Korg Z1 vs. Prophecy vs. Roland Jp8000(8080)?

Ich bin von dem Z1 immer wieder begeistert - ich kenne kein vergleichbares gerät, mit dem man der artige sounds realisieren könnte, wie das hier der fall ist. Es ist hier bereits richtig erkannt worden - der Z1 hat einen eigenen charakter und wie moogulator schon sagte - dies ist kein VA. Die besonderen eigenschaften zeigt das gerät gerade bei synth-sounds, pads, synth-arpeggios u.v. Ursprünglich ging's bei physical modeling synthese jedoch darum, das verhalten der luftverwirbelung bei best. realen instrumenden mathematisch nachzuempfinden um diese bestmöglich zu rekonstruiren. So wurden (vor der erscheinung des Z1) der yamaha vl-1 und vl-7 gelobt, die durch die besagte synthese klassische instrumente, wie bläser, sax, streicher u.ä. besser realisieren konnten, als der beste sampler mit der aufwendigsten library. Der Z1 setzte dem dann noch eine krone drauf, in dem er ausser der streicher, bläser..etc. modele, auch mit typisch synthetischen grundformen arbeiten konnte und dazu auch noch mit dem polyphonen arpeggiator winkte. Der sound kann hier von organisch stark synthetisch bis sehr abstrakt klingen. Auch das farbspekrum und der freq.verlauf sind hier sehr weiträumig .. sehr tiefreichende bässe bis in die ultra-höhen geht der klang. Viele produzenten bezeichnen der Z1 als "zu transparent" oder "zu klar", was nachträgliches EQing mit sich zieht. Ich denke: besser das, als wenn man immer wieder auf diverse xciter und enhancer zurückgreifen muss, um den urklang die gewünschte transparenz zu verleihen. Die 12-stimmigkeit des Z1 stört mich keines falls, gerade wenn man ihn in single-mode spielt. Das erweiterungsboard mit zusätz. 6 stimmen ist hin und wieder bei ebay zu beobachten - wird jedoch oft um € 120-180,- gehandelt. Obwohl der Z1 rein digital ist, so wurde hier auf den digital-out verzichtet - doch auch hierfür gibt es erweiterungsboards.

Mas sagt - der Z1 (12-stimmig) hat die power von 12 prophecys (da die prophecy bekanntlich nur monophon ist). Ich denke hier steckt noch weit aus mehr hinter - und das interface incl. des X/Y-pads sammelt zusätzlich punkte. Die tastatur des Z1 ist die beste, die ich je unter meinen finger hatte! U.a. aus diesem grund benutze ich das gerät als masterkeyboard.

Mit € 550..600,- ist man heute dabei. Auf meinem Z1 klebt noch unten das preisschild des händlers = 4,444,- DM ;-) ..Wie bereits erwähnt, der Z1 ist weit aus mehr als eine oder gar 12-18 prophecys - ist handelt sich hierbei um ein eigenständiges, solides gerät, bei dem die investition bestimmt den richtigen weg geht.
 
Da ich beide schon seit längerer Zeit habe, mein Senf dazu:
Pros:
1.) Der Korg Z1 ist meine erste Wahl für Flächen, Scapes, Ambient-Sounds etc.
2.) Der Prophecy ist der ideale Performance-Synth, besonders wegen der genialen Klaviatur (der beste Aftertouch wo gibt) und den gelungenen Controllern.
3.) Der Z1 hat neben den "klassischen" Synthesepotential auch andere interessante Modelle zu bieten, die natürlich nicht nur standesgemäss verwendet werden müssen :twisted:
4.) Der Prophecy klingt bei manchen Sounds druckvoller, dafür hat der Z1 wieder einen Unisono-Mode, bei dem der Prophecy blöd aus der Wäsche guckt.

Cons:
1.) Die Tastatur vom Z1 ist im Vergleich zum kleinen Propheten schlecht, der Aftertouch untere Mittelklasse.
2.) Der Ribbon-Controller ist etwas anfällig (zumindestens bei meinem Exemplar), während ich beim XY-Pad beim Z1 bis jetzt nie Mucken gemacht hat.
3.) Die VA-Engine klingt zwar bei manchen Sounds sehr gut (auch "analoge" Bässe und Leads) ist aber nicht "schwurbelfrei", also nicht das beste am VA-Markt. Mir gefällt der Sound aber trotzdem, gerade als Ergänzung zu meinen analogen Synths.
4.) Der Wechsel der Programme (langsamer Prozessor) dauert IMHO etwas zu lange, also nichts für schnelles Live Sound-switching.
5.) Wenig Speicherplätze für eigene Sounds. Allerdings habe ich einen PCMCIA to CF-Card noch wo übrig gehabt, was das ganze etwas relativiert.
 


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