Ich arbeite seit 8 Jahren mit dem gleichen 4x3GHz AMD Mittelklasserechner auf Nuendo und hauptsächlich Plug-Ins sinfonischer Natur wie VSO&EW.
In der Zeit hat mir die Arbeit mit der alten Büchse ca. 330.000 €, bzw. ein schickes Eigenheim an einem sehr idyllischen Ort eingespielt.
Ich kann dieses ganze Getue um alle diese höchst pedantischen Ansprüche hinsichtlich ultra-extremer Leistungsansprüche oft nicht nachvollziehen !
Ich frage mich, was machen die Leute denn wirklich und spiegelt sich diese technische Pedanterie an Höchstleistungswahn auch mal tatsächlich in deren Musik wieder ?
Ich kann es verstehen, wenn man ein großes SOA Studio betreibt und primär Rechner gestützt 128 Mann im Orchester mit je eigenen Strip abnimmt und nebenbei noch eine Renderfarm betreibt, um eine Realtime 3D-Ani am Monitor musikalisch zu sketchen.
Ich denke, wir reden aber mit wenigen Ausnahmen doch zumeist von jenen Einzelkämpfern im stillen 4 Wände Kämmerlein.
Wenn man an seine Performance-Grenzen stößt, weil man auf 300 Spuren immer noch das 1000te Plug-In reinquetschen will, dann kann ich nur meinen, lernt doch einfach zu reduzieren.
Das tut der Performance gut und nicht zuletzt auch ganz ganz oft der Musik und vieles was man dann ohnehin so hört, sorry wenn man mal ehrlich ist, dafür brauchst kein Hochleistungs-PC mit Wasserkühlung, da hätts schon das iPhone getan.
Ein Kumpel aus der IT hat Zeit seines Lebens damit verbracht, aus seinen PC`s immer noch 0,2% mehr Leistung zu holen.
Dafür lies er so ziemlich alles sausen. Konzerte von Kraftwerk, Depeche Mode, Ärzte, Partys oder einfach nur das gesellige Feierabendbierchen im IrishPub, nur um am WE an seinem Rechner zu schrauben und sich einen Keks freute, weil das System ein Augenblinzeln schneller startete.
Vor wenigen Jahren verstarb er mit 43 an einen Hirntumor und die Frage die blieb, war, wofür er denn eigentlich gelebt hat?
Was ich damit sagen möchte ist eigentlich nur, dass solche Aussagen wie z.B. "unter einem i9 ist es fast schon ein Verbrechen, Musik zu machen" völliger Hohlkram und Nerdwahn ist. Mann, wie haben die Leute bloß früher so geile Musik fertig gebracht, als man noch mit C-LAB am Atari und ner M1 fummelte ?
Du kannst auch mit `ner Dose die eben nicht Hi-End ist (und sein muss), richtig Musik machen und ggf. auch gut Kohle verdienen.
Es ist richtig, hinsichtlich Ressourcen ein wenig zukunftsorientiert zu planen aber wer sich zu sehr auf den Wert seines technischen Krimskrams vertieft, tut das meiner Meinung nach eher seltener mit der wirklichen Quantität seiner Musik.