Im Gedächnis bleibt mir noch n Thread hier wo jemand zu berichten wusste, dass Leute seine Musik zwar ganz nett fanden, aber könne er nicht eben mal {andere Band, anderen Song} covern aus dem Stand? Das und auch dies bestätigt, dass es Konzertbesuchern in erster Linie ums Socialising geht, das -sing ist aber nur Beiwerk.
Das ist in dieser Verallgemeinerung so nicht haltbar, sondern hängt davon ab, wer welches Konzert von wem in welchem Rahmen aus welchem Grund besucht. So wird z.B. ein Musiker, der auf einer privaten Veranstaltung für Hintergrundmusik sorgt, eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für Musikwünsche seitens der Gäste erfahren als ein Konzertpianist bei einem Chopin-Abend im örtlichen Konzertsaal.
Dasselbe gilt für einen Restaurantbesuch. Achtet ihr wirklich darauf, ob es euch schmeckt?
Aber natürlich!
Warum speisen Eltern ihre Kinder mit Schnitzel und Pommes oder Nudeln mit Tomatensoße ab?
Weil Kinder das gerne essen und weil es leicht zu essen ist.
Wenige nehmen Kunst als Kunst wahr, …
Für die macht man Kunst sicherlich am liebsten, …
…wichtiger ist oft, "dagewesen" zu sein bei jemandem mit Namen, aus Routine, sich mit Gesprächsstoff aufzuladen.
…aber auch diese Klientel spült die dringend benötigten Taler in die Konzertkassen.
Allerdings halte ich die Vorstellung, dass jemand einem Konzertbesuch samt Anfahrt mehrere Stunden Lebenszeit und teilweise nicht unbeträchtliche Mengen Geld opfert, nur um
ausschließlich Gesprächsstoff zu sammeln, für doch recht konstruiert. Ohne Genuß an der Sache selbst geht es nicht.
Der Job des Bühnenkünstlers erscheint mir nicht attraktiv.
Es macht Spaß, wenn Du siehst, dass Du dem Publikum mit der von Dir gespielten Musik Freude bereiten kannst, selbst dann, wenn Du diese Musik nicht selbst geschrieben hast?
Und ja: Ich habe auch schon mal auf Parties gespielt, in deren Verlauf uns der Ruf "spielt doch mal 'Smoke on the Water'" entgegenschallte, oder in der mich mitten beim Schrauben am Hardware-Sequencer jemand nach dem WLAN-Passwort fragte.
Aber das macht nichts: Die positiven Erlebnisse überwiegen beim weitem, und die schlechten taugen zumindest noch als lustige Anekdote.