tom f schrieb:
persönlich finde ich auch frisch recappte synths die möglicst optimal kalibriert sind einwandfrei im analogsound.
Das kann ich leider nicht bestätigen. Die frisch kalibrierten Oberheimer OB-Xa/OB-8 klingen in den ersten Tagen ziemlich langweilig. Die müssen etwas reifen. Seitdem mache ich mir nicht mehr die Mühe, die VCOs auf wenger als 1 Beat/sec. abzustimmen.
Das mit dem ungenauen Traking alter Polyphoner ist sicher eines der Geheimnisse des klassischen Klangs dieser Boliden.
Wir dürften hier aber nicht "fetten" Klang eines Monophonen mit dem "fetten" Klang eines Polyphonen gleichsetzen. Das, was hier unter "fett" verstanden wird, ist vielleicht für jeden anders und auch an seiner persönlichen Hörerfahrung definiert. Es gibt keine allgmeingültiges Verständnis für "fett" oder "warm" oder "analog" oder so. Ich erinnere mich an die Zeit, als "analog" ein Schimpfwort war - heute kann es nicht analog genug sein.
Wenn ich Arturia M12 spiele, schlafe ich ein oder mir wird flau im Magen. Bei einem Matrix12 spiele ich die ganze Nacht und werde nicht müde und mir fallen die besten Melodien ein. Ein Bekannter sagt, der Arturia sM12 sei viel "fetter" und der Matrix12 so "matschig". Die ganzen Diskussionen zu diesem Thema gehen letztlich an irgendeinem Punkt ins Leere, weil man aneinander vorbeiredet. Zeitverschwendung?
tom f schrieb:
dass der matrix 12 irgendwie "weniger analog" wie viele andere synth klingt liegt für mich in dem schwachen grundsound der oszillatoren und an dem nicht grade grandiosen filter.
Grundsound von Oszillatoren - ein ewiges Geheimnis. Vielleicht hilft eine FFT des Ursignals, um hinter das Geheimnis zu kommen? Ein monophoner Synth muss aber mit anderen Qualitäten aufwarten als ein polyphoner. Beide werden anders eingesetzt. Ein Polysynth will polyphon gespielt werden. Alesis wollte mal einen 16-stimmigen MiniMOOG bauen...
Einen analogen Multimode-Filter in einem polyphonen Synth finde ich grandios.
tom f schrieb:
das wird auch nicht durch panning oder detuning mittels tracking generatroren besser.
Was heißt schon "besser"?
tom f schrieb:
ps: zu der aussage mit dem trafo weiter oben: gilt das gleiche für das 220 modell ? - also kann ich selbst als bastellaie einfach den etwas brummenden trafo wechseln ohne dass ich befürchten muss dass mir das gerät dann um die ohren fliegt ?
Nachtrag TRAFO:
Es gibt nur ein "globalisiertes" Modell des Matrix12 110V auf 220V umschaltbar - und wieder zurück. Der Spannungsbereich reicht meiner Kenntnis nach bei 110V-Einstellung von 90V bis 120V, bei der 220V-Einstellung von 180V bis 240V - also in UK ziemlich Unterkante Oberlippe. Ein Trafo, der bei Klemmenspannung 227V (bei uns zuhause) etwa 16,5V unter Last liefert, kann mit gutem Gewissen gegen einen Trafo mit 230V Nennspannung und 15V Sekundärspannung getauscht werden, weil der alte Trafo bei sagen wir 190V noch 13,8V liefert und das noch gut in dem ursüprünglich angegebenen Betriebsbereich liegt. Eines wäre noch zu erwähnen: Der Strom im Sekundarkreis des Netztrafos STEIGT mit fallender Spannung es muss ja immernoch die gleiche Menge an Energie ans Schaltnetzteil geliefert werden. Ich habe in den Gleichrichterdioden aber keinen Wärmezuwachs feststellen können.
(Während durch die Netzspannungsumstellung vor Jahren von 220V auf 230V die linearen Netzteile der alten Geräte jetzt mehr "leiden" müssen, weil mehr Spannung zu "vernichten" ist, geht es den Schaltnetzteilen etwas besser, weil im Primärkeis weniger Strom fließen muss. Ich persönlich kann empfehlen, bei alten Netzteilen, falls vorgesehen (bei den japanischen Geräten der 80er und 90er Jahre meistens) von der 220V Wicklung auf die 240V Wicklung umzuklemmen. Meine Geräte danken mit weniger Wärmeproduktion. Beim Synthex ist das signifikant. Das nur am Rande. Wir wollten ja hier nur über Oberheims Matrizen sprechen...)
tom f schrieb:
also kann ich selbst als bastellaie einfach den etwas brummenden trafo wechseln ohne dass ich befürchten muss dass mir das gerät dann um die ohren fliegt ?
NIEMAND wird dich von der Verantwortung freisprechen wollen, deine bastlerischen Fähigkeiten nach bestem Wissen und Gewissen selbst einschätzen zu müssen. Zwischen "das schaffst du schon" und "das schafft dich schon" liegen Welten. Schade um die schönen Instrumente, schade um deine Gesundheit, wenn es nicht klappen sollte. Das, was wir hier besprechen, ist nicht schwer, für jemand, der weiß wie es geht. Das ist nicht immer so. Manchmal ist es auch schwer für jemanden, der ganz genau weiß wie es geht. Stichwort: "digitale Ausräumung" - analog ist halt besser