Ich finde man sollte die Kirche einfach mal im Dorf lassen. Wenn ich für 1300 Euro die Kopie eines Synth kaufe, der normal 5000 Euro kostet, muss ich irgendwo Abstriche machen.
Ich kaufe mir auch keinen, sagen wir mal Dacia Duster 4x4, und erwarte dann dass mir für das Geld wie im Range Rover bei Hitze ein kaltes Lüftchen gezielt die Nüsse kühlt.
Dass der Behringer eine Kopie ist, mit der man vielleicht nicht so protzen kann wie mit dem Original, bestreitet doch keiner.
Entweder mir reicht was ich für das Geld geboten bekomme oder ich muss halt einfach mehr ausgeben.
Wenn ich schon den 5000 und den 1300 euro synth unter Laborbedingungen nebeneinanderstellen muss um dann einen Unterschied rauszuhören... glaubt irgendwer dass bei einer fertigen Produktion da irgendein Musikkäufer sagt "ach Mann, da hat er aber den billigen Klon genommen, das kaufe ich nicht".
Ich traue mich auch zu wetten dass, wenn ich auf einem Konzert mit einem Behringer statt einem Oberheim auftauche, 90% des Publikums den Unterschied nicht kennen... und dem rest ist es egal, bis auf die 5 Forumshanseln.
Wenn Gitarristen jedesmal dieses Fass aufmachen würden wenn eine neue Gitarre rauskommt die bis aufs Logo wie eine Gibson aussieht und vom Klang ähnlich ist... lol.
Wenns da mal vierstellig ist, ist der Unterschied zwischen einer guten 1300 Euro Gibson-artigen und einer 5000 Euro Gibson vielleicht noch der Lack und die Intarsien, aber das wars dann. Die eine wurde in der Tschechei gebaut, die andere halt dann in USA.
Synthesizermenschen sind schon sehr speziell.
Vielleicht wäre ( wer mal auf einer richtigen Bühne die Scheinwerfer abbekommen hat weiss das ) so ein im Oberheim eingebauter Klötenkühler, der unterm Keyboard rausbläst, ein Kaufreiz für Synthiespieler die sonst schon alles haben. Nicht dass die Mehrzahl derer dann damit jemals auf einer Bühne stünden, aber.... wer fährt schon mit einem Range Rover ins Gelände. Wichtig ist da dass man es KÖNNTE.
Wenn das Interesse bestehen bleibt, gibt es in einigen Jahren keinen Unterschied mehr zwischen den originalen und digitalen hardwareklon. Das kommt sicher, vielleicht auch mit hilfe von ai. Manche vsts sind ja heute schon dran. Aber da kenn ich mich nicht so gut aus.
Roland ist im hardwarebereich federführend, aber da fehlt noch was.
Werden wir ja bald hören was behringer gedan hat. Aber ich will nochmal an den model d erinnern, der sich klanglich wirklich nicht in ehrfurcht vor dem original zu verstecken braucht.
Ich weiss nicht warum immer das Argument mit dem musikalischen kontext genutzt wird.
Ich gebe dir da recht. In einem musikstück kommt es eher auf den Zweck und dessen Wirkung im Gesamtkonstrukt an. Da würde ich sogar behaupten, es kann sogar durch deutlich andere sounds oder instrumente ersetzt werden, ohne das es die magie verliert, je nach dem. Wenn nicht, dann würde ein jupiter 8, eine leadline des blofeld ebenso schlechter machen. Oder auch umgekehrt. Da gebe ich dir recht.
Aber bin ich den der einzige, der sich mehr mit sounddesign beschäftigt, was synth angeht oder synth einfach nur so, für sich selbst spielt, wie ein klavier?
Ich hab auch ne playlist mit meinen lieblings synthdemos, die ich höre, wie normale Musik, im Auto oder Zuhause.
Da macht sowas schon einen Unterschied. Beim erforschen achtet man oder ich, auf eigenheiten und verhalten beim soundprogrammieren.
Als extrembeispiel:
Sounds die gut mit dem ob6 funktionieren, würden mir beim opsix lang nicht soviel geben. Ich würde das gar nicht machen. Auch beim perfourmer mk2 funktionieren einfache sounds sehr gut.
Synth mit klinischem sound brauchen eben auch mehr Aufmerksamkeit, haben aber andere Stärken. Jeder Synth ist da individuell und für einen woanders hin.
Deswegen kannst du synthesizer nicht mit klassischen Instrumenten vergleichen. Nicht die Leute sind speziell (nicht mehr als andere Musiker) die Instrumente sind es.
Das ist das einzige Instrument, dass nicht für einen speziellen klang steht. Sowas gibt es bei klassischen Instrumenten nicht oder nur ganz, ganz eingeschränkt im Vergleich.
Dazu ist jeder Synth noch anders aufgebaut und es gibt noch verschiedene synthesearten.
Deswegen haben die meisten mehr als einen oder zwei. Der eine hat dies der andere hat das, deswegen kann der dies und der andere das.
Diese alten vintagesynth analogsynth oder neue haben schon ihre berechtigung. Der sound ist halt von haus aus schon sehr lecker. Einfache sounds machen einen da schon glücklich. Die dichte an tollen sounds ist größer, aber sie schleppen ihren charakter dafür immer mit und müssen ihn stets zur schau stellen und sind meist eher simpel.
Ich hab nichts dagegen nie auf der Bühne zu stehen...
Diese Synthesizer faszinieren mich und ziehen mich in den bann wie nichts anderes. Und ich bin dann sehr glücklich, Zuhause, alleine, wenn die Stunden dahingehen und mich in den Klangwelten eines synth verliere.
Das ist jedesmal ein glücksgefühl, wenn wieder neue sounds entstanden sind oder ich mit einem solche ne richtig gute phrase dresche.
Und da bin ich sicher nicht der einzige.
Wir tun mit synth das, für was sie gemacht wurden.
Wir synthesizen ....... und machen so auch Musik.
Ich wunder mich eher über Leute die auf der Bühne stehen und nur Presets oder Presetpacks nutzen....
Aber soll jeder machen wie er will.