Wie erlernt man am effektivsten die Prinzipien der Klang-Synthese?

Sehe ich ähnlich, MS20 Schulgerät+Oszilloskop und ab gehts. Ich hatte mir noch das Buch „Synthesizer“ von Wolfgang Bock gekauft(basiert auf Roland System 100m). Sequenzer, irgendn Poly und Drummie wär noch gut weil man dann sofort sieht wie man Tracks machen kann. So gehts. Natürlich nur wenn die Schüler überhaupt Interesse haben etwas darüber zu erfahren.
Ich glaub das Ding (Edit: bezieht sich auf das Buch, als Anhang wurde das nicht mitzitiert) hatte mir der Kumpel mit Poly 800 in den 80ern auch mal geliehen, passt natürlich so gar nicht zu Casio CZ & Co ;-) ich glaub selbst für seinen Poly 800 war das eher suboptimal.
 
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MS20 Schulgerät+Oszilloskop und ab gehts.
da hätte ich dann aber viel zu viel Mühe, den Leuten das seltsame Verhalten der Hüllkurve auf das Filter zu erklären. Dann doch lieber ein Gerät mit 2x dedizierter ADSR und wenn Modular, dann konsequent mit 1V/Okt. Alles andere verwirrt am Anfang nur. ;-)

(ich hatte ja weiter oben Grandmother/Matriarch genannt - aber sogar da würde mich die standardmäßige Kopplung von LFO-Gain mit dem Modwheel stören, weil es sich sonst fast nirgendwo so etabliert hat)
 
da hätte ich dann aber viel zu viel Mühe, den Leuten das seltsame Verhalten der Hüllkurve auf das Filter zu erklären. Dann doch lieber ein Gerät mit 2x dedizierter ADSR und wenn Modular, dann konsequent mit 1V/Okt. Alles andere verwirrt am Anfang nur. ;-)

(ich hatte ja weiter oben Grandmother/Matriarch genannt - aber sogar da würde mich die standardmäßige Kopplung von LFO-Gain mit dem Modwheel stören, weil es sich sonstwo fast nirgendwo so etabliert hat)
Stimmt, da hast Du recht, ich hatte ganz vergessen das der MS20 ja gar nicht „richtig“ funktioniert. Dabei nervt mich das mit der Hüllkurve auch schon seit Ewigkeiten volle Kanone. Ich hatte nur auf die, für Schulungen gut geeignete, Größe des MS20-Schulungsgeräts spekuliert.
 
Ich hatte verschieden Gruppen hier, einerseits Schüler 11. Klasse aber auch Studenten (Elektrotechnik) der FH Frankfurt. Bis auf 1-2 Personen hatten die von der Thematik absolut keine Ahnung.
Wenn da 15 Leute vor dir stehen, ist ein großes Modularsystem der ideale Einstieg, weil jeder sehen und hören kann, was du machst. Man fängt mit einem leeren System an, erklärt und zeigt die Funktion und patcht sich so von Modul zu Modul weiter. Einfacher geht es nicht.
Vorher wird das Grundwissen theoretisch erklärt und jeder Schüler bekommt eine Mappe, mit der er die praktische Vorführung nachvollziehen kann. Die Mappen gehen dann noch weiter ins Detail und können mitgenommen werden.
Da sind auch Historie, Bauformen, Synthesearten, Filter usw. sehr ausführlich erklärt.
Wie gesagt, glaub ich dir sofort, dass das auch funktioniert. Wollte damit nur sagen, dass es nicht der einzige Ansatz sein muss.

Kommt sicher auch auf die dahinterliegende Intention an.
Von festverdrahtet zu modular, war für mich nicht schwer.
Das hat sich sehr gut bewährt und die 3 Unterrichtsstunden wurden von der Uni auch anerkannt.
Das du jemand bist der mit der Autorität einer staatlichen Bildungseinrichtung argumentiert, hätte ich nicht gedacht😉

Weisst du ja dass, dieser Fakt keinen argumentativen Wert hat.
Ich war auch auf der Uni. Ob deren Methoden und Konzepte, gerade heut zu Tage, noch als Referenz hergenommen werden sollten, wag ich zu bezweifeln.
Aber ist ja Lohn und Brot. alles okay.
Ich glaub das du das gut machst.
 
Wie gesagt, glaub ich dir sofort, dass das auch funktioniert. Wollte damit nur sagen, dass es nicht der einzige Ansatz sein muss.

Kommt sicher auch auf die dahinterliegende Intention an.
Von festverdrahtet zu modular, war für mich nicht schwer.

Das du jemand bist der mit der Autorität einer staatlichen Bildungseinrichtung argumentiert, hätte ich nicht gedacht😉

Weisst du ja dass, dieser Fakt keinen argumentativen Wert hat.
Ich war auch auf der Uni. Ob deren Methoden und Konzepte, gerade heut zu Tage, noch als Referenz hergenommen werden sollten, wag ich zu bezweifeln.
Aber ist ja Lohn und Brot. alles okay.
Ich glaub das du das gut machst.
Einige Erfahrung habe ich durch meine Tätigkeit als ausbildender Handwerksmeister. Ich kann ganz gut „auf den Punkt kommen“, Zusammenhänge spannend erklären, ohne das es langweilig wird. Aber wie gesagt, das waren immer nur rund 3 Stunden, die ich für die Basics an Zeit hatte.
Anders sah es bei meinen Schweißkursen für die Volkshochschule aus, denn die gingen 1x wöchentlich 4 Stunden über 6 Monate (ich bin auch Schweißfachmann).
 
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Es wäre schön, wenn ihr Euch ein bisschen von dem Gedanken an Schule lösen könntet. Wie denkt Ihr denn, dass Ihr am besten für Euch gelernt habt und in Zukunft weiterlernen werdet?

wenn du so fragst, dann listen die leute wieder auf welchen behringer synth sie besitzen und warum das der beste ist von den dreien die sie kennen.

Ich hatte nur auf die, für Schulungen gut geeignete, Größe des MS20-Schulungsgeräts spekuliert.

rein optisch und auch vom funktionsumfang ist das zweifelsfrei der absolute klassiker. :)

Einige Erfahrung habe ich durch meine Tätigkeit als ausbildender Handwerksmeister. Ich kann ganz gut „auf den Punkt kommen“, Zusammenhänge spannend erklären, ohne das es langweilig wird.

so shyze mein ehemaliger beruf ist, aber sowohl zum lehren als auch um selbst autodiktatisch sachen zu lernen ist so eine handwerksausbildung die beste grundlage, die ich mir vorstellen kann, und ich möchte die erfahrung einer solchen ausbildung, und dann später auch ausgebildet zu haben, daher nicht missen.

ganz generell denke ich, dass ein gesunde mischung verschiedener ansätze nicht falsch ist. zum lernen für mich lehne ich frontaluntererricht ab genau wie tests, bewertungen und zeugnisse, und worte wie "unterricht" und "pädagogik" sind bei mir negativ besetzt.
beim schulen und erklären halte ich aber ganz gerne beamer-pdf-unterstütze vorträge der marke "vorlesung mit zwischenfragen".
manche sachen muss man einfach komplett und in zusammenhängen erklären, und erwachsene, freiwillig lernen wollende zuhörer vorausgesetzt, sollten die auch in der lage sein sich aufzuschreiben, was sie sich nicht merken können.

hinzu kommt, dass man bei der vorbereitung einer 30 minuten vorlesung sich auch erst mal selbst etwas neues erarbeiten kann und auch selbst wieder zu neuen erkentnissen oder neuen fragenstellungen kommen kann.
meine schulungs-pdf sind daher auch so eine fluxus kunstwerk, bei dem sich regelmäßig alles weiterentwicklet: vom inhalt über die methode und im extremfall sogar der zweck (z.b. früher ehrenamtler geschult, jetzt hauptamtliche o.ä.)
 
Ich geh mal kurz raus und schau ins Buchregal...

Andy Farnell, Designing Sounds, MIT Press, 2010. Das m. E. erschöpfendste Buch zum Sounddesign. Anspruchsvoll. Alle Beispiele mit Pure Data realisiert.

Martin Russ, Sound Synthesis and Sampling, Focal Press 2009. Gute und tiefe Darstellung der Syntheseformen mit Beispielen, in welchen Synths diese realisiert wurden. Quasi eine Synthgeschichte unterschwellig mitgereicht.

Rick Snowman, Dance Music Manual, Focal Press, 2010. Beste Praxiseinführung in die Dance Music.

Paul Theberge, Any Sound You Can Imagine, 1997.
Kontext und Entwicklung der Elektromusik. Produktionsbedingingungen und Konsumtion.

Curtis Roads, Composing Electronic
Music - A new aesthetic, Oxford University Press, 2015. Elektronische Musik als Kunstform.

Das reicht schon mal. Gäb noch einiges.(Microsounds, Noise, Sampling... )
 
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Ich habe meine Version hier mal vorgestellt https://www.sequencer.de/synthesizer/link-forums/synthesizer-lernvideos.56/
Fand, dass man das ohne zu viel Überhang ganz gut schaffen kann und mit dieser Idee recht weit kommt. Basics bis einfacher FM und so weiter

Ich meine - mit wenig Physik, hören und machen kommt man da schnell hin. Ich bin zwar offen dafür aber merke wie Leute lernen und natürlich ist es besser die Leute vor sich zu haben, es kann also sein, dass ein Teil anders lernt und die brauchen dann zB eher mal noch ein Soundbeispiel und mal selbst drehen und vieles mehr. Das ist nicht nur ein Weg, eher ein gemeinsames suchen und nachfassen.
 
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Aber genau deshalb sollte es hier in diesem Thread auch nicht um Methoden für den Schulunterricht gehen, sondern um allgemeine (didaktische) Überlegungen, wie sich Synthese alters- und institutionsunabhängig am einfachsten erlernen lässt, denn methodische Fragen zum Schulunterricht würden hier den Rahmen sprengen - zumal sie für jede Unterrichtsgruppe, im Grunde sogar für jeden einzelnen Schüler wirklich immer individuell beantwortet werden müssen.

(…)

Wie denkt Ihr denn, dass Ihr am besten für Euch gelernt habt und in Zukunft weiterlernen werdet?
Ich weiß nicht, ob Dir mit meinen Erfahrungen geholfen ist, aber ich versuche es mal:
- Das Thema muss mich interessieren.
- Ich habe genügend Zeit, mich darauf zu fokussieren.
- Ich kann jederzeit Fragen stellen und bekomme idealerweise umgehend Antworten (sehr wichtig für mich!).
- Es muss ein Ziel geben, genauer: Eine Aufgabe muss erfüllt werden. Idealerweise habe ich mir die Aufgabe selbst gestellt.

Lose dazu assoziierte Anekdoten:

1) Die Anleitung zum Emax, meinem ersten Multi-Sampler 1987, fand ich deshalb fantastisch, weil es erst eine Reihe aufeinander aufbauender kurzer Übungen gab, bevor die Funktionen der einzelnen Menügruppen im Detail erklärt wurden. Solche Übungen gab es auch im FM-Büchlein von Dave Bristow, das ich weiter oben erwähnt habe.

2) 1983 habe ich meinen MS-20 im Musikunterricht vorgestellt. Die einzige Frage aus der Klasse: "Kannst Du darauf "Tour de France" spielen?" Konnte ich nicht.

3) Im Herbst 1985 zog mit dem Akai S612 der erste Sampler bei mir ein, zusätzlich zu meinem DX7. Im Musikunterricht habe ich dann Sampling und FM-Synthese vorgestellt: Zwei Sängerinnen aus unserem Schulchor sampeln, die Instrumentalmelodie von "Shake the Disease" spielen – ich hatte aus der ersten Erfahrung gelernt. Am meisten beeindruckt habe ich damit allerdings unseren Musiklehrer, dessen Kenntnisse über elektronische Musik (Verzeihung, ich hätte es natürlich mit großem "E" schreiben müssen!) beim großen Karlheinz endeten.

4) Es gehört nicht viel dazu, die eben erwähnten didaktischen Fehlschläge als meine pädagogische Unfähigkeit zu deuten. Alle wußten, dass ich einen Dachschaden habe mit meiner Leidenschaft für Synthesizer. Niemand teilte sie. Das Interesse der ebenso wie ich mehr oder weniger fröhlich vor sich hinpubertierenden Zuhörerschaft erschöpfte sich darin, ob ich tagesaktuelle Stücke nachspielen kann.

5) Ein anderes Gymnasium meiner Heimatstadt hatte einen EMS AKS (den ich diesem später abgeschwatzt habe, aber die Geschichte habe ich bereits zu oft erzählt), den ich mir ausleihen durfte, um für die ortansässige "Rockmusikinitiative" zwei "Synthesizer-Workshops" abzuhalten. Eine ganz andere Erfahrung: Die Zuhörerschaft war am Thema interessiert, man war aus eigenem Antrieb zu den Workshops gekommen.

6) Ludwig Rehberg, der deutsche Vertriebspartner von EMS, hat nicht nur jede Menge EMS AKS an deutsche Schulen vertickt, sondern auch ein lesenswertes Lehrbuch dazu geschrieben: "Spiel den Synthi" (11. Auflage, EMS-Rehberg, 1980). Darin auf Seite 96 diese Sätze:
"Finden Sie beim Experimentieren mit dem SYNTHI einen interessanten Effekt oder schönen Sound, dann markieren Sie sich sofort die wichtigsten Positionen. Versuchen Sie nicht, den gefundenen Sound oder Effekt noch besser zu machen."
Ein guter Rat.
 
Danke @serge, das sind sehr wertvolle Anregungen! Vor allem auch, was du über pädagogische Fehlschläge und Lernen aus eigenem Antrieb schreibst.
 
Wenn ich das alles so lese, kann ich nur jedem raten der jetzt anfängt es nicht so wie vor 40 Jahren zu machen, außer er ist schon über 50 - dann kann das auch nicht schaden. Lasst euch bitte was halbwegs zeitgemäßes für die Generation Smartphone einfallen 😉
Meine ersten "Synthese" Versuche hab' ich 1982 auf dem ATARI 400/POKEY Soundchip in Basic gemacht, ich denke das ist mittlerweile auch für die Wenigsten ein funktionierender Ansatz, außer er hat 'nen C64 auf dem Dachboden und Spaß daran. Einen halbwegs mächtigen Synth zu nehmen und alles mit diesem einen Synth zu machen zu wollen bzw. keine andere Wahl zu haben - wir hatten ja sonst nix - ist für dieses Forum vielleicht mittlerweile eher kontraproduktiv und unrealistisch geworden. Aktuell lerne ich zum Glück mit fast jedem meiner "Monster" Synths (SW/HW) was dazu.
 
Bedenke, dass Menschen unterschiedlich lernen - ich schau mir bei Workshops die Leute an, rede mit denen und versuche zu verstehen, was sie wollen, wie sie lernen und was SIE weiter bringt mit dem was SIE wirklich brauchen und annehmen. Und da Synthese kein Hexenwerk ist, was sicher hier viele verstanden haben und erklären könnten, gibt es hier viele Wege - einige schneller und andere umständlich. Die gestelzten Bücher die ich so kannte waren etwas behäbig, deshalb hab ich einen anderen Weg gewählt.
Aber - es gibt sehr gute Möglichkeiten das zu tun und zu finden.

Daher - wenn wir das für alle machen ist es etwas komplexer als wenn man sich kurz feedbackt und sieht wo was nicht ganz rüber kommt oder sogar schnell rüber kommt - deshalb hab ich die Videos nach den Workshops gemacht - aber sie beinhalten nicht alles, weil die eben die Leute anschaut und berücksichtigt. Manche sagen das auch nicht sondern du musst es als Lehrer etwas herausfinden und dann den anderen Weg zeigen, manche brauchen es sehr praktisch mit Sounds und Anfassen, andere brauchen bestimmte Triggerworte. Das ist findbar.

Das ist generell über "lernen" und wer Lust hat wird da bald hin kommen.
 
Wenn ich das alles so lese, kann ich nur jedem raten der jetzt anfängt es nicht so wie vor 40 Jahren zu machen, außer er ist schon über 50 - dann kann das auch nicht schaden. Lasst euch bitte was halbwegs zeitgemäßes für die Generation Smartphone einfallen 😉
Ich halte das für einen sehr guten, aber auch kontroversen Punkt. Was ist besser? Zu den Anfängen zurückgehen und entsprechend der historischen Entwicklung von der Pike auf lernen ... oder bei irgendeinem mehr oder weniger aktuellen Zwischenstand anfangen ... auf die Gefahr hin, die Grundlagen nie richtig zu verstehen, aber mit dem Vorteil, evtl. schneller an das individuelle Ziel zu kommen.

Es gibt Argumente für beide Herangehensweisen. Wo meine persönliche Präferenz eher liegt, habe ich bereits formuliert, aber das soll nichts heißen.

Nur um mal einen vielleicht hinkenden Vergleich zu bringen: Wenn wir Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen vermitteln, fangen wir grundsätzlich ganz vorne an - bei der Laut-Buchstaben-Beziehung, bei jedem einzelnen Buchstaben, bei der Erkenntnis, dass das Hinzufügen eines Elements zu einer Menge, in der bereits ein gleichartiges Element vorhanden ist, eine neue Menge ergibt, die aus zwei dieser gleichartigen Elemente besteht ... usw. ...

Wenn wir bei solchen Lernprozessen auf elementare Grundlagen so großen Wert legen, warum sollte man bei anderen Lernprozessen versuchen, Abkürzungen zu nehmen?

Oder anders: Wird nicht auch derjenige, der eigentlich nur lernen möchte, wie er neue Sounds mit seinem Yamaha Reface DX designen kann, davon profitieren, wenn er zuerst einmal lernt, wie es mit einem Yamaha Reface CS funktionieren würde? Oder kann man diesen Zwischenschritt getrost überspringen?
 
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Ich halte das für einen sehr guten, aber auch kontroversen Punkt. Was ist besser? Zu den Anfängen zurückgehen und entsprechend der historischen Entwicklung von der Pike auf lernen ... oder bei irgendeinem mehr oder weniger aktuellen Zwischenstand anfangen ... auf die Gefahr hin, die Grundlagen nie richtig zu verstehen, aber mit dem Vorteil, evtl. schneller an das individuelle Ziel zu kommen.
Du gehst ja erst mal nur von subtraktiver Synthese aus, was gibt es da historisch richtig oder falsch zu verstehen oder im Zusammenhang zu verpassen, das ist nicht der Limes. Ich hab' keine Ahnung wie sich der Schraubenzieher und verschiedene Bits sich so entwickelt haben und kann ihn trotzdem nutzen. Geschichte ist für das Verständnis von Synthesizern nur interessant um div. Limitierungen zu verstehen, die oft einen eher geschichtlichen und damit oft auch technischen Hintergrund haben, weil man einfach nur kopiert was sich über Jahrzehnte bewährt hat. Der aktuelle Zwischenstand ist ja - zumindest was Hardware betrifft - oft ein Zitat älterer Hardware, also mehr oder weniger Geschichte pur :opa:
Es gibt so ein paar Details die hilfreich zu wissen sind, um nicht immer wieder die selbst Fehler zu machen, ich bin ja auch erst spät wirklich dazu gekommen mich intensiver mit subtraktiver Synthese zu beschäftige, sieht man mal vom MT32 ab - aber dem fehlt in der Beziehung ja auch irgendwo die Hälfte der spannenden Sachen.

Oder anders: Wird nicht auch derjenige, der eigentlich nur lernen möchte, wie er neue Sounds mit seinem Yamaha Reface DX designen kann, davon profitieren, wenn er zuerst einmal lernt, wie es mit einem Yamaha Reface CS funktionieren würde? Oder kann man diesen Zwischenschritt getrost überspringen?
Sieht man mal vom vorhanden sein div. Gartenspielzeug ab, bin ich aus dem Anfängerstatus selbst was subtraktiver Synthese betrifft doch schon ein Weilchen raus, bestimmte Geräte fallen da bei mir einfach durchs Raster um mich intensiver mit ihnen zu beschäftigen. Reface DX wäre bei subtraktiver Synthese eher Thema verfehlt, beim Reface CS wüsste ich nicht ob er die nötigen Funktionen besitzt um bestimmte Zusammenhänge zu vermitteln, dazu war er zu uninteressant für mich.
Ein Problem sehe ich bei den meisten Synths schon bei der Reduktion auf zwei Hüllkurven (bei ADSR möglichst auch invertiert/negativ, speziell beim Filter), bestimmte Sachen lassen sich damit schon nicht vermitten. Ein Mod-Hüllkurve - selbst 'ne reduzierte wie beim AN1x oder NL2 oder alternativ ein entsprechend ausgerüstetes LFO (one Shot etc.) - fänd' ich wichtig...
Filtersättigung fänd' ich auch essentiell zum vermitteln bestimmter Fertigkeiten, auch muss man die Wellenform Symmetrie Sachen nicht auf PWM beschränken, da gibt es noch andere spanende Sachen zu vermitteln, einfach um schon mal davon gehört zu haben.
FM/Sync/Ringmod ist klar - wobei man dann vielleicht schon 'nen 3ten Oszillator will ;-)
 
@Summa ... Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Mir geht es darum, wie man Dinge herunterbricht, damit man sie als Anfänger lernen kann. Du gehst aus meiner Perspektive von einem viel zu hohen Niveau des Vorwissens aus, bei dem man sich dann ja fragen muss, woher der Lernende das denn nun haben soll, wenn er an irgendeinem Punkt x anfängt und weiterkommen möchte.

Ich hab' keine Ahnung wie sich der Schraubenzieher und verschiedene Bits sich so entwickelt haben und kann ihn trotzdem nutzen. Geschichte ist für das Verständnis von Synthesizern nur interessant um div. Limitierungen zu verstehen, die oft einen eher geschichtlichen und damit oft auch technischen Hintergrund haben, weil man einfach nur kopiert was sich über Jahrzehnte bewährt hat.

Subtraktive Synthese ist nicht so einfach zu verstehen wie die Funktionsweise eines "Schraubendrehers", den Du fälschlicherweise als "Schraubenzieher" bezeichnest, weil auch Du schon dessen simple Funktionsweise nicht verstanden hast ;-) ...

Es geht nicht um "Geschichte" sondern um "Handlungskompetenz" ... Wie erlernt man die? Durch Auswendiglernen der Funktionen ausgefeilter Werkzeuge oder durch das systematische Erlernen der Prinzipien, auf denen diese Werkzeuge aufgebaut sind?
 
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Du gehst aus meiner Perspektive von einem viel zu hohen Niveau des Vorwissens aus
Ich gehe eher von meiner "Hätte mir das bloß schon jemand vorher verraten" Perspektive aus und das würde ich so manchem Einsteiger gerne ersparen. Viele Inhalte sind einfach, sobald man sie kennt, aber nicht immer offensichtlich.
 
Ich gehe eher von meiner "Hätte mir das bloß schon jemand vorher verraten" Perspektive aus und das würde ich so manchem Einsteiger gerne ersparen. Viele Inhalte sind einfach, sobald man sie kennt, aber nicht immer offensichtlich.
Das mag allerdings sein.
 
So sehr scheine ich gar nicht daneben zu liegen, Gaia 2 dürfte das meiste der von mir genannten Funktionen (Sync, FM, Ringmod, zusätzliche mini Envelope, 3ter Oszillator) abdecken.
Subtraktive Synthese ist nicht so einfach zu verstehen wie die Funktionsweise eines "Schraubendrehers", den Du fälschlicherweise als "Schraubenzieher" bezeichnest, weil auch Du schon dessen simple Funktionsweise nicht verstanden hast ;-) ...
Denkst du das weiß ich nicht, schließlich war ich auf einer technischen Schule, aber ich versuche hier nicht all zu sehr den Oberlehrer raushängen zu lassen. Ich denke es ist jedem klar was gemeint ist und die Dinger funktionieren auch wenn man ihnen den falschen Namen gibt :eeek: Auch wenn mir so einige Menschen begegnet denen die Bedienung eines solchen Werkzeugs nicht wirklich leicht von der Hand gegangen ist, teilweise waren das sogar Akademiker 🎓 ;-)
 
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Denkst du das weiß ich nicht, schließlich war ich auf einer technischen Schule, aber ich versuche hier nicht all zu sehr den Oberlehrer raushängen zu lassen. Ich denke es ist jedem klar was gemeint ist und die Dinger funktionieren auch wenn man ihnen den falschen Namen gibt :eeek: Auch wenn mir so einige Menschen begegnet denen die Bedienung eines solchen Werkzeugs nicht wirklich leicht von der Hand gegangen ist, teilweise waren das sogar Akademiker 🎓 ;-)
Das stimmt natürlich. Die Begriffe sind im Grunde egal, wenn man die Funktionsweise praktisch beherrscht.
 
Ein Problem sehe ich bei den meisten Synths schon bei der Reduktion auf zwei Hüllkurven (bei ADSR möglichst auch invertiert/negativ, speziell beim Filter), bestimmte Sachen lassen sich damit schon nicht vermitten. Ein Mod-Hüllkurve - selbst 'ne reduzierte wie beim AN1x oder NL2 oder alternativ ein entsprechend ausgerüstetes LFO (one Shot etc.) - fänd' ich wichtig...
Filtersättigung fänd' ich auch essentiell zum vermitteln bestimmter Fertigkeiten, auch muss man die Wellenform Symmetrie Sachen nicht auf PWM beschränken, da gibt es noch andere spanende Sachen zu vermitteln, einfach um schon mal davon gehört zu haben.
FM/Sync/Ringmod ist klar - wobei man dann vielleicht schon 'nen 3ten Oszillator will ;-)
In welchem Zeitrahmen möchtest du das beibringen?
In drei Stunden, oder selbst an einem ganzen Tag, langt es doch nur, um etwas Basiswissen zu vermitteln.
Wenn du Schülern, die über kein entsprechendes Vorwissen besitzen, mit FM-Synthese kommst, dann gehen die anschließend nach Hause und wissen eigentich überhaupt nichts mehr.
Man kann das stumpf herunterleiern, aber es geht doch darum, das Wissen auch zu vermitteln.
Natürlich wäre es schön, wenn man auch auf Fouriersynthese & Co eingehen könnte, aber das wäre dann eher ein richtiger Kurs mit 50 bis 80 Unterrichtsstunden.
In einem Nachmittag läßt sich das nicht vermitteln.
 
In welchem Zeitrahmen möchtest du das beibringen?
In drei Stunden, oder selbst an einem ganzen Tag, langt es doch nur, um etwas Basiswissen zu vermitteln.
Wenn du Schülern, die über kein entsprechendes Vorwissen besitzen, mit FM-Synthese kommst, dann gehen die anschließend nach Hause und wissen eigentich überhaupt nichts mehr.
Man kann das stumpf herunterleiern, aber es geht doch darum, das Wissen auch zu vermitteln.
Natürlich wäre es schön, wenn man auch auf Fouriersynthese & Co eingehen könnte, aber das wäre dann eher ein richtiger Kurs mit 50 bis 80 Unterrichtsstunden.
In einem Nachmittag läßt sich das nicht vermitteln.
Ich empfehle 8 Stunden und mit 1-2 kleinen Pausen, da kriegt man "den ganzen klassischen Synth" durch, einen zweiten Tag zum verfestigen und ggf. mit Nachbau von Sounds von zB Youtube Video Musiksachen, um das einfach auch einzulösen, was man da so theoretisch gelernt hat.
Praxis ist wichtig, hören können und das zusammen zu bringen - klingt schlimm - ist aber das was bei mir meist das Ziel war und die meisten wollten diese Synthese-Kurse - oder bestimmte Schwerpunkte - das kann man ja machen.

Natürlich kann man das anders aufteilen. Also mehr Tage und weniger harter Lernblock. Auf jeden Fall aber auch viel Praxis und machen und nachvollziehen.
 
Damit wäre ich definitiv überfordert, aber es könnte sich für Menschen mit Programmier-Erfahrung natürlich anders darstellen.
Ich wollte es dann doch nicht unkommentiert lassen: Es hat mit Programmierung wirklich nichts zu tun.

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Eher ist es vergleichbar mit einem Modularsystem in dem Audio und Modulation getrennte Signalwege sind. Diese kleinen Verbinder sind die Patchkabel. Das hier ist es schon. Damit kann man alle Basics zeigen die man möchte. Saw, Triangle, Square, Sinus, FM, Waveshaping, etc etc. Und ein Oszilloskop (natürlich auch in PD implementiert) gibt es noch geschenkt dazu. ;-) Pure Data selbst gibt's übrigens auch geschenkt. Was ich hier halt gut finde ist, dass die dahinterliegende Mathematik (die ja erstmal nicht so anspruchsvoll ist) transparent wird. Und was ist Musik anderes als Mathematik?

Ich verstehe natürlich, dass das erstmal etwas abschreckt. Aber kompliziert ist es nach bereits 10 Minuten wirklich nicht mehr.

Aber jeder hat halt so seinen Zugang dazu.
 
Synthesizer haben "Einstellungen", aber programmieren muss man für keinen der üblichen Synths und auch solche Skills nicht haben. Programmieren in C oder selbst in BASIC sind absolut nicht nötig und braucht man nicht - die Bezeichnung seitens der Hersteller früherer Geräte "programmable" bedeutet eh nur, dass man an Reglern drehen und schieben kann und das der Sound nicht "fest" ist.

Programmieren ist wirklich nur Hüllkurve einstellen und sowas - das kann jeder und ist auch leicht zu erlernen durch reines zuhören. Hab das selbst auch eher im Laden durch draufgucken und hören herausgefunden und am SID Chip gabs das auch - damals waren Poly 800 und 61 "neu" und ich drückte bis ich es kapiert hatte. Kinder und Jugend lernt/lernen schnell.

Das mit dem Zugang ist wirklich wichtig, weil damit kannst du dem anderen sehr viel Zeit schenken und als guter Lehrer sucht man das und findet es auch - bei mehreren wird es komplexer - weil dann das frontaler wird - aber auch das kann man schaffen. Basics ohne Specials geht in so ab 3h - dann sollte man das wichtigste vermittelt kriegen. Natürlich dann noch ohne FM und Co in Feinheit.
 
In welchem Zeitrahmen möchtest du das beibringen?
Das war das was ich als Essentiell ansehe um bestimmte Funktionen und Zusammenhänge vermitteln (oder als interessierter Einsteiger erlernen) zu können, kann mit 3 Oszillatoren gerade mal ein klein wenig mehr als ein NL2 oder die freeware Synth1. Das muss ein Synth mit dem man einfach nur Musik machen will nicht alles haben, aber es ist schön zu wissen dass es das gibt und was man damit anstellen kann.
Wie ich schon geschrieben hab', es gibt bestimmte Fehler die man am Anfang macht, die man mit etwas Basis Wissen vermeiden könnte.

In drei Stunden, oder selbst an einem ganzen Tag, langt es doch nur, um etwas Basiswissen zu vermitteln.
Ich glaub über den Schüler Punkt waren wir hier im Thread schon wieder raus, aber ich kann deine Verwirrung verstehen. Den Teil des Threads hast du vielleicht verpasst:
Es wäre schön, wenn ihr Euch ein bisschen von dem Gedanken an Schule lösen könntet. Wie denkt Ihr denn, dass Ihr am besten für Euch gelernt habt und in Zukunft weiterlernen werdet?

Wenn du Schülern, die über kein entsprechendes Vorwissen besitzen, mit FM-Synthese kommst, dann gehen die anschließend nach Hause und wissen eigentich überhaupt nichts mehr.
FM mit 2 Oszillatoren für Glöckchen und zum andrecken, vielleicht noch im Zusammenspiel mit PWM für Lautverschiebung. Der Zusammenhang mit den Harmonischen um die richtigen Frequenzen zu finden, Oktave/Quinte etc., tiefer würde ich zum Einstieg in subtraktive Synthese in dem Bereich auch nicht gehen wollen, nur so als Appetizer.
 
Ich fand einen Spektrum Analyzer sehr nützlich, um ins Thema Klangsynthese hineinzufinden - definitiv nützlicher als ein Oszilloskop.
Es ist doch erhellend, während man an den verschiedenen Knöpfen eines Synthesizers dreht, den Effekt nicht nur zu hören, sondern gleichzeitig auch im Spektrum zu sehen.
Z.B. wie mehr Feedback bei der FM immer mehr Obertöne ins Spiel bringt, wie zwei Oszillatoren bei Ringmodulation interagieren usw.
So kann man auch Grundkonzepte veranschaulichen, wie dass jede periodische Wellenform als Überlagerung von Grundton und Obertönen darstellbar ist, was "Rauschen" spektral gesehen bedeutet, dass der Obertongehalt von Saiteninstrumenten mit dem Ausklingen immer geringer wird, usw.
Ist kein didaktisches Konzept, nur der Vorschlag, eine weitere Art von Visualisierung zu benutzen.
 
Es wäre schön, wenn ihr Euch ein bisschen von dem Gedanken an Schule lösen könntet. Wie denkt Ihr denn, dass Ihr am besten für Euch gelernt habt und in Zukunft weiterlernen werdet?
ich fang ja grad erst an: Habe heute VCV installiert. Das erste Modul, dass das default-Rack zusätzlich bekommen hat war der FFT - Analyser. Das Mausgeschiebe nervt jetzt schon, dennoch: Mein Etappenziel ist es, damit erstmal soviel Knowhow mir anzueignen, dass ich eigenständig Hardware für mich beurteilen kann.
 
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Wie erlernt man am effektivsten die Prinzipien der Klang-Synthese?​

Zur visuellen Unterstützung zu dem Gehör empfehle ich ein korg Nu:Tekt NTS-2 ,
vorallem im edukation Bereich.
 


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