Zukunftsmusik... oder das Gehirn als Controller.

Cosso

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Vor einiger Zeit sah ich einen Bericht über eine Art "Brain Project" indem es tatsächlich darum geht und Wissenschafter daran arbeiten, Gedanken und Erinnerungen des menschlichen Hirns rechnergestützt auf Speichermedien festzuhalten und auch wieder ins Hirn zurückbefördern zu können, bzw. das Hirn auch mit diversen anderen Informationen füttern oder gar "schlauer" machen zu können.

Abgesehen einmal von der Frage der Machbarkeit, kommt einem Musiker da natürlich sofort der Gedanke:"Moment mal, das Hirn als eine Art Midi-Controller !"
Was wäre, wenn man sich dann auch seine Musik, Sounds, Melodien, Instrumentierungen, Arrangements etc. "denken" könnte und ein Rechner wandelt diese Impulse in verwertbare
Noten usw. um ? (Man denke da jetzt mal an Doc Brown aus Zurück in die Zukunft :D)

Wäre das der nächste Big Step in der Zukunft des Musikmachens ?
Wäre das dann aber eigentlich noch Musikmachen, weil der Rechner zumindest ja wie beim Baukastenprinzip (gibt es ja heute natürlich schon alles) einen Fundus Inne haben müsste, um diese
"gedachte Musik", als Solo und/oder als Passagen zusammensetzen zu können. MAn denke da jetzt einmal an komplette orchestrale Versatzstücke u.ä.
Wie würde eine solche Software aussehen müssen und wäre so etwas dann nicht wirklich möglich, weil wir imgrunde ja eigentlich nur unsere Hände weglassen würden, die unsere musikalischen Ideen im Geiste "lediglich" mechanisch transportieren ?

Meine Frau (Lehrerin) berichtete mir von ihrem Tag und so kam mir aber ein ganz entscheidend zu berücksichtigender Aspekt entgegen, der dieses "Brain-Music" Konzept wiederum völlig zunichte machen könnte.
Sie sagte:"Unglaublich, aber die Kids können ja noch nicht einmal eine Gitarre von einem Glockenspiel unterscheiden !"

Als Musiker und in der Materie Vertrauter ist es uns natürlich sehr leicht gegeben, einen Sound wirklich zu denken. Wir haben bereits eine gewisse Vorstellung im Kopf, wie der Sound in etwa klingt, brachial verzerrt oder schwebend hypnotisch etc. wenn wir etwaige Presets als Template durchstöbern, um unseren Sound dann zu formen.
Wie soll das aber wirklcih in Zukunft funktionieren, wenn man eigentlich keine musikalische Vorbildung hat, nicht weiß wie z.B. ein Moog, Prophet klingt oder eben eine Gitarre nicht vom Glockenspiel unterscheiden kann?

Wie seht ihr solche "Zukunftsmusik" ?
Machbar ? Wünschenswert ? Interessant ? Hilfreich ? Abwegig ? Doof ?
Wie würdet ihr solche Möglichkeiten für eure Musik einsetzen oder welches Potential seht ihr in dieser "Zukunftsmusik" ?
 
nach den Erfahrungen die die Welt mit der Vernetzung von "Computergehirnen" gemacht hat, ist bei der Impementierung von up/download ins menschliche Gehirn jede Sorge überflüssig.

Womöglich lädtst du dir aber erst mal sicherheitshalber das Pendant zu KasperSky in dein Hirn hoch mit: apt-brain install JestersHeaven

womöglich kann es dann allerdings 5min dauern bis die Kaffeetasse bis zum Mund gehoben ist da der tägliche Virusscan grad läuft ;-)
 
Es gibt ja mittlerweile schon Geräte oder Experimente in denen ein Mauszeiger per Gedanken bewegt wird, diese Befehle lassen sich mit Sicherheit auch in Midibefehle umsetzen.

Ich persönlich denke, dass es extrem langweilig wäre, wenn man an einen Sound denkt und er ist da, Musik ist doch auch der Prozess des Schaffens. Dran rumfrickeln und basteln ist doch das was Spaß dran macht !
 
da ich es bisher nie geschafft habe die Musik meiner Vorstellungskraft (geschweige denn die Musik die ich Träume) Realität werden zu lassen, fänd ich es schon schick eine Hirn2DAW-Schnittstelle mein Eigen zu nennen....
 
Ich persönlich denke, dass es extrem langweilig wäre,
das ist mMn die spannendste frage hier dran. technologisch ist die beschriebene enbtwicklung fast unausweichllich, wir sind ja mit software wie splice oder output arcade schon echt schnell unterwegs in die richtung. musiker: "hey ich will ne duestere gepickte akustik gitarre in c#min und 123bpm hier drauf haben" software: "hier sind 20 aufnahmen, such dir eine aus". aber was machen wir draus. fast forward: wenn wir irgendwann alle im matrix tank liegen und sich jeder jede musik erdenken kann, warum dann nicht gleich den strom abschalten? wozu noch menschheit wenn sie nur noch virtuell stattfindet. das wiederrum ist mein naechstes stichwort:

Wäre das der nächste Big Step in der Zukunft des Musikmachens ?
neben den hier bereits oft angedachten KI-/generativen entwicklungen und neuro-kreativen visionen wie von @Cosso beschrieben denke ich das der naechste groessere evolutionaere schritt die virtuelle realitaet sein wird. es gibt ein spannendes interview/demo video mit den Dreams-entwicklern (ps4 kreativ programming environment) wo mal schnell durch eine 3d-piano roll durchgefllogen wird. DAW zum anfassen, der slate-controller eine stufe weitergedacht. faende ich fuer mich selbst als neue eignabemethode fuer "herkoemmliche" musikproduktion, also vom menschen selber kontrolliert, sehr interessant.

und hierzu noch:
Wie soll das aber wirklcih in Zukunft funktionieren, wenn man eigentlich keine musikalische Vorbildung hat, nicht weiß wie z.B. ein Moog, Prophet klingt oder eben eine Gitarre nicht vom Glockenspiel unterscheiden kann?
"mach mal auf diese eine musik so ein gedudel drauf was so ist wie bei daft punk, aber ein bisschen froehlicher. so wie damals als mama immer den einen song von ihrem telefon gespielt hat, nur nicht ganz so aggressiv. und ein bisschen kuerzer viellleicht, das war mir immer zu lang. dann singt rihanna, das waer cool. aber bitte so das es auch moeglichst vielen meiner freunde gefaellt"
ich glaub ihr guckt nicht genug black mirror ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Abgesehen einmal von der Frage der Machbarkeit, kommt einem Musiker da natürlich sofort der Gedanke:"Moment mal, das Hirn als eine Art Midi-Controller !"
Was wäre, wenn man sich dann auch seine Musik, Sounds, Melodien, Instrumentierungen, Arrangements etc. "denken" könnte und ein Rechner wandelt diese Impulse in verwertbare
Noten usw. um ? (Man denke da jetzt mal an Doc Brown aus Zurück in die Zukunft :D)
Noch besser wäre es die Sounds in meinem Kopf gleich 1:1 aufzunehmen und nicht noch irgend 'nen Klangerzeuger dazwischen schalten zu müssen ;-)

Ich persönlich denke, dass es extrem langweilig wäre, wenn man an einen Sound denkt und er ist da, Musik ist doch auch der Prozess des Schaffens. Dran rumfrickeln und basteln ist doch das was Spaß dran macht !
Sich alle Tracks gleichzeitig mit allen Soundveränderungen gleichzeitig vorzustellen dürfte nicht (oder nur mit viel Übung) funktionieren, zumindest im Moment könnte ich mich immer nur auf einen Sound/Track konzentrieren, der Rest läuft dann eher so nebenher mit. Von daher bleibt imho genug Raum für Kreativität.
 
Sich alle Tracks gleichzeitig mit allen Soundveränderungen gleichzeitig vorzustellen dürfte nicht (oder nur mit viel Übung) funktionieren, zumindest im Moment könnte ich mich immer nur auf einen Sound/Track konzentrieren, der Rest läuft dann eher so nebenher mit. Von daher bleibt imho genug Raum für Kreativität.
Ja in der Tat mag das über Jahre hinweg viel Übung erfordern.
Vielleicht war es bei mir gleich anfänglich so oder es kam erst wirklich mit der Zeit (so genau einzuschätzen weiß ich es nicht mehr), aber insbesondere bei klassischen Stücken, höre ich im Geiste quasi die volle Besetzung der Ensembles und das Gespielte und brauche das nur noch zu transportieren.
Hier wünschte ich mir schon, dass es eine Art "Eingabehilfe" a la "Brain-Control" geben würde, denn die jeweils vielen Einzelspuren pro Passage einspielen zu müssen-
auch wenn es dann relativ "schnell" geht, da im Hirn schon quasi alles vorliegt, empfinde ich nicht selten als, ja, äh zu mühselig und wünschte mir, dass gerade dieser Prozess schneller vonstatten geht.
Daher habe ich da auch kein Problm mit, z.B. die Orchestersachen von NI wie Action Strings usw. gut zu finden.
Mir selbst geht es eigentlich primär um das Ergebnis und eher nicht darum, wie der Weg dahin aussah.
 
Ja in der Tat mag das über Jahre hinweg viel Übung erfordern.
Noch einmal auffangend denke ich, dass die Fertigkeiten das im Geiste gehörte über ein Medium (Keyboard, Sequenzer usw) zu transportieren, doch sehr viel mehr Übung kosteten (jedenfalls mich kostete das schon einige Lernjahre des fingerfertigen Spielens, weil ich nicht gerne Step-programmiere), als sich die Musik in seiner Gesamtheit "bildlich", bzw. hörbar, vorzustellen.
 


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