Welche Berechtigung haben heute noch monophone Hardware-Synths?

Ja, das trifft es im Bezug auf die Violine ganz gut, allerdings gibt es den Begriff "Paraphonie" in der klassischen Harmonielehre nicht

wo kommt denn jetzt das wort "harmonielehre" plötzlich her.


das könnt ihr mal schön alleine machen, ich find das mit den weibern viel besser.

Ich kann immer nur wieder betonen, dass es aus dem Blickwinkel der Harmonielehre noch keine Polyphonie ist, wenn bloß mehrere Töne gleichzeitig kommen. Es müssen mehrere Stimmen sich unabhängig bewegen, was mit einem Streichquartett oder einem Bläserquintett oder vier bis fünf monophonen Synthesizerstimmen übrigens besser geht als sogar mit Klavier und Orgel.


andererseits... kannst du nicht immer so genau sagen, wo denn nun die grenze zwischen einem akkord oder dem aufeinandertreffen von 3 solostimmen ist.

du kannst es im prinzip nur, wenn du weißt, dass es eine fuge ist.


für mich als komponisten ist es ohnein immer das spannendste, wenn man genau mit diesen grenzen spielt.

auch eine ebene darunter gibt es wieder solche "grenzen", z.b. wenn du mit additiver synthese herummachst. was ist noch klang und was schon akkord? das entscheidet alleine das gehirn des rezipienten.


um zurück zum synthesizerbereich zu kommen. du kannst auch mit einem waldorf pulse "akkorde" spielen.

praktischer jeder synth mit werkspresets hat auch welche, bei denen einer der oscillatoren einer einzelnen stimme um eine quinte nach oben verschoben ist. spätestens wenn man diese verschiebung ab und zu ändert, kann das als 2 stimmen (i.s.v. "melodien") wahrgenommen werden, auch wenn man nur eine stimme (i.s.v. tasten) spielt.
 
synthesizer bedeutet "zusammensetzer" oder "verknüpfer" und nicht "hat zwingend einen voltage controlled oscillator drin".
Das ist die Art von Missverständnis, die ich mit "Prinzip der Spannungssteuerbarkeit" und dessen unhandlicher Ausklamüserung "die Möglichkeit, einen Parameter einer Baugruppe durch das Ausgangssignal einer anderen Baugruppe steuern zu können" zu vermeiden versucht habe. Offenbar erfolglos.

und "synthese" ist, wenn man etwas nachbildet oder umbaut.
Die Frage ist doch aber, wie das geschieht.

Und da spielt "die Möglichkeit, einen Parameter einer Baugruppe durch das Ausgangssignal einer anderen Baugruppe steuern zu können", eine entscheidende Rolle: Oszillator moduliert Frequenz eines anderen Oszillators, Hüllkurve moduliert Lautstärke, Anschlagsgeschwindigkeit moduliert Hüllkurvenmodulationstiefe usw. usf. Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Instrumente, die wir heute als Synthesizer bezeichnen.
 
Puuuhhh....ohne jetzt 5 Seiten durchgelesen zu haben.

Aber es gab kürzlich eine Anmerkung zum Behringer Model D und dem Poly D (TomNoise)

und ich kann Diese nachvollziehen. Natürlich ist der Poly D kein Poly in dem Sinne. Aber ihm geht vom Headroom etwas ab, dass das Model D einfach besser bedienen kann.

Den Ticken mehr Agressivität, das Britzeln und Gesättigte. Dafür macht der Poly D die sanfteren verstimmten Pads.........
 
Beim Theremin war es ein Schwebungssummer, der den Ton erzeugte, Tonhöhen- und Lautstärkeänderungen erfolgten durch Kapazitätsänderungen, verursacht durch Handpositionsveränderungen in den elektrischen Feldern der beiden Antennen. Beim Trautonium wurde über den Konstantan-Draht der Saite der Widerstandswert in einem Kippschwingungskreis (zuerst um eine Glühlampe, später um eine Röhre herum aufgebaut) gesteuert.
Mein Physikunterricht ist lange her und ich bin kein Techniker. Aber ich verstehe nicht, wo da der prinzipielle Unterschied zu VCO und VCA sein soll. Durch Veränderung eines elektrischen Wertes am musikalischen Eingabegerät (Kapazität durch Antenne beim Theremin bzw. Widerstand durch Draht beim Trautonium) verändert sich die Frequenz eines Oszillators, weitere Merkmale der Steuerung verändern den Pegel des Verstärkers, der die Lautstärke beeinflusst. Das mag technisch nicht identisch gelöst sein wie beim "modernen" VCO und VCA, kommt aber doch genau auf dasselbe hinaus, oder nicht? Und auch Filter kamen bei beiden schon zum Einsatz, wie zum Beispiel dieses schöne Block-Schaltbild des Theremins aus der Wikipedia verdeutlicht:

Blockschaltbild_Theremin.png


Und da spielt "die Möglichkeit, einen Parameter einer Baugruppe durch das Ausgangssignal einer anderen Baugruppe steuern zu können", eine entscheidende Rolle: Oszillator moduliert Frequenz eines anderen Oszillators, Hüllkurve moduliert Lautstärke, Anschlagsgeschwindigkeit moduliert Hüllkurvenmodulationstiefe usw. usf. Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Instrumente, die wir heute als Synthesizer bezeichnen.
Und war sowohl beim Theremin als auch beim Trautonium m.E. gegeben. Oder verstehe ich das falsch?

Ein Blockschaltbild des Volks-Trautoniums findet sich hier - das ist zwar der Nachbau von Trautonics, aber m.E. war das ursprüngliche Instrument von Trautwein prinzipiell gleich aufgebaut:

Meines Erachtens ist Deine Definition bei beiden Instrumenten voll erfüllt, oder nicht? Was fehlt Dir?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und da spielt "die Möglichkeit, einen Parameter einer Baugruppe durch das Ausgangssignal einer anderen Baugruppe steuern zu können", eine entscheidende Rolle: Oszillator moduliert Frequenz eines anderen Oszillators, Hüllkurve moduliert Lautstärke, Anschlagsgeschwindigkeit moduliert Hüllkurvenmodulationstiefe usw. usf. Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Instrumente, die wir heute als Synthesizer bezeichnen.

ich vermute, ich habe es noch nicht ganz verstanden.

denn auf mich wirkt das gerade so, als ob du einen zirkelschluss vollführst, frei nach dem motto "ich exkludiere das theremin und den sampling synthesizer aus dem begriff synthesizer, damit ich dann synthesizer so definieren kann, dass das ein musikinstrument mit einem VCO ist."

das kann aber nicht sein, so etwas würdest du nie tun.
 
um zurück zum synthesizerbereich zu kommen. du kannst auch mit einem waldorf pulse "akkorde" spielen.
Sag ich ja, aber Du kannst den Pulse halt nicht im satztechnischen Sinne "polyphon" spielen - es liegt bei vielen Musikern einfach ein Missverständnis vor, was Polyphonie ist.

Um mal zur Praxis zurückzukommen. In Verbindung mit dem Stereoping Programmer kann man den Pulse sogar dreistimmig paraphon spielen, was wirklich sehr schön klingen kann. Der Pulse 2 kann dann sogar 4- und 8-stimmig paraphon gespielt werden, aber nur mit Puls-Schwingungsform, die anderen Schwingungsformen fallen weg, weil sie das (meines Wissens) irgendwie mit Frequenzteilern gelöst haben.
 
Sag ich ja, aber Du kannst den Pulse halt nicht im satztechnischen Sinne "polyphon" spielen

wenn du das ding einfach dauerhaft durchbrummen lässt und dann die VCAs zweier VCOs mit mit MIDI CC 7 steuerst, den du an die note events der zweiten satztechnischen stimme triggerst geht sogar das. (wobei ich grad nicht auswendig sagen kann, ob das beim pulse wirklich geht und praktikabel ist - aber du verstehst trotzdem, was ich meine)

auch hier wieder das spiel mit den grenzen. keine dialektik und keine systemtheorie ohne ein sandhaufenparadoxon.
 
wenn du das ding einfach dauerhaft durchbrummen lässt und dann die VCAs zweier VCOs mit mit MIDI CC 7 steuerst, den du an die note events der zweiten satztechnischen stimme triggerst geht sogar das. (wobei ich grad nicht auswendig sagen kann, ob das beim pulse wirklich geht und praktikabel ist - aber du verstehst trotzdem, was ich meine)
Ich verstehe, was Du meinst, aber das wird kein polyphoner Satz, weil dieser erfordert, dass die Stimmen auch rhythmisch unabhängig sind. Und das geht nur, wenn jede Stimme ihren eigenen VCA hat.

Was man sehr schön machen kann mit dem Pulse und dem Minimoog ist ein heterophoner Satz über einem durchgängigen Bordunton.

Mit dem MicroFreak ginge es polyphon. Der hat zwar nur ein Filter, aber 4 VCAs.

... Und weil ich Deinen Kalauer voraussehe: nein, Homo-, Hetero- und Polyphonie haben nichts mit Sexualität zu tun ;-) ...
 
Das mag technisch nicht identisch gelöst sein mit dem "modernen" VCO und VCA, kommt aber doch genau auf dasselbe hinaus, oder nicht?
Das mag für Dich vom Ergebnis her betrachtet auf dasselbe hinauslaufen: Mensch macht was, Instrument reagiert entsprechend. Aber das ist nicht das, worum es mir geht. Mir geht es um diese Sätze von Dir weiter oben:

Theremin (1920) und Trautonium (1930) sind älter als das Novachord. Interessant finde ich, dass Du sagst, es seien keine "Synthesizer". (…) Der Klang wird bei diesen Instrumenten doch bereits synthetisch mit Hilfe von VCOs und VCAs erzeugt.
Ich habe diese Sätze von Dir so verstanden, als hieltest Du (1) das Vorhandensein von VCOs, VCAs, kurz der Spannungssteuerbarkeit, wie sie Moog und Buchla erfunden haben, für ein Kennzeichen eines Synthesizers, und als würdest Du (2) annehmen, Theremin und Trautonium würden VCOs und und VCAs benutzen, woraus Du (3) annimmst, Theremin und Trautonium seien Synthesizer.

(2) ist nach meinem technischen Verständnis falsch,
(1) halte ich für eine (nicht die einzige!) Voraussetzung für einen Synthesizer,
(3) habe ich zu widerlegen versucht, indem ich (a) auf das fehlende Prinzip der Spannungssteuerung verwies und (b) auf nicht ausreichende Klangformungsmöglichkeiten.

Und auch Filter kamen bei beiden schon zum Einsatz, wie zum Beispiel dieses schöne Schaltbild des Theremins aus der Wikipedia verdeutlicht:
Die Filter dienten nicht der kreativen Klangformung, so war das Bandpassfilter dazu da, das Signal des Lautstärkeoszillators so aufzubereiten, dass der Hüllkurvendetektor seine Arbeit leisten konnte.

Daher bleibe ich dabei: Nein, das Theremin ist ein elektronisches Musikinstrument, aber kein Synthesizer.

Ein Blockschaltbild des Volks-Trautoniums findet sich hier - das ist zwar der Nachbau von Trautonics, …
Dieser Nachbau scheint mir aber mehr Parameter zu haben als das Original, zu dem ich leider bisher nicht mehr als dieses Bild auf Wikipedia habe finden können.
Volkstrautonium_MIM.jpg


Aber vielleicht habe ich beim Trautonium zu vorschnell geurteilt – und man muss sich wirklich die einzelnen Modelle genau anschauen, welchen Klangraum sie darstellen können.

Würde man ein Instrument mit einem per Bandmanual spielbaren Sägezahnoszillator, zweieinhalb Filtern und einem per Pedal gesteuerten VCA als Synthesizer betrachten? Ohne LFOs? Ohne Hüllkurven? Filterfrequenzen und -pegel nur manuell steuerbar?
 
Ich verstehe, was Du meinst, aber das wird kein polyphoner Satz, weil dieser erfordert, dass die Stimmen auch rhythmisch unabhängig sind. Und das geht nur, wenn jede Stimme ihren eigenen VCA hat.

was ich wie gesagt nicht sicher im blick habe ob der pulse das kann - aber bei allen geräten die das können gehts halt.

Was man sehr schön machen kann mit dem Pulse und dem Minimoog ist ein heterophoner Satz über einem durchgängigen Bordunton.

wir sollten uns wol darauf einigen, dass heterophonie (egal in welchem kontext) weder monophonie noch polyphonie ist, sondern etwas dazwischen.

wenn von 2 gesangsstimmen eine straight ist und der anderen verzierungen erlaubt wurden, dann kann deren "VCA" identisch sein, weil ja auch neue tonhöhen auch in einem legato vom zuhörer als einzelne, neue ereignis wahrgenommen werden können (wenn sie nicht zu schnell erfolgen und mehr als einen viertelton unterschied zueinander aufweisen :P )
 
denn auf mich wirkt das gerade so, als ob du einen zirkelschluss vollführst, frei nach dem motto "ich exkludiere das theremin und den sampling synthesizer…
Nun kann ich Dir nicht mehr folgen: Wo habe ich den Sampling Synthesizer exkludiert?

…aus dem begriff synthesizer, damit ich dann synthesizer so definieren kann, dass das ein musikinstrument mit einem VCO ist."
Auch da bin ich ratlos: Wo habe ich geschrieben, dass ein Synthesizer einen VCO haben muss? Nochmal: Ich halte das Prinzip der Spannungssteuerbarkeit im Sinne der Möglichkeit, dass der Ausgang einer Baugruppe einen Parameter einer anderen Baugruppe steuern kann, für eine der Voraussetzungen für einen Synthesizer. Die andere Voraussetzung ist ein hinreichend großes Ausmaß an Klang- und Klangverlaufskontrolle, wobei diese Kontrolle das Prinzip der Spannungssteuerbarkeit nutzt.

Sprich: Ob ein Synthesizer nun die Ausgangssignal des LFOs nutzt, um einem VCO ein Vibrato beizubiegen, oder die Frequenz zu steuern, mit der ein Sample ausgelesen wird, um so ein Vibrato zu erzeugen, ist für mich in beiden Fällen eine Anwendung des Prinzips der Spannungssteuerbarkeit.
 
Die Filter dienten nicht der kreativen Klangformung, so war das Bandpassfilter dazu da, das Signal des Lautstärkeoszillators so aufzubereiten, dass der Hüllkurvendetektor seine Arbeit leisten konnte.
Ja, aber das Tiefpassfilter diente schon zur Klangformung, oder nicht?

Das Theremin konnte und kann dynamisch gespielt werden, auch wenn die Steuerung von Hand erfolgte, statt über eine "automatische" Hüllkurve. Ist das zu manuell, um als "synthetisch" gelten zu dürfen?

Daher bleibe ich dabei: Nein, das Theremin ist ein elektronisches Musikinstrument, aber kein Synthesizer.
Okay, da brauchen wir uns nicht um Worte weiter zu streiten. Tatsache ist aber auch, dass das Theremin das wesentliche "Ausgangsmaterial" lieferte für das, was Bob Moog dann nun definitiv als "Synthesizer" auf den Markt brachte.

Aber vielleicht habe ich beim Trautonium zu vorschnell geurteilt – und man muss sich wirklich die einzelnen Modelle genau anschauen, welchen Klangraum sie darstellen können.
Aber eigentlich geht es ja darum nicht, oder doch? "Man kann nicht viel damit machen", ist ja nicht das entscheidende Kriterium nach Deiner eigenen Definition - wenn ich sie richtig verstanden habe - im Übrigen wurde das ja, wie Du schon selbst eingeräumt hast, durch Salas Erweiterungen in den 50er-Jahren dann enorm erweitert.

Würde man ein Instrument mit einem per Bandmanual spielbaren Sägezahnoszillator, zweieinhalb Filtern und einem per Pedal gesteuerten VCA als Synthesizer betrachten? Ohne LFOs? Ohne Hüllkurven? Filterfrequenzen und -pegel nur manuell steuerbar?
Die Lautstärken-"Hüllkurve" erzeugst Du ja wiederum wie beim Theremin manuell bzw. mit dem Fuß. Und LFOs brauchst Du für viele Zwecke auch nicht, weil Du die entsprechenden Dinge (z. B. ein Vibrato oder Tremolo) von Hand steuern kannst.
 
hm, der pulse hat ja wirklich gar keine relative lautstärke einstellung für OSC2, somit kann man auch nicht mit midi kontrollieren, was nicht da ist. so ein mistding. :)
 
@Horn:
Ich weiß nicht, ob wir uns einen Gefallen damit tun, ein Instrument, das nur eine Klangfarbe hervorbringen kann, die dazu auch noch in äußerst engen Grenzen beeinflußt werden kann, als Synthesizer bezeichnen zu wollen.

Was ist denn dann Deine Definition eines Synthesizers? Was macht diese Instrumentengattung aus?
 
Nun kann ich Dir nicht mehr folgen: Wo habe ich den Sampling Synthesizer exkludiert?

indem du einen VCO voraussetzt?

Auch da bin ich ratlos: Wo habe ich geschrieben, dass ein Synthesizer einen VCO haben muss?

du hast nur geschrieben, dass ein theremin keinen VCO hätte.

und dass es kein synthesizer sei.

die kausalität hab ich dann wohl dazuerfunden.

Nochmal: Ich halte das Prinzip der Spannungssteuerbarkeit im Sinne der Möglichkeit, dass der Ausgang einer Baugruppe einen Parameter einer anderen Baugruppe steuern kann, für eine der Voraussetzungen für einen Synthesizer.

den tieferen philosophische unterschied zwichen oscillatoren, die mithilfe von spannung gesterut werden und solchen, die mithilfe von antennen gesteuert werden, kann ich als digitalmensch nicht mal erahnen.

für mich wäre das theremin ein "synthesizer", weil der spieler teil des eletronischen schaltkreises ist und die antenne als transducer abstand bzw. bewegung in tonhöhe und lautstärke "umwandelt" und dann etwas aus dem lautsprecher kommt, was wie eine menschliche stimme klingt.

ich bin mir zwar sicher, dass du recht hast, bin aber jetzt echt zu müde.


das nur eine Klangfarbe

oha, deine erklärungen werden langsam besser, sehr guter punkt.
 
@Horn:
Ich weiß nicht, ob wir uns einen Gefallen damit tun, ein Instrument, das nur eine Klangfarbe hervorbringen kann, die dazu auch noch in äußerst engen Grenzen beeinflußt werden kann, als Synthesizer bezeichnen zu wollen.

Was ist denn dann Deine Definition eines Synthesizers? Was macht diese Instrumentengattung aus?
Meinst Du mit der ersten Frage das Theremin oder das Trautonium? Ich habe beide Instrumente live gehört - bzw. besitze ja selbst ein vom Trautonium inspiriertes Doepfer-Modular-System und ich kann Dir versichern, dass das Klangspektrum des zweiten sehr, sehr groß ist und die Beeinflussbarkeit des Klanges des ersteren die der meisten durch eine Tastatur kontrollierten Synthesizer weit übersteigt - allerdings rede ich da von den heutigen Versionen dieser Instrumente - inwieweit das schon 1920 oder 1930 galt, weiß ich wirklich nicht.

Meine Definition eines Synthesizers? Puh. Ich bin Deutschlehrer und nehme gerne den DUDEN als Referenz, der sagt: "Elektronisches Musikinstrument, das aus einer Kombination aufeinander abgestimmter elektronischer Bauelemente (zur Erzeugung von Klängen u. Geräuschen) besteht." Ich finde diese Definition gut, sie schließt Theremin und Trautonium mit ein, das Mellotron oder den Sampler aber streng genommen nicht, da die Klänge und Geräusche dort nicht durch elektronische Bauelemente erzeugt, sondern nur wiedergegeben werden.
 
Wieso das denn? Doch, natürlich. CC 45 bis 47 sind die Lautstärken der OSCs. CC 7 ist Main Volume

ja dann geht das doch, was ich ursprünglich vorschlug. ich hatte nur grad ins manual geschaut und gesehen, dass die VCOs ja gar keinen parameter für gain haben. kam mir zwar komisch vor, aber ich bin wie gesagt jetzt einfach zu müde zum denken.
 
Meinst Du mit der ersten Frage das Theremin oder das Trautonium?
Das originale Theremin: Eine Klangfarbe, die etwas heller oder etwas dumpfer eingestellt werden kann.

Was würdest Du denken, wenn Du in einem Musikgeschäft nach einem Synthesizer fragen würdest und der Verkäufer Dich zu einem Gerät bringt, mit dem Du eine einzige Klangfarbe mal heller, mal dumpfer, mal lauter, mal leiser, mal höher, mal tiefer spielen könntest? Würde das Deiner Vorstellung von Synthesizer entsprechen?

Meine Definition eines Synthesizers? Puh. Ich bin Deutschlehrer und nehme gerne den DUDEN als Referenz, der sagt: "Elektronisches Musikinstrument, das aus einer Kombination aufeinander abgestimmter elektronischer Bauelemente (zur Erzeugung von Klängen u. Geräuschen) besteht." Ich finde diese Definition gut, …
Aber warum findest Du sie gut? Also abseits der Tatsache, dass sie Deine Ansicht stützt, das Theremin sei ein Synthesizer ;-)

Funktioniert diese Definition?

Nein, sie funktioniert nicht, denn nach dieser Definition gibt es keine Möglichkeit, eine elektronische Heimorgel und einen Synthesizer voneinander zu unterscheiden.
 
du hast nur geschrieben, dass ein theremin keinen VCO hätte.
Und das habe ich geschrieben, weil @Horn behauptet hat, Theremin und Trautonium würden VCOs benutzen.

den tieferen philosophische unterschied zwichen oscillatoren, die mithilfe von spannung gesterut werden und solchen, die mithilfe von antennen gesteuert werden, kann ich als digitalmensch nicht mal erahnen.
Doch, denn auch Du weißt, dass Du die Tonhöhe eines Theremins von anno Tobak nicht mit einer Steuerspannung z.B. eines Eurorack-LFOs steuern kannst, die Tonhöhe eines Moog 901 VCOs aus der Mitte der 60er jedoch sehr wohl.

ich bin mir zwar sicher, dass du recht hast, bin aber jetzt echt zu müde.
Ich auch, ich auch.
 
…besitze ja selbst ein vom Trautonium inspiriertes Doepfer-Modular-System und ich kann Dir versichern, dass das Klangspektrum des zweiten sehr, sehr groß ist und die Beeinflussbarkeit des Klanges des ersteren die der meisten durch eine Tastatur kontrollierten Synthesizer weit übersteigt - allerdings rede ich da von den heutigen Versionen dieser Instrumente - inwieweit das schon 1920 oder 1930 galt, weiß ich wirklich nicht.
Der Kern des Doepfer-Trautoniums ist der Subharmonische Generator A-113, der die Erzeugung sog. "subharmonischer Mixturen" erlaubt. Diese waren nicht Teil der frühen Trautonien, sondern wurden von Sala erst mit dem "Mixturtrautonium" eingeführt, das er meines Wissens Anfang der 50er entwickelte.
 
Was würdest Du denken, wenn Du in einem Musikgeschäft nach einem Synthesizer fragen würdest und der Verkäufer Dich zu einem Gerät bringt, mit dem Du eine einzige Klangfarbe mal heller, mal dumpfer, mal lauter, mal leiser, mal höher, mal tiefer spielen könntest? Würde das Deiner Vorstellung von Synthesizer entsprechen?
Das ist wieder eine Deiner rhetorischen Fangfragen, weil man heutzutage natürlich mehr von einem "Synthesizer" erwartet ;-) ...

Aber aus der Perspektive früherer Zeiten auf jeden Fall. Das ist doch sogar mehr als viele Synthesizer heute können - und sogar als viele akustische Instrumente. Überlege doch mal! Ein Minimoog (und ich meine auch ein Easel) können das nicht in jeder Beziehung auf Niveau des Theremins, weil keine unmittelbare Lautstärkesteuerung möglich ist. (Beim Easel vielleicht über externe Modulationsquellen?)

Aber warum findest Du sie gut? Also abseits der Tatsache, dass sie Deine Ansicht stützt, das Theremin sei ein Synthesizer ;-)
Nein, ich denke, dass hier ganz genau das zum Ausdruck kommt, was ich bisher (als Nicht-Techniker wohlgemerkt) immer unter einem "Synthesizer" verstanden habe.

Funktioniert diese Definition?

Nein, sie funktioniert nicht, denn nach dieser Definition gibt es keine Möglichkeit, eine elektronische Heimorgel und einen Synthesizer voneinander zu unterscheiden.
Auch das sehe ich anders, denn ich war immer schon der Ansicht, dass eine elektronische Orgel (den Begriff "Heimorgel" lasse ich jetzt mal bewusst weg) im Prinzip nichts anderes ist als ein additiver Synthesizer - sofern sie nicht auf Samples beruht.

Der Kern des Doepfer-Trautoniums ist der Subharmonische Generator A-113, der die Erzeugung sog. "subharmonischer Mixturen" erlaubt. Diese waren nicht Teil der frühen Trautonien, sondern wurden von Sala erst mit dem "Mixturtrautonium" eingeführt, das er meines Wissens Anfang der 50er entwickelte.
Das stimmt nur zum Teil. Der andere "Kern" ist das Formantfilter - und das war von vorn herein auch in Trautweins Ur-Trautonium vorhanden.

Im Übrigen reden wir hier auch beim Subharmonischen Generator über eine Entwicklung, die Sala (aus musikalischen Gründen als Student von Hindemith) schon in den 30er-Jahren verfolgte - lange vor anderen Synthese-Konzepten. Fertig wurde er - bedingt durch den zweiten Weltkrieg - erst in den 50ern, das stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist sehr ausführlich dokumentiert, dass Bob Moog seine Karriere mit einem Theremin-Bausatz begonnen hat und er dann durch Einfluss von Musikern, die daran interessiert waren - unter anderem Herb Deutsch - daraus das erste Moog-Modularsystem entwickelt hat. Dabei hatte Herb Deutsch nach eigenen Angaben die Grundidee für den Hüllkurven-Generator.


https://www.youtube.com/watch?v=5hTyTHm1J_c
 
Zuletzt bearbeitet:
serge: es kann kein synthesizer sein, denn was würdest du sagen, wenn dir einer sagen würde, das sei ein synthesizer!

horn: aber der moog hatte doch auch mal damit zu tun, also isses doch einer!

einseinsnull: *postet memes im witze thread*
 
nein... eher weil du
Aussagen anderer in deren Mund herum drehst und aus dem Kontext reisst
und magenlde Fachkompetenz ( in diesen Kontext Dummheit) unterstellst
und weil keine Argumente vorhanden sind, an Ausdruckweisen hochziehst
scheinbar absichtlich um Leute in den Wahnsinn zu treiben... das ist in meinen Augen trollen!

fehlt nur noch Rechstschreibung zu bemängeln und du bist perfekt

meine Ausdrucksweise war durchaus angemessen
im gegenteil, für so Leute wie dich, noch beweiten viel zu harmlos.... aber Meinungsfreiheit ist ja LEIDER durch das Strafgesetz eingeschränkt...
1. Ich habe niemandem irgendeine seiner Aussagen im Mund herumgedreht.
2. Ich habe nichts aus dem Kontext gerissen, sondern mich immer auf den Kontext bezogen.
3. Ich habe ausdrücklich niemanden, weder schriftlich noch gedanklich, als dumm bezeichnet. Das unterstellst Du mir jetzt schon zum zweiten Mal.
4. Im deutlichen Gegensatz zu Dir, kommen von mir serwohl Argumente.
5. Wenn es Dich in den Wahnsinn treibt, wenn jemand anderer Meinung ist als Du, kann das wirklich nicht meine Schuld sein.
6. Deine Ausdrucksweise war unsachlich und entsprach bei weitem nicht den Tatsachen. Ebenso wie alles, in Deinem von mir zitierten Beitrag.

Wenn einer von uns beiden ein Troll ist, dann bin das ganz offensichtlich nicht ich. Du solltest lernen, andere Meinungen zu akzeptieren. Ebenso solltest Du lernen, dass etwas nicht zu wissen kein Zeichen von Dummheit ist. Etwas nicht zu verstehen, selbst wenn man es deutlich erklärt bekommt, kann jedoch serwohl ein Zeichen von Dummheit sein.
 
Du schriebst, das Theremin habe das wesentliche "Ausgangsmaterial" für Moogs Synthesizer geliefert:
Tatsache ist aber auch, dass das Theremin das wesentliche "Ausgangsmaterial" lieferte für das, was Bob Moog dann nun definitiv als "Synthesizer" auf den Markt brachte.
Auf meine Bitte um Klarstellung schriebst Du dies:
Es ist sehr ausführlich dokumentiert, dass Bob Moog seine Karriere mit einem Theremin-Bausatz begonnen hat und er dann durch Einfluss von Musikern, die daran interessiert waren - unter anderem Herb Deutsch - daraus das erste Moog-Modularsystem entwickelt hat.
Das Wort, den dem ich mich hier störe, ist "daraus": Man kann Deinen Satz so lesen, als wolltest Du behaupten, Moog habe das Moog-Modularsystem aus dem Theremin oder auf Basis des Theremins entwickelt. Wolltest Du das damit gesagt haben, würde ich Dir widersprechen, denn das würde eine technische Verwandschaft nahelegen, die so nicht gegeben ist.

Dabei hatte Herb Deutsch nach eigenen Angaben die Grundidee für den Hüllkurven-Generator.
Ja, die Geschichte mit den Klingelknöpfen. Die Ausformung des Standard-Hüllkurvengenerators mit Attack, Decay, Sustain und Release geht allerdings auf Vladimir Ussachevsky zurück (siehe Pinch/Trocco: "Analog Days", Seite 59)

Das ist wieder eine Deiner rhetorischen Fangfragen, weil man heutzutage natürlich mehr von einem "Synthesizer" erwartet ;-) ...
Nein, es ist keine Fangfrage, sondern der Versuch, Dir und den Mitlesenden die Konsequenzen Deiner Auffassung von Synthesizer zu verdeutlichen.

Auch das sehe ich anders, denn ich war immer schon der Ansicht, dass eine elektronische Orgel (den Begriff "Heimorgel" lasse ich jetzt mal bewusst weg) im Prinzip nichts anderes ist als ein additiver Synthesizer - sofern sie nicht auf Samples beruht.
Wenn Du darauf beharrst, ein elektronisches Instrument mit einer einzigen, mehr oder weniger unveränderlichen Klangfarbe ebenso als Synthesizer bezeichnen zu wollen wie eine elektronische Orgel, ziehe ich mich kopfschüttelnd zurück.

Argh, ich kann nicht, also ein letzter Versuch: Die Yamaha Portasound-Serie waren miniaturisierte elektronische Orgeln (im Video die PS1 von 1980). Nach Deiner Sichtweise ist das ein Synthesizer. Ernsthaft?

https://www.youtube.com/watch?v=OrLzLunkfng


Möchtest Du wirklich an einer Synthesizer-Definition aus dem Duden festhalten, die derart offensichtlich untauglich ist? Wäre es nicht sinnvoller, Fachliteratur zu Rate ziehen und die dort gebotenen Definitionen der aus dem Duden gegenüber zu stellen und zu fragen, welche Definition tauglicher ist, um Instrumentengattungen zu unterscheiden?
 


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