Wie erlernt man am effektivsten die Prinzipien der Klang-Synthese?

okay, ich muss wohl zur kenntnis nehmen, dass ich jetzt eine person kenne, die das aus büchern gelernt hat. :)
Hier ist die zweite Person.

aber das ist mir noch nicht konkret genug um das zu verstehen. hast du mal ein beispiel, was du dort gefunden hättest?
Angesichts Deiner folgenden Zeilen hege ich berechtigte Zweifel daran, dass Deine Frage einem ernsthaften Wunsch nach Verständnis entspringt.

das sind kleine kisten mit löchern drin und wenn man die mit strom versorgt kann man da irgendwelche kabel reinstecken, und mit glück brummt dann was.

wenn´s ganz schlecht läuft verwechselt man mal eingänge mit ausgängen oder versteht nicht sofort, dass das alles mono ist oder warum man sich unipolare modulationssignale nicht auf der lautsprecheranlange anhören kann.

aber selbst komplett ohne vorkenntnisse in technik und theorie kann man da doch nach ein paar tagen lustige quietschtöne rausholen, oder nicht?
genau wie manche leute auch kein instrument spielen und trotzdem komponieren und arrangieren können.
 
Man kann den Klang von Wellenformen oder die Wirkung von Filtern nicht lesen, die Theorie fängt für mich da an wo ich mit meinen Experimenten nicht weiter komme oder ich nach einer Erklärung für bestimmte Zusammenhänge suche. Erforschen macht mir halt deutlich mehr Spaß als lesen und auf bestimmte Ideen wäre ich gar nicht gekommen, wenn ich mir alles in 'nem Buch angelesen oder einfach nur Factory/Fremdsounds "abgekupfert" bzw. adaptiert hätte.
 
aber selbst komplett ohne vorkenntnisse in technik und theorie kann man da doch nach ein paar tagen lustige quietschtöne rausholen, oder nicht?
genau wie manche leute auch kein instrument spielen und trotzdem komponieren und arrangieren können.
Ja, schon. Aber um "lustige Quietschtöne" geht es mir nicht immer. Manchmal möchte ich auch gezielt bestimmte musikalische Ergebnisse erzielen. Und generell stecke ich keine Kabel in irgendwelche Buchsen, ohne vorher genau zu wissen, was danach geschieht.
 

Wie erlernt man am effektivsten die Prinzipien der Klang-Synthese?​


Ich habe den Thread nicht weiter gelesen und bin durch anderes Thema darauf aufmerksam geworden.
Man möge mir verzeihen, wenn ich Ding ggf. wiederholen.

Meine feste Überzeugung ist, dass man die Basics am ehesten an einem einfachen Synthesizer wie dem Juno60/106 oder SH-101 kennenlernt. Das müssen ja nicht die Originale sein. Es gibt die preiswert als Nachbau oder Plugin. Gleich bei einem Modularsystem anzufangen halte ich für Overkill.

Wenn man weiß, wie man grundsätzlich analoge Synths bedient, kann man sich auch an modulare System heran wagen. Über die Software Cardinal oder VCV kann man das sogar ganz kostenfrei. Es bringt nichts sich ohne Backgroundwissen wahllos Module zu kaufen. Ein guter Übergang sind auch semimodulare Synths wie der Neutron, viele Moogs oder auch der 2600.
 
und wie groß ist die anzahl der menschen, die du kennst, die so etwas aus büchern gelernt haben und anwenden können?

bei mir läge sie bei genau null. ich kenne ausschließlich menschen, die ihr fach entweder studiert haben oder autodidakten sind.
Ich habe 70% meines Basis-Wissens (also das, was @Horn andenkt) durch Lesen erworben. Zuvorderst steht das Formant-Buch und als zweites Anfang der 90er die Artikel der Autorenkollegen in Keys, hier insbesondere alles was digitale Synthese- und Audiotechniken betrifft. Bei zweiterem hatte ich zwar schon teilweise praktische Erfahrungen damit, aber keine echten Kenntnisse.
Andere Sachen musste ich mir schlicht durch "learn to swim by drowning" aneignen. Dazu zählt bei mir das Thema MIDI, die FM-Synthese (die ich vermutlich NIE aus einem Buch lernen könnte), und sehr vieles aus der Studiotechnik.

Genauso ist es mir in meinem jetzigen Berufsthema gagangen. Am Anfang meines Quereinstiegs in die IT standen zwei zentrale Bücher zu Linux und zu SQL (beide Oreilly), die ich tatsächlich in zwei Monaten durchgearbeitet habe, um mit dem Wissen dann in den Beruf zu starten.
 
Ja, schon. Aber um "lustige Quietschtöne" geht es mir nicht immer. Manchmal möchte ich auch gezielt bestimmte musikalische Ergebnisse erzielen. Und generell stecke ich keine Kabel in irgendwelche Buchsen, ohne vorher genau zu wissen, was danach geschieht.

lustige quietschtöne sind doch das, was 99% der leute mit ihren modulen machen und das entspricht auch der philosophie hinter modularsyetemen, nämlich etwas neues und eigene zu erbasteln.
wenn ein indutsrieproduzent ein streichorcherster haben will dann nimmt er ein preset von einem kontakt player und keine basismodule.

du hast also in büchern gelesen, wie man mithilfe von döpfer modulen ein ganz bestimmtes musikalisches ergebnis erzielen kann? was es alles gibt.

dann sind wir wieder bei "gehaimtrik: wie man mit fruty looops retro trap melodiehen macht tuturiel", nur nicht annähernd so konkret.

aber das ist das, was ich meine: leute lernen offenbar so grundlegend verschieden, dass man wohl keine chance hat sich da irgendwie zu verstehen.

Hier ist die zweite Person.

na du hast ja bis heute nix verstanden und beschränkst dich aufs zusammenfantasieren, widersprechen und recht haben.

da hätten wir dann also quasi ein gegenbeispiel, wo es nicht funktioniert hat.^^
 
lustige quietschtöne sind doch das, was 99% der leute mit ihren modulen machen und das entspricht auch der philosophie hinter modularsyetemen, nämlich etwas neues und eigene zu erbasteln.
Zumindest hat man bei Demos und Messen das Gefühl.
aber das ist das, was ich meine: leute lernen offenbar so grundlegend verschieden, dass man wohl keine chance hat sich da irgendwie zu verstehen.
Zumindest sollte man bei einem Kurs für alle Optionen offen sein und sich nicht nur auf eine Methode beschränken.

dann sind wir wieder bei "gehaimtrik: wie man mit fruty looops retro trap melodiehen macht tuturiel", nur nicht annähernd so konkret.
Um das auf Soundbau zu übersetzen, ist es imho besser den Leuten zu zeigen wie man die für einen Sound nötigen Parameter/Module etc. erkennen bzw. raushören kann als ihn mit fertigen Rezepten zu versorgen.
 
Gleich bei einem Modularsystem anzufangen halte ich für Overkill.
Es darf natürlich kein großes System sein. Vco, Vca, Vcf, Noise, Lfo und 2x adsr sollte absolut reichen. Also ich hätte es mir so gewünscht damals.
Und dann weiter aufbauen.
Ich fing an mit Jx3p + Programmer. Auch o.k. :cool: Hatte null Plan, hatte kein Manual. Das war wie eine Maschine vom anderen Stern. Wenig später kaufte ich
für 200 DM einen Vx90 mit Anleitung. Das wurde mir die Sache dann langsam klar als ich darin schmökerte.
Hier ein Beweisfoto ;-) Leider hab ich dummerweise ein Foto gemacht bevor ich alles aufgebaut hatte. Den VX hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht
in Besitz.
47849855fs.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Modularsystem hatte ich nie, aber mit zwei Tapedecks, EQ und Mixer rhythmisches feedbackquietschen erzeugt, als ich noch keinen eigenen Synthesizer hatte. War froh als ich 1986 mit dem CZ-1 meinen ersten eigenen Synth hatte, '87 kam dann der TX81z und '88 MT32 - nach Umbau war der Speicher Batterie gepuffert.
 
Ein Modularsystem hatte ich nie,
Das merkt man Deinen Antworten an. Ist nicht bös gemeint, sondern einfach eine Feststellung.

War froh als ich 1986 mit dem CZ-1 meinen ersten eigenen Synth hatte, '87 kam dann der TX81z und '88 MT32 - nach Umbau war der Speicher Batterie gepuffert.
Daran sieht man, dass unsere Wahrnehmung durchaus auch von der Wahl unserer Werkzeuge rück-beeinflusst wird.

lustige quietschtöne sind doch das, was 99% der leute mit ihren modulen machen und das entspricht auch der philosophie hinter modularsyetemen, nämlich etwas neues und eigene zu erbasteln.
Das ist nicht mein primäres Ziel. Für mich dient das Modularsystem dazu, mir genau die Wunsch-Komponenten so zusammenstellen zu können, wie ich sie immer haben wollte, wie es sie aber in keinem fest verdrahteten Synth gibt. Einen bestimmten OSC-Typ mit einem bestimmten Filter-Typ mit einem bestimmten VCA usw., damit es exakt so klingt wie gewünscht und es exakt die Funktionen hat, die man zum Spielen braucht. Keine Limitierung auf "hier gibt es nur 2 LFOs", dort ist ein SEM-Filter verbaut, obwohl man gerne ein SSI-Filter hätte usw. usf.

Ich erzeuge zwar zwischendurch zum Spaß auch allerlei Quietschtöne, aber eigentlich verwende ich das Modularsystem im Endeffekt für recht klassische Klänge. Ich bin auch kein Sounddesigner und habe in der Beziehung nicht den Ehrgeiz, wie z.B. @Summa ihn hat.

Das führt jetzt aber alles ein bisschen vom Thema weg. Es geht ja nicht um mich oder um Euch beide, sondern um das Erlernen von Synthese.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das merkt man Deinen Antworten an. Ist nicht bös gemeint, sondern einfach eine Feststellung.
Das Strippengeziehe/Gestöpsel erinnert mich vielleicht zu sehr an mein E-Technik Labor Unterricht in BFS und FOS Elektro. ;-) Das digitale Equivalent reicht mir vollkommen, die Hardware würde bei mir nur Staub ansetzen, bringt mich musikalisch nicht weiter.
Daran sieht man, dass unsere Wahrnehmung durchaus auch von der Wahl unserer Werkzeuge rück-beeinflusst wird.
Dass ich keine Synths mit weniger als 3 Envelopes mag und eine Vorliebe zu FM und (post(psedo)filter) Ringmod habe, stimmt - das hat sicher auch mit meinen ersten Synths zu tun ;-)
 
Das ist nicht mein primäres Ziel. Für mich dient das Modularsystem dazu, mir genau die Wunsch-Komponenten so zusammenstellen zu können, wie ich sie immer haben wollte, wie es sie aber in keinem fest verdrahteten Synth gibt.

okay, das begehrte konkrete beispiel werde ich nicht mehr bekommen.

klar, was man lernen will hängt natürlich davon ab, was man machen will.

aber das wie doch nicht? beim "wie" kommen doch die präferenzen von ganz anderen dingen.

(ich lese z.b. nicht gerne, weil ich X überhaupt nur lernen kann wenn ich unmittelbaren anlass dazu habe, und da ist googeln oder "den kollegen anrufen" einfach schneller. und beim beispiel "programmieren" langen mir primärquellen völlig, allem anderen ist eh nicht zu trauen.)

Einen bestimmten OSC-Typ mit einem bestimmten Filter-Typ mit einem bestimmten VCA usw., damit es exakt so klingt wie gewünscht und es exakt die Funktionen hat, die man zum Spielen braucht. Keine Limitierung auf "hier gibt es nur 2 LFOs", dort ist ein SEM-Filter verbaut, obwohl man gerne ein SSI-Filter hätte usw. usf.

das ist das, was ich nicht verstehe. einerseits weißt du genau was du machen willst, andererseits willst aber erst mal bücher lesen um die module zu ergründen.
aber würdest du die vorher noch nicht kennen und verstehen, wüsstest du doch garnicht was du damit machen willst?

du zäumst das pferd von hinten auf, während ich es von vorne besteige. die normal-lernende gesellschaftliche mitte wird uns da wohl beide niemals verstehen. :)

Um das auf Soundbau zu übersetzen, ist es imho besser den Leuten zu zeigen wie man die für einen Sound nötigen Parameter/Module etc. erkennen bzw. raushören kann als ihn mit fertigen Rezepten zu versorgen.

also wenn jemand fragt "was um gottes willen ist denn ein filter? oder ein oscillator?" dann kann man ihm das natürlich schon auch vernünftig erklären.
und unter umständen kann das dann sogar ein lehrer oder jemand, der es selbst erst vor 2 jahren erlernt hat, besser wie ein betriebsblinder vollprofi, der gar nicht mehr merkt, dass er dauernd fachchinesich redet.

das kommt aber eher bei bauarbeitern, bankangestellten, müttern und freundinnen vor als denn bei musikern, graphikern oder physikstudenten.
wer mit synthesizern musik machen will, der weiß normalweise was ein synythesizer ist und wie der so ungefähr funktioniert, das ist jedenfalls meine erfahrung.

natürlich muss man bei mega-workstations oder unbeschrifteten alien-modulen erst mal ins handbuch schauen um den lautstärkeregler zu finden. aber eben nicht in ein fachbuch, weil darüber da ja eh nichts drinsteht. und zu wissen, was ein lautstärkeregler ist sollte man als gegeben voraussetzen.

Verdammt, Du bist mir auf die Schliche gekommen.

das ist kein bischen lustig.

würde hier nicht permament irgendjemand - und da bist du leider nicht der einzige - einfachsten grundlagenwissen lautstark widersprechen nur um zu widersprechen, ihn als blödsinn bezeichnen und dann selbst irgendeinen gegenblödsinn zu behaupten, wäre das mit dem lernen für die anfänger sicherlich viel einfacher als es ist.

ein störungsfreies enviroment ist beim thema lernen ein nicht zu unterschätzender faktor.

Das Strippengeziehe/Gestöpsel erinnert mich vielleicht zu sehr an mein E-Technik Labor Unterricht in BFS und FOS Elektro.

gibt doch nix schöneres wie beides gleichzeitig: strippen ziehen und selbst basteln können, und das dann aber zu einem monolitischen kern zui verschmelzen, kopieren und polyphon bespielen zu können (max/kyma/eventide usw.)

ein CV patch-controller zur computersteuerung steht definitiv auf meiner to do list.
 
würde hier nicht permament irgendjemand - und da bist du leider nicht der einzige - einfachsten grundlagenwissen lautstark widersprechen nur um zu widersprechen, ihn als blödsinn bezeichnen und dann selbst irgendeinen gegenblödsinn zu behaupten, wäre das mit dem lernen für die anfänger sicherlich viel einfacher als es ist.
Derlei Rundumschläge helfen nicht weiter. Welches "einfachste Grundlagenwissen" meinst Du? Welcher "Gegenblödsinn" wurde von wem behauptet? Nenn Ross und Reiter, dann reden wir weiter.

mir ist schon klar, dass menschen sehr unterschieldich lernen und dass ich selbst da auch ein ziemlicher extremist bin. aber bücher über synthesizer oder videos über computerprogramme sprengen wirklich den rahmen meiner vorstellungskraft.
Warum sollte jemand nach diesem Einstieg und Deinen anderen Einlassungen zum Lernen aus Büchern auch nur versuchen, Dir zu vermitteln, wie & was man aus Büchern über Synthesizer gelernt hat?
 
Es ist vollkommen klar, dass wir alle auf unterschiedlichen Wegen lernen und dass es in der Didaktik daher immer ein Ziel ist, möglichst viele "Lernkanäle" - visuell, auditiv, haptisch, motorisch etc. zu öffnen und zu fördern.

Natürlich lernt niemand - auch ich nicht - nur aus Büchern oder Text-Quellen - aber sie können helfen, das selbst Erfahrene effizient einzuordnen, sodass sich Lernprozesse beschleunigen.

Das A und O ist - das sagte ich schon und das wiederhole ich - immer die praktische Übung. Insbesondere wenn es um Musikausübung geht.
 


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