Klaus P Rausch schrieb:
Gerade das, was du als Zwitterwesen bezeichnest, ist für meinen momentanen Stand der Dinge genau die richtige Haptik. Ein Fullsize Controller gerade für FM ist nämlich nicht der Weisheit letzter Schluss, denn auch bei dem muss man sich mit der Materie befassen. Ohne die ist keine gescheite Bedienung zu machen, das kann gemütlich in der Praxis belegt werden. Nimm einen der seltenen Jellinghaus Programmer, schließe ihn an einen DX7 an und dann ran an die Kiste. Ich gehe jede Wette ein, dass das Ergebnis für den Probanden sehr ernüchternd sein wird.
Wie ich im FM Fred notiert habe: Ein cooles Controller Set, die "richtigen" Parameter smart zugeordnet, und ab geht die Lucy. Ich rede ja aus der handfesten Praxis und habe das zum Beispiel auch für den Kronos umgesetzt, der mit MOD7 bestückt ist. Kannst du dir hier anschauen:
http://issuu.com/bitr/docs/kronos_analo ... ndling_gui
Das Foto auf Seite 3 zeigt dir das im Detail. Ich meine sogar, dass eine reduzierte Anzahl der "richtigen" Parameter sehr klug ist, denn ab einer bestimmten Menge verlieren die Musiker leicht den Überblick.
FM-Synthesizer/Controller :
Nein, ein "Full-Parameter"-Controller sehe ich auch nicht als die Lösung. Ich würde mir das so wünschen.
Ich erklärs mal nur über die Hüllkurven um es etwas zu vereinfachen :
Grundsätzlich hat das Gerät 2 Control-Modi (Edit und Performance).
Der Edit-Mode :
Zentral ist ein grosses Multi-Colout-Display (ca. Grösse 8-Zoll).
Man wählt zuerst aus zwischen Pitch, Volume (falls das Gerät auch noch Filter hat - auch Filter-Hüllkurve).
Dann werden alle Hüllkurven der 6-Operatoren (oder mehr) des gewählten Bereiches auf dem Display übereinander angezeigt, farblich getrennt und in zeitlicher Relation zueinander.
Pro Operator gibt es einen Taster in der gleichen Farbe. Mit diesen Taster kann man einen oder mehr Operatoren auswählen und mittels Encoder gleichzeitig die entsprechenden Werte des einen oder gleich mehrerer anpassen. Man könnte dann sogar noch 2-Edit-Modi wählen zwischen Absolut oder in Relation zueinander.
Keyboard Scaling, OP-Feqeuncy, Mod-Matrix usw. werden ebenfalls so editiert. Alle Operatoren/Kanäle auf dem Display sichbar, farblich getrennt und durch die Taster 1 oder gar mehr gleichzeitig editierbar.
Die Encoder habe LED-Ringe drum rum. Im Performance Mode kann man über die Kombination der 6-OP-Taster und 8-Encoder insgesamt 48 Makro-Regler programmieren und diese frei zuordnen, visualisiert auf dem Display.
Alternativ wären normale Regler mit LED-Kranz drum rum der den Stand zuerst abholt und Änderungen erst gemacht werden wenn man den Wert erreicht hat, durch den LED-Kranz weiss man wohin man muss. Weil vielleicht für die Performance normale Regler mit Anschlag besser eignen als Encoder ?
Wenns "nur" ein dedizierter Controller ist und die Klangerzeugung im Computer stattfindet könnte man die Controller sogar kaskadieren, so dass man von 1 bis x solcher Controller einsetzen kann. So könnte man im Studio zum Editieren mehrere solcher Controller einsetzen, Live dann aber auf 1 reduzieren (weil komapkter) wenns um den Performance-Mode geht.
So würde ich mir das vorstellen. Wenn man das ganze noch so aufbaut wie das AIRA-Kozept (auch ohne Computer einsetzbar) wären natürlich eine 8OP-Lösung besser. Durch die Kaskadierung der Controller kann man dann Rechenleistung addieren und unterschiedliche Software-Modelle anbieten, zwischen einem einfachen 4-OP-Synth bis zum 8-OP-Synth und auch die klassische DX7-Simulation mit Patch-Kompatibilität.
Durch die Kombination Taster, Display, Regler könnte man auf die Flut der Regler verzichten, die Sache gut visualisieren und sowohl dem Edit-Anspruch wie auch dem Performance-Ansatz gerecht werden.
Yamaha : Bitte bauen.
Oder Native Instruments für den FM9/Reaktor vielleicht.
Das Problem an Full-Paramter-Controller in Form vom Jellinghaus ist ja nicht nur, dass man erst mal lange den entsprechenden Paramter suchen muss sondern auch noch zuerst überblicken muss wie die anderen Regler denn stehen. Denn bei FM-Syntheses ist das Verhältnis zwischen den Operatoren wichtiger als bei der subtraktiven Synthese. Mal vom ganzen Paramterumfang an sich abgesehen.
So, fertig geträumt.