
ppg360
fummdich-fummdich-ratata
Hallo allerseits,
heute vor 20 Jahren verstarb plötzlich und unerwartet -- zumindest für mich -- der amerikanische Synthesiserspieler Michael Garrison. Ich kannte sein Musik seit 1982 (ohne zu wissen, wer das war), 1983 haute mich sein Beitrag Departure auf dem Wolkenreise-Sampler völlig um, und seit 1988 war ich großer Fan seiner Musik: Endlich mal einer, der genauso wenig spielen konnte wie ich, dafür aber tolle Synthesiser hatte und -- das Beste! -- auch noch Platten mit eigener Musik veröffentlichte.
Zwischen 1990 und 1994 hatte ich mit ihm engen Kontakt und traf ihn ein paar Mal, als er in Europa unterwegs war für eine Promoreise, ein gefeiertes Gastspiel im Kölner Stollwerck und einen Auftritt auf dem KLEM Dag. Nach letzterem brachte ich ihn nach einem Besuch bei Joerg Strawe (der den Vertrieb für Mike in Europa regelte, nachdem der Vertrag mit der Ariola ausgelaufen war) nach Düsseldorf zum Flughafen, von wo aus er heim nach Oregon flog. Danach verlief der Kontakt ein wenig im Sande, musikalisch waren bei mir andere Gestade angesagt, und seinen letzten Auftritt bei Joerg auf der Pferdekoppel 1998 verpaßte ich, aus welchem Grund auch immer. Wahrscheinlich war das D50- und JD800-Trauma des Kölner Auftritts von 1994 noch nicht verarbeitet.
Dennoch war sein Einfluß gerade zwischen 1989 und 1992 extrem stark und sehr prägend für mich -- auf meiner zweiten Cassette Polarity aus dem Jahre 1992 hatte ich sogar ein Stück eingespielt, das seinen Stil zitierte (und auch ein paar Takte aus einem Titel auf seinem 1983er Album Point Of Impact -- unglaublich schwer zu bekommen und noch teurer gehandelt hier in Europa... bis Bernd Scholl sein Exemplar für 25 DM an einen Sammler aus Wiesbaden verkaufte. Von dem ich immerhin einen Mitschnitt auf Cassette bekam). In seiner ihm eigenen freundlichen Art fühlte sich Mike sehr geschmeichelt durch diese Verehrung, die ihm zuteil wurde, nur dummerweise war ich selbst nie glücklich mit dem Ergebnis -- zu schlecht eingespielt, zu schlecht produziert, und irgendwie halbgar. Die Variante, die ich 2004 auf dem Sampler To The Sky And Beyond The Stars veröffentlichte, der nach Mikes Ableben bei Eric Snelders in den Niederlanden erschienen war, war da auch nicht besser.
Vor ein paar Jahren besorgte ich mir eine Tascam 38, auf welcher 1991 auch die Aufnahmen zu Polarity gemacht worden waren, und überspielte die originalen Multitrack-Bänder in ProTools. Da wären sie auch geblieben, hätte nicht Joerg Strawe ungefähr zur selben Zeit mal angefragt, ob ich nicht Mikes Nachlaß auf Tonband digitalisieren und katalogisieren könnte. Bei dieser Arbeit merkte ich nicht nur, wie sehr mich Mike musikalisch geprägt hatte, sondern wie wichtig sein Sound zur damaligen Zeit für mich war. Deshalb fing ich mit einer Neufassung von Impact an, welche aber im Regal blieb, da andere Aktivitäten (nicht zuletzt Corona) Aufmerksamkeit für sich verlangten.
Im Dezember 2023 fing ich wieder an, an den alten und neuen Aufnahmen zu arbeiten und mit den mir heute zur Verfügung stehenden Mitteln die Musik so produzieren, wie ich es damals gerne gehabt hätte; ein Eminent String Ensemble, welches mir vor die Füße fiel, rundete das Ganze ab: Plötzlich hatte ich in Kombination mit Minipops, Roland Space Echo, Mutron Biphase und ARP 2600 den Sound, den ich damals immer haben wollte.
Zur Erinnerung an meinen geschätzten Kollegen und sein Lebenswerk habe ich mir erlaubt, den heutigen Tag zu nutzen und dieses Stück nebst zwei alternativen Abmischungen der Originalfassung von 1992 als Download zu veröffentlichen:
Um den Piraten in der Twilight Zone ins Handwerk zu pfuschen, gibt es nur einen Titel zum Anhören; die beiden anderen gibt es als Bonustracks bei Erwerb des Downloads.
Danke für Eure Zeit und Aufmerksamkeit, und vielleicht holt ja heute der eine oder andere geneigte Hörer seine alten Garrison-Scheiben aus dem Schrank und erhebt sein Glas.
Stephen
heute vor 20 Jahren verstarb plötzlich und unerwartet -- zumindest für mich -- der amerikanische Synthesiserspieler Michael Garrison. Ich kannte sein Musik seit 1982 (ohne zu wissen, wer das war), 1983 haute mich sein Beitrag Departure auf dem Wolkenreise-Sampler völlig um, und seit 1988 war ich großer Fan seiner Musik: Endlich mal einer, der genauso wenig spielen konnte wie ich, dafür aber tolle Synthesiser hatte und -- das Beste! -- auch noch Platten mit eigener Musik veröffentlichte.
Zwischen 1990 und 1994 hatte ich mit ihm engen Kontakt und traf ihn ein paar Mal, als er in Europa unterwegs war für eine Promoreise, ein gefeiertes Gastspiel im Kölner Stollwerck und einen Auftritt auf dem KLEM Dag. Nach letzterem brachte ich ihn nach einem Besuch bei Joerg Strawe (der den Vertrieb für Mike in Europa regelte, nachdem der Vertrag mit der Ariola ausgelaufen war) nach Düsseldorf zum Flughafen, von wo aus er heim nach Oregon flog. Danach verlief der Kontakt ein wenig im Sande, musikalisch waren bei mir andere Gestade angesagt, und seinen letzten Auftritt bei Joerg auf der Pferdekoppel 1998 verpaßte ich, aus welchem Grund auch immer. Wahrscheinlich war das D50- und JD800-Trauma des Kölner Auftritts von 1994 noch nicht verarbeitet.
Dennoch war sein Einfluß gerade zwischen 1989 und 1992 extrem stark und sehr prägend für mich -- auf meiner zweiten Cassette Polarity aus dem Jahre 1992 hatte ich sogar ein Stück eingespielt, das seinen Stil zitierte (und auch ein paar Takte aus einem Titel auf seinem 1983er Album Point Of Impact -- unglaublich schwer zu bekommen und noch teurer gehandelt hier in Europa... bis Bernd Scholl sein Exemplar für 25 DM an einen Sammler aus Wiesbaden verkaufte. Von dem ich immerhin einen Mitschnitt auf Cassette bekam). In seiner ihm eigenen freundlichen Art fühlte sich Mike sehr geschmeichelt durch diese Verehrung, die ihm zuteil wurde, nur dummerweise war ich selbst nie glücklich mit dem Ergebnis -- zu schlecht eingespielt, zu schlecht produziert, und irgendwie halbgar. Die Variante, die ich 2004 auf dem Sampler To The Sky And Beyond The Stars veröffentlichte, der nach Mikes Ableben bei Eric Snelders in den Niederlanden erschienen war, war da auch nicht besser.
Vor ein paar Jahren besorgte ich mir eine Tascam 38, auf welcher 1991 auch die Aufnahmen zu Polarity gemacht worden waren, und überspielte die originalen Multitrack-Bänder in ProTools. Da wären sie auch geblieben, hätte nicht Joerg Strawe ungefähr zur selben Zeit mal angefragt, ob ich nicht Mikes Nachlaß auf Tonband digitalisieren und katalogisieren könnte. Bei dieser Arbeit merkte ich nicht nur, wie sehr mich Mike musikalisch geprägt hatte, sondern wie wichtig sein Sound zur damaligen Zeit für mich war. Deshalb fing ich mit einer Neufassung von Impact an, welche aber im Regal blieb, da andere Aktivitäten (nicht zuletzt Corona) Aufmerksamkeit für sich verlangten.
Im Dezember 2023 fing ich wieder an, an den alten und neuen Aufnahmen zu arbeiten und mit den mir heute zur Verfügung stehenden Mitteln die Musik so produzieren, wie ich es damals gerne gehabt hätte; ein Eminent String Ensemble, welches mir vor die Füße fiel, rundete das Ganze ab: Plötzlich hatte ich in Kombination mit Minipops, Roland Space Echo, Mutron Biphase und ARP 2600 den Sound, den ich damals immer haben wollte.
Zur Erinnerung an meinen geschätzten Kollegen und sein Lebenswerk habe ich mir erlaubt, den heutigen Tag zu nutzen und dieses Stück nebst zwei alternativen Abmischungen der Originalfassung von 1992 als Download zu veröffentlichen:
Um den Piraten in der Twilight Zone ins Handwerk zu pfuschen, gibt es nur einen Titel zum Anhören; die beiden anderen gibt es als Bonustracks bei Erwerb des Downloads.
Danke für Eure Zeit und Aufmerksamkeit, und vielleicht holt ja heute der eine oder andere geneigte Hörer seine alten Garrison-Scheiben aus dem Schrank und erhebt sein Glas.
Stephen