Hüllkurven oder was? aus Jeannie Synthesizer

Das war damals die Inspirationsquelle für den Shakuhachi inspirierten Lead Sound ;-)
der ist natürlich auch nicht einfach, schon wegen des Noise-Anteils und der Verzerrungen im oberen Frequenzbereich. Da würde ich auf wenn ich die Wahl habe, zuerst mit Physical Modelling rangehen. Auf einem CZ ist das schon eine Herausforderung - zumindest ohne Layering.

Auch da schon Probleme mit den Hüllkurven, selbst bei einem einfachen Bass Sound, im Attack Bereich erst kurz minimal absenken und dann einen kleinen Moment bis zum Decay halten, damit das Verhalten des Filters entsprechend betont wird und Druck erzeugt wird und sobald die Filterfrequenz sinkt möglichst im Verlauf nochmal den Pegel anpassen, weil typischerweise bei hoher Resonanz der Pegel nochmal was ansteigt
Ok, aber du wirst zugeben müssen, dass sehr viele Leute bei solchen Sounds mit ADSR zurechtkommen - sonst hätten sich komplexere Hüllkurven auch im Analogbereich schon eher durchgesetztl. Solche Ansprüche sind schon recht speziell. Sonst würden sich nicht Analogsynths mit Standardausstattung nach wie vor so großer Beliebtheut erfreuen. Ich hab noch nie bei einem Basssound im Attackbereich kurz was absenken wollen - aber ich bin in der Hinsicht auch Banause. :mrgreen:

Kommt natürlich darauf an, ob man mit dem arbeiten will, das das jeweilige Instrument bietet, oder ob ich schon mit Vorstellungen komme, und erwarte, dass sich diese mit dem Instrument umsetzen können:
Die Frage ist neben dem Effekt Einsatz vielleicht auch, ob man den Sound modelliert bis man zufrieden ist oder sich für jede Variante 'nen eigenen Synth mit ADSR Hüllkurven holt, der zufällig so klingt wie man es kennt, aber dann vielleicht nie so wie ich mir das für den Sound gerade wünschen würde.:dunno:
Klar, wenn du schon einen Sound im Kopf hast, und den dann mit dem Synth umsetzen willst, dann bietet sich sich natürlich an, einen Synth zu nehmen, der so viele Optionen wie möglich bietet. Für solche speziellen Anforderungen (kommt bei mir allerdings meistens vor, wenn ich einen Track nachbauen will) habe ich dann meist entweder den Hydrasynth oder sowas wie den Anyma Phi eingesetzt.

Bei einem typischen subtraktiven Synth wie dem Polybrute, Super-6 oder Prophet-5 erwarte ich allerdings nur das von solchen Geräten üblicherweise gebotene Klangspektrum und versuche nicht, dem etwas aufzuzwingen, was nicht wirklich geht. Das soll nicht heißen, dass man nicht auch die Standardmaschinen auf ungewöhnliche Weise nutzen und neue Wege gehen kann, aber klar: Wenn ich schon weiß, ich brauche eine Hüllkurve mit "Delle" nach dem Attack und die zweite Hälfte der Release-Phase soll linearer ausklingen als die erste, würde ich wohl auch eher zu was anderem greifen.
 
der ist natürlich auch nicht einfach, schon wegen des Noise-Anteils und der Verzerrungen im oberen Frequenzbereich. Da würde ich auf wenn ich die Wahl habe, zuerst mit Physical Modelling rangehen. Auf einem CZ ist das schon eine Herausforderung - zumindest ohne Layering.
Nur viel Auswahl hatte ich damals nicht und Layering war im Multi Mode auch keine Option, vielleicht noch TX81z und ab 88 den MT32, so in der Zeit dürfte der Sound dann auch entstanden sein, vielleicht noch bevor der der Kumpel mit dem FZ-1 dazu kam. Wie schon geschrieben, mehr Inspirationsquelle als Nachbau, ich hatte mich auch sehr lange an SARARR und "Man in the Uniform" Orchestra Hit artigen Lead Sound probiert :opa: Aber dieser Sound wär' beim CZ-1 ohne komplexe Pitchhüllkurven Einstellung nicht möglich gewesen.
Ok, aber du wirst zugeben müssen, dass sehr viele Leute bei solchen Sounds mit ADSR zurechtkommen - sonst hätten sich komplexere Hüllkurven auch im Analogbereich schon eher durchgesetztl.
Es wurde bei analogen Polysynths in den 80ern probiert, aber meist mit (damals schon angestaubten) Prozessoren aus dem frühen 8 Bit Homecomputer Bereich - was man damals halt was günstiger bekommen hat - in den 00ern fällt mir der Alesis A6 (3x 7 Segmente) bei den Envelopes afair Performance Probleme und einen Fast Mode. Keine Ahnung ob sich im Moment mehr Leute hinter dem Sofa vor locken lassen, wenn sagen wie mal Behringer zum Discounter Preis 'nen Matrix 12 clone mit verbesserten Hüllkurven (das Original hatte 5x DADSR - mit afair der Option zur rekursive Selbstmodulation wie beim Matrix 6/1000 - und 4x RAMP "mini Hüllkurven") bauen würde. Ich für mein Teil sehe -anders als noch in den 00ern - für mich keinen dringenden Bedarf an analogen Klangerzeugern mehr und weitere Synth Hardware hole ich mir auch nur für den Garten/Unterwegs oder falls Synthese mäßig was für mich spannendes auf den Markt kommen würde, für das es in Software (noch) kein Equivalent gibt.
Aktuell scheint mir die Mehrheit der alten Herren (zu denen man mich wohl mittlerweile auch zählen würde:eeek:) nicht oder nicht mehr sonderlich experimentierfreudig, können sich mit digitalen Hüllkurven (und alles was 'nem Computer ähnelt) nicht anfreunden oder greifen wie ich dann eher zu Software und der Jeannie ist nunmal kein Analoger oder hab' ich da was übersehen ;-)
Im Zusammenhang mit Menschen rechne ich eher nicht damit dass sie immer die beste Lösung wählen, nur weil viele etwas machen muss es nicht gut und richtig sein, da läuft gerade bei Fans und Künstlern vieles über die emotionale Ebene und gruppendynamisch ab. Daher ist es mir ziemlich egal was sehr viele Leute machen oder nicht machen, so lange es mich nicht persönlich betrifft.;-)

Ich hab noch nie bei einem Basssound im Attackbereich kurz was absenken wollen - aber ich bin in der Hinsicht auch Banause. :mrgreen:
Das macht abhängig von den Einstellungen für dich dann dein (vintage?) Kompressor und/oder vielleicht der Transient Designer, darum wirst du dir selbst dann keinen Gedanken mehr machen müssen ;-)
Bei einem typischen subtraktiven Synth wie dem Polybrute, Super-6 oder Prophet-5 erwarte ich allerdings nur das von solchen Geräten üblicherweise gebotene Klangspektrum und versuche nicht, dem etwas aufzuzwingen, was nicht wirklich geht. Das soll nicht heißen, dass man nicht auch die Standardmaschinen auf ungewöhnliche Weise nutzen und neue Wege gehen kann, aber
Ich kann es durchaus verstehen wenn man sich ein paar Spezialisten hinstellt um SCHNELL zu bestimmten Sounds zu kommen, wenn man Abgabetermine hat oder zu wenig Zeit sich intensiv mit seinem Hobby bzw. Synthese und Geräten zu beschäftigen. Aber ist das nicht ein wenig repetitiv sich mit ein paar fast identischen Geräten zu beschäftigen die nur ein klein wenig anders klingen?:dunno:

klar: Wenn ich schon weiß, ich brauche eine Hüllkurve mit "Delle" nach dem Attack und die zweite Hälfte der Release-Phase soll linearer ausklingen als die erste, würde ich wohl auch eher zu was anderem greifen.
Ist meiner Erfahrung nach jedesmal mühsam zwischen den Synths wechseln zu müssen 😫, wenn man gerade merkt dass man eine bestimmte Funktion braucht, die aber nicht vorhanden oder wie erhofft funktioniert, da nehme ich doch lieber gleich das Komplettpaket.🤩
Zudem geht dabei ja nicht nur um ausklingen und um mein eher einfaches (in der Hoffnung was halbwegs leicht nachzuvollziehendes zu schreiben) Beispiel, die Mauern finden gefühlt eher in den Köpfen statt und beim Willen sich lieber die Bude mit einfach gestrickterem vollzustellen, als sich mal was intensiver mit was beschäftigen zu müssen. Das ist legitim, aber daraus würde ich auch keine einzig glücklich machende Philosophie machen wollen, Musik kann man mit so vielem machen.
 


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