Roland System-8 - Stand 1.32

Ach ja. Was soll's. Ich schätze das System-8.
Ich möchte das jetzt aber nicht rechtfertigen.
 
Danke für Deine Test-Eindrücke, Moogist!

Wenn man das hier liest, kann man verstehen warum Waldorf eine teure Edelversion des Blofeld rausbringen. Optik, Haptik und eine ordentliche Tastatur tragen halt auch zum Spaß am Instrument bei.

Vielleicht machen Roland ja mal das gleiche mit dem System-8?

61 Tasten, Aftertouch und große, solide Regler. Holzseitenteile müssen nicht unbedingt sein - der Juno-106 sieht auch ohne wirklich gut aus, finde ich.
 
sternrekorder schrieb:
Dann wäre der Preis auf jeden Fall gerechtfertigt. Vom Sound her find' ich den aber trotzdem richtig gut.

Ja. Das Video von Nick Batt bestätigt das. Es ist schon blöd, dass die so eine tolle Engine haben, aber die Hardware drumherum dann so billig machen.
 
Habe mir den System-8 auch mal genauer angschaut.

Meine Eindrücke:

Die Hardware ist solider als zuvor erwartet. Regler und Fader fühlen sich ausgesprochen stabil an und müssen mE den Vergleich mit DSI etc. überhaupt nicht fürchten (eher im Gegenteil). Das Keyboard ist ein super Waterfall-Keyboard und lässt sich mE toll spielen. Zudem ist es vergleichsweise leise und zudem stabil (biegt sich nicht durch). Die Bedienoberfläche ist WYSIWYG und angenehem zu bedienen. Fazit: Bei der Hardware hat Roland eigentlich alles richtig gemacht. Allerdings ist die Optik insgesamt nicht meins - hätten sie sich lieber an dem JP-8000 aus den 90ern orientiert. Schön "technikaffines" Design... Und wie wohl der JP-8000 damals eingeschlagen hätte, wenn er mit der heutigen System-8 engine rausgekommen wäre :) Nun ja. :)

Beim Klang muss man sicherlich zwischen System-8 und den anderen mitgelieferten Plug-outs unterscheiden. Zunächst mal tun die 96k dem Gesamtklang mE echt gut. Die System-8 engine ist zudem wirklich mächtig: Enorm vielseitige Oszillator-Sektion und gut klingende, Ladder-artige Filtermodelle. Eigentlich alles toll. Hätte man sowas vor 10 Jahren gehabt -- absoluter Knaller!! Heute? Mjoar.... passt.

Das Jupiter-8 Plug-Out ist unterm Strich wahrscheinlich mein persönliches Highlight. Es kommt schon echt viel analoger Vintage-Charme rüber: Breitbandige Oszillatoren mit toll klingenden Modulationen und ein echt schönes Tiefpassfilter, welches wahlweise staubtrocken (Resonanz auf 0) oder schmatzend feucht klingt. Anspieltipp: Die Presets von 1981 oder gleich ein Init-Patch via Shift+Patch.

Jetzt kommt trotzdem das "aber": Mir fehlt nach längerem Spielen etwas im Klang. Das Jupiter-8 Plugout ist ein bisschen ein Abbild von etwas, das in Wirklichkeit einen Hauch facetten- und detailreicher ist. Schwer zu beschreiben, aber ich tendiere in Richtung "Britzeln" und "Knistern", oder auch mal "subtiles Zerren". Insbesondere bei hoher Resonanz oder extremen Modulationen. Das gibt es beim Jupiter-8 plugout irgendwie nicht. Es klingt immer perfekt / idealisiert. Schwer zu beschreiben, denn Höhen sind da und Bässe auch... trotzdem fehlt subjektiv irgendwas.

Tja... ist auf jeden Fall spannend was Roland, wenn auch spät, hier auf die Beine gestellt hat. Vielleicht kommen nochmal updates, die das Gesamtpaket noch attaktiver machen und/oder der Preis bewegt sich mehr in Richtung 1000 EUR. Ebenfalls interessant wäre zu sehen, ob Roland das Jupiter-8 Plugout als natives Plugin zum Laufen kriegt.

Insgesamt für mich momentan kein "Keeper" - wobei dennoch echt gut gemacht. :nihao:
 
Ich weiss nicht, ob das schon thematisiert wurde, vielleicht habe ich es in Nicks Sonicstate Video falsch verstanden, aber ich fände es noch toll,wenn man sich die Plug-Outs von der SD-Karte laden könnte. Dies würde das System 8 unabhängiger von irgendwelchen Roland Softwareentwicklungen oder Drivern machen.

Wie ist das eigentlich mit den Plug-Out-Demos? kann man sich die auch auf das Gerät laden? (mit Demobeschränkungen?)


Weiss da jemand mehr zum Thema, weil diese Abhängigkeit von Software-Unterstützung Seitens Roland wäre für mich ein grosser Kaufhinderungsgrund


ok, 3 Plug-Outs auf dem Gerät ist auch schon ziemlich gut, stellt sich die Frage welche 3 für grösstmögliche Klangvielfalt!?
 
Frage zum Trigger-In des System8.
Laut Manual kann man den Sequencer via Trigger In jeweils Stepweise weiterschalten. Das ist ja schon mal cool!
Allerdings wird der Arpeggiator nicht erwähnt?
Verhält der sich auch so? Also kann man dann Juno60-mäßig die Arpeggien durchsteppen?
 
So, nachdem ich mich entschieden habe, meinem Set doch noch was "analogisches" bei zu stellen, kamen schlussendlich noch 3 Kandidaten in Frage, der DM12, der Rev2 und eben der System 8.

Mit Effekten klingen ja alle 3 sehr gut, vor allem wenn man Wert auf verschachtelte, brachial bis kompliziert klingende Pads legt.

Das interessiert mich aber nicht, das kann mein Montage besser wie jeder der genannten. Ich suchte etwas analog organisch klingendes, auch oder gerade, ohne FX.
Und vor allem: keine Menüs, nur direkte Knopfbedienung - das gehört für mich zum "analogen Feeling" einfach dazu.

Da fiel der DM12 gleich raus, der Rev2 kann das zwar (meistens) auch, aber da ich schon einen Prophet 08 hatte, hat mich der Unterschied zum Rev2 nicht wirklich geflasht und so manche "Unart" des P08 ist bei mir sehr negativ hängen geblieben...
So blieb eigentlich nur noch der System 8 übrig.

Die Jup8 Emulation (und andere) ist zwar nice to have, aber für mich nicht entscheidend.
In folgenden Demos, von ca. 10 von diesem Burschen, aufnahmetechnisch meist eher Katastrophen, manchmal übersteuert usw., aber es sind die einzigen Demos, die zeigen was ich hören will. Es wird hier das "analoge" Klangverhalten sehr gut demonstriert, ohne FX.





Mit "Kirmesbeleuchtung aus" und den Holzseitenteilen, sieht der System 8 sogar richtig gut aus!

S8-Holz-freigestellt-v2.jpg


Heut Abend wird er aufgebaut :D
 
Wie ist das im System 8, gibt es da auch versteckte Funktionen die über die Front Beschriftung oder Menus nicht gekennzeichnet sind?
Also so wie beim System 1m?
 
vankerk schrieb:
Mit "Kirmesbeleuchtung aus" und den Holzseitenteilen, sieht der System 8 sogar richtig gut aus!

Immerhin, aber bleibt immer noch eine Plastekiste mit Billigtastatur und externem Netzteil - Gewinnmaximierung at its Best.
 
@aca
falls du mich meinst, das weiss ich noch nicht...

Also ja, Plastikgehäuse schon, aber Billig Tastatur...die ist nicht schlechter wie die von DSI oder Behringer, jedenfalls für mein Spielgefühl, bin aber kein Pianist :lol:
Und daß er innen relativ hohl ist, war mir auch vorher schon klar, beruht ja alles auf Software, was m.M.n. aber wesentlich besser gelungen ist, wie bei manchen "echten".

Gewinnmaximierung, ja sicher, alle anderen verkaufen die ja aus Liebhaberei :lol:

Aber kann sich ja jeder aussuchen was ihm am besten passt, für mich ist es der System 8.
 
- Die Tastatur ist ungewichtet, nur 49 Tasten groß und hat kein Aftertouch, obwohl dieser eigentlich vorgesehen war.
- Das System wurde nachträglich zurechtgestutzt, sieht man an den nicht bestückten Bauteilen
- externes Netzteil

Da wurde offenbar vorher ein Preis und vor allem Gewinnmarge festgelegt, und das Produkt mußte da reinpassen, ähnlich wie beim JD-Xa.

Einige dieser Dinge sind in dieser Preisklasse (ca. 1600€) einfach eine Unverschämtheit.

Einfach mal vergleichen, zB Nordlead A1, der 100€ weniger kostet:

24 statt 8 Stimmen
4fach multitimbral statt 2fach
4 Ausgänge statt nur 2
Metallgehäuse
Eingebautes Netzteil
Tastatur und Aftertouch gleich mies (billigstes Fatar-Brett ohne AT)
Made in Sweden gegen Made in China

Gegend den DM12 will ich erst garnicht vergleichen, bei dem ist Preis-Leistung noch besser, dazu auch noch echt analog, wobei der keine zwei vollwertigen Oszillatoren hat und nur monotimbral ist.

Der neue DSI REV2 kostet mit 8 Stimmen nur 200€ mehr, ist echt analog, internes Netzteil, Metallgehäuse, Made in USA und bietet ebenfalls deutlich mehr, incl anständiger 61er Tastatur, Aftertouch etc.

Hier mal eine Übersicht, wobei da nicht alle Daten erfaßt (Ausgänge) und korrekt sind (Effekte, Speichermedien):

https://www.thomann.de/de/search_compare.html?art[]=394323&art[]=398238&art[]=398491&art[]=402983&pc=cb

(REV2 fehlt, da Thomann den noch nicht aufführt)
 
@microbug

:D ja, von mir aus, ich brauche kein Aftertouch, hat die letzten 20 Jahre auch keine Sau interessiert.

Ich bin auch kein Bauteil Einkäufer, so daß ich da die Knöpfe gegen Steckerbuchsen aufrechnen muss,
wenn das deine Vorgehensweise zum Kauf eines Synths ist, bitteschön :)

DM12, wem der gefällt, warum nicht, mir ist eben die direkte Bedienung aller Funktionen wichtiger.
Und auf "echt analog" kann ich gerne verzichten, ist für mich kein Qualitätsmerkmal mehr.
Habe massenhaft "echte" da gehabt, die bei weitem nicht an das System 8 ran kamen.
Was ich vom Prophet 08 halte, hab ich auch schon gesagt.

Ich kaufe das was mir gefällt, bzw. zu meinen momentanen Bedürfnissen passt.
Und 1600€, wer die zahlt selbst schuld, meiner hat 1300€ beim Händler meines Vertrauens gekostet.
Aber da ich mich hier nicht weiter rechtfertigen oder provozieren lassen möchte:

OK, DU HAST RECHT
 
microbug schrieb:
vankerk schrieb:
Mit "Kirmesbeleuchtung aus" und den Holzseitenteilen, sieht der System 8 sogar richtig gut aus!

Immerhin, aber bleibt immer noch eine Plastekiste mit Billigtastatur und externem Netzteil - Gewinnmaximierung at its Best.

Also ich fand das Teil mindestens eine Klasse besser verarbeitet als den DM12. Auch die Tastatur war weitaus besser spielbar. Die Knobs sind auch sehr gut zu bedienen. Hatte an der Verarbeitung nichts auszusetzen.
 
Tanzen schrieb:
Ein VA mit 8 Stimmen für gut 1500,- € ist schon wirklich dreist.


Das alleine ist es ja nicht. Hätte der eine ordentliche 61er Tastatur mit Aftertouch, ein eingebautes Netzteil, Metallgehäuse und Zusatzausgänge für die beiden Splitparts, so wie beim Jupiter-8, wäre der Preis durchaus angemessen, so aber ist er gut 500€ zu teuer, für das, was er alles nicht bietet.
 
Das ist schon richtig, allerdings fand ich den Vergleich mit dem Nord Lead A1 schon recht gut, denn der A1 klingt mit seinen 24 Stimmen echt klasse.
 
vankerk schrieb:
@microbug

:D ja, von mir aus, ich brauche kein Aftertouch, hat die letzten 20 Jahre auch keine Sau interessiert.

aftertouch interessiert wahrscheinlich deutlich mehr musiker als du denkst - dass er aber für säue weniger wichtig ist wird schon stimmen. :mrgreen:
 
Sagen wir es mal so, ohne daß es arrogant oder überheblich klingen soll: für diejenigen, die ihre Töne in erster Linie auf schwarzen und weißen Tasten einspielen und diese das auch beherrschen, ist Aftertouch sehr wohl ein Kriterium.
Soll ja solche auch hier im Forum geben :mrgreen:
 
Spannende Diskussion! (Nachdem ich A1 und System 8 ausführlich angetestet habe:). Mein Senf: Der Workflow auf dem Panel des System 8 ist spitze - beim A1 geht man da schon einige Kompromisse ein. Hinsichtlich ihrer Hardware geht man bei beiden Kompromisse ein. Klanglich sind sie IMHO gleichauf.

Letztendlich entscheiden die Ohren...
 
ACA schrieb:
Wie ist das im System 8, gibt es da auch versteckte Funktionen die über die Front Beschriftung oder Menus nicht gekennzeichnet sind?
Also so wie beim System 1m?

Eigentlich nicht - es gibt aber Sachen im Menü - dh - versteckt sind sie nicht.
Beim System 1 hat man die Tune-Knöpfe weggelassen und die Waves 7-12 hinzugefügt, ebenso die Speicher erweitert - genau deshalb sind diese Funktionen etwas seltsam zu bedienen - Quasi ein Gruß an den Platz - und ggf. auch wegen der 19" Passform (also nochmal Platz).

Die Aktivierung der zweiten Hüllkurve im juno 106 zB - das ist im Menü.
Das hat man beim System 1 immer auf den Tastern die da sind - da verstehe ich nicht ganz, weshalb man da nicht ungenutzte Bedienelemente genutzt hat dafür.
Aber sonst ist im Flow kaum was zu meckern.

Achja - System LFO2 und SH nicht erreichbar ist leider auch im Sys8 so - das hätte Variation bringen sollen. Hoffe da auf ein kleines Update, es würde das enorm erleichtern.
 
moogist schrieb:
Spannende Diskussion! (Nachdem ich A1 und System 8 ausführlich angetestet habe:). Mein Senf: Der Workflow auf dem Panel des System 8 ist spitze - beim A1 geht man da schon einige Kompromisse ein. Hinsichtlich ihrer Hardware geht man bei beiden Kompromisse ein. Klanglich sind sie IMHO gleichauf.

Letztendlich entscheiden die Ohren...

Ja das kann ich unterschreiben. Der A1 ist aber auch "meistens" für 1200 zu bekommen, was ein fairer Preis ist. Der Roland ist für mich auch 300-400 € zu teuer. Aftertouch würde beiden gut stehen und auch ich verstehe diesen Trend nicht. Da kann es nur um Kostenreduzierung gehen.
 
Moogulator schrieb:
ACA schrieb:
Wie ist das im System 8, gibt es da auch versteckte Funktionen die über die Front Beschriftung oder Menus nicht gekennzeichnet sind?
Also so wie beim System 1m?

Eigentlich nicht - es gibt aber Sachen im Menü - dh - versteckt sind sie nicht.
Beim System 1 hat man die Tune-Knöpfe weggelassen und die Waves 7-12 hinzugefügt, ebenso die Speicher erweitert - genau deshalb sind diese Funktionen etwas seltsam zu bedienen - Quasi ein Gruß an den Platz - und ggf. auch wegen der 19" Passform (also nochmal Platz).

Die Aktivierung der zweiten Hüllkurve im juno 106 zB - das ist im Menü.
Das hat man beim System 1 immer auf den Tastern die da sind - da verstehe ich nicht ganz, weshalb man da nicht ungenutzte Bedienelemente genutzt hat dafür.
Aber sonst ist im Flow kaum was zu meckern.

Achja - System LFO2 und SH nicht erreichbar ist leider auch im Sys8 so - das hätte Variation bringen sollen. Hoffe da auf ein kleines Update, es würde das enorm erleichtern.

Solche Funktionen ins Menu zu setzten finde ich OK.

Danke dir für die Aufklärung.
 
rz70 schrieb:
Aftertouch würde beiden gut stehen und auch ich verstehe diesen Trend nicht. Da kann es nur um Kostenreduzierung gehen.

Beim System-8 war AT ja vorgesehen, siehe Video von Markus Fuller.

Bei Clavia dagegen hat das mit dem Aftertouch leider Tradition, bisher hatte nur der Nordlead 3 eine gescheite Tastatur mit Aftertouch, alle anderen Modelle bekamen das Billigbrett Ohne.
 


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