Ich leide an der "aktuellen" Musik ...

Find ich gar nicht so falsch - aber so eine Kultur der allgemeinen Verkopplung kam durch 3 TV Sender, wenige Radiosender und sonst nichts - der Rest war Platten-kaufen, später Tapes.
Und ich hab sehr sehr früh begriffen - da findest du nichts, du musst in den Laden und rumlaufen und da fand ich das dann auch alles. Die Medien haben faktisch alles was ich liebe ewig boykottiert oder klein gehalten. Fast alles.
Die Erfahrung haben wir doch alle gemacht. Und trotzdem war aus meiner Sicht in DIESER Beziehung früher wirklich alles besser - oder fast alles. Wir hatten die drei Fernsehprogramme, die mehr Inhalt hatten als die 300 Fernsehprogramme heute. Und trotzdem fehlte da natürlich ganz viel und das haben wir uns über Schallplatten erarbeitet. Und das bedeutete auch - so ging es mir jedenfalls - dass man ganz oft vom Plattenspieler erst einmal Musik zuhörte, die man nicht sofort begriff. Weil man sich aber nicht unendlich viele Platten kaufen konnte, hat man die Platte dann ein zweites und ein drittes Mal und ein viertes und noch viele Male gehört. Manchmal konnte man weiterhin nichts damit anfangen, aber oft hat man dadurch dazu gelernt. Diese Geduldsspanne ist für die jungen Leute heute bei ihrem Musikkonsum über Youtube nicht mehr vorhanden, man kann ja sofort auf etwas anderes weiter schalten, und deshalb bleiben auch alle Inhalte oberflächlich. Man muss ja nie lange zuhören und wenn nicht nach 30 Sekunden der Ear-Catcher kommt, ist alles schon vorbei.

Musik, die wirklich Relevanz hat, erlebe ich heute z. B. meist, wenn ich in die Sinfoniekonzerte unserer Niederrheinischen Sinfoniker hier in Krefeld/Mönchengladbach gehe. Und ich beobachte, dass die Hütte in den letzten Jahren wieder erstaunlich voll ist. Der Altersdurchschnitt des Publikums ist zwar relativ hoch, aber das Angebot wird verstärkt wieder angenommen. Vielleicht ist das auch eine Art Gegentrend.
 
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wenn es um klassik geht, dann als frühen vertreter bach und dann die komponisten ab den 1850er und jünger, speziell auch die in den frühen 1900er jahren.

bei den modernen musik mochte ich jarre und vangelis, weil diese weniger sequenziert haben und eher auf melodie setzten, statt loops.

rockmusik hörte ich begeistert in den 70er jahren. in den 80ern hat mich der hardrock von guns&roses und co eher abgetörnt und war sehr froh, als mit nirvana, korn, slipknot etc. neue rockstile entstanden waren. derzeit bevorzuge ich die richtung stoner.

der regionale youth sender hier in der gegend, hat lange zeit viel rock gespielt.....aber in den letzten jahren nur noch elektronik zeugs wie guetta, perry und co.

so habe ich das radio hören aufgegeben. ich habe nichtmal sender eingestellt.
 
Dann ist nämlich jeder irgendwann (und manche schon jetzt) nur noch in seiner eigenen Social Bubble unterwegs.
Meine Bubble besteht nur aus Hardcore-Noisern. Seit Jahren. Dennoch hab ich nie aufgehört, andere Stilrichtungen zu hören.
Musik, Kunst, Kultur verlieren dann ihre sinnstiftende, gemeinschaftsbildende Funktion für die Gesellschaft. Die Gesellschaft bricht auseinander, die Unzufriedenheit wächst. Die Anzeichen dafür sind bereits jetzt überdeutlich.
Die Gesellschaft bricht auseinander, weil nicht alle das Gleiche hören? Es mag ja sein, dass einige unzufrieden sind, aber das hat andere Gründe. Laut aktuellen Umfragen haben die meisten Leute Muffe vor der nächsten Finanzkrise. Unzufriedenheit hat meist etwas mit Finanzen zu tun. Ich glaube, ein Radiosender, der alle beglückt, indem er auf irgendeine Art Sinn stiftet, fehlt dem Normalbürger am allerwenigsten. Das ist ja das Schöne an unserer Zeit: es gibt Alternative zu diesem entsetzlichen Zombiefunk, den Kalkhofe und andere schon in den 90er beklagten.
Wir brauchen eine „Mainstream-Kultur“, die eine Relevanz hat
Haben wir seit Jahrzehnten nicht mehr. Gestorben ist niemand deswegen.
wir brauchen Kunst, Musik und Literatur, über die wir uns mit den Kollegen am Arbeitsplatz oder in der Schule unterhalten können
Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als mit Älteren über den "Fernsehgarten" quatschen zu müssen (oder auch nur unfreiwillig zuhören zu müssen), oder mit Jüngeren über Justin Bieber oder GNTM oder DSDS.
wir brauchen Kunst, Musik und Literatur, die unsere gesellschaftliche Entwicklung einerseits wiederspiegelt und andererseits utopisch nach vorne denkt.
Um mal bei Musik zu bleiben: mit fällt keine deutsche Band ein, die dafür infrage käme. Ich bin davon weiter entfernt als Uranus von der Sonne. Als Verlust empfinde ich das nicht. Vermutlich, weil ich es nicht anderes kenne. Bei Kunst unter Literatur gehen die Geschmäcker noch weiter auseinander.
 
Die Medienmacher vom TV sagen alle - was wir hier machen ist für ein schrumpfendes Publikum
Diese Memmen. Erst die Leute über Jahrzehnte mit Brüll- und Gerichtsshows und billigst produzierter Scripted Reality, unterbrochen von maximal nervtötender Tittenwerbung weichkochen und dann wundern, dass jeder, der es sich leisten kann, Netflix und co. bucht.

Ich hab mir neulich auch mal das Angebot bei Netflix angeschaut. Da gibt's auch nicht viel, was mich interessiert. Natives 4k? Im übernächsten Jahrtausend, möglicherweise. In Japan läuft nächstes Jahr landesweit 8k. Bevor wir uns über sinnstiftende Kunst Gedanken machen, sollten wir uns erstmal um zeitgemäße Technik kümmern.


*edit* - Typo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab mir neulich auch mal das Angebot bei Netflix angeschaut. Da gibt's auch nicht viel, was mich interessiert. Natives 4k? Im übernächsten Jahrtausend, möglicherweise. In Japan läuft nächstes Jahr landesweit 8k. Bevor wir uns über sinnstiftende Kunst Gedanken machen, sollten uns erstmal um zeitgemäße Technik können.

8k? HDR ist der neue Scheiß ;-) da kann man den Unterschied wenigstens sehen ;-)
 
8k? Ja klar. Irgendwie muss man Breitbandleitungen ja dicht kriegen, um dann der Regierung mangelnde Digitalisierung vorwerfen zu können.

Also bitte jetzt alle 8k Fernseher kaufen. Damit ihr sie wegschmeißen könnt, wenn in 3 Jahren 16k kommt.
 
Diese Memmen. Erst die Leute über Jahrzehnte mit Brüll- und Gerichtsshows und billigst produzierter Scripted Reality, unterbrochen von maximal nervtötender Tittenwerbung weichkochen und dann wundern, dass jeder, der es sich leisten kann, Netflix und co. bucht.

Ich hab mir neulich auch mal das Angebot bei Netflix angeschaut. Da gibt's auch nicht viel, was mich interessiert. Natives 4k? Im übernächsten Jahrtausend, möglicherweise. In Japan läuft nächstes Jahr landesweit 8k. Bevor wir uns über sinnstiftende Kunst Gedanken machen, sollten uns erstmal um zeitgemäße Technik können.

Netflix ist finde ich viel los, aber oft schwer zu finden.. Das tolle ist die Kündbarkeit , ausserdem kann man sich ein Account auch teilen, .. Dirk Gentley, Black Mirror, Fargo, Narcos ! , Firefly ;-) , Stranger Things , Better Call Saul , Haus des Geldes , The Expanse , Orange is the new Black (wirklich nicht schlecht..) , The end of the Fucking world ! , Gotham , Ozark ! , Altered Carbon , HAPPY !!!!! , 3% ,

Auch sau viele mangas und noch viele Filme , aktuell glaube ich sind es 636 Serien und Filme, ...
 
Musik, die wirklich Relevanz hat, erlebe ich heute z. B. meist, wenn ich in die Sinfoniekonzerte unserer Niederrheinischen Sinfoniker hier in Krefeld/Mönchengladbach gehe. Und ich beobachte, dass die Hütte in den letzten Jahren wieder erstaunlich voll ist. Der Altersdurchschnitt des Publikums ist zwar relativ hoch, aber das Angebot wird verstärkt wieder angenommen. Vielleicht ist das auch eine Art Gegentrend.
Tut mir leid, bin in die Jahre gekommen.
Ich fand's aber nie besonders leer, im Gegenteil, schon in den 90erm hat man nicht immer Karten bekommen. Allerdings war ich nie bei den Niederrheinischen Sinfonikern, sondern in Essen, Dortmund oder Berlin. Klassik ist zeitlos, wird aber oft auch erst in späteren Jahren entdeckt....
 
Außerdem habe ich das Gefühl, dass Jazz seine Zeit noch mehr "hinter sich hat" als Rock.
Das ist als wenn du sagst, "Flüssigkeiten mag ich nicht, ich trink nie wieder was!"
Dixieland mochte ich noch nie. Und alles was auch nur im Entferntes ähnlich ist. Hard Bop geht, zu gewissen Zeit. OK, das ist auch 40 Jahre jünger.
8k? Ja klar. Irgendwie muss man Breitbandleitungen ja dicht kriegen, um dann der Regierung mangelnde Digitalisierung vorwerfen zu können.

Also bitte jetzt alle 8k Fernseher kaufen. Damit ihr sie wegschmeißen könnt, wenn in 3 Jahren 16k kommt.
Hier macht selbst ein 4k-Gerät keinen Spaß, ich hab's versucht. In Japan wird das in weiten Teilen vom Staat finanziert. Große TV-Sender entwickeln neue Kamerastandards. Sensoren usw. Ich stell mir das toll vor, in einem entwickelten Land zu leben. Bei uns glauben die meisten, 28kB reichen, ging ja früher auch. Und wegen dieser Einstellung haben wir die Zukunft in Sachen Technologie hinter uns. Wir haben halt andere Prioritäten.

Es ist ja nicht nur TV-Technik. In Deutschland haben die Schulen Gebetsräume, in Japan HiSpeed-Internet.
 
Wir sind heute tatsächlich in der Lage noch beschissenere Musik in
verdammt guter Qualität herzustellen. Das ist beim TV nicht anders, als bei der Musik.

Dennoch würde ich behaupten, dass es ganz gute Musik zu entdecken gibt, wenn man
sich von altbackenen Mustern löst.

Warum muß es immer Synthesizermusik/elektr. Musik sein? Die kann ich selbst machen.

Aber (nur mal als Beispiel) guten Avantgarde-Jazz der Sechziger kriege ich (noch) nicht hin.
 
8k? HDR ist der neue Scheiß ;-) da kann man den Unterschied wenigstens sehen ;-)
Hätteste doch auf meinen Link geklickt (Technik). Das ist eine 8k-Demo von LG. Selbst die aktuellen 4k-Geräte haben HDR, sogar die von Aldi. Und neu ist das auch nicht. In der Fotografie haben wir 2005 damit rumgespielt. Flickr war damals voll davon.
 
Unsere Schule hat auch High Speed Internet. Wir haben hier auf dem Dorf flächendeckend 100 MB
Gebetsraum gibt's nicht, der ist in der Kirche.

also "in Deutschland" und "in Japan" ist doch etwas zu stark pauschalisiert ...

dafür hat Japan aber die höchste Selbstmordrate unter Schülern
 
Ich bin dankbar, dass ich "in meinem Alter" noch Neues entdecken kann,
wenn auch nicht gerade im Bereich Synth.musik.
 
Unsere Schule hat auch High Speed Internet. Wir haben hier auf dem Dorf flächendeckend 100 MB
Donnerwetter. Ich hab 200MBit für mich alleine. Das fühlt sich OK an. Wenn ich die Bandbreite mit 30 Leuten teilen müsste, hätte ich ein Problem.

also "in Deutschland" und "in Japan" ist doch etwas zu stark pauschalisiert
Nee. Welche Kids setzen denn Welttrends: die Kids von Shibuya oder die vom Alexanderplatz?

Leica entwickelte 1954 das Kleinbildformat. Bedien- und bezahlbare Kameras machten Nikon, Canon und co daraus.
In den 70ern versuchten sie unsere Autos nachzubauen. Heute seh ich nix von VW und co. das auch nur ansatzweise an Toyota rankommt, was Hybridtechnik angeht.
Handys. Siemens baute mal welche. Lang ist's her.
TV/Radio. Grundig und Telefunken waren legendär. Heute lizensieren Hinterhofklitschen die Namen.

Wir haben's nachhaltig vergeigt mit unserer Ewiggestrigkeit. Dafür hat jede Kantine 'ne vegane Frauenquote. Man muss halt Prioritäten setzen.
 
Ganz abgesehen davon, dass ich die Kritik am öffentlich rechtlichen Rundfunk nicht teile, finde ich das eine furchtbare Perspektive. Dann ist nämlich jeder irgendwann (und manche schon jetzt) nur noch in seiner eigenen Social Bubble unterwegs.
Zu einer Zeit, als Mobiltelefone noch nicht onlinefähig waren und das Modemeinwahlpiepen einen noch im Schlaf verfolgt hat, habe ich einen Ferienjob gemacht. Dieser war geprägt durch ödeste Tatigkeit, alleine in einem Laborraum, als Begleitung nur das Programm aus einem von öffentlich rechtlichen Rundfunk befüttertem Empfänger. Zu der Zeit war "I´m blue" (dadel-di-dadel-dau) ein vom Mainstream bevorzugt konsumiertes Musikstück, welches mir dann auch mehrmals täglich, über den Zeitraum von zwei Wochen präsentiert wurde.
Ich habe damals dann schon mit diesem Medium und dem Mainstream gebrochen! Da brauche ich keine Social-Media-inflicted-social-bubble für!

Abgesehen davon wird es diesen Mainstream immer geben, denn Leute wie ich oder diejenigen, die sich hier entsprechend äussern, werden immer irgendwo in den Randbereichen der Gaußglocke angesiedelt sein.
 
Es gibt aktuell zwar immer mal wieder das ein oder andere Stück das mich begeistern kann und das auch über verschiedene Genres hinweg. Das Meiste gibt mir allerdings überhaupt nichts. Von daher bin ich wohl sowohl konsum- als auch erstellungstechnisch mehr und mehr bei Drone gelandet. Wenige Sounds, die sich entwickeln und auf die man sich konzentrieren kann..

Ich höre eigentlich alles mögliche an unterschiedlicher Musik, bin aber kein Fan von möglichst vielen Tönen pro Zeiteinheit. Sprich irgendwelche Gitarrensoli oder irgendein schnelles Geigengefiedel lässt mich eher kalt. Drones hören fand ich eher nicht so spannend, da hat mich das selber machen eher interessiert. Und ja, ich finde auch wenige Sounds, oder nur einen, auf den/die man sich konzentriert, beim erstellen oder beim anhören, besser. Jedenfalls konnte ich so gut meine Klangvorstellungen ausleben. Aber das ist eben auch nichts für jeden, oder manchen vielleicht auch zu leer.
 
Musik, Kunst, Kultur verlieren dann ihre sinnstiftende, gemeinschaftsbildende Funktion für die Gesellschaft.
Ich behaupte dies Funktion(en) hatte Musik und Kunst noch nie. Von Kunst/Musik wird vielleicht eine kleine Gruppe der Gesellschaft via Identifikationsinhalt zusammengehalten, aber nicht die Gesellschaft insgesamt.

diese Trennung von Inhalt und Handwerk, die dann an manchen Stellen dazu genutzt wird, auch noch Mittelmaß irgendwie zu rechtfertigen.
Ganz einfach: die Urheberschaft (also der Inhalt) und die Ausführung (das Handwerk) waren mindesten die letzten vierhundert Jahre komplett getrennt. Der Musiker war lange lange Zeit nicht der Komponist. Deswegen folgt die Trennung in der Bewertung nur der historischen Gegebenheit. Dass sich seit den 70er Jahren wieder eine Vermengung der beiden Rollen etabliert ist zwar der Fall, aber deswegen ändern sich unsere Denk- und Sprechgewohnheiten noch lange nicht. Und insofern ist es nur legitim die Rollen getrennt zu bewerten: "Du bist ein sehr guter Musiker aber kein guter Komponist".

dann wundern, dass jeder, der es sich leisten kann, Netflix und co. bucht.
Da war vor einem halben Jahr mal ein interessanter Artikel in der Wirtschaftswoche dazu. Fazit: Es ist nicht so, dass die Leute zu Netflix abwandern. Netflix fängt nur einen Teil der Abwanderer von RTL/ARD/SAT/ZDF/Whatever ab. Sehr sehr viele Leute zwischen 15 und 35 gucken überhaupt nicht mehr "Sendungen". Diese Form des Freizeitverhaltens geht grundsätzlich zurück. Kids die in den 70ern nachmittags Raumschiff Enterprise geguckt haben, hängen heute nachmittags rum und instafacegrambooken[TM]
 
Kids die in den 70ern nachmittags Raumschiff Enterprise geguckt haben, hängen heute nachmittags rum und instafacegrambooken
Wäre ich in dem Alter, würde ich das auch machen. Es ist viel spannender selbst zum Medium zu werden, als nur Vorgefertigtes zu rezipieren. Einige verdienen ganz gut damit. Was soll daran falsch sein?
 
Was soll daran falsch sein?
Daran ist nix falsch. Ich will damit nur deinen Verweis auf Netflix relativieren, den Du als Reaktion auf die von Mic zitierte Aussage der Fernsehmenschen "was wir hier machen ist für ein schrumpfendes Publikum" gebracht hast. Das Fernsehn hat nicht verpennt bessere Sendung zu machen. Das Fernsehn ist einfach nicht Selbstdarstellungs-Internet, kann es garnicht werden und hat deswegen einfach verloren.
 
Oh ja! Hilft einem aber auch dabei sich davon frei zu machen, dass das eigene Schaffen anderen gefallen muss :mrgreen:

Dann nur noch einem eher kleinen Hörerkreis zu gefallen erreicht man damit jedenfalls recht schnell. :)

Solange mir selbst gefällt was ich mache, oder gemacht habe, ist doch eigentlich schon alles ok. Ich muss jedenfalls nichts machen um damit dann anderen zu gefallen und darüber bin ich auch ganz froh.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich behaupte dies Funktion(en) hatte Musik und Kunst noch nie. Von Kunst/Musik wird vielleicht eine kleine Gruppe der Gesellschaft via Identifikationsinhalt zusammengehalten, aber nicht die Gesellschaft insgesamt.
Da bin ich anderer Meinung. Man stelle sich die Arbeiterbewegung ohne Revolutionslieder vor, den irischen Unabhängigkeitskrieg ohne die irischen Volkslieder, die Nazis ohne völkisches Liedgut, die 60er-Jahre ohne "Yeah! Yeah! Yeah!" die Wiedervereinigung ohne "Sonderzug nach Pankow" und "Wind Of Change" usw. Nur um ein paar willkürlich ausgewählte Beispiele zu nennen.

Ganz einfach: die Urheberschaft (also der Inhalt) und die Ausführung (das Handwerk) waren mindesten die letzten vierhundert Jahre komplett getrennt. Der Musiker war lange lange Zeit nicht der Komponist.
Das stimmt so nicht. Bach hat sehr wohl selbst die Orgelmusik gespielt, die er komponiert hatte, Haydn als erster Kapellmeister selbst im Orchester des Fürsten Esterhazy die erste Geige gespielt und Beethoven war in seiner Jugend in erster Linie als virtuoser Pianist bekannt und erst in zweiter Linie als Komponist. Erst seine Taubheit zwang ihn, seine Musik nicht mehr selbst aufzuführen. Nur brauchte man natürlich immer mehr ausübende Musiker als Komponisten. Sie konnten halt nicht alle Instrumente selbst spielen. Es gab halt noch keine DAW ;-) ...
 
Können wir einen neuen Thread haben: Ich leide an der Musik die ich mache (und an der die ich nicht mache, weil ich sie nicht hinkriege)
 


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