Was haltet Ihr von Dolby Atmos / binaural?

Wie will man sich auf die Musik konzentrieren wenn ständig hinten, vorn , oben unten irgendwas passiert?

Ich denke, dass man das durchaus noch weiter aufdröseln kann, als den simplen Konsumentenfall @ Home, bei dem man aktiv zuhört(komische Formulierung):
Ein Konzert in einer Kirche zu erleben, ist nämlich schon eine gänzlich andere Hausnummer, als ne Stereowiedergabe auf ner High-End-Anlage. Bei ersterem ist man zwangsweise "mittendrin", weil der Raum selbst ja gar nicht mehr ignoriert werden kann. Solche Szenarien will man mit nem Mehrkanalsystem wohl grundsätzlich realisieren. Weniger einzelne dominante Toneffekte und mehr natürlichen Raumklang.

Andere Baustelle bei Berieselung:
Und auch bei simpler Kaufhausmusikbeschallung ist es einigermaßen sinnig, dass der Ton nicht aus einem viel zu lauten Ghettoblaster an der Kasse kommt, sondern in moderater Lautstärke eher im ganzen Verkaufsraum über ein ganzes Lautsprechersystem verteilt wird. Selbes gilt für Restaurants und diverse Lobbys. Ich denke, dass Mono- bzw. Stereomaterial auf deutlich mehr als zwei Lautsprechern im Alltag deutlich häufiger vorkommt, als man hier bislang diskutiert hat.
 
Ich denke, dass Mono- bzw. Stereomaterial auf deutlich mehr als zwei Lautsprechern im Alltag deutlich häufiger vorkommt, als man hier bislang diskutiert hat.
das würde ich als ganz anderes Thema sehen
am besten sind die Restaurants die nicht mit bekommen das hinten in der Ecke andere Musik läuft als vorne :dancehammer:

im Auto hat man das auch... mit 2 Lautsprechern ist das Klangerlebnis recht dürftig. Da hat man schonmal 10 oder noch mehr
 
das würde ich als ganz anderes Thema sehen

Schon, eines haben "Berieselungsanlagen" und Atmos-Aufbauten aber klar gemeinsam: Mehr Lautsprecher sorgen für ein besseres Erlebnis, weil man quasi die gleiche Energie von vornherein besser im Raum verteilt bekommt. Bei diesem Gesichtspunkt an sich spielen das Quellmaterial, diskrete Kanäle und DSPs nur ne untergeordnete Rolle. Das erlaubt auch grundsätzlich ne viel bessere Dynamikwiedergabe über den ganzen Raum hinweg, als wenn man das nur mit einem einzigen Lautsprecherpaar versucht.
 
Schon, eines haben "Berieselungsanlagen" und Atmos-Aufbauten aber klar gemeinsam: Mehr Lautsprecher sorgen für ein besseres Erlebnis, weil man quasi die gleiche Energie von vornherein besser im Raum verteilt bekommt. Bei diesem Gesichtspunkt an sich spielen das Quellmaterial, diskrete Kanäle und DSPs nur ne untergeordnete Rolle. Das erlaubt auch grundsätzlich ne viel bessere Dynamikwiedergabe über den ganzen Raum hinweg, als wenn man das nur mit einem einzigen Lautsprecherpaar versucht.
Ja auf jeden Fall.

Unter Dolby Atmos stell ich mir halt was anders vor.
 
aber doch nur weil es keine möglichkeiten gab, dass später übers internet zu streamen und mit kopfhörer zu genießen. :)
Das Problem lag doch eher daran, das jeder Hersteller sein eigenes Codiersystem am Markt etablieren wollte, statt gemeinsam das Beste auszuwählen und lizenzfrei für alle Unternehmen bereitzustellen.
Das war schon immer so, bei Videorecordern, Musikcassetten, usw.
 
ja, oder das gute alte 2-2-4 pseudo quad - ein völlig unterschätztes "format", was keinerlei aufwand für niemand bedeutet und bei dem nicht der decoder sondern der "encoder" beim konsumenten steht.
und der praktisch nichts kostet, weil er ja nur aus einem splitter, einem passiven summierer und einem überkreuztem kabel besteht.
Das klingt aber nicht gut, weil das Ohr nicht gewohnt ist von der Rückseite ein identisches Signal zu empfangen.

Ich hatte in den 80ern mal eine "Surround-" Anlage von Marantz mit einem sündhaft teuren Zusatzverstärker und zwei separaten kleineren Boxen für die hintere Wand.
Die Audiosignale durchliefen dabei eine speziellen Filter-, EQ- und Delay-Einheit, die das Raumsignal sehr gut emulierten.
Das Hörerlebnis war grandios, das Zeugs war nur viel zu teuer.
 
es ist einfach ein Unterschied, ob ich jemand berieseln will (Dancefloor - Zweck Tanzen / Fahrstuhl - Zweck Angstvermeidung) usw.) oder ob das Erlebnis die Musik an sich ist.
Ich bin es noch gewohnt mir ein Album anzuhören (der Reihe nach, wie vom Künstler gewollt) und dann freue ich mich über komplexe Gebilde aller Art. Auch im Auto will ich so ein Erlebnis, da gibt es mehr Lautsprecher als in meinem Wohnzimmer:)
Wenn ich feiern will, ist die Musik nur ein Transportmittel.
Wenn ich ein Konzert höre dann erwarte ich aber auch deutlich mehr als von einer reinen Tanzveranstaltung.
...und ich mag tanzbare Musik auch auf dem Sofa...

Ein Beispiellied ist FRONT 242 - Agressiva Due, das wirkt durch das Panorama. Raum und Tanzboden müssen sich nicht ausschließen. Leider geht der Trend aber dazu, dem gewollten Druck alles, sogar den Raum, unterzuordnen. Dadurch klingt eine "moderne" Produktion für mich oft langweilig.

(Nieder mit der Sidechain! Freiheit für den Panpot!- sage ich ;-)
 
Es gibt ein paar relativ erfolgreiche Projekte die den Dolby Atmos/Surround-Sound mit Visualisierungen koppeln und in Planetarien laufen lassen bzw. Blue-Rays für die Heimkinobesitzer verkaufen.
Aber das ist halt auch schon Film und ein sehr kleiner Markt, der auch noch klassisch funktioniert. Rein Audio kenne ich nichts wo das in grösserem Umfang sinnvoll wäre.

Die, die ich kenne die das tun, hatten für das Projekt 10 Jahre Anlauf bis das wirklich gezündet hat. Und das sind nahmafte Produzenten mit grossem Studio und einer Latte an Erfolgen schon in den 90ern.
 
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klar, das ist alles nicht für die Mehrheit, aber will ich für die Masse produzieren? Das kann doch eine KI erledigen - KMFDM;-)
 
Seid dem die Masse den Kopfhörer wiederentdeckt hat, sind binaurale Recording doch eher die Zukunft und erstrebenswert. Meine Meinung.

Man sollte an der Stelle auch einfach
mal Athmos/Mehrkanalton von Binaural trennen. Das eine ist eben der immense Aufwand , das andere jedem Zugänglich und wirklich immersiv.
 
Das klingt aber nicht gut, weil das Ohr nicht gewohnt ist von der Rückseite ein identisches Signal zu empfangen.

streng genommen ist es nur zur hälfte identisch und kommt ansonsten auf die korrelations breite der musik an. aber es interessant, dass es trotz der besseren kanaltrennung im vergleich zu QS irgendwie schlechter klingt.

was die quadroadapter ganz gut konnten ist neben stereo zeug auch die später existierenden dolby stereo/dolby surround medien wiederzugeben. also "gut" im sinne von "besser als nix".

Ich hatte in den 80ern mal eine "Surround-" Anlage von Marantz mit einem sündhaft teuren Zusatzverstärker und zwei separaten kleineren Boxen für die hintere Wand.
Die Audiosignale durchliefen dabei eine speziellen Filter-, EQ- und Delay-Einheit, die das Raumsignal sehr gut emulierten.

das haben die anderen auch alle (bis auf pseudoquad natürlich), aber die assymetrie ist in der tat ein riesenproblem, und alle dolby systeme bis vor prologic II sind da die rühmliche ausnahme - inclusive denen, die zwar schon 2 R speaker hatten (die aber eben noch das gleiche signal führten, so wie deine)

mit II kam der quatsch dann zurück, frei nach dem motto "hauptsache ein lautsprecher mehr, damit es neu aussieht"

die ursprüngliche idee (der mehrheit) dieser diversen quadro formate, wonach man angeblich keine gut ortbaren phantomschallquellen von genau 90 grad seitlich bräuchte, war rückblickend ein ziemlicher irrtum. sinnvollerweise würde man wohl da fast eher noch auf die komplette hintere hälfte verzichten wollen.

mit der heutigen technik würde wohl niemand mehr matrixformate erfinden, wir würden einfach 4-4-4 benutzen und dann sind halt alle alben eine doppel-CDs. :)
 
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streng genommen ist es nur zur hälfte identisch und kommt ansonsten auf die korrelations breite der musik an. aber es interessant, dass es trotz der besseren kanaltrennung im vergleich zu QS irgendwie schlechter klingt.
Die hinteren Boxen brauchen für einen realistischen Klang doch ein völlig anderes Frequenzbild mit unterschiedlichen Laufzeiten.

die ursprüngliche idee (der mehrheit) dieser diversen quadro formate, wonach man angeblich keine gut ortbaren phantomschallquellen von genau 90 grad seitlich bräuchte, war rückblickend ein ziemlicher irrtum. sinnvollerweise würde man wohl da fast eher noch auf die komplette hintere hälfte verzichten wollen.
Was auch daran liegt, das die Raumecke zwar 90° hat, der Lautsprecher aber nur ca. 60° abdecken kannn.

mit der heutigen technik würde wohl niemand mehr matrixformate erfinden, wir würden einfach 4-4-4 benutzen und dann sind halt alle alben eine doppel-CDs. :)
Für Klangkunstprojekte nutze ich öfter mal diskrete 4-4-4 Quadrofonie aber auch teilweise Hexagonie.
Das Ziel ist jedoch nicht eine möglichst authentische Wiedergabe, sondern surreale Effekte darzustellen.
Das wird dann auch schon so aufgenommen und dafür produziert.
 
Für Klangkunstprojekte nutze ich öfter mal diskrete 4-4-4 Quadrofonie aber auch teilweise Hexagonie.
Das Ziel ist jedoch nicht eine möglichst authentische Wiedergabe, sondern surreale Effekte darzustellen.
Das wird dann auch schon so aufgenommen und dafür produziert.

Benutzt du dafür deinen Zoom H2n oder hast du da mittlerweile was anderes für?
 
Die hinteren Boxen brauchen für einen realistischen Klang doch ein völlig anderes Frequenzbild mit unterschiedlichen Laufzeiten.

nein, warum?

die grundidee dieser verfahren ist 3.0 bzw. 4.0 und das zeug funktioniert so wie es ist.

andere laufzeiten (wie in den dolby verfahren) brauchst du (dort) nur aufgrund der aufstellung bei der beschallung und auch die rear filterung bei dolby ist nicht mit wahrnehmung sondern mit ganz anderen dingen begründet.

Was auch daran liegt, das die Raumecke zwar 90° hat, der Lautsprecher aber nur ca. 60° abdecken kannn.

ein lautsprecher deckt genau einen punkt ab. oder anders gesagt, eine richtung zum ohr.

es liegt vor allem daran, dass die differenz zwischen L und Lr, egal wie die matrix konversion eines systems gerade funktioniert, niemals mehr als die beiden komponenten (differenz zwischen L und R) und (phasenverschiebung zwischen den ursprünglichen kanälen) zur verfügung steht.

willst du mit nur 4 lautsprechern eine gute -90 grad schallquelle wiedergeben könntest du problemlos eine dynaquad diamon aufstellung wählen. aber dann funktioneirt eben dort -45 und 45 nicht mehr richtig.

die lösung ist immer die gleiche: matrix in die tonne und 4-4-4 verwenden :)

Das Ziel ist jedoch nicht eine möglichst authentische Wiedergabe, sondern surreale Effekte darzustellen.

das ist eh klar, dass nachher nur zählt ob´s gut klingt.

es hilft aber dabei schon sich stets zu vergegenwärtigen, was man da eigentlich tut. da heißt du schaust dir mal an, wie man eigentlich™ ein neumann QM aufstellt, wie man das dann eigentlich™ mischt, und wie man das dann wieder auf 2 kanäle bekommt.

und dann bildest du genau das auch für deine synthesizersounds nach.

oder mit anderen worten: bevor du überhaupt in oder für ambi, quad oder prologic produzierst, musst du aus deinem moog pad erst mal ein soundfield oder eine mehrkanal "aufnahme" machen, die ähnliche eigenschaften aufweist wie es eine echte aufnahme auch hätte. nur dann kann man es auch genauso mischen um das gleiche damit zu erreichen...

das verwirrende dabei ist leider, dass moderne software das manchmal im hintergrund automatisch für dich macht und manchmal nicht.


der threadersteller hat es da leichter wie du mit deinen live auftritten, denn dessen zielformat ist ja ein stereo downmix, und er kann daher diese technischen aspekte komplett ignorieren wenn er sich aussucht, welches system er benutzen möchte.

zuviel kreative spielerei allerdgins zerstört den 2d/3d effekt schnell. man sollte schon schauen, dass man sich größtenteils auf die gleiche technik mit der gleichen einstellung beschränkt, also z.b. die reflektionen auf allen spuren in einem zusammenhang zueinander stehen u.ä.
 
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Brauchen wir nicht, haben wir noch nie so gemacht!

Aber mal im ernst: ich habe im Wohnzimmer schon länger eine Dolby Atmos Anlage (Samsung Soundbar mit zusätzlichen Lautsprechern, die nach oben abstrahlen, also Wohnraumkompatibel). Und ich habe wirklich gesucht, ob es interessante Musikalben gibt, die das auch sinnvoll ausnutzen bzw. wo man wirklich ein echtes Raumerlebnis dadurch hat. Und ja, es gibt welche. Aber das muss auch gut gemacht sein. Ich habe mir z.B. von Peter Gabriel extra das Album "I/O" in der Variante mit Dolby Atmos Blu Ray geholt. Und das fand ich wirklich gut, weil dort zusätzliche Soundelemente eingebaut sind, die die Musik sinnvoll im Raum erweitern. Also nicht einfach die gleiche Musik wie in der Stereo-Variante, nur anders im Raum verteilt, sondern sich Gedanken gemacht. Und dann kann das Spaß machen.

Aber es bleibt natürlich das Problem, dass der Nutzerkreis begrenzt ist. Und wenn die Musik nur nebenbei gehört wird, ist der Mehraufwand ebenfalls nicht sinnvoll.

Ehrlicherweise: wenn ich sehe, wie viele Leute sich heute noch DVDs kaufen, weil ihnen die Bildqualität reicht, so wundert es mich nicht, dass wir im Musikbereich immer noch bei Mono oder maximal Stereo stehen.
 
Musik kommt einfach klassisch in Stereo von vorn, weil da die Bühne ist.
Im Film passieren auch Dinge hinter dir.

Natürlich können wir jetzt speziell in der elektronischen Musik diese Grenzen locker überwinden, ob die Masse an Zuhörern das kann bleibt jedoch noch anzuzweifeln.
Surroundsysteme für Endkunden gibt es ja schon seit den 1960 mit "Quadrofonie". Hat sich nie durchgersetzt, ausser halt im Heimkinobereich.

Das lag aber hauptsächlich daran dass es einfach keine gängigen Tonträger gab die das unterstützen. Schallplatten, Cassetten waren bis auf ein paar exotensysteme nicht dazu fähig. Mit CD hat das auch nicht funktioniert, DVD war nötig.

Heute unterstützt auch Spotify Dolby Atmos, also ist es tatsächlich erst jetzt langsam interessant hier etwas zu machen.
 
Musik kommt einfach klassisch in Stereo von vorn, weil da die Bühne ist.
Im Film passieren auch Dinge hinter dir.
Ach, immer dieses "die Bühne ist vorne". Ja, auf Konzerten ist das so. Aber am Ende verbringen sehr wahrscheinlich mehr Menschen ihre Zeit zu Hause mit Musik hören, als dass sie in Konzerten sitzen. Und ich war auch mehr in Diskos, wo die Musik nicht nur aus zwei Stereoboxen von vorne kommt, als vor einer Konzertbühne. Auch in der freien Natur hören die Ohren nicht nur nach vorne, sondern können auch Geräusche von Quellen neben, hinter, oben und unter uns orten.

Will sagen: "die Bühne ist vorne" ist für mich eher ein historisches Thema als eine wirkliche Begründung, warum man das auch heute noch so machen sollte. Klar, wer Musik macht, die hauptsächlich aus dem Radio kommt oder aus zwei Lautsprechern, der wird sich den Mehraufwand überlegen. Zielgruppe beachten, Return of Investment steht da im Vordergrund.


Natürlich können wir jetzt speziell in der elektronischen Musik diese Grenzen locker überwinden, ob die Masse an Zuhörern das kann bleibt jedoch noch anzuzweifeln.
Da gebe ich Dir Recht, Henne - Ei Problem. Die Musiker nutzen die Möglichkeiten nicht, weil kaum Kunden es hören und Kunden nutzen nicht die Systeme, weil es zu wenig speziellen Content gibt.

Frage noch in die Runde: ich habe den Eindruck, dass die Ausstattung der Menschen mit guten Lautsprechern zu Hause weiter zurück geht. Vielleicht, weil man der vielen Berieselung überdrüssig ist, vielleicht weil sich die Prioritäten verschoben haben, vielleicht weil man nicht mehr so viel Platz hat oder dafür aufwenden möchte. Habt Ihr auch den Eindruck? Wird zu Hause mehr über Kopfhörer gehört als früher?
 
Frage noch in die Runde: ich habe den Eindruck, dass die Ausstattung der Menschen mit guten Lautsprechern zu Hause weiter zurück geht. Vielleicht, weil man der vielen Berieselung überdrüssig ist, vielleicht weil sich die Prioritäten verschoben haben, vielleicht weil man nicht mehr so viel Platz hat oder dafür aufwenden möchte. Habt Ihr auch den Eindruck? Wird zu Hause mehr über Kopfhörer gehört als früher?

Ich persönlich habe einen Braun Regie 550 aus den 70ern, mit Höhen/Tiefen pro Kanal einstellbar. Dazu einen Dual 604 Plattenspieler und eine digitale soundquelle für Youtube, Spotify, den Fernseher...
Transportiert wird das auf zwei Canton-Türmchen aus den 80ern.
Das ganze hat mich ~300 Euro in den Kleinanzeigen gekostet.

Vorher hatte ich eine auch recht teure Technics Anlage aus Mitte der 90er, Surround, der Sound war nicht halb so gut.

Ich glaube dass die Hörerziehung ( ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll ) dazu geführt hat, dass jüngere Generationen die Unterschiede nicht mehr hören.
in den 2000ern wurden ganze Alben in MP3 mit 128kbit ( weil teils noch 14.400 Modem ) aus Napster gezogen und auf CD gebrannt. Dann kam das Handy...
Meine Partnerin ( ich jahrgang 1968, sie 1994 ) liegt problemlos stundenlang mit den Handylautsprechern laut plärrend im Bad, während sich mir da die Zehennägel hochdrehen.
Sonst hat sie meist Kopfhörer auf.... sie könnte auch die Anlage benutzen, interessiert sie gar nicht.
 
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Musik kommt einfach klassisch in Stereo von vorn, weil da die Bühne ist.

du hast im theater oder im konzert auch nicht nur direktschall, außer es findet auf dem freien feld statt.

schon um den raum zu berücksichtigen braucht man also phantomschallquellen aus allen richtungen. so wie das auch jeder gute halleffekt prozessor macht.

dass "vorne" und "oben" wichtiger sind als "hinten" und "unten" hat hat eher etwas mit unserer biologie zu tun als damit, dass man musik häufiger von vorne als von hinten hören würde.

du sprichst aber letztlich nur den grund dafür an und bestätigst was andere auch schon gemeint haben, nämlich dass es für herkömmliche produktionsarten und die durchschnittliche popmusik eigentlich keinen sinn macht, sondern es wenn überhaupt nur teil eines gesamtkonzeptes sein kann, wo man dann gezielt damit herumspielt.

spielanweisungen wie "von vor der bühne", "von hinter dem orchestergraben" oder "inmitten des pulikums" sind zwar seit jahrhunderten bekannt, aber doch sehr rar.
 
Ich persönlich habe einen Braun Regie 550 aus den 70ern, mit Höhen/Tiefen pro Kanal einstellbar. Dazu einen Dual 604 Plattenspieler und eine digitale soundquelle für Youtube, Spotify, den Fernseher...
Transportiert wird das auf zwei Canton-Türmchen aus den 80ern.
Das ganze hat mich ~300 Euro in den Kleinanzeigen gekostet.

Vorher hatte ich eine auch recht teure Technics Anlage aus Mitte der 90er, Surround, der Sound war nicht halb so gut.

Ich glaube dass die Hörerziehung ( ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll ) dazu geführt hat, dass jüngere Generationen die Unterschiede nicht mehr hören.
in den 2000ern wurden ganze Alben in MP3 mit 128kbit ( weil teils noch 14.400 Modem ) aus Napster gezogen und auf CD gebrannt. Dann kam das Handy...
Meine Partnerin ( ich jahrgang 1968, sie 1994 ) liegt problemlos stundenlang mit den Handylautsprechern laut plärrend im Bad, während sich mir da die Zehennägel hochdrehen.
Sonst hat sie meist Kopfhörer auf.... sie könnte auch die Anlage benutzen, interessiert sie gar nicht.

Das ist bei uns so ähnlich. Ich (1972) habe Lautsprecher, große. Das war bei meinem Vater schon so. Da muss Volumen her. Meine Frau (1974) hört wenig Musik und wenn, dann reicht das Handy oder das Tablet. Oder das Küchenradio. Nur im Auto hört sie gerne lauter. Mein Sohn (15) hört ebenfalls sehr wenig Musik und wenn reicht der Kopfhörer vom Computer. Und meine Tochter (bald 20) hört entweder auf den Computerlautsprechern (immerhin etwas) oder mit dem Kopfhörer. Ich bin also gefühlt bei uns der einzige, dem Klang wirklich wichtig ist. Und wenn ich so Nachbarn angucke, dann sind wir da auch keine Ausnahme.
 
Frage noch in die Runde: ich habe den Eindruck, dass die Ausstattung der Menschen mit guten Lautsprechern zu Hause weiter zurück geht. Vielleicht, weil man der vielen Berieselung überdrüssig ist, vielleicht weil sich die Prioritäten verschoben haben, vielleicht weil man nicht mehr so viel Platz hat oder dafür aufwenden möchte. Habt Ihr auch den Eindruck? Wird zu Hause mehr über Kopfhörer gehört als früher?
Ich gebe zu, mich hat immer mehr die Musik als der Klang interessiert.
Vor den Kindern hatte ich eine relativ hochwertige Anlage, inzwischen habe ich im Wohnzimmer eine kleine Hifi-/AV-Anlage von einfacher Qualität stehen. Inzwischen ist eine Box defekt, dann halt nur Mono - aktuell höre ich ohnehin fast nur noch über den Rechner MP3-Musik - und auch meist nur nebenher. Da reicht mir eine "ordentliche" Soundqualität - Hauptsache die Musik ist gut.

Bzgl. Raumklang erinnere ich mich, dass ich mal bei nem Kumpel auf dessen Surround-Anlage einen Steven Wilson-5.1-Remix gehört habe. Weiß nicht mehr welches Album, aber ich kannte die "normale" Stereo-Version der Platte. Es kam ja schonmal der Vergleich mit 3D-Filmen... nettes Gimmick, aber in keiner Weise essentiell. Ich weiß natürlich nicht, ob ich das anders beurteilen würde, wenn Surround der Hörstandard wäre. Es hat mich jedenfalls in keiner Weise inspiriert, mir auch sowas zuzulegen.
 
Schallplatten waren da ja auch nicht billig, und eine Platte zu hören war erst mal initial manuelle Arbeit. Da hat man das schon zelebriert und sich tatsächlich hingesetzt und zugehört, da lag auch ein anderer Wert auf der Technik.
Bis zu den CD-Wechslern blieb das auch so.
Heute schmeisst man die playlist an und die dudelt den ganze tag aus beliebigen quellen im hintergrund.

das ist aber auch etwas, was für Dolby Atmos spricht... wenn du tatsächlich so etwas machst, kannst du sicher sein dass die handvoll zuhörer ( oder zuschauer ) auch genau das tun... zuhören. bewusst.
 
Bzgl. Raumklang erinnere ich mich, dass ich mal bei nem Kumpel auf dessen Surround-Anlage einen Steven Wilson-5.1-Remix gehört habe. Weiß nicht mehr welches Album, aber ich kannte die "normale" Stereo-Version der Platte. Es kam ja schonmal der Vergleich mit 3D-Filmen... nettes Gimmick, aber in keiner Weise essentiell. Ich weiß natürlich nicht, ob ich das anders beurteilen würde, wenn Surround der Hörstandard wäre. Es hat mich jedenfalls in keiner Weise inspiriert, mir auch sowas zuzulegen.

Ich denke, sehr viele Surround Mixe sind letztlich nur die gleiche Musik, wobei einzelne Töne dann statt von links oder recht vorne nach hinten gelegt werden. Das macht es auch nur bedingt spannend im Vergleich.

Normaler 5.1 Surround Sound bindet ja z.B. auch nicht die Decke mit ein, ist also nur bedingt "Raumklang". Ich finde es auch bei Atmos schade, dass der Boden kaum berücksichtigt wird. Aber das ist natürlich dem geschuldet, dass bis auf ein paar Freaks zu Hause niemand Lautsprecher in den Boden integrieren wird.

Atmos kann spannend sein, wenn die Musik entsprechend dafür aufgebaut wird. Das macht es natürlich komplizierter, weil die Musik normalerweise für Stereo entwickelt wird.
 
Also im Consumerbereich ist das wirklich alles soweit Rückgängig mit LSP und Heimkino, geht eher Richtung Kopfhörer mit entsprechenden Simulationen etc.
Trotzdem, 5.1 ist bis heute super, Atmos soweit auch, wenn auch viel mit Trickserrei usw.Die Atmoskanäle sind zuletzt auch alles nur Monoschallquellen, darum war es am Anfang sehr schwierig diese gut mit einzubinden und wurde eben nur für paar Soundeffekte usw genutzt auch wegen der mangelnden Rückkompatibilität im Mix mit 5.1 oder 7.1 Kern. Die nächste Stufe ist aber schon lange da, das wird Ambisonic sein mit Realtimerendering auf entsprechende LSP Systeme in der Abhörkette. Wir haben bei uns die Möglichkeit das abzuhören in einen neuen Vr Labor mit über 80 LSP, ist schon absolut der Hammer bei entsprechenden Content. Wer selber etwas probieren will, schaut sich die IEM Plugins an https://plugins.iem.at/ von der Uni Graz. Hier kann man eine Menge mit machen, selbst mit wenigen LSP oder über Phones kann man tolle Ergebnisse rausholen,ein riesen Thema jetzt.
Schaut euch das mal an! :)
Nachtrag, bezüglich Binauralsynthese per Kopfhörer. Angefangen hatte das damals mal bei uns mit Spielereien der Wissenschaftler nebenher. Hier noch die ersten Gehversuche in einer speziellen erstellten Demo, die aber den Grundgedanken dahinter auch weiterhin immer noch sehr gut vermittelt. Text lesen am Anfang! :)

 
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ambisonics hat zwei entscheidende vorteile: in sich ist das system nahezu fehlerfrei in bezug auf die positionen und kann neben der position vor allem auch die breite einer schallquelle darstellen und manipulieren, außerdem ist dabei von anfang an vorgesehen, dass man unterschiedliche abhören benutzen kann.

ein großes manko bleibt, nämlich dass man von anderen formaten aus nicht verlustfrei in diese welt hinein- und wieder herauskommt. auch ist fraglich, ob der durchschnittsanwender, der seine quellen nur ein bischen zu festen positionen pannen will, dafür wirklich doppelt so viele technische kanäle verballern will wie für 5.0 - geht aber heutzutage natürlich problemlos.

mein eigenes system ist eine mischung aus beiden welten, es ist kanalbasiert aber trägt 2-dimensionale soundfields, die dann später mit HRIRs eines horizontalen 0-grad kreis gerendert werden, die auch für ambisonics benuzt werden.
das motiv dahinter war seinerzeit die synthese (im sinne von "synthesizer") im vergleich zu ambisonics etwas leichter umzusetzen.

1727747783685.jpeg

einsetzen dreier mono phantomschallquellen in ein 2D soundfield mit 10 oder 24 kanälen - 24 entspricht der nullinie von 7th order ambisonics - ein W kanal ist nicht mehr notwendig, da immer 1,0.
der abstand zum zentrum wird durch filter "destruktiv" realisiert (also quasi einem "effekt".)



1727749102235.png

ein panner von 110.a10 kann wie bei surround aussehen - die parameter "bogenwinkel" und "abstand" müssen aber nicht großartig kombiniert und umgerechnet werden sondern wirken direkt und linear.
 
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