Umsteiger von Klavier zum Synth, aber welchen Synth?

Das Linnstrument hatte ich mir mal angesehen. Fuehlte sich nicht hochwertig an und man kanne s wohl am besten nutzen wenn man gut Gitarre spielen kann (waer evtl was fuer Umsteiger von der Konzertgitarre :D), das Roli Seaboard ist schon ein tolles Ding. Aber mE kann man damit die Instrumente vom EWQL nicht kontrollieren, oDeR? Das Seaboard hat oben eine Disk wo man eingebaute sounds auswaehlen kann und hat auch seine eigene mE relativ beschraenkte Software noetig. Oder?
 
Hallo Jörg,
also dein "Problem" ist, dass du eigentlich einen Allrounder suchst, aber die Dinger mit Sample-Basis meist eher nicht so richtig viel einladen, Sounds zu bauen.
Das liegt an der Konzeption dieser meist Workstations bzw. "Rompler". Das unterstellt eigentlich den Usern, dass sie nur mal kleine Dinge ändern möchten - aber leider nicht viel mehr.

Das ist der Schnitt.
Aber - es gibt wenige Synths, die Samples erlauben oder eine Art Mischung sind - dazu gehören der Blofeld (Das ist die Engine des Sledge) - und da der Samples erlaubt, wurde der genannt. Damit hast du diese Kompatibelität zu "klassischen Samples". Songwriting-Tool.

Ansonsten brauchst du entweder eine DAW oder der Synth muss multitimbral sein. Das ist heute immer seltener.

Meine Empfehlung wäre aber - lieber etwas kaufen, wass Spaß macht und dafür auf die hakelige Bedienung verzichten.
Montage hingegen ist Sampling und FM - da ist schon was zu holen, weil das kann viel - es ist aber denkbar, dass du zB mehr "der Moog Typ" bist und eigentlich auch mal so einen "fetten Sound" willst, wie ihn eher "analoge Synths" produzieren. In so einem Falle ist eine Kombination nicht falsch, ich sag mal - wieso nicht einen Minimoog und einen "Alleskönner" einsetzen? Oder etwas ähnliches, natürlich bezahlbarer, was der Minimoog natürlich nicht ist und der hat natürlich "nur eine Stimme".

Dh - vermutlich wird das Ganze bei 1-3 gut gewählten Synths mehr dem entsprechen, was du wirklich super findest. Ein Ding für Songwriting-Allrounder, ein-zwei Dinger für genau das, was dich an Synths reizt mit möglichst guter Oberfläche - das wäre es vielleicht auch, intuitiv und so. ZB Prophet 12 oder so, ein Alleskönner im Bereich Synth, der aber nicht primär für "Samples" oder superechte Klaviere gemacht ist, aber für alles andere.

Und ausdrucksvoll spielen kann man mit sowas auch.
Es ist gar nicht so falsch auch mal die Klassiker durch klar elektronische Sounds zu ersetzen. Muss nicht, aber kann.

Dies hat einfach auch mit dem zu tun, wie sich die Instrumente entwickelt haben.
Ein Microkorg XL hat zB ein paar dieser Standardsounds mit an Bord, ist aber sonst "Synth", allerdings mit Minitasten, ist ggf. nicht so deine Ecke. Aber - das ist selten, allerdings eine saugute Idee, denn Korg hat es verstanden, praktisch zu sein diesbezüglich.

Der Kronos ist auch ein Allrounder, kann eigentlich mehr als der Montage, aber dieser ist bei FM eben spezieller und kann mehr. Ich fand die Engine der Motif-Serie sehr hochwertig. Klang immer alles mit Druck und so, aber Synthese war halt so mittel. Spaß ist an sowas halt begrenzt, Kronos ist wie ein veraltetes iPad, da es Teiltouch-Display-Bedienung hat (anwählen ja, ziehen der Parameter nein). Mich persönlich störten in dem Ding ein wenig der Basissound. Allerdings - wer den in bestem Ton hören will, muss sich mal KaPro Sounds drauf laden, ich finde mit diesem Zeug ist der richtig gut, weil sich da einer irrsinnig viel Mühe gegeben hat - dann kann das auch klappen. Darf man aber nicht unterschätzen, als Soundbastler hast du da schon viel Arbeit mit.

Es gibt Engines, die in sich schon mehr Wumms haben und das ist eigentlich so das Dreieck, um das sich das alles dreht bei der Auswahl.
Klang und Machbares, Bedienung und die Vielfalt - Sampling ist Sonderfunktion - also eher selten. Das liegt daran, dass es schon lange keine speziellen Sampler mehr gibt, weil das heute am Rechner gemacht wird. Ein Fehler, oder eine Übergangszeit ..

Nun - Es gibt noch sowas wie den JDXa - der kann einiges, hat 8fache Multitimbralität, einen recht netten Sequencer und so eine Auswahl diverser Standards an Bord per ROMpler- eigene Sounds kann man nicht reinladen, aber es hat eine normale Synthese an Bord, dh - man kann was machen. Der ist "kein Minimoog" im Sound, aber bietet ggf. auch was an, was dir passt. Sledge oder Blofeld wären auch noch da - Sledge besser zu bedienen weil Knopf, Blofeld - hat Modulationsmatrix, ist also für kreative Leute idR besser - dafür ist die Bedienung so mittel, weil ist halt klein - kannst du aber super überall hin stellen, ist aber für deine Zwecke nicht so relevant. Daher -

ich finde aus diesen Gründen die Vorschläge nicht so schlecht mit dem Sledge, JDXa oder Kronos/Montage für die andere Abteilung.. denke, dass die ersteren dir den Weg besser ebnen, da sie zum basteln mehr einladen.

Dazu würde ich später einen Analogen oder so stellen, etwas, was dir sehr zusagt..
Stärke Blofeld/Sledge: Wavetables und etwas FM - da geht viel. Sampling eben auch.
JDXA: Rompler mit Standards, klassischere Struktur, aber auch alle Synthesefunktionen
quasi noch näher an den Rompler/Workstations, ohne eine zu sein - also mit vollem Zugriff. Deshalb die Idee den mal anzuspielen.
 
Moogulator schrieb:
Montage hingegen ist Sampling und FM


Einspruch, Boss...

Sampling kann der Montage nicht... da ist kein Sampler oder ein dedizierter Sample-RAM Bereich drin... Sample-Playback von User-Samples m.W. nur eingeschränkt... was ihn auf nicht-FM-Seite fast zum reinen PCM-Rompler "verkommen" lässt.


Ein Microkorg XL hat zB ein paar dieser Standardsounds mit an Bord, ist aber sonst "Synth", allerdings mit Minitasten, ist ggf. nicht so deine Ecke. Aber - das ist selten, allerdings eine saugute Idee


Die "grosse", ausgewachsene Variante davon (ohne Minitasten!) wäre natürlich ein KingKorg.


:nihao:
 
Nennen wir es RAMpler. Es geht mir nie um direkt Sampling sondern um Samples einladen, also RAMpler. Sagt nur keiner - ist ein Begrifspaar der 90er. ;-)
Kingkorg kann weniger als der MicrokorgXL. Ist also nicht ausgewachsen sondern groß / Monstergroß aus meiner Sicht. Eher unterschätzt, ja. Aber ist reduziert. Könnte aber auch "was sein", .. aber ist auch noch mit ein paar Menüs zu bedienen.
 
Moogulator schrieb:
Nennen wir es RAMpler. Es geht mir nie um direkt Sampling sondern um Samples einladen, also RAMpler. Sagt nur keiner - ist ein Begrifspaar der 90er. ;-)
Kein RAMpler -> [Flash]ROMpler. :mrgreen:

Ansonsten ist gute Bedienung zum Schrauben inkl. Samples tatsächlich schwierig bzw. aktuell unmöglich als Hardware zu finden. Die Bedienoberflächen von allen Sample-basierten mit großem Vorrat an ROMples sind eher dafür ausgelegt die Presets aufzurufen und höchstens ganz wenige Parameter mit wenigen Direktreglern anzupassen. Der Rest geht über Menüs und höchstens über einen eher kleinen Touchscreen. Gute Bedienoberfläche zum Schrauben inkl. Sample-Vorrat hat meines Wissens nach noch keiner als Hardware gebaut. Große Sample-Vorräte haben sowieso nur die wenigen größeren Firmen wie KORG, Yamaha, Roland, Kurzweil, wobei viel davon qualitativ veraltet ist: kurze Samples, niedrige sample rates. Ok, KORG und Yamaha haben aufgestockt. Kurzweil scheint wieder auf dem Weg zu sein. Gut, wenn es die Möglichkeit zum Nachladen von Samples mit genügend Speicher gibt. KORG bietet hier mehr. Aber ein einladendes Bedienkonzept?... Mich spricht da keins der aktuellen Geräte an.
 
anhand des eingangsposts:
auch mein tipp: workstation !
auch: Kronos oder Montage ( nichts älteres !!) ( Kurzweil kenn ich nicht.....muss ich also aussen vor lassen )

wieso workstation ? ( Kronos,....was ich btw. selber spiele )
da bekommst du SEHR VIEL klangpotential und siehst wo deine Freude liegt.
vergiss dort aber klangsynthse oder sampling wenn du ohne erfahrung in so ne kiste steigst.
ist einfach keine freude dortdrin rumzurühren.....
Kronos hat ne richtig gute Gewichtete tastatur !
in der schweiz findet man recht frische Kronos X für unter 2000.-CHF btw. new old stock für 2500.-CHF !
mehr synth fürs Geld gibts wohl nicht.

für klangsynthese einstieg. in hardware immer noch DER Tipp:
Clavia NordModular 1 (NM1)....oder 2 ( G2).
Klangsynthse 1-2 Jahre lernen, dann mit null bis wenig verlust verkaufen.
mein NM1 ging z.bsp. für unter 400.-CHF zu seinem neuen besitzer.


also: zum spielen Kronos ( mein tipp hier, ...oder Montage )
zum lernen: Clavia Modular ( NM1 oder G2 )
zusammen, Kronos und NM1 locker für 2500.-CHF zu finden
( kennne die DE preise nicht, wird sich aber sicher im 2500€ budget ausgehen )
 
Michael Burman schrieb:
Die Bedienoberflächen von allen Sample-basierten mit großem Vorrat an ROMples sind eher dafür ausgelegt die Presets aufzurufen und höchstens ganz wenige Parameter mit wenigen Direktreglern anzupassen. Der Rest geht über Menüs und höchstens über einen eher kleinen Touchscreen.
Für diese Aussage hat mir hairmetal_81 oben den Facepalm des Monats geben wollen. Warum auch immer.
 
PySeq schrieb:
Für diese Aussage hat mir hairmetal_81 oben den Facepalm des Monats geben wollen. Warum auch immer.
Naja, vielleicht war deine Aussage einfach etwas radikaler. :mrgreen: Ich meine, editieren ist ja schon möglich, nur halt nicht sonderlich komfortabel. Es wäre ja an sich schon möglich, die Zugänglichkeit von analogen bzw. VA-Synthesizern mit einer großen Werk-Sample-Library zu kombinieren, nur hat das bisher kein Hersteller getan. Der einzige Unterschied wäre, dass man statt (virtuell-)analogen Oszis Multisamples auswählt, die man dann aber bitte auch direkt am Gerät bearbeiten können sollte. Die ganze subtraktive Klangregelung danach könnte aber wie bei besseren (V)A-Synths direkter zugänglich sein. Selbst bei dem kleinen Ultranova kann man gleichzeitig an 8 Parametern direkt schrauben, und die Funktionsbereiche sind direkt per entsprechender Taster aufrufbar. Da wäre sogar rechts am Bedienpanel noch Platz für weitere Taster, um die Presets direkter aufrufen zu können – und das bei 37 Keys! Bei 49 oder 61 Keys ginge entsprechend viel mehr. Der Platz wird bei aktuellen "Workstations" m.E. nicht sinnvoll ausgenutzt. Die greifen auf veraltete konservative Bedienkonzepte zurück. Ein kleiner Touchscreen ist da auch keine große Hilfe bzw. nicht gut zum Schrauben geeignet. Zum Bearbeiten von Multisamples wäre ein Display wie z.B. im Toraiz SP-16 wohl hilfreich, aber nicht zum Schrauben an der Synthese. Dafür müssen Encoder rein, die wie z.B. im Ultranova absolut alles abdecken – mit entsprechender Anzeige direkt darüber oder darunter.
 
NicGrey schrieb:
Clavia Nord Wave.
Ja ja, aber "große Werk-Sample-Library" onboard wie bei KORG oder Yamaha? :agent:

Dann kann man vielleicht auch V-Synth XY nennen oder so. :agent:

Wobei: Von KORG gab es ja mal KKS, wo man M3-M und Radias nebeneinander schrauben konnte. M3 zum Samples abrufen und Radias zum Schrauben. :agent: Aber das sollte man noch wirklich unter einen Hut bekommen. 8)
 
...da kannst du dein Gesäss darauf verwetten... ;-)


...und Sledge 2 steht dem NordWave eigentlich kaum nach... hat mit der gewichteten Fatar TP/9S sogar eine viel schöner spielbare Tastatur (mMn. eine der schönsten) spendiert bekommen.


Der Unterschied im Sample-RAM ist etwa ein Drittel;
NordWave - 180MB
Sledge 2 - 60MB

Der Unterschied im Preis nicht ganz die Hälfte;
NordWave - ca. 1700€ neu (damals)
Sledge 2 - ca. 900€ neu (aktuell)


:idea:
 
Einen Computer hast Du ja bereits oder planst ihn ggf. anzuschaffen ? Du willst Partituren bearbeiten, Aufnahmen machen und brauchst eine Vielzahl von Sounds ?

Ich persönlich würde in diesem Fall eher ein bischen mehr investieren und ein excellentes Masterkeyboard mit Holztastatur nebst DAW und Softwarepaket + Audiointerface + Abhöre einer dedizierten Synthesizerlösung vorziehen. Dabei kommen mir folgende Produkte in den Sinn:

Masterkeyboard:
https://www.thomann.de/de/kawai_vpc1.ht ... arch_prv_3

Softwarepaket:
https://www.thomann.de/de/steinberg_cub ... arch_prv_4
https://www.thomann.de/de/native_instru ... arch_prv_4

Audiointerface & Abhöre:
https://www.thomann.de/de/maudio_bx5_d2 ... rch_prv_11
https://www.thomann.de/de/m_audio_m_track_2x2m.htm

Die Tastatur dürfte das wichtigste Element sein, da würde ich auch nicht knausern. Mit dem von mir empfohlenen Paket bist Du erst mal bestens bedient und wirst viele Jahre Freunde haben. Weitere Sounds lassen sich jederzeit in Form von Plugins oder Soundbibliotheken für den NI Kontakt zukaufen.
 


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