrenzt verfügbares Medium hat. Sein Medium war mit der Vinyl schon praktisch unbegrenzt und mit den Streaming-Diensten verschwindet die Physische Basis defacto völlig. Der Musiker lebt quasi nur von der Idee und der Aufführung. Und da man sich Ideen in meiner Weltsicht auch nicht schützen lassen kann/soll(te), bleibt nur noch die Aufführung - als das konkrete produzierte Werk - entweder Live oder als Stück.
Mal noch etwas tiefer in der Meta-Ebene:
Der Musiker schafft etwas Grandioses mit seinen Instrumenten. Baut sich ein Ensemble auf, stimmt alle Instrumente feinsinnig aufeinander ab, macht die Komposition und gießt das ganze am Ende in ein Produkt, das von anderen Menschen 'konsumiert' werden kann. Aber es fehlt im Gegensatz zum Maler die Leinwand - das was das Gemälde so einzigartig werden lässt, ist die Kombination aus analoger Physis und künstlerischer Leistung. Wenn ich aber keine Physis mehr habe (heute ist die Physis eine Datei, also etwas virtuelles), muss ich mich fragen, ob es überhaupt einen Weg gibt, davon leben zu können. Also wuchs die Idee, Ideen als Solche zu schützen.
Mit dem Degradieren der physischen Komponente des Musikvertriebs befindet sich der Musiker defacto fast wieder im Mittelalter. Dort hatte er auch keine Physis für seine künstlerischen Ideen, außer die Live-Aufführung mit seinen Instrumenten (oder Ohne) bei Hofe oder in der Community vor Ort. Musiker waren zu der Zeit meist 'Angestellte' eines Hofes, die sie mitunter förderten oder eben wie so oft im Handwerk in einem 'Leben auf der Wanderschaft'. Das Standing von Musiker war demnach nicht allzuhoch.
Nun will ich aber auch nicht unbedingt ins Mittelalter zurück.
Also sollte der Musiker überlegen, was er machen kann um einen Wert außerhalb der reinen Idee im Koppe zu schaffen. Wenn er keinen Weg findet, und stattdessen rummeckert, das er sich davon keine Existenz aufbauen kann - tja - so hart es klingt - es gibt keinen Rechtsanspruch auf wirtschaftlichen Erfolg durch Musikproduktion. Aber es gibt durchaus einen Anspruch der Künstler auf Entlohnung - das wäre dann nämlich der Applaus, die Rufe nach Zugabe und das Aufbauen einer Fan-Basis. Das was Kultur und Kunst nämlich ausmachen: gesellschaftliche Anerkennung und Interaktion - dann folgt der finazielle Part im Idealfall als Konsequenz.