Warum knallen moderne Synths in unison nicht mehr?

Deep6

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Ich weiß nicht ob das jetzt eine subjektive Fehleinschätzung meinerseits ist...

Aber waren unison sounds "früher" nicht geiler?

Ich empfinde oft, dass die attack phase "verwaschen" wirkt, sobald ich Synths auf unison stelle.

Liegt das an digitalen envelopes?

Bilde ich mir das nur ein?
 
Konkret denke ich gerade an memorymoog vs moog muse...

Ein memorymoog macht "pppau" und ein muse macht "bwau" 😂

Da ich die alten Synths nicht mehr habe, weiß ich nicht ob das ein verklärter Eindruck ist...
Aber ein jupiter 4 hat nen schönen unison Sound... Auch den digitalen unison vom Solaris finde ich gut...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht hilft es, alle internen Effekte mal abzuschalten und noch mal hinzuhören. Gerade Effekte können den Klang verschlimmbessern, obwohl sie ihn veredeln sollen. Vielleicht klingt der Muse ohne Delay doch nach "pppau".
 
Ich weiß nicht ob das jetzt eine subjektive Fehleinschätzung meinerseits ist...

Aber waren unison sounds "früher" nicht geiler?

Ich empfinde oft, dass die attack phase "verwaschen" wirkt, sobald ich Synths auf unison stelle.

Liegt das an digitalen envelopes?

Bilde ich mir das nur ein?
Matrix knallt, ich habe zugegeben gar keinen modernen analogen polyphonen, so man Geräte von 2001 sicher nicht mehr so recht als modern bezeichnen kann.
Digitale Envelopes können teilweise noch mehr Flupptizität
Breite ist aber auch so eine Sache - und noch mehr wie viel Detune die Stimmen haben - das kann man bei einigen nicht einstellen - das macht's etwas schwer.

Allerdings ist gerade bei Attack auch bei älteren Geräten nicht immer Schnapptizität vorhanden sondern die summbrummen da so zusammen, für einen Sweet-Dreams Lead mit Breite im Sinne von "Cello mit viel fett" kriegt man aber gut hin mit sowas.

Also - es gab schon früher unterschiedliches Unisono Verhalten, bei geliehenen Synths neuerer Art gab es verschiedenes Verhalten - allerdings weniger breit als eben ein Matrix 12 oder auch 6. Auch wesentlich teurere wie Nina schafft das nicht, hat aber mit Schnalz.
Und diese sägigen fast knarzigen obertonreichen Sägezähne-Synths - sind zwar sehr konturiert - aber das muss nicht unbedingt in Breite enden.
Ich mag, wenn Synths das können - aber das macht sich bei weniger Dopplung besser..

Aber - Dopplungen mit 2-3x sind meist schon schön - mehr ist zu fett, brauche ich in nur sehr sehr wenigen Songs,
aber das ist sicher normal - so wie der 4-Voice Unisono Jupiter 4 Sound - super - aber sehr dicker Impact - nur eine Taste poly gespielt und der wird drastisch weniger fett - Breit ist das nicht - es ist fett.

Und so zieht sich das durch alle Synths.
Es spielt sogar eine Rolle wie die einzelnen Stimmen sich verhalten - wenn du einen "Vintage" Parameter hast, kann das auch viel bringen und ggf. das was du suchst. Selbst wenn das nur ein System 8 ist und der genau 0 analog ist, so kann der manches auch gut.
Also - vielleicht hilft das - ich fand damals auch sehr oft, dass Unison sehr unterschiedlich brauchbar ist und meist an Einstellungen mangelte, die Sache ist bei begrenzter Stimmenzahl oft besser als "alles" und mit selbstbestimmtem "Spread".

Ja, das kann alles also sein, und bei anderen Sounds auch anders pow, bwau oder baum machen. meist eher bwhoooaaar - das ist was ich erwarten würde.
 
Na, ich weiß nicht...

In den 90er Jahren hatte ich nen memorymoog und nen matrix 12 zur selben Zeit.

Der matrix 12 war doch nicht wirklich snappy...

12 Stimmen in unison, würde man meinen, wären heftig gewesen...

Aber - für meinen Geschmack - waren die Hüllkurven wohl zu lahm?
Oder doch die Oscillatoren zu schwachbrüstig?

Mein Fehler war früher immer, dass ich aus Weichspülern harte Sounds rausholen wollte (matrix 12) und aus harten Hunden (memorymoog) Ohrschmeichler gewinnen wollte...

Aber im Kontext ist das jetzt wieder fast OT
 
Ich empfinde oft, dass die attack phase "verwaschen" wirkt, sobald ich Synths auf unison stelle.
das kann man aufbröseln ;-)

dass die attack phase "verwaschen" wirkt,
ist doch das logischste überhaupt, ne ?

Ich empfinde oft, dass......
verschiebung der Wahrnehmung ?


jetzt müsste man (Du) direkt vor Ort in einem Rutsch vergleichen können ;-)


ich selbst hab den hype um 3 VCO Synths noch nie verstanden.

ich "empfand" es immer so dass nur "1-VCO Voices" wirklich fett waren. ( patchen im modular)
sobald ich VCOs gestackt habe ging im initialen attack einfach was flöten.
Ne gewisse Kraft ist raus.

würde doch auch genau da rein passen ? quasi dasselbe topic
Nicht dass ich jetzt ne parallel Diskussion öffnen möchte ;-)
Sondern der Punkt ist der:
Scheint so dass wir verschieden auf "sound" fokussieren können.

Der eine wird durch ganz spezifische Klangaspekte getriggert, der andere durch andere ( viele VCOs = Fett vs. viele VCOs verwaschen das attack = schacher sound).

wäre interessant zu sehen ob es bei dir um ne verschiebung der eigenen Wahrnehmung geht, oder ob die alten Synths was irgendwie anders haben. Dann müsste es aber technisch erklärbar sein.
Ich würde da aber nicht sehen mit was......


......die Envs langsam, korrekt.
dann findet sich darin die "technische Erklärung" für das ganze, ne ?
 
Ich habe eher den Eindruck, dass zu präzise, gleichförmige Hüllkurven einen Klang langweiliger machen als alte Synths bei denen auf Grund von analogen Hüllkurven-Schaltungen bzw. -Chips jeder Stimme mit einem minimalen Versatz kommt. Bestes Beispiel ist der Tom Sawyer Sound. Wenn da alle Hüllkurven parallel sind, klingt es langweiliger. Habe das mal mit den Behringer UB-Xa eines Freundes und dessen Atropy Settings ausprobiert.

Übrigens:
Die allermeisten alten analogen Polysynths die ich hier bei mir zu gast hatte, und das waren schoneinige, waren in den oberen Oktaven des Tastaturumfangs etwas zu flach gestimmt im Vergleich zu perfekten Oktaven. Das war auch bei zwei von einem Synthesizertechniker (ich nenne keinen Namen) frisch kalibrierten Prophet 5s Rev 3.x so. Und meist waren die Oszillatoren nicht nur mit einem Offset verstimmt, sondern hatten auch einen seht kleinen unterschiedlichen Oktavfehler.
Verstimmung ist halt nicht gleich Verstimmung.
 
In den 90er Jahren hatte ich nen memorymoog und nen matrix 12 zur selben Zeit.
Hier mag der Unterschied den analogen Hüllkurven des Memorymoog und der eher genauen Tuning-Routine des Matrix 12 und den schlappen Hüllkurven geschuldet sein. Ein Matrix 12 ist (fast) ohne interne Trimmer aufgebaut, beim Memorymoog gibt es derer doch so einige.
 
Übrigens:
Die allermeisten alten analogen Polysynths die ich hier bei mir zu gast hatte, und das waren schoneinige, waren in den oberen Oktaven des Tastaturumfangs etwas zu flach gestimmt im Vergleich zu perfekten Oktaven.
Es wird zwar OT, aber was soll's:

Die Service Manuals mancher Synthesizer geben ja auch genau diese Stimmweise vor. Wenn ich meine KORGs exakt nach dieser Vorgabe kalibriert hatte, drehten sich mir die Fußnägel auf. Das soll bestimmt der wohltemperierten Stimmung nahe kommen, aber dieses Abdriften der Oktavgenauigkeit finde ich auch bei akustischen Klavieren und deren digitalen Abbildern schlimm. Am besten klingt es für mich noch, wenn ich mich mit meinem sehr exakten Stimmgerät (nur echt mit der richtigen Nadel) annähere und den Rest den Ohren überlasse.
 
Ich habe eher den Eindruck, dass zu präzise, gleichförmige Hüllkurven einen Klang langweiliger machen als alte Synths bei denen auf Grund von analogen Hüllkurven-Schaltungen bzw. -Chips jeder Stimme mit einem minimalen Versatz kommt. Bestes Beispiel ist der Tom Sawyer Sound. Wenn da alle Hüllkurven parallel sind, klingt es langweiliger. Habe das mal mit den Behringer UB-Xa eines Freundes und dessen Atropy Settings ausprobiert.

Mir ist da - wo du den Tom Sawyer Sound erwähnst - aufgefallen, wie gut das beim ob - x8 klingt.
Ich hatte Behringers ub X kurz da... Aber bei den Atropy Einstellungen nix gemacht.
Darum hat mich der Synthesizer vermutlich so kalt gelassen.
 
Hier mag der Unterschied den analogen Hüllkurven des Memorymoog und der eher genauen Tuning-Routine des Matrix 12 und den schlappen Hüllkurven geschuldet sein. Ein Matrix 12 ist (fast) ohne interne Trimmer aufgebaut, beim Memorymoog gibt es derer doch so einige.

Ich befürchte ich brauche - zumindest aus wissenschaftlichen Gründen - nen memorymoog.
Ich würde gern wissen, ob ich verschrobene Erinnerungen habe 😂
 
Ja, die alten Hüllkurven waren besser. Zumindest da, wo sie gut waren. Analoge VCAs und anderes Drumherum. Es gibt moderne Monosynths mit guten Hüllkurven, aber entsprechende aktuelle Polysynths habe ich noch keine gehört.
 
Hast Du evtl. ein Beispiel?
Ich glaube, im KORG Trident war das so angegeben, müsste ich beizeiten aber noch mal genau schauen. Auf jeden Fall sollte man beim Stimmgerät bei den hohen und tiefen Oktaven bei irgendeiner prozentualen Abweichung landen. Gruselig klang es, wenn man es tat.

Ah, hier ist es direkt, im Service Manual auf Seite 21 oben rechts: (4) Stretch Tuning. Mache ich das genau so, dann bluten mir die Ohren.
 
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Ich weiß nicht, speziell beim Memorymoog hat es wohl auch mit dem sehr straffen Klang zu tun und der Art der Filtersättigung (die ich persönlich nie mochte). So global würde ich das nicht als Vintage vs Modern sehen. Vielleicht eher eine Frage des Klangcharakters? Ich finde auch, dass es beim UB-Xa sehr direkt und kraftvoll klingen kann. Habe aber auch keinen Vergleich zum original.
 
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Der Juno-106 ist auch so ein Synth "von früher", aber dort hat man Unisono möglichst nie verwendet, weil es einfach kacke klang.
Das kann ich bestätigen. Ich hatte damals einen 106er und dachte da wär was kaputt, aber es war tatsächlich offizieller Mist.
 
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ich selbst hab den hype um 3 VCO Synths noch nie verstanden.

ich "empfand" es immer so dass nur "1-VCO Voices" wirklich fett waren.

"unisono" bei einem memorymoog würde bedeuten, dass alle 6 stimmen gemeinsam den gleichen key spielen - egal ob mit 1,2 oder 3 VCOs pro stimme (und egal in welcher oktavlage)

sehr viel spass kann es machen, sich das via midi für einen syntesizer, der den modus offiziell nicht hat, selbst zu basteln. die verzögergunen der midi-daten auf den verschiedenen kanälen und ggf auch die verzögerungen, die durch das mehrstimmige anspielen entstehen, sind dabei nicht störfaktor, sondern teil des programms.
 
Unisono mit den phasenstarren DCOs bei Juno6 und 106 finde ich echt nicht schön.
Die Implementierung im Juno 106 ist besonders grauenvoll. Ein wenig Detune und die Sache wäre geritzt. Da hat jemand nicht aufgepasst. Oder es war gewollt. Der Sound ist schon speziell.
 
Konkret denke ich gerade an memorymoog vs moog muse...

Ein memorymoog macht "pppau" und ein muse macht "bwau" 😂

Da ich die alten Synths nicht mehr habe, weiß ich nicht ob das ein verklärter Eindruck ist...
Aber ein jupiter 4 hat nen schönen unison Sound... Auch den digitalen unison vom Solaris finde ich gut...
Kann man beim Muse das Hüllkurven Verhalten nicht einstellen? Laut Handbuch S36 gibts da weitreichende Möglichkeiten. Und die Dualfilter Architektur mag auch eine Rolle spielen.
 
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"unisono" bei einem memorymoog würde bedeuten, dass alle 6 stimmen gemeinsam den gleichen key spielen - egal ob mit 1,2 oder 3 VCOs pro stimme (und egal in welcher oktavlage)
jo, das ist mir klar ;-)

es ging ums prinzig der situation.
1 VCO oder 1x Stimme, bzw. beides zugleich, das ist am fettesten.

alles andere verschmiert den attack.
ist einfach so.
Da muss man auch nicht an den Hüllkurven rumwerweissen.

aber wir - von Person zu Person- scheinen auf sound verschieden zu fokussieren, und die Wahrnehmung bzgl. "was ist fett ?" an anderen Klangdetails auszurichten
 
und dem OP gings ja um die attackphase.

dort lag sein haupt statement
 


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