Ich muss auch noch was zum Verkaufspreis loswerden: Die Entwicklungskosten des UB-Xa betrugen angeblich 3,5 Millionen Dollar.
Die erfolgreichsten zwei Synthesizer (M1 und DX7) wurden je ca. 250.000 mal verkauft. Schon der dritterfolgreichste (Juno 106) "nur noch" 40.000 mal.
Man kann bei der Menge der gegenwärtig angebotenen ähnlichen Synthesizer vermutlich nicht davon ausgehen, dass der UB-Xa auch 40.000mal verkauft wird (aber wünschen wird man es sich bei Behringer). Vielleicht sind 20.000 realistisch?
Um also wenigstens die Entwicklungskosten wieder reinzuholen, müssten pro verkauftem Gerät 175 Dollar bei Behringer bleiben. Um aber wenigstens auch 3,5 Mio Gewinn zu machen (und das ist ja der Sinn der Unternehmung), wären es 350$. Reine Herstellungskosten wieder Spekulation, sagen wir unter 350$ wird sicher bei einer "Kleinserie" mit nur 20.000 Stück auch in einem Billiglohnland schwierig. Also 700$ muss bei Behringer bleiben.
Nun kommt noch Transport, Zoll, Steuern, Retouren und Händlermarge. Es dürfte bei dieser Kalulation sehr schwer werden, einen Händler zu finden, der es für unter 1000$ verkauft, oder?
Wer kann meine Spekulation durch Fakten ersetzen?
Aus USA gibt es folgende Zahlen ( aus Statista ):
The number of keyboard synthesizers sold in the United States increased by 26.6 percent from 2020 to 2021. In 2021,
approximately 138,000 keyboard synthesizers were sold in the North American country
Das sind tatsächlich nur keyboard synthesizer, keyboards: In 2021, approximately
966 thousand portable keyboards were sold in the North American country, denoting an increase in the number of units sold by 11.9 percent.
Und das ist nur USA. Nimmst du jetzt europa, china etc. dazu kommst du auf schwindelerregende zahlen.
jetzt schauen wir uns mal die zahlen nur bei thomann an, welche synths am meisten in 2021 verkauft wurden. leider ohne stückzahlen.
18 – Behringer DeepMind 12
17 – Behringer MonoPoly
6 – Behringer Poly D
2 – Behringer 2600
ich glaube schon dass der UB-Xa weltweit gut verkauft werden kann.
Gewinn muss bei so einem Prestige-Objekt nicht hängen bleiben. da ist eher die Imagepolitur wichtig. Damit werden die Sales der "kleinen" Synths angeschoben und der Name poliert ( was auch nötig ist ).
Wenn wir die absoluten Zahlen jetzt nochmal nehmen, in Deutschland ist der gesamte Umsatz von Musikinstrumenten bei 469,90Mio. €
In USA ist der Gesamtmarkt bei etwa 5.000 Mio ( also 5 Mrd ) Dollar
In China, was ja für Behringer wohl der naheliegendste und auch weltweit der grösste Markt ist, ist der Umsatz bei Musikinstrumenten bei 8.502,00Mio. €
Behringer verkauft sich anscheinend in USA, vom Verkaufsrang her, nicht so gut wie in Deutschland. In Zahlen sieht das vielleicht anders aus, weil in USA grundsätzlich mehr verkauft wird.
Ich kann mir gut vorstellen, eben weil in USA der neue Oberheim extrem gut verkauft wird, dass er damit auch auf diesen Markt zielt.
China ist für mich zwar eine Black Box. ABER wenn man davon ausgeht dass die Synthesizer die ausserhalb Chinas gebaut werden verschifft und verzollt werden müssen ( was die Kosten hochdrückt ), von den chinesischen Massenherstellern nur Behringer wirklich was kann und die einen "Oberheim" dann in China für unter 1000 euro kaufen können, in einem Markt dieser Grössenordnung....
ich würde da nicht auf Verlust tippen. Dass die Chinesen nicht nur den ganzen Tag in der Fabrik stehen sondern auch Musik machen und Instrumente kaufen, wird meist gern vergessen.
Als der DX7 mit 250.000 Stück verkauft wurde, war China noch kein Käufermarkt.