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fanwander

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Dieser Thread soll sich mit sprachlichen Begriffsklärungen von Termini aus der Synthesizer- und Studiotechnik beschäftigen. Bildungsbürgerliches Nasebohren erlaubt und erwünscht. Rumpöbeln und das Ausleben persönlicher Animositäten ist unerwünscht.
 
Aus:
Betreff: Doepfer A-111 CEM3340 PW Problem

Elektrokamerad schrieb:
Geht man vom englischen "Pulse Width" aus geht wohl beides:
http://dict.leo.org/ende?lp=ende&lang=d ... arch=width

Anders sieht es aus, wenn man die beiden Begriffe allgemein zu definieren versucht. Nach meinem Sprachgefühl beschreibt die "Weite" einer Sache (zB eines Raumes) die horizontal seitlichen Ausdehnung der Sache aus der Sicht eines Betrachters, der sich innerhalb der beschrieben Sache befindet. Spricht man von "Breite", so ist ist die Position des Betrachters nach meinem Gefühl eher ausserhalb der Sache. Das würde dann wohl für die Puls"breite" sprechen (meine Position ist doch eher ausserhalb des Synthesizers...)

Nach meinem Verständnis im Rahmen des technischen Zusammenhangs bevorzug ich aber trotzdem die Weite: "Pulsbreite" bezeichnet in meinem Sprachempfinden die Dimension von der positiven Flanke bis zu nächsten positiven Flanke. Wäre also die Frequenz. "Pulsweite" ist von positive Flanke bis negative Flanke.Der saubere Begriffe wäre "Impuls-Ratio" (das gemahnt dann aber zu sehr an die Denkungsart von Herrn Sarrazin, der aus Impulsivverhalten Ratio machen möchte...).
 
Naja, Pulse (dt. Impuls) beschreibt ansich nur eine Halbwelle.
 
Summa schrieb:
Naja, Pulse (dt. Impuls) beschreibt ansich nur eine Halbwelle.
Das stimmt auch wieder.

Wie benennt man eigentlich die Modulation der Halbwellenverhältnisse anderer Schwingungsformen? Gibts ja zB dass man von Sägezahn über Dreieck zu invertierter Sägezahn modulieren kann.
 
florian_anwander schrieb:
Wie benennt man eigentlich die Modulation der Halbwellenverhältnisse anderer Schwingungsformen? Gibts ja zB dass man von Sägezahn über Dreieck zu invertierter Sägezahn modulieren kann.

Symmetriemodulation?
 
Pulse Width, engl. für -> Impulsbreite

impulsbreite.jpg


Quelle: Herbert Eimert, Hans-Ulrich Humpert - Lexikon der elektronischen Musik

http://www.zvab.com/displayBookDetails. ... 955700&b=1
Sollte man haben.
 
Elektrokamerad schrieb:
Pulse Width, engl. für -> Impulsbreite
Das hatten wir oben schon. "Width" kann sowohl mit "Breite" als auch mit "Weite" übersetzt werden.

Quelle: Herbert Eimert, Hans-Ulrich Humpert - Lexikon der elektronischen Musik
Nur weil der Herr Eimert das schreibt, muss es ja nicht richtig oder gar normgebend sein. Goethe hat die "gute Tat" auch noch mit eine "gute That" sein lassen.

Freund "haesslich"s Symmetriemodulation würde mir ja ausgesprochen gut gefallen. Lässt sich bloß im Nachhinein wohl schlecht durchsetzen.
 
florian_anwander schrieb:
...Rumpöbeln und das Ausleben persönlicher Animositäten ist unerwünscht.

florian_anwander schrieb:
Der saubere Begriffe wäre "Impuls-Ratio" (das gemahnt dann aber zu sehr an die Denkungsart von Herrn Sarrazin, der aus Impulsivverhalten Ratio machen möchte...).



achtung: INKONSISTENZ

;-)
 
florian_anwander schrieb:
Nur weil der Herr Eimert das schreibt, muss es ja nicht richtig oder gar normgebend sein.
Möchtest du die Kompetenz von Herrn Eimert und Herrn Humpert in der Sache anzweifeln? Hätte dir mehr Sachverstand zugetraut.
 
Lassen wir Goethe und Eimert für einen Moment beiseite und schauen im Duden nach:
"Breite" bedeutet unter anderem "Ausdehnung in seitlicher Richtung",
"Weite" bedeutet dagegen unter anderem "Größe, Umfang eines Körpers, Durchmesser eines Hohlraums, einer Öffnung o. Ä.".
Laut Duden sind "Weite" und "Breite" synonym.

Letztlich scheint mir "Breite" als "Ausdehnung in seitlicher Richtung" den Sachverhalt eher zu treffen als "Weite", da ich selbst in einer zeichnerischen Darstellung der fraglichen Schwingung nur schwerlich einen "Hohlraum" oder eine "Öffnung" erkennen kann.
 
Elektrokamerad schrieb:
florian_anwander schrieb:
Nur weil der Herr Eimert das schreibt, muss es ja nicht richtig oder gar normgebend sein.
Möchtest du die Kompetenz von Herrn Eimert und Herrn Humpert in der Sache anzweifeln? Hätte dir mehr Sachverstand zugetraut.
Es geht nicht um Sachverstand (den technischen Inhalt müssen wir hier ja nicht diskutieren) sondern um Sprachwahl. Ansonsten siehe meine Antwort auf serge
 
serge schrieb:
"Breite" bedeutet unter anderem "Ausdehnung in seitlicher Richtung",
"Weite" bedeutet dagegen unter anderem "Größe, Umfang eines Körpers, Durchmesser eines Hohlraums, einer Öffnung o. Ä.".
Laut Duden sind "Weite" und "Breite" synonym.
Trotz Synonymität scheint mir dann die Verwendung von "Pulsbreite" aufgrund diese Unterscheidung gerechtfertigter. Einziges Argument noch dagegen:
Mit "Pulsweite" läßt sich das auf den Frontplatten üblicherweise verwendete englische Akronym PWM bestens auch auf den deutschsprachigen Begriff der Pulsweitenmodulation übertragen
 
"Pulsbreite" ist der übliche Fachbegriff. Man kann wohl auch "Tastverhältnis oder "Tastgrad" sagen, kenne mich mit Löten etc. aber nicht so gut aus.

florian_anwander schrieb:
Es geht nicht um Sachverstand (den technischen Inhalt müssen wir hier ja nicht diskutieren) sondern um Sprachwahl.
Die Sprache bei "Pulsweite" ist deutsch. Wer zu doof ist, sich die Funktion von PWM zu merken, kann von mir aus auch Schmitz oder Müller dazu sagen.
 
tomflair schrieb:
achtung: INKONSISTENZ
Der Satz ist weder geanimost noch gepöbelt, sondern nur nüchtern die Methode von Herr S analysiert. Die Wertung entsteht bitte erst beim Leser.
 
florian_anwander schrieb:
tomflair schrieb:
achtung: INKONSISTENZ
Der Satz ist weder geanimost noch gepöbelt, sondern nur nüchtern die Methode von Herr S analysiert. Die Wertung entsteht bitte erst beim Leser.

LOL - florian du wärst wohl ein guter politiker (sorry - ich weiss dass die aussage eine pöbelei gleichkommt ;-) )
 
Sprache ist für mich lediglich eine der besten Möglichkeiten, mit anderen Zeitgenossen zu kommunizieren. So lange das klappt, hat die Sprache für mich ihren Sinn erfüllt. Der menschliche Geist besitzt zum Glück genügend Abstraktionsvermögen, sowohl Pulsweite als auch Pulsbreite zu verstehen, wenn der Gesprächspartner über den nötigen technischen Background verfügt. Mit ist es dann einerlei, ob es streng genommen Pulsbreite heißen müsste, weil die Information ja mit dem technisch nicht ganz einwandfreien Gebrauch der Wortschöpfung Pulsweite ebenfalls angekommen ist.

Schlimm finde ich, wenn Gesprächspartner A und Gesprächspartner B aufgrund des Streits über die hundertprozentig richtige Nutzung eines kleinen Details das eigentliche Gesprächsthema aus den Augen verlieren. Schlimm finde ich auch, wenn ein etwas mehr Belesener seinen erweiterten Wortschatz so zum Besten gibt, dass sein Gesprächspartner ihm im Grunde nicht mehr folgen kann.

Dann nämlich ist Sprache seiner eigentlichen Funktion beraubt. Dieser selbst erschaffene Turmbau zu Babel wird oft auch ganz bewusst eingesetzt, um Gesprächspartner B zu vermitteln, dass es ihm an der nötigen Kompetenz fehlt, obwohl dies bei vernünftigem Einsatz der Sprache gar nicht der Fall wäre.

Sprache sollte immer so formuliert werden, dass sie der Gesprächspartner versteht. Dazu gehört vor allem die Fähigkeit des Sprechenden, allgemeinverständlich zu formulieren. Besitzt man im Gespräch nicht die nötige soziale Kompetenz und das entsprechende Einfühlungsvermögen sich auf seinen Gesprächspartner so einzustellen, dass dieser einen auch versteht, ist man nur zur Kommunikation mit Gleichgesinnten und gleich Belesenen fähig.
 
Elektro_Lurch schrieb:
Schlimm finde ich, wenn Gesprächspartner A und Gesprächspartner B aufgrund des Streits über die hundertprozentig richtige Nutzung eines kleinen Details das eigentliche Gesprächsthema aus den Augen verlieren.
Deswegen habe ich von diesen Thread eröffnet um diesen (für manchen interessanten) Streit von vornherein vom ursprünglichen Thread abzukoppeln.

Ansonsten: ich stimme mit dem von Dir gesagten überein.
 
In den meisten Faellen in denen ich mit jemandem auf Deutsch ueber Synthesizer kommuniziere (meist Technische Laien, also Musiker) versuche ich die englischen Begriffe zu verwenden, da diese auch am Geraet in der Regel so ausgezeichnet werden. Zusaetzlich hilft es zur Darstellung von zB PWM moeglichst viel mit den Haenden zu gestikulieren, Rechtecke in die Luft zu zeichnen und mit dem Finger hin- und herzuwackeln um das Ganze auch gleich zu einem sinnlichen multidimensionalen Erlebnis zu machen. Wurde das verstanden oder hat man das Gegenueber entgueltig verwirrt kann man einen Schritt weitergehen und zum Verstaendnis bringen, warum eine PWM einer Schwebung zweier unterschiedlich gestimmter Oszillatoren aehnlich ist. Dazu sollte man vor dem Gesicht mit zwei Fingern phasenverschoben herumwedeln. Mit der noetigen Lautstaerke und Dynamik vorgetragen ist das zudem DER Party-Hit, die Jungs und Maedels stehen drauf!
 
florian_anwander schrieb:
Elektro_Lurch schrieb:
Schlimm finde ich, wenn Gesprächspartner A und Gesprächspartner B aufgrund des Streits über die hundertprozentig richtige Nutzung eines kleinen Details das eigentliche Gesprächsthema aus den Augen verlieren.
Deswegen habe ich von diesen Thread eröffnet um diesen (für manchen interessanten) Streit von vornherein vom ursprünglichen Thread abzukoppeln.

Ansonsten: ich stimme mit dem von Dir gesagten überein.

Ich hatte nicht vor, mit dir zu streiten. Ich habe lediglich unter deinen Beitrag, in dem du "Pulsweite" schreibst, "Pulsbreite." geschrieben. Das ist der korrekte Begriff - und ein "danke für den Hinweis" hätte es getan, statt sich hier aufzuplustern. Wenn sich korrekte Begriffe und Schreibweisen durchsetzen, erspart mir das als Lektor viel Arbeit. Und Fachleute wie du, lieber Florian, werden bekanntlich oft als Referenz angeführt.
 
Pulsbreite klingt in meinen Ohren einfach "richtiger".
Bei "Weite" denke ich an Raumschiff Enterprise: Der Weltraum - unendliche Weiten! :mrgreen:
Oder an "Kragenweite". ;-)
 
Gehört(e) zum Lehrstoff Physik in der 10. Klasse, ebenso wie "Schwingungen" und "Wellen".

stahl_kl.jpg


Mein Physiklehrer, Herr Stahl, ca. 1965 - klasse Name
 
Trifft nicht genau genommen "Impulsdauer" am besten zu? (siehe Eimert)

Weite und Breite beziehen sich ja beide auf die graphische Darstellung und nicht auf die Zeit, die ein Impuls anhält.
So gesehen wäre der englische Begriff bereits unzulänglich.
 
Die Zeit haengt auch von der Frequenz des Oszillators ab, die Angabe ist meist in Prozent.
 
automake schrieb:
Trifft nicht genau genommen "Impulsdauer" am besten zu? (siehe Eimert)
Nö. Pulse Width bezeichnet das Tastverhältnis. Also den prozentualen Anteil der Dauer der positiven Halbwelle an der Dauer der Gesamtwelle. Das prozentuale Verhältnis bleibt bei Frequenzänderung gleich. Die Impulsdauer würde sich mit der Frequenz ändern.
 


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