Warum gibt es in diesem Genre keine Signaturesounds!?

Vielleicht muss halt jeder erst mal den eigenen Jakobs Weg gegangen sein (weiß nicht wie man das nennen soll) um irgendwo anzukommen, also so klanglich und eben nur für sich. Von dem "Der Weg ist das Ziel." habe ich noch nie viel gehalten. Aber selbst dann wandelt man auf irgendeinem Pfad und das ist doch besser als in den Möglichkeiten zu versinken und wenn man dann, irgendwann vielleicht, dort ankommt wo man hin wollte, dann hat das doch einen Wert. Vielleicht nicht für andere, aber für einen selbst und genau nur das zählt für mich.
 
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Ich mach mal ne andeutung: Ich glaub, dass man sich mit Systemtheorie beschäfftigen muss oder mit dem "Holystischen Weltbild" oder mit dem, was man "Systemisch" nennt...
oder mit "Wasserverwirbelung nach Viktor Schauberger"... Kaleidoskope... Fractale /auch wenn ein alter hut)...

Sich mit Systemtheorie oder kybernetischen Prozessen zu beschäftigen ist natürlich gerade beim Thema Modulares gar nicht abwegig, zumal es ja auch viel mit Bereichen wie generativer Musik zu tun hat, die in den vergangenen Jahren wiederum verstärktes Interesse auf sich gezogen hat, v.a. durch Eurorack-Entwicklungen. Gespiegelt wird das beispielsweise durch das große Interesse an allen möglichen Zufallsgeneratoren.

Die Frage nach der Technik, die auch einige Male hier angedeutet wurde, ist wieder etwas anders gelagert. Das ist eine recht fundamentale Frage, die die Menschen seit über 2000 Jahren umtreibt, also wenn es um den Zusammenhang von Kunst (nicht unbedingt hochtrabend gemeint, sondern im Sinne von Ausdruck, Darstellung und Vermittlung von etwas) und Technik geht, beides Begriffe, die seit der Antike in einen Zusammenhang gebracht werden, und zwar weit über den heute geläufigen Sprachgebrauch hinaus. Technik meint hier nicht einfach so etwas wie "ich kann in allen Tonarten ganz schnell Tonleitern spielen" oder "ich habe die Bedienungsanleitung gelesen". Letzteres wäre in etwa so, als würde man die Musik im Bauplan des Radios suchen, um die Einstürzenden Neubauten zu paraphrasieren.

Es macht allerdings umgekehrt schon Sinn, sich zu fragen, was für eine Musik durch eine bestimmte Technologie ermöglicht wird. Das hat viel damit zu tun, warum beispielsweise Don Buchla gar nicht dogmatisch kritisiert hat, dass Synthesizern – oder allgemein: elektronischen Klangerzeugern – ab einem gewissen Zeitpunkt Keyboards angeheftet wurden. Er wollte damit ja nicht zum Ausdruck bringen, dass er Tasteninstrumente an sich scheußlich findet, sondern dass das Eingabemedium Keyboard ein traditionelles ist, das mit dem Konzept und den Möglichkeiten elektronischer Klangerzeuger streng genommen gar nichts zu tun hat, zumal auch gar keine mechanische Notwendigkeit für die Verwendung eines Keyboards besteht. Und hinter Buchlas Kritik steckt natürlich folgender Anspruch: Der Synthesizer, der ursprünglich auch nur modular konzipiert war (dank Eurorack also wieder back to the roots), ist ein gänzlich neues Instrument, mit dem niemand es nötig hat (nicht abwertend gemeint), die Art von Musik zu machen, die man auch schon mithilfe eines Klaviers oder einer Orgel aufführen konnte. Das wäre jedenfalls ein weiteres Beispiel für eine etwas tiefer gehende Herangehensweise, die Gewohntes nicht einfach so hinnimmt. Überschreitet aber vielleicht schon die Ausgangsfrage.
 
Technik
1.
Gesamtheit aller Mittel, die Natur dem Menschen nutzbar zu machen
2.
Gesamtheit der Regeln und Verfahren einer Tätigkeit

aus
griech.
technikos „kunstvoll, kunstgerecht“, zu
griech.
techne „Kunst, Handwerk“, zu
griech.
technan „zubereiten, gestalten“
(Aus wissen.de)
 
also ich bin der meinung das doch viele elektronische musiker ihre signatur haben.

diese signatur hängt aber mit so vielem zusammen. als beispiel spiraltribe (zumindest die alten sachen) haben alle so das, nennen wir es mal, gewisse etwas. hier witd spekuliert das es am alten Tonbandgerät liegt was für die aufnahmen verwendet wurde und natürlich das mastering. die signatur hast du da auch bei den dj mixtapes von ihnen, aber auch egal ob das n mc 303 liveact ist oder eine studioproduktion. ich hab just 4 fun mal ein set nachgespielt aber habe es nie geschafft diese "magie" zu erzeugen trotz des mixes bei e selben stellen.

ich glaube da wie schon erwähnt die signatur mit der gesamten kette an maschienen zusammenhängt. vom drummy über die effekte bis zum mastering und aufnahmetechnik.
 
Was war noch mal die Frage?

„Warum sind Modularsysteme nicht individualistisch?“

Das entnehme ich jedenfalls deinem Eingangspost..


Darauf kamen wir zu dem Schluss:
Doch sind sie. Um so mehr als der Mensch dahinter etwas von seinem *Individualismus einzubringen vermag.


*
1 PHILOSOPHIE
Anschauung, die dem Individuum, seinen Bedürfnissen den Vorrang vor der Gemeinschaft einräumen
2.
BILDUNGSSPRACHLICH
individualistische, besonders auf die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit ausgerichtete Haltung, die dem Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft wenig Raum lässt


Ist die eigentliche Frage: „Wieso gelingt es mir nicht einen eigenständigen Sound zu haben.“
oder: „Wieso gelingt es den anderen nicht einen eigenständigen Sound zu haben?

Letzteres ist ja anscheinend nicht der Fall.


Du sprichst von Techniken und Systemen… Mir scheint, dass dient lediglich als Ersatz für die mangelnde Fähigkeit, der Maschine deine Signatur zu geben?!

Deshalb wirfst du uns jetzt vor, deine tiefen und komplizierten Gedankengänge nicht verstehen zu können.
Wenn aber tatsächlich der Eingangspost die Frage ist, finde ich zumindest, ist sie schon längst beantwortet.

Alles weitere mag als intellektuelle Spielerei dienen.
Spielen ist sehr wichtig.
Zum einen, um der Daseinsfreude Ausdruck zu verleihen, das wissen die Menschen, seit sie das erste mal um den Pfahl getanzt sind, zum anderen, um auf neue Ideen zu kommen.

In dem Zusammenhang sei bemerkt, das Kunst ursprünglich zur Beschwichtigung und zum bewirken der Wohlgesonnenheit der höheren Mächte angewendet wurde. Und zwar von Schamanen, die dafür große Opfer auf sich genommen haben. (Schlaf/ Nahrungsentzug u.A.) um der Gemeinschaft zu dienen.

Deshalb wurden der Bär, das Wisent und die Antilope auf die Höhlenwände gemalt.
Und die Werkzeuge der Wahl waren über Jahrhunderttausende der Faustkeil, der Speer, der Antilopenoberschenkel..
Kunst und Technik sind so alt wie die Menscheit und sogar noch älter. Der Cro-Magnon-Mensch hat bereits die Keule geschwungen.

Daher mein Tipp:

Ertmal fasten, dann Schlafentzug.

Wenns danach immer noch nicht klappt, mit dem Individuallismus, ist er vielleicht nicht dein Ding?

;-)
 
diese signatur hängt aber mit so vielem zusammen.
absolut.
auch ist ein heutiger moderner typischer modular-gebrauch ( eurorack) SEHR oft mit nem sampler verbunden.

ich, die letzten tage:
Rein modular basierte samples von mir im DT geladen ( Digitakt). Beats programmiert.
----> zurück zum modular, dort resampled ----> im granular sampler Modul "gemangled"
-----> back to DT, im DT recordet, zig fach, weiter Beats programmiert
-----> zurück zum modular, nun live gemangled und mit dem direkt signal des DT gemischt
------> wieder im DT resampled, als ganzer Beat



am ende ist da JEDER Ton modular basiert/generiert,.........theoretisch
aber: ich p-locke den samples halt auch den arsch ab im DT ( start/end punkte p-locken / inkl. loop-on/off p-locken..........heisst: so manipulierte samples erkennt dann auch kein schwein mehr ;-) )
 
Man muß nicht Prince sein um eigen zu klingen. Viele Underground Electro Platten der frühen 80er haben
alle ihren eigenen Individuellen Klang durch die verschiedenen Leute hinter den Tracks. Ich sage viele, nicht alle.
Den es gab natürlich Hypes (auch im Electrobereich) wo der eine unbedingt an des anderen Erfolg anknüpfen wollte und so
alle den einen kopieren wollten.
Wenn man aber auf Teufel komm raus unbedingt die gleichen Sounds benutzen will
wie seine Vorbilder dann klingts halt auch nicht anders als 0815 Electro oder 0815 House/Techno...etc.
Ich für meinen Teil lege immer großen Wert darauf eben NICHT so zu klingen wie meine Vorbilder. Ich bedien das Genre ,
byte nicht ab sondern bastel lange rum an meinen eigenen Sounds. Als Musik fan
achte ich auch ganz penibel darauf daß bei mir nur Musik die Bude beschallt, wo sich
die Musiker ihr eigenes Ding erschaffen haben. Ehrlich gesagt hasse ich es wenn Leute kopieren und damit sogar großen Erfolg haben. Aber was solls...ich konzentriere mich lieber darauf mich an besonderer und eigenständiger Musik zu erfreuen. Gibt viel davon, und
man muß auch kein Genie zu sein um seiner Musik etwas Seele zu geben.
 
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Naja ich denke erstmal musst Du jemand finden dessen Werk Dich interessiert.
Dann kann man versuchen die Arbeitsweise rauszufinden.

Arbeitsweise ist aber etwas das man immer für sich selbst finden muss, denke ich.

So ist es, das sind entwicklungsprozesse die Jahre und Jahrzehnte dauern. Denn man lernt und lernt nie aus.
Wenn jemand meint daß es da eine Anleitung gibt wie man von heute auf morgen meine Seele und meine Erfahrung über 25 Jahre einverleiben kann
,kann ich nur sagen "das geht nicht" :schwachz:
 


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