Wenn es wirklich Kunst ist

Ich persönlich ? Nein, ganz und gar nicht. Viel mehr meinte ich dass der Mainstream vielerlei Musik
als Kunst thront, die es eigtl nicht verdient hätte.

Aber was soll´s ... Was bringt es den Durchschnitt zu kritisieren, wenn es doch die lautere Mehrheit ist ?
Es ist ja nicht so, dass der Durchschnitt nicht auch "gehobene" Musik verächtend kritisieren würde,
so ist klassische Musik eingestaubt Omamucke und Aphex Twin einfach nur Lärm und alles was irgendwie
die Gehörgewohnheiten durchbricht, sich oberflächlich und durcheinander ordnet, man muss nur hinhören,
wird als verrückten Nerdscheiss niedergemacht.
Nein ich meinte in Bezug auf die zu beurteilende Kunst, nicht was deine Kunst tut, so persönlich ist es ja nicht gemeint.
 
Ne, also der Bezug auf meinen Kram war nur beiläufiges Werk und hat mit meiner Sicht auf den Stoff anderer nichts zu tun.
Ok.

Wie würdest du das denn sehen? Nur mal, weil jetzt eh nicht so viel passiert ist - die Sicht der eigenen Sachen und der der anderen find ich nicht uninteressant. Viele hier meinen ja sie seien gar keine Künstler, nicht mal Musiker. Also Tiefstapelei.
 
Bezogen auf meine eigene Musik ?

Ich würde gerne "geniale" Musik machen, bekomme es aber nicht hin.

Ich bin da ganz realistisch.

Es reicht für Tranceveröffentlichungen und dem Mitschwimmen mit dem Mainstream und macht mich am Ende zufrieden mit meiner Arbeit, aber ist weit davon entfernt genial oder Kunst zu sein.

Underrating muss keiner betreiben, aber gesunder, selbstbewusster Realismus mit genig Raum zur Selbstkritik ist der gesunden macht nunmal was man macht, man entwickelt sich wie man entwickelt.
 
Ich würde gerne "geniale" Musik machen, bekomme es aber nicht hin.

Ich bin da ganz realistisch.

Es reicht für Tranceveröffentlichungen und dem Mitschwimmen mit dem Mainstream und macht mich am Ende zufrieden mit meiner Arbeit, aber ist weit davon entfernt genial oder Kunst zu sein.

Na und? Man kann auch Physiker sein ohne einen Nobelpreis zu haben. Die Welt wird nicht von einer Handvoll Genies betrieben - der Betrieb wird vom Mittelmaß am Laufen gehalten. Leuten wir du und ich. Der Mehrheit. Das Wort "Mittelmaß" hat immer so eine negative Konnotation, aber ich verstehe nie, warum.

Das ist wie bei den Firmen, die nur "die besten" einstellen. Per Definition kann es aber nicht nur "die besten" geben, es muss ja auch "die anderen" geben. Aber die sind vermutlich bei der blöden Konkurrenz ;-)

Nix gegen gut gemachtes Kunsthandwerk.
 
Ich würde gerne "geniale" Musik machen, bekomme es aber nicht hin.
Ich bin da ganz realistisch.
Es reicht für Tranceveröffentlichungen und dem Mitschwimmen mit dem Mainstream und macht mich am Ende zufrieden mit meiner Arbeit, aber ist weit davon entfernt genial oder Kunst zu sein.
Eine realistische Einstellung hilft da ungemein, mich nerven die Leute die sich für Künstler halten und IMHO nur Bullshit produzieren. Vermutlich wird Deine Musik in 50 Jahren vergessen sein, weil Du kein Genie bist, Mozart dagegen hört man heute noch. Andererseits schreibst Du selbst das Du mit dem Mainstream mit schwimmst. Künstler tun das nicht, normalerweise versuchen sie etwas Neues zu schaffen. Gegen den Mainstream ist da eher die Devise. Oder es gefällt vielen Leuten ohne Kunst tu sein, dann verkaufst Du es wenigstens. Siehe Bohlen. Oder Du bist ein Genie und hast es nur noch nicht bemerkt. Das wird dann entweder - meist von anderen - entdeckt, oder auch nicht.
 
Hier taucht immer wieder der Begriff "Neues" auf. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Buch gelesen wo es nur um "Das Neue" ging. Dort wurde mir klar, dass es gar nicht viel wirklich Neues gibt. Der Löwenanteil von dem was wie "Neues" nennen sind alte Sachen nur anderes zusammengewürfelt, also nicht wirklich was Neues. Da wirklich Neue ist wohl extrem selten.

Dann interessiert mich noch, wie viel an dem Musikmachen einfach nur Handwerk ist und somit auch maschinell gemacht werden könnte( siehe KI )?
 
Hier taucht immer wieder der Begriff "Neues" auf. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Buch gelesen wo es nur um "Das Neue" ging. Dort wurde mir klar, dass es gar nicht viel wirklich Neues gibt. Der Löwenanteil von dem was wie "Neues" nennen sind alte Sachen nur anderes zusammengewürfelt, also nicht wirklich was Neues. Da wirklich Neue ist wohl extrem selten.
Wie in der Musik auch, ist das Neue oft nur etwas Altes, das in anderer Form neu interpretiert wird.

Wenn du Zwanzig 8 bis 12-jährige pakistanische Kinder, die an irgendeiner Dorfstraße 15 Stunden am Tag Steine klopfen müssen, hier einfliegst, jedem Kind einen Hammer in die Hand drückst und sie rhythmisch auf das Stahlgerüst vom Frankfurter Eisernen Steg klopfen lässt, um ein Mahnmal gegen Kinderarbeit zu schaffen, so wird dies wahrscheinlich als Kunst wahrgenommen.

Wenn dagegen Zwanzig Brückenarbeiter darauf herumklopfen wohl eher nicht.
 
Perfektion ist noch keine Kunst.
Kunst ist Kunst, wenn jemand es für Kunst hält? Dabei spielt es eine größere Rolle ob ein Gefühl angesprochen wird, oder ob das Werk das Publikum auf verschiedenen Ebenen, nicht "Layer" ;-) anspricht und oder eine Botschaft auf einer Metaebene enthält?
 
das hängtwohl von deinem Ego ab :)
ich denke Kunst ist noch keine Kunst, solange niemand mitbekommt, dass sie existiert?
 
Laut meinem Ego, habe ich noch nie irgendwas auch nur annähernd Richtung Kunst gemacht. Für Verwandte sieht das anders aus. Aber ich selbst würde mich auch erst als Künstler bezeichnen, wenn mich unabhängige Leute dafür halten. Selbst Musiker würde ich mich niemals nennen, denn die spielen in meinem Sinne auch immer sehr gut ein Instrument. Mit Klötzchenschieber oder Computer Musiker kann ich recht gut leben.
 
genau, es liegt im Auge des Betrachters, was für den einen Kunst ist, muss es für den anderen noch lange nicht sein.
Es gibt sicher viele Künstler , die sich niemals als solche bezeichnen würden.
Ob aus Klötzchen schieben Kunst entsteht muss man wohl abwarten:)
 
genau, es liegt im Auge des Betrachters, was für den einen Kunst ist, muss es für den anderen noch lange nicht sein.
Es gibt sicher viele Künstler , die sich niemals als solche bezeichnen würden.
Ob aus Klötzchen schieben Kunst entsteht muss man wohl abwarten:)
Wenn nicht ist auch nicht schlimm. Ich mache das ja weil es mich erfüllt und entspannt und nicht um als irgendwas anerkannt zu werden.

Was Kunst ist, ist also individuell/subjektiv. Ja, so sehe ich das auch. Stellt sich mir die Frage, ob Künstler immer Kunst produzieren?
 
Wenn nicht ist auch nicht schlimm. Ich mache das ja weil es mich erfüllt und entspannt und nicht um als irgendwas anerkannt zu werden.
So sehe ich das auch.
Ich schaffe etwas erstmal nur ganz alleine für mich, weil ich das innerste Bedürfnis habe, genau das machen zu müssen.
Wenn es dann auch von anderen Seiten her eine gewisse Anerkennung erfährt, dann freut mich das natürlich.
Es ist aber nie der Grund dafür, etwas zu machen.
Was Kunst ist, ist also individuell/subjektiv. Ja, so sehe ich das auch.
Man sagt ja, das Kunst im Auge des Betrachters liegt.
Stellt sich mir die Frage, ob Künstler immer Kunst produzieren?
Nein, ganz sicher nicht.
Viele Künstler hatten mal etwas wirklich Einmaliges geschaffen, bekommen aber danach nichts mehr auf die Kette.
Gerade Chartmusiker versuchen ja oft wieder an ihr One Hit Wonder noch einmal anzuknüpfen, aber das ist meist nicht besonders erfolgreich.
 
Bezogen auf meine eigene Musik ?

Ich würde gerne "geniale" Musik machen, bekomme es aber nicht hin.

Ich bin da ganz realistisch.

Es reicht für Tranceveröffentlichungen und dem Mitschwimmen mit dem Mainstream und macht mich am Ende zufrieden mit meiner Arbeit, aber ist weit davon entfernt genial oder Kunst zu sein.

Underrating muss keiner betreiben, aber gesunder, selbstbewusster Realismus mit genig Raum zur Selbstkritik ist der gesunden macht nunmal was man macht, man entwickelt sich wie man entwickelt.
Ich hab das gelesen - vermutlich stimmt es auch. Ich bin nicht sicher, ob es nicht am Ende sogar "egal" ist wie diese Haltung war, denn meist erfährt man diese viel später oder gar nicht oder nach dem Tode mal, da es gewisse Drücke und Bilder von Leuten gibt - besonders wenn sie schon bekannter sind. Und man selbst - stellt sich natürlich hinten an, weil andere einfach bekannter sind und den Respekt auch sendet, das ist ja durchaus eine edle Haltung.

Danke jedenfalls - ich weiss nicht wie offen manche bei bestimmten Themen sind, da gerade Musik und Machen irgendwo verletzlich machen oder sind - außer man ist bereits gestählt gegen alles - und jeder Kritik lustigerweise am Ende offen und locker - setzt aber dennoch die Dinge die sein müssen trotzdem um, da ggf. nicht jeder die Gründe jener Genialität mit trägt. Das weiss ich übrigens auch nicht, es ist ein Beginn eines Keims darüber nachzudenken.

Find ich interessant.
 
Auch man selbst oder Familie und Freunde? Wie viele Leute müssen es für Kunst halten damit es welche ist?

Es sind wohl weniger Eltern und Freunde als eine gewisse Szene in der Kunst oder ggf. Leute oder Einzelne die dafür stehen.
So wie hier im Forum - eigentlich gibt es keinen der weiter oben steht und dennoch gibt es soziale Einordnung, ohne diese schlecht oder gut zu finden - es passiert auf jeden Fall auch, dass dies einen Einfluss hat, gern auch mal unbewusst.

ZB dass wenig Gear haben cool ist oder man eher bescheiden sein sollte und nicht zu viel Gewese machen.
Aber - es hat sicher genug Musik gegeben von Leuten, die nicht so sind - aber dann außerhalb der Blase oder weil das Ergebnis schlicht überzeugt - und es muss und wird nie allen gefallen - ich habe den Eindruck, dass die Sachen mit sehr viel Erfolg oft sogar aus vielen Gründen dann nicht gemocht werden kann. Ich bin sicher, jedem fällt da gerade ein Name zu ein.

Man möchte es weniger seicht oder andere Attitüden, die gerade nicht so mein Lebensgefühl darstellen? Sowas halt. Es gibt auch Musikbereiche, wo das etwas ausgeklammert ist, weil eine gewisse akademische Schutzzone da zu sein scheint - aber dennoch gibts auch da oft genug Unstimmigkeit - das alles hat Mechanismen und Funktionen die wir hier nicht beleuchtet haben (also ich auch nicht) - die mitschwingen und sowas wie eine Einschätzung darstellen könnte wem man mehr Glaubwürdigkeit schenkt, wie man auch sozial irgendwas einsortiert und so weiter.
 
Ein wenig Offtopic: Ich habe mir ein paar psychologische Gutachten von einem Psychologie Studenten bei YouTube angeschaut und der meinte wir leben gerade in einer Zeit der Meinungen, die die Zeit der Tatsachen abgehängt hat. Wir scheinen also wegzukommen von dem "das ist so" zu "meinen Meinung nach ist das so". Ist das beim Bewerten von Kunst auch schon angekommen?
 
Mal ganz leicht: Wenn es wirklich Kunst ist gibt es Leute die es auch so annehmen und auch Leute die es nicht so annehmen.
 
Nicht Jeder kann mit Kunst überhaupt etwas anfangen.
Es gibt Leute, die sich da absolut nicht auseinandersetzen (wollen) für viele Menschen ist das unnützes Zeugs.
Gehe mal in irgendeine ganz normale Kneipe und frage dort herum, wer von denen zuletzt in einem Museum war.
Ja, Fussball, da wissen die Bescheid, aber Kunst?
Und das sind auch die Leute, welche sich Ballermann-CDs kaufen ...
 
Jeder Jeck ist anders. Und eigentlich bin ich froh, dass ich im Museum - gerade vor diesen - meine Ruhe habe...
Dafür lass' ich denen den Ballermann, obwohl ich den für anthropologische Studien schon kurzzeitig nutzen könnte...:kiffa:
 
Ist nicht selbst ein Fußball Feld und Spiel irgendwo auch Kunst? Weil es wurde ja vor langer Zeit von den Engländer'n mal erfunden und vorher gab es das ja noch nicht. Da wurde sich was überlegt, man wurde Kreativ und hat was erschaffen was es vorher noch nicht gab. könnte man das nicht auch als Kunst sehen?
 
Etwas Neues zu erfinden ist aber nicht automatisch Kunst, allerdings ist es oft eine Kunst was Neues zu erfinden.*

*Für Knoten im Kopf bin ich nicht verantwortlich^^
 
Nein. Kunst beginnt, wenn andere darin Kunst erkennen.

Es mag für den Schöpfer wichtig sein, im Moment der Schöpfung zu wissen, dass er etwas macht, das nicht der eigentlichen Notwendigkeit des Überlebens dient, aber solange er niemand anderen findet, die darin Kunst erkennen, ist es in letzter Konsequenz einfach ein Zeitvertreib.

Und das muss ja überhaupt nichts Schlechtes sein.
Ich finde, du, @Bernie und andere verwechseln hier durchgehend die Begriff (und damit bezeichnete Ideen) für "Kunst" und "wertvolle/große/schätzenswerte Kunst". Die Frage, ob es Kunst ist oder nicht, kann nicht davon abhängen, ob andere es so sehen oder nicht. Es gibt genügend Beispiele, die diese These falsifizieren. Wie oben schon gesagt: Kafkas Werk ist nur durch Zufall überhaupt bekannt, und es wäre doch offenkundig schräg zu behaupten, ohne Max Brod, den Retter seines Werks, wäre das Werk als solche keine Kunst. Das Werk verändert sich ja nicht. Bachs künstlerische Leistung ist erst weit nach seinem Tod anerkannt worden. War es in der Zwischenzeit für ein paar Jahrzehnte keine Kunst? Natürlich nicht. Es war immer Kunst. Auch unabhängig davon, dass er diese Kunst hauptsächlich als Broterwerb betrieben hat und völlig unabhängig davon, was andere zwischenzeitlich davon hielten.

Und da keiner von uns in die Zukunft gucken kann, wissen wir nicht, ob Kenny Kackies von uns geschmähte "Sonate für fünf Furzende" op. 1 aus dem Jahr 2019 vielleicht im Jahr 3000 allgemein als großer Wurf bezeichnet wird, den nur wir jetzt nicht verstehen. Darum macht eine rezipientenbezogene Definition aus meiner Sicht keinen Sinn. Wir sollten schon geschmacksunabhängige Kriterien finden, ob etwas Kunst ist oder nicht, ansonsten oszillieren wir definitorisch bei vielen Arbeiten dauerhaft hin und her und finden nie eine abschließende Kategorisierung.

Ob etwas als Kunst groß, wertvoll, sinnvoll oder [hier beliebige andere qualitative Kriterien] ist, das ist natürlich abhängig von der Ansicht der Rezipienten. Nicht aber die Frage, ob etwas Kunst ist. Kunst kann halt auch einfacharmselig oder scheiße sein. Diese Möglichkeit schließt ihr eigentlich komplett aus. Warum?
 
Nicht Jeder kann mit Kunst überhaupt etwas anfangen.
Es gibt Leute, die sich da absolut nicht auseinandersetzen (wollen) für viele Menschen ist das unnützes Zeugs.
Gehe mal in irgendeine ganz normale Kneipe und frage dort herum, wer von denen zuletzt in einem Museum war.
Ja, Fussball, da wissen die Bescheid, aber Kunst?
Und das sind auch die Leute, welche sich Ballermann-CDs kaufen ...

Letztenendes führt vieles auf die Intelligenz zurück, nicht als Begriff sich abheben/abgrenzen zu wollen, sondern auch die suche nach geistiger Forderung.
 
Letztenendes führt vieles auf die Intelligenz zurück, nicht als Begriff sich abheben/abgrenzen zu wollen, sondern auch die suche nach geistiger Forderung.
Glaube nicht, das die Leute weniger intelligent sind, die haben sich nur niemals mit Kunst befasst.
Das kann auch nur am Umfeld liegen.
Wer irgendwo außerhalb auf dem Land im Dorf wohnt und dort aufgewachsen ist, wird weniger mit Kunst in Berührung kommen, als jemand aus der Großstadt, wo alle paar Meter ein Museum oder ein Kunstwerk anzutreffen ist.
 


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