Was sie schon immer ueber FM-Synthese...

Ja ich denke auch mit ausprobieren kommt man recht weit. Aber sagt mal ehrlich: habt ihr im Kopf, wie ein komplexes FM Patch klingt, wenn Ihr einfach mal Matrix, OscTuning und Envellopes betrachtet...?

Oder wisst ihr z.B noch auf was für Klangfarben hingearbeitet wird nachdem der 3te Operator in Serie moduliert wird und weitere vielleicht noch parallel dazukommen..
oder probiert ihr dann einfach aus?

Kann mir echt nicht vorstellen wie man bei solchen Patches noch durchblickt.
 
Den geringen Unterschied von FM zu PM find ich in der analogen Welt vorallem interessant, und als Summa gesagt hat, dass PM in der analogen Welt besser funktioniert wurde ich hellhörig.

Ich hatte eigentlich vor, weil ich sehr fan bin von der FM Synthese und ihren gewalltigen Möglichkeiten, aber auch von der analogen Lebendigkeit und Estetik, diese 2 welten mit 2 vielleicht auch mal 3 zerooscillator zu verbinden. Warscheinlich schon nicht und hoffentlich auch nicht die gleichen Klangresultate und dazu noch die ganzen modularen Möglichkeiten, wäre der Hammer. Aber eben, kommt halt sehr teuer und mit Waveshapern sollte man , so wie ich das verstanden habe, etwa die gleichen Möglichkeiten haben.
 
jedoch Waveshaper macht ja auch nur wieder PM mit einer festen Trägerfrequenz..
 
mr.extrem schrieb:
Ja ich denke auch mit ausprobieren kommt man recht weit. Aber sagt mal ehrlich: habt ihr im Kopf, wie ein komplexes FM Patch klingt, wenn Ihr einfach mal Matrix, OscTuning und Envellopes betrachtet...?

Oder wisst ihr z.B noch auf was für Klangfarben hingearbeitet wird nachdem der 3te Operator in Serie moduliert wird und weitere vielleicht noch parallel dazukommen..
oder probiert ihr dann einfach aus?

Kann mir echt nicht vorstellen wie man bei solchen Patches noch durchblickt.

Alles zusammen stimmt.

Das Wissen um das, was generell passiert, eignet man sich nur durch das Ausprobieren an. Und hier sollte man wirklich einfach viel machen, erstmal egal wie´s klingt.

Sobald du aber "in Obertönen" denkst, läuft das schon planmäßiger.

Komponenten-Konstrukte sind dann zu überblicken, wenn man das Soundvorhaben zuerst in einzelne Teile strukturiert, sie entsprechend aufbaut, und dann für das Endergebnis zusammenfasst.

In der Tat kann das auch ein heilloses Durcheinander werden. Dann muss man die Stop Taste drücken und neu anfangen oder an die Stelle zurückkehren, wo der Quatsch angefangen hat, den man genau nicht wollte.

Das wirklich Wichtige bei all dem ist das Ohr.
 
Bei 3 seriell verschalteten Operatoren kannst du dich von hinten nach vorne durcharbeiten. Dir erst mal ueberlegen welche Klangfarbe bzw. welchen Klangverlauf die ersten beiden Modulatoren erzeugen und wie sich das als Ganzes auf den Traeger auswirkt...
Parallel Modulatoren bedeuten immer eine Addition, da steckt im Prinzip einfach ein Mixer mit entsprechend vielen Eingaengen zwischen und das Ergebnis kann man sich als Mischung Einzeloperationen zerglegen. Was aber nur sehr begrenzt der Realitaet entspricht und wenn's um Schwebung, Modulationstiefe uvm geht, 'ne Menge Fallstricke birgt. Aber man hat, wenn man das schon ein paar mal gemacht hat, zumindest eine Idee davon wie sich der Klang entwickeln koennte...
 
Bin absoluter FM-Noob und habe von Summa freundlicherweise ein paar gute Startpunkte bekommen.

Summa schrieb:
Naja, es gibt so ein paar (imho) gute Ratschläge zum Einstieg:

1. Je mehr Operatoren in Reihe - desto komplexere Wellenformen sind möglich, parallele Operator-Stränge sind das Äquivalent zu mehreren Oszillatoren..
2. Erste Erfahrungen mit zwei Operator Verschaltungen machen.
3. Höhere (im Verhältnis zum Träger) Modulator Frequenzen erzeugen eher glockige Sounds (speziell die 1:3 Kombinationen), höhere Träger-Frequenzen eignen sich eher zum erzeugen von resonanten/formanten Wellenformen.
4. Etwas Vibrato oder Chorus beim erstellen der Wellenformen auf den Sound legen, weil die Ohren bei statischen Wellenformen eher Träge reagieren.
https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=3&t=67051&start=125

Auch sehr gut gefällt der YT Vortrag, für mich schon mal hilfreich um überhaupt mal eine bildliche Vorstellung von der Angelegenheit zu bekommen.


Den Dos Adlib OPL3 Tracker (läuft mit SDL auch unter Windows) halte ich auch für nenneswert
Eignet sich auch als "FM-Presetschleuder" (es gibt massig Songs im WWW) gut um mal zu schauen wie Klänge gemacht werden.

at2_04.png

http://www.adlibtracker.net/programfaq.php
 
Ich kann noch drei Tipps beisteuern die mir geholfen haben gezielt FM Synthese anzuwenden....

1. Sinus Wellen sind erste Wahl (nicht von anderen Wellenformen ködern lassen)
2. Oszillator = freilaufend abschalten (falls das nicht standardmässig der Fall ist)
3. Oktaven als bevorzugtes Frequenz Verhältnis (dafür dann Fokus auf die FM Hüllkurven und Intensität)
 
Ach, FM Synthese ist einfach sowas geiles.
Hatte heute Nachmittag stundenlang am Volca FM rumgespielt. Brauch mal 'n Richtigen. Den Volca FM hab ich ja aus'm Gewinnspiel. Ist schon reichlich schwierig mit den Mini-Knopfs.
Toller Thread btw.
Ich hab übrigens Schaubilder gemalt/skizziert, die mir Dx Style FM Synthese erklären bzw. veranschaulichen. Hängt über dem Computer Monitor an der Wand.
Mal schauen wenn ich die Zeit finde, dann könnt ich das ja mal "digitalisieren" quasi.
Wahrscheinlich aber nicht nötig, kann man sich ja schnell selbst bauen sowas.
 
Danke Rastkovic :supi:

Zum üben und ausprobieren scheint mir bisher der Apple Ipad/Telefon DXI FM Synthesizer von Takashi Mizuhiki ein guter Einstieg, die erste Wahl zu sein, klingt mir persönlich zwar etwas zu steril (mag lieber die alten Dreckschleudern) die App ist aber sehr übersichtlich und bedienfreundlich.

 
Rastkovic schrieb:
Ich kann noch drei Tipps beisteuern die mir geholfen haben gezielt FM Synthese anzuwenden....

1. Sinus Wellen sind erste Wahl (nicht von anderen Wellenformen ködern lassen)
2. Oszillator = freilaufend abschalten (falls das nicht standardmässig der Fall ist)
3. Oktaven als bevorzugtes Frequenz Verhältnis (dafür dann Fokus auf die FM Hüllkurven und Intensität)

#2 bietet sich zumindest für Bass-Sounds an, für Pads etc. ist das nicht zwingend notwendig. #3 Ratio Frequenzen (entsprechen den Frequenzen der Harmonischen) funktionieren an sich besser - Oktaven sind von den Abständen zu grob - nur wenn man die FM Stränge verstimmen will, brauch man dann ein klein wenig Bruchrechnung
 
Rastkovic schrieb:
Ich kann noch drei Tipps beisteuern die mir geholfen haben gezielt FM Synthese anzuwenden....

1. Sinus Wellen sind erste Wahl (nicht von anderen Wellenformen ködern lassen)
2. Oszillator = freilaufend abschalten (falls das nicht standardmässig der Fall ist)
3. Oktaven als bevorzugtes Frequenz Verhältnis (dafür dann Fokus auf die FM Hüllkurven und Intensität)

Gestern Abend soweit verstanden Summa, Rastkovic, eure Tipps befolgt und am DXI rumgedüddelt, Glöckchen und Bass gelungen, ein guter Start :supi:

Ein Rätsel am DXI sind mir noch die beiden Schalter in der Mitte links unterhalb von OSC Frequency mit der Bezeichnung Ratio und Fixed.
Bedeutet das Oszillator freilaufend und abschalten? kann mir darunter leider überhaupt nichts vorstellen.

Webversion vom DXI (dazu Link anklicken)
http://www.taktech.org/takm/WebFMSynth/
background.png
 
Fixed macht aus dem OSC einen LFO, der fest bleibt und nicht mit der gespielten Tonhöhe mitwandert. Ratio ist demensprechend das mitlaufen mit dem gespielten Ton. Fixed brauchst du, wenn du immer gleich klingender Ereignisse, Vibrato oder ähnliches machen willst.

Das gibts auch bei normalen Synth, dass man die OSCs von der Tastatur abkoppeln kann.
 
Anders als man das von LFOs kennt, kann man fixed Fequency Operatoren auch wunderbar als Träger oder zwischen Träger und Modulator einsetzen, abhängig von den niedrigst möglichen Frequenzen z.B. als Waveshaper.
 
Moogulator schrieb:
Fixed macht aus dem OSC einen LFO, der fest bleibt und nicht mit der gespielten Tonhöhe mitwandert. Ratio ist demensprechend das mitlaufen mit dem gespielten Ton. Fixed brauchst du, wenn du immer gleich klingender Ereignisse, Vibrato oder ähnliches machen willst.

Das gibts auch bei normalen Synth, dass man die OSCs von der Tastatur abkoppeln kann.

Verstanden :supi:
Ist ja abgefahren was da allein mit 2 parallel geschalteteten Operatoren und mit Ratio/Fixed schon für Sounds rauskommen
 
Fixed kannst du dir auch merken als etwas, wo sich der Sound über das Keyboard verändern wird, bei Ratio bleibt das gleich.
 
Wie wichtig ist es eigentlich, die Hüllkurven auch ausserhalb von 0 (Initial-Level) starten können ?

vfx6.jpg


Das scheinen ja nicht viele Synths, insbesondere die nach dem klassischen Subtraktive-Synthese-Modell konzipierten, zu können. Denke, dass dies für die Modulatoren und für die Pitch-Hüllkurven schon wichtig ist.
Dennoch haben es wohl nicht alle FM-Synthesizer ?
 
Das ist relativ - du kannst da ja weiter oben beginnen und das kann sinnvoll sein - speziell bei Modulatoren eher, nicht so dringend bei Trägern.

Toll ist Loop (TG/SY, DXi) - mehrere Segmente besser als nur eins (DXi)
 
Danke für die Antwort.

Zufällig bin ich noch auf dieses Video gestossen. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen auch :
Linear vs Exponential FM-Synthese

 
SkywalkerBL schrieb:
Wie wichtig ist es eigentlich, die Hüllkurven auch ausserhalb von 0 (Initial-Level) starten können ?

[ http://carbon111.com/vfx/vfx6.jpg (•BILDLINK) ]

Das scheinen ja nicht viele Synths, insbesondere die nach dem klassischen Subtraktive-Synthese-Modell konzipierten, zu können. Denke, dass dies für die Modulatoren und für die Pitch-Hüllkurven schon wichtig ist.
Dennoch haben es wohl nicht alle FM-Synthesizer ?

Naja, so ein Modulator steuert den Obertonanteil, zumindest wenn der Träger ein Sinus ist. Ein Anfang bei 0 bzw. ein unmodulierter der Träger ist vergleichbar mit geschlossener Filter. Man stelle sich eine ADSR Filter-Hüllkurve vor die immer mit einem geschlossenen Filter anfangen muss. Von daher sollte man z.B. bei einem FM-Synth mit ADSR-Hüllkurven (oder vergleichbarem) für die Modulatoren zumindest einen Level-Offset setzen können. Pitch-Envelopes funktionieren dann am besten wenn sie bipolar sind... :pferd:
 


Zurück
Oben