Sprache ist für mich lediglich eine der besten Möglichkeiten, mit anderen Zeitgenossen zu kommunizieren. So lange das klappt, hat die Sprache für mich ihren Sinn erfüllt. Der menschliche Geist besitzt zum Glück genügend Abstraktionsvermögen, sowohl Pulsweite als auch Pulsbreite zu verstehen, wenn der Gesprächspartner über den nötigen technischen Background verfügt. Mit ist es dann einerlei, ob es streng genommen Pulsbreite heißen müsste, weil die Information ja mit dem technisch nicht ganz einwandfreien Gebrauch der Wortschöpfung Pulsweite ebenfalls angekommen ist.
Schlimm finde ich, wenn Gesprächspartner A und Gesprächspartner B aufgrund des Streits über die hundertprozentig richtige Nutzung eines kleinen Details das eigentliche Gesprächsthema aus den Augen verlieren. Schlimm finde ich auch, wenn ein etwas mehr Belesener seinen erweiterten Wortschatz so zum Besten gibt, dass sein Gesprächspartner ihm im Grunde nicht mehr folgen kann.
Dann nämlich ist Sprache seiner eigentlichen Funktion beraubt. Dieser selbst erschaffene Turmbau zu Babel wird oft auch ganz bewusst eingesetzt, um Gesprächspartner B zu vermitteln, dass es ihm an der nötigen Kompetenz fehlt, obwohl dies bei vernünftigem Einsatz der Sprache gar nicht der Fall wäre.
Sprache sollte immer so formuliert werden, dass sie der Gesprächspartner versteht. Dazu gehört vor allem die Fähigkeit des Sprechenden, allgemeinverständlich zu formulieren. Besitzt man im Gespräch nicht die nötige soziale Kompetenz und das entsprechende Einfühlungsvermögen sich auf seinen Gesprächspartner so einzustellen, dass dieser einen auch versteht, ist man nur zur Kommunikation mit Gleichgesinnten und gleich Belesenen fähig.