marv42dp schrieb:
1. Die ausgeklügelte Pschologie einiger/vieler im Fernsehen dargebotenen Inhalte entbindet den Zuschauer nicht von der Verantwortung für sein Handeln. Selbsteinschaltende und nicht abschaltbare Fernseher lassen sich noch nicht verkaufen, das FIzEdW arbeitet aber daran.
So einfach kann man das nicht pauschalisieren. Wie gesagt es wird auf Hochtouren daran gearbeitet, zu verhindern das der Konsument eigene Entscheidungen treffen kann. Ein anderes Beispiel aus dem Krieg: das Maschienengewehr wird auch so entwickelt, daß sich die Anzahl der Schüsse pro Sekunde erhöht, um den Soldaten weniger Zweifel und eigenständigkeit aufzuerlegen. Das funktioniert in der Praxis gut, da es für den Soldaten ein stückweit abstrackter wird. Natürlich kann man sagen das der Soldat am Ende immer noch entscheidet und er tötet - nicht die Waffe. Aber es wird eben daran gearbeitet, Psychologisch eigene Entscheidungen der Soldaten zu erschweren. Grenzen verschwimmen und es wäre plump und einfach sich hinzustellen und zu sagen das der Soldat doch selbst dran schuld ist.
Bevor jetzt wieder das Argument kommt, daß ein Soldat im Krieg nichts mit TV gucken zu tun hat, hier die Notiz -> der Vergleich geht um die erschwerung eigene Entscheidungen zu treffen.
2. Drogensucht und Medien-Konsumsucht sind in ihren Auswirkungen auf Körper und Psyche so unterschiedlich, dass ein Vergleich hinsichtlich der Therapiemethoden unzulässig ist.
Keineswegs. Stellenweise werden Drogen konsumiert um vom Alltag abschalten zu können, oder mal abchillen können ohne sich ein Kopf zu machen. Die Sorgen werden zweitrangig und man ist mit dem Kopf woanders unterwegs und abgelenkt. Gleiches kann TV glotzen bewirken und alleine deswegen besteht die Gefahr einer Sucht auch wenn es keine körperliche Abhängig gibt. Was es aber übrigens bei den meisten Drogen auch nicht gibt. Und trotzdem kann man von Sucht sprechen. Siehe Kokain wo die Sucht meistens darin besteht, das man es einfach zu geil findet um darauf zu verzichten. -denkpause-
Hinzukommt das der Mensch von Natur so gebaut ist, stehts den einfachsten Weg bevorzugen zu wollen. Also tendenziell stehts zum leichtesten Weg neigt - den jeweiligen Anforderungen entsprechend.
Und TV ist einfach die einfachste art sich Spass und Abenteuer (zumindest im Kopf) zu verschaffen. Mit ein Grund warum so viele unter Woche den Abend vor dem TV versacken und nichts mehr unternehmen im Gegensatz zu der Zeit vor den 80ern. Es ist bewiesen (find leider gerade die Quelle nicht) das die Aktivitäten - selbst bei jugendlichen - analog zum Fernsehkonsum abgenommen haben.
Philosophisch müsste man sich fragen ob denn TV im Leben / in der Psyche ein Ersatz zur Realität bieten kann. Kurz gesagt: kann man im Leben genauso glücklich werden wenn das Gehirn in erster Linie virtuell stimmuliert wird, anstatt mit der Realität.
Mein antwort lautet für mich nein. Und ich denke jeder kennt das Phänomen das man mal 2 Tage fast nur TV geguckt hat und dann ziemlich matschig, faul und unausgeglichen wurde - um nicht zu sagen sogar gefrustet. Könnte ein Indiz sein, daß gelegenlicher Konsum dem Gehirn nicht zufriedenstellende Ergebniss liefert und dem Menschen nur eine Scheinzufriedenheit beschert. Vielleicht auch nicht.
3. (Medien)kompetenz erlangt man nicht durch einseitige Betrachtung.
Who the fuck will den Medienkompetent sein ?
Ich habe für mein Teil wie gesagt etwas studiert um in Richtung Werbung gehen zu wollen. Aber mein Weltbild ist damals ziemlich zerbrochen und ich habe für mich entschieden das ich mit diesem Kapitalistenscheiss nix zu tun haben will. Muss gestehen das ich früher ne ziemlich rosarote Brille aufhatte. Jedenfall hab ich alles hingeschmissen und mich entschieden von der Musik leben zu wollen und ich bin froh das ich diese Entscheidung getroffen habe. Bin also weit davon entfernt Medienkompetent zu sein. Bin eher Musikkompetent - trotz einseitiger Betrachtung
Gruß Zolo