Brainstorm Es wurde die Frage nach dem Konsens gestellt - bzw der Konsenswilligkeit oder Unwilligkeit

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Konsenz ist immer ein Kompromiß. D.h. die Beteiligten verzichtet auf etwas
Man bekommt auch etwas. Sonst gäbe es wahrscheinlich keine Kompromisse.

findet man viel bei autonomen und anarchisten
Das sind ja nur Schubladenbegriffe des Establishments. Die Begriffe müsste man erstmal definieren damit Konsens über deren Bedeutung herrscht.

wenn die nominale mehrheit entscheidet
Grün oder blau, je nach Mehrheit. Das spiegelt aber nicht die Realität wider. Je nachdem wie hoch der Anteil der Grünen und der Blauen ist könnte die Farbe auch blau-grün sein. Und genau das ist dann der Konsens. Oder Kompromiss. Damit können beide Parteien gut leben. Und hübscher ist es auch noch. Alle sind zufrieden.

Aber wehe, blau ist total extrem und wird von einer kleinen, aber sehr lauten Minderheit als einzige wahre Alternative (belegt durch alternative Fakten) angesehen. Dann wird grün trotzig und agiert nach dem Mehrheitsprinzip. Welches als Konsens zur Entscheidungsfindung allgemein anerkannt ist.
 
Das offensichtliche Problem ist: keine Ahnung aber eine Meinung.
Korreliert negativ mit dem IQ.
Hmm, um das Beispiel aus dem Eingangsposting zu nehmen: der Entwickler hat keine Ahnung von den Bedürfnissen der Sales-Menschen, und der Vertriebler weiß nix von Programmierung. Deswege muss ihr IQ nicht gering sein.


An dieser Stelle ist übrigens interessant, dass in weiten Bereichen der Welt das Mehrheitsprinzip der Demokratie als extrem ungerecht empfunden wird. Dort setzt man sich so lange zusammen und bespricht eine Sache, bis alle einer Meinung sind. Erst wenn alle hinter der Entscheidung stehen (was auch bedeuten kann "eigentlich finde ich es nicht gut, aber es ist im Sinne des friedlichen Zusammenlebens"), dann gilt eine Entscheidung als legitim. (Quellen: Freunde aus Äthopien, Tunis, und das Buch "Caboul Chicken" von Maire de Douhet)
 
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An dieser Stelle ist übrigens interessant, dass in weiten Bereichen der Welt das Mehrheitsprinzip der Demokratie als extrem ungerecht empfunden wird. Dort setzt man sich so lange zusammen und bespricht eine Sache, bis alle einer Meinung sind. Es wenn alle hinter der Entscheidung stehen (was auch bedeuten kann "eigentlich finde ich es nicht gut, aber es ist im Sinne des friedlichen Zusammenlebens"), dann gilt eine Entscheidung als legitim. (Quellen: Freunde aus Äthopien, Tunis, und das Buch "Caboul Chicken" von Maire de Douhet)

Im Tennisverein wird mit 60:40 beschlossen, dass das Vereinsheim ocker (und nicht altweiß) gestrichen wird.

Bisher haben dann alle angefasst und nach ein paar Wochen erstrahlte es in schönstem Ocker.

Beim derzeitigen Mindset der Leute machen die, die für altweiß gestimmt haben, nicht mit; nein, sie maulen laut, zerreißen Netze, werfen Farbeimer um und der Kassenwart, der zufällig ein Altweißer ist, streicht Mittel für Pinsel und Folien. Ein Jahr später ist immer noch nichts erledigt, es haben sich zudem Abspaltungen gebildet: neben dem neuen Bündnis Hellbeige gibt es die Alternative Karnickelverein, die eine Transformation vom Ballsport zur Rammlertraditionspflege fordert.
 
Fragt sich dann nur woher der ganze Hass im Internet kommt wenn das alle so sehen würden.

Und es gibt nur Meinungen. Meinungen wie wohl die Welt läuft und wie alles zu sein hat.

Allerdings glaube ich das der TE das nicht so weit gefasst hat wie ich gerade.
Wo ist der denn „der ganze Hass im Internet“?
Ich finde kaum welchen im Internetz.
Oder meinst Du die geplanten Einschränkungen der Meinungsfreiheit.
 
Definiert das nicht das Finanzamt?
Das entscheidest du

Ich habe eine andere definition davon:
Profi* ist man sobald man sich und das was man tut ernstnimmt!
Profi* Ist eine entscheidung - Hier beginnt alles.

und um das finanzamt musst du Dir keine sorgen machen, das kommt von ganz alleine...
 
Hab das schon verstanden Walte deines amtes

Oder du lässt dich auf einen kompromiss ein:
Wenn die anzeige 100x views erreicht hat, werde ich sie selber herausnehmen und selbstzenzur üben!
Liegt jetzt bei 75x oder so - dauert also nicht mehr lange.

Die entscheidung liegt bei Dir!
 
Wie sollen wir denn zu irgendeinem Konsens kommen, wenn Kommunikation immer so schrecklich schief läuft? :)

Aus dem anderen Thread hab ich mitgenommen: absoluten Stillstand gibt es nicht. D.h. für mich, es wird Konsens
auf Konsens auf Konsens folgen. Da stellt sich mir die Frage, warum überhaupt noch eine Winwinwinwinwinlösung
für alle finden wollen?
Wie immer gilt: Try again. Fail again. Fail better.

Ich find Deine Threads oft klasse! Manchmal wird mir schwindelig.
 
Diktatur ist von oben bestimmter Konsens. Streit führt zum Konsens, was eine Demokratie ausmacht. Gäbe es keinen Konsens, gäbe es keine Lösungen.
Ne. Diktatur ist Zwang. Konsens setzt immer in irgendeiner Weise das (vermittelte) Einverständnis (z. B. der Regierten mit den Regierenden voraus). Ist Letzteres nicht gegeben, dann kann Zwang an die Stelle treten, was bisher über Konsens geregelt war.
 
Ihr sprecht wohl eher über Meinungen. Und die darf jeder haben wie er möchte. Ein Konsens ist nicht zwangsläufig notwendig.
Ja. Ich würde Meinung von Erkenntnis unterscheiden. Eine Meinung kann jeder haben. Eine Meinung ist häufig an Emotionen gebunden. Hieraus entsteht auch das Problem, dass eine Meinung mit Wahrheit oder Erkenntnis verwechselt werden kann, weil angenommen wird, dass eine Emotion als menschliches Gefühl nicht falsch sein kann, deswegen auch die mit der Emotion verbundene Meinung eben auch nicht falsch sein kann. Da braucht man nicht mehr über die Meinung nachdenken und sie prüfen.
Erkenntnis ist das Ergebnis von Reflexionen der Erfahrungen, Emotionen und damit verknüpften Meinungen (oder Weltanschauungen) und Erkenntnis ist etwas, was im besten Falle durch Wissenschaft hervorgebracht werden kann.

Best
Argument
 
Also ich bin kein Experte, aber um ganz ehrlich zu sein, meiner bescheidenen Meinung nach,
natürlich ohne irgendjemanden zu beleidigen, der aus meiner Sicht anders denkt, sondern auch,
indem ich diese Angelegenheit aus einer anderen Perspektive betrachte, ohne andere Ansichten zu verurteilen
und sie objektivieren zu wollen und wenn ich jede gültige Meinung beurteile, glaube ich ehrlich,
dass ich völlig vergessen habe, was ich sagen wollte.
 
Das offensichtliche Problem ist: keine Ahnung aber eine Meinung.
Korreliert negativ mit dem IQ. Diesbezüglich herrscht zumindest in der Psychologie Konsens.

Ist das so? Wäre es nicht naheliegender, dass ein höherer IQ, schon aufgrund der Fähigkeit
mit wenig Wissen ableiten bzw schlussfolgern zu können, dazu neigen könnte mit weniger
Ahnung mehr Meinung zu generieren?
Und ist es auch nicht so, dass ein höherer IQ sehr anpassungsfähig damit umgeht und sich seine
Meinung dem Kenntnisstand anpasst?

Die Sorgfalt mit der eigenen Meinung, sie lange für sich zu behalten, ist keine Frage des IQs,
sondern eine der Persönlichkeit.
 
Die Sorgfalt mit der eigenen Meinung, sie lange für sich zu behalten, ist keine Frage des IQs,
sondern eine der Persönlichkeit.
ich neige dazu, dem zuzustimmen.
Allerdings ist Intelligenz eine Größe mit mehreren Dimensionen, und einige davon korrelieren vermutlich mit der Neigung zur vorschnellen Meinungsbekundung ...
 
Keine Meinung ist vorschnell, sondern immer entsprechend dem derzeitigen Kenntnisstand und da der niemals
absolut sein kann, gibt es keinen richtigen Kenntnisstand oder Zeitpunkt zur Meinungsbekundung.
Die Folge eines absoluten Kenntnisstands, ist keine Meinung mehr, sondern Wissen.
Meinung ist immer relativ.

Es sind lediglich soziale Aspekte, sich nicht zu blamieren, oder taktische Manöver, die hier lediglich nur den
Anspruch haben allen anderen voraus zu sein und nicht den Anspruch eines absoluten Kenntnisstands.

Ergo: Ist jedwede Meinung nur eine Momentaufnahme der jeweiligen Entwicklung. Das macht sie weder richtig noch falsch.
 
dann vielleicht anders formuliert: Es gibt möglicherweise Faktoren außerhalb der Persönlichkeit, die dazu führen, dass Meinung mit Ahnung verwechselt wird (Dunning Kruger und so). Aber das ist natürlich auch nicht unbedingt eine Frage der Intelligenz, sondern eher eine des Wissensumfanges bzw. der Kompetenz.
 
"Konsens" ist nur wichtig und möglich auf der sozialen ebene.


- ich kann keine "Konsens"-maschine bauen, die funktionieren soll.

- auch "Gestaltung" ist hierarchisch...

- es gibt keine "Konsens" Kunstwerke ( Es sei denn man erhebt "Konsens" zur kunst )

- genauso sind die wirklichen innovationnen von einzelpersonen ausgegangen - gegen den widerstand des "konsens".
 
Wie immer gilt: Try again. Fail again. Fail better.

Das gefällt mir!

ps:
Und ist der "killer" für die abermillionen videos "How to do it right" - Viel mehr mehrwert würde bringen wie "How to fail"
Ich hab das für mich umgesetzt und seiddem läuft es ...
 
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Apropo:
Hier wird oft die sachebene mit der beziehungeebene verwechselt.
Nach Paul Watzlawick führt das zu konflikten.

Ich würde gerne auf der sachebene bleiben:
Vorschlag war die beobachtung das eine kommunikation/konsens zwischen verschiedenen berufsgruppen schwierig bis gar unmöglich ist.

- Weil jede ihre eigenen "muskeln" ausbildet. ( Das ist die beobachtung auch hier im forum)
Es wurden dafür beispiele genannt!

Kann das jemand nachvollziehen!?

Oder ist das eine falsche beobachtung?
 
Konsens in der kunst: Basquiat X Andy Warhol. Painting 4 Hands

79009FLV-810x596.jpgFLV_Basquiat-Warhol.jpg

2018 präsentierte die Fondation Louis Vuitton die Ausstellung „Jean-Michel Basquiat“
 
Der "konsens" hier besteht eigentlich nur in der benutzung der gleichen leinwand und dem gegnseitigen respekt

und ich denke mal die beiden haben ähnliche vorstellungen von dem was kunst ausmacht (Überschneidungen von werten)
 
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Hmm, um das Beispiel aus dem Eingangsposting zu nehmen: der Entwickler hat keine Ahnung von den Bedürfnissen der Sales-Menschen, und der Vertriebler weiß nix von Programmierung. Deswege muss ihr IQ nicht gering sein.

Das ist ein sehr schönes Beispiel.

Um zu einem Konsens zu kommen muss zuallererst sowohl der Programmierer jetzt dem Salesmenschen glauben dass dieser sein Fach beherrscht und nach bestem Wissen handelt, ebenso muss der Salesmensch dem Programmierer glauben dass dieser sein Fach beherrscht und das, was dieser beschreibt, auch wahr ist. Dann kann ein Konsens gefunden werden.

Wenn sich einer von beiden denkt "ach das bisserl was der studiert hat kann ich besser, ausserdem gibts youtube" dann wird das nix.
Gottseidank kommt das in funktionierenden Firmen/Teams nicht so häufig vor, und wenn doch dann ist das kein funktionierendes Team.

Leider ist das im Privatleben nicht so einfach, wenn jeder denkt er weiss alles nur weil er Youtube-Videos über ein Thema gesehen hat und 1. niemand mehr Fehler eingestehen möchte sowie 2. gern Gründe findet warum genau SEIN Belang jetzt wichtiger ist.
Mit dem Internet kam leider nicht die unfassbare Menge an Wissen die wir alle errwartet haben, sondern eine unfassbare Menge an unausgegorenem Halbwissen bis Nichtwissen.
Jeder Depp denkt er ist Mediziner wenn er mal ein paar Videos gesehen hat, oder Kimawissenschaftler, oder Politikwissenschaftler, Soziologe.... die Liste ist Endlos.

Und der Handwerker, der sich am Stammtisch über Klimawissenschaft lustig macht und alles bvesser weiss ist meist derselbe, der sowas wie "also das ist Pfusch, kommt davon wenn man keinen Fachmann ranlässt" absondert.
 


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