Das wirft direkt ein paar Fragen auf:
- Wie kommst du darauf, dass Elektron Geräte tot sind?
- Die bringen eine schwarze Version des Octatracks raus, da ist nix anders dran außer der Farbe und der marschiert direkt mal in Top 5 der Sampler Verkaufcharts bei Thomann.
- Was heißt denn Elektron ist zu groß geworden?
- Ich hab mal versucht statistische Daten zusammen zu bringen was den Umsatz angeht, ist aber nicht ganz leicht und mein Business Englisch ist jetzt auch nicht das beste. Aber 2017 war die Bilanz bei 13,5 mio. €, 2018 bei 15,4 mio. € und 2019 bei 13,6 mio. € Umsatz. 2018 sind jetzt die Mk2 Geräte der "Spezialkisten" rausgekommen und haben für ein ordentliches Umsatz Plus gesorgt. Das wirkt für mich jetzt exakt wie das Gegenteil von deiner These, die Nachfrage nach großen Kisten scheint besonders groß.
- Und wieso ist Novation Circuit ein schlechtes Produkt?
Also der Elektron Workflow ist sicherlich nicht jeder man's Sache, ist ok, aber dennoch gibt es so viele Künstler die damit arbeiten und damit super zurecht kommen und bestes Beispiel der Octatrack. Das Ding hat sich seit 10 Jahren nicht geändert und wird immer noch gekauft, also entweder gibt es sehr viele Nerds oder die Kiste wird auch von normalen Musikern gern gekauft
Zum Workflow (persönlich Meinung):
Ich hab alle 3 Kisten besessen bzw. besitze sie noch. Novation konnte mich nicht abholen mit der Display freien Arbeitsweise, aber ich hab schon viele Leute gesehen, die echt schnell beeindruckende Sachen an den Tag legen. Scheint also eine Einarbeitungssache zu sein und bei mir die mangelnde Geduld, vielleicht war ich da auch schon zu lang in der Elektron Denke drin
Akai's neue Kisten sind ebenfalls beeindruckend, besonders im Umfang und Leistung, es gibt zwar hier und da noch ein paar Bugs, aber die Update Politik ist grandios (übrigens bei allen Dreien), da wird sicherlich noch einiges kommen. Was aber stört ist das Bedienkonzept, dass ist erlernbar, aber es flutscht nicht. Zu viele Menüs, zu viele "Klicks" (weiß nicht wie man das auf nem Touchpad nennt), alles bremst den Flow um möglichst schnell damit zu arbeiten. Es hat sich auch schon viel getan, aber von der Konkurrenz ist man noch weit entfernt. Das ist sicherlich auch dem enormen Umfang geschuldet, aber das führt mMn auch zum nächsten Problem. Nicht alles was da an Synths und Effekten drin ist, ist auch Gold, eher im Gegenteil. Wenige Effekte sind wirklich gut, viele sind ok und einiges ist Schrott. Mir wäre der Fokus auf eine richtige gute Saturation lieber, als diese ganzen halbgaren, die im großen und ganzen eher scheiße klingen. Trotzdem hab ich die Kiste immer noch, ist halt in Summe doch das DAW ähnlichste Produkt für unterwegs, ganze Songs sind Problemlos möglich, in nahezu jedem elektronischen Genre.
Elektron Kisten dagegen können nicht alles und ist auch nicht direkt der Anspruch, aber was mit ihnen machbar ist geht schnell von der Hand und ist auch extrem vielseitig. Dem einen oder anderen erscheint die Bedienung zu kompliziert, aber hat man einmal den gedanklichen Sprung geschafft, ist es wie Fahrrad fahren. Kennste eine, kennste alle. (Außer vielleicht der Octa, der kann dann doch ne Ecke mehr und brauch auch noch etwas extra Einarbeitung) Die Kisten sind dazu noch extrem auf Liveperformance getrimmt und lassen sich Problemlos via Midi Konfigurieren, so dass der Lieblingscontroller problemlos genutzt werden kann. Das macht die Kisten schon zu meinen Favorit's (außer dich Analog Heat, du und dein vermurkstes Gain Staging, dich mag ich so gar nicht). Ach und Overbridge hab ich noch glatt vergessen, bessere Hardware Integration hab ich noch nicht gesehen.