@kaiser1900
Ich erlaube mir hierzu Stellung zu nehmen, weil ich Deinerseits hierzu zitiert wurde.
Vorab vielen Dank für die aufschlussreichen Informationen. Ich kenne Herrn Cretu nicht persönlich und bezog mich viel mehr auf die Zusammenarbeit zwischen Cretu und Kemmler. Dass Cretu eine homosexuelle Seite habe, hätte ich nicht gedacht (ist natürlich keine Wertung) - bei Kemmler sieht es schon etwas anders aus, abgleich dieser durchaus umfangreiche heterogene Frauenbegegnungen hatte, zudem 3x mit unterschiedlichen Frauen verheiratet war (mit Ilona Mayer aktuell immer noch).
Stammen Deine Informationen aus persönlichen Bezügen oder sind es allgemeine Infos, die man im Netz vorfinden kann?
Danke.
Zunächst einmal: Diese Info gibt’s NICHT online. Und sie wurden auch nie in anderen Foren als Theorie diskutiert, zumindest ist mir nichts dergleichen bekannt. (Es gab lediglich eine Person, die etwas Ähnliches angedeutet hat) Das hier ist meine eigene Theorie und Einschätzung.
Tatsächlich bin ich hier nur durch einen Zufall über Google gestoßen, als ich eigentlich nach Diskussionen über die Arbeit oder das Leben von Cretu / Kemmler gesucht habe. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mir hier bereits vor etwa vier Monaten einen Account erstellt hatte.
Ich möchte betonen, dass der „gossip“-Aspekt lediglich darin bestand, eine (mögliche) romantische Beziehung zu erwähnen. Es ist klar, dass viele solche Überlegungen reflexartig als „Unsinn“ abtun, einige Reaktionen hier zeigen das sehr deutlich.
Doch wirklich, diese „Beziehung“ hatte einen maßgeblichen Einfluss auf ihren künstlerisches Schaffen, sowohl in ihrer Soloarbeit als auch in ihrer Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und Bands.
Vor einigen Jahren erzählte mir ein alter Kerl, der in den 1980ern in München lebte, dass Cretu bevorzugt nachts im eigenen Studio arbeitete und dabei fast ausschließlich männliche Musiker um sich hatte. Damals konnte ich mit dieser Info nicht viel anfangen und maß ihr auch keine große Bedeutung bei. Erst Jahre später, als ich zufällig „Gambit“ hörte – ein Stück, das nie den Erfolg von „Samurai“ erreichte – fiel mir wieder darauf zurück.
Durch einen weiteren Zufall stieß
ich auf eine alte italienische Musikzeitschrift, in der die Liedtexte von „Gambit“ abgedruckt waren. Dabei bemerkte ich, dass der Text in der veröffentlichten Version erheblich verändert wurde. Eine ganze Strophe wurde entfernt. Die ursprünglichen Zeilen wirkten auf mich äußerst ungewöhnlich. (
Gambit, I am playing with fire - Don't you know, I'm trapped. If I don't move like I should, I'm gonna lose you for good). Und genau in diesem Moment erinnerte ich mich an die Aussage jenes Mannes von damals.
Von da an begann ich, mich intensiver zu befassen. Es würde den Rahmen sprengen, hier jedes Detail aufzuzählen, und das ist auch nicht nötig.
Mir geht es dabei nicht darum, mir selbst Anerkennung für meine Recherchen zu geben. Ich habe aus reiner Neugier gehandelt, Musik und ihre Hintergründe interessieren mich einfach.
Umso mehr erstaunen mich einige Reaktionen hier. Es scheint, als hätten manche aus meinem Beitrag nur mitgenommen, dass es darum gehe, „homosexuelle Menschen nicht zu verurteilen“ oder dass meine Überlegungen „BILD-Niveau-Klatsch“ seien.
Dabei geht es mir weder um Homosexualität noch um Homophobie. Diese Aspekte stehen in diesem Zusammenhang überhaupt nicht im Mittelpunkt. Doch genau dieser Kernpunkt wird konsequent ignoriert.
Ich frage mich, warum das für manche offenbar ein so sensibles Thema ist – für mich jedenfalls nicht.
Im Gegenteil: Tatsächlich verleiht es ihren Liedern mehr Tiefe und Ausdruck.
Es lässt sie authentischer wirken – nicht bloß als belanglose Liebeslieder für die Charts und den schnellen kommerziellen Erfolg.
Mir ging es darum, einen neuen Blickwinkel aufzuzeigen. Und meine Theorie basiert auf einer Analyse der Songtexte und der Musik, die sie komponiert haben.
Ich denke, wir sollten uns ein bisschen darauf konzentrieren, was Künstler tatsächlich ausdrücken wollen – welche Geschichten sie erzählen, wie sie ihre Emotionen verarbeiten. So lassen sich Facetten entdecken, die zuvor vielleicht verborgen geblieben sind.
Nochmals vielen Dank!
