@swissdoc Ja, ich habe versucht das am Ende meines ersten Eindruckes zu erklären. Ich wollte sehen, wie nah man rankommt, an das Original. Irgendwer musste da am Ende die bloede WaveEnv eingebaut haben, die dem Nachbild des XT(/k) entspricht. Das ist ja auch schoen, sowas bereit zu haben (mehr ist immer gut), aber so arbeitet der PPG nicht. Er teilt sich die Filter Envelope mit dem Wavescanning (und man kann auch die AD Huellkurve fuer den zweiten Oscillator benutzen, wenn man will). Was PPG gemacht hat, ist den Filter mit einer logarithmischen Huellkurvenform betrieben und das Wavetable scanning mit einer linearen Form. Also eine Huellkurve mit zwei Outputs. Das ist so nicht im 3rd Wave implementiert. Hier hat man aber auch viel mehr Auswahl und jetzt geht halt das Scanning unabhaengig von der Filter Env. Das ist ja auch mehr flexibel.
Ich glaube der Entwickler hat sich auf die Wellenformen konzentriert um das "Imaging" richtig hinzubekommen. Der Rest wurde ja gross erweitert und das liegt dann immer in der Hand des Entwicklers, wie weit und wohin das geht. Also, ein neues Instrument mit den alten Genen, so wuerde ich den sehen.
@intercorni Ja, es hoert sich alles eine Stufe zahmer an. Ich dachte, dass haette ich oben erwaehnt. Trotzdem, unverkennbar PPG, finde ich. Ich nehme noch ein paar Sachen auf und hoffe naechste Woche ein paar Beispiele ins Netz zu stellen. Aber am Ende muss ein Vergleich her, wenigstens fuer mich. Soweit ist alles mehr oder minder von Hoeren(sagen) und Gefuehl. Und um auf das Weiche einzugehen, sowie man den Chorus oder Reverb zudreht drückt sich der direkte Sound in den Hintergrund. Das hoert sich dann sehr edel an, aber halt nicht mehr so nahe am Original, wie man es gewohnt ist. Ich arbeite momentan mehr mit einem Part und zwei Oscillatoren. Wenn ich es fetter will kopiere ich die Daten noch in den 3. Oscillator. Das klingt schon unheimlich voll, finde ich.
Ob man nun den 3rd Wave braucht, wenn man schon einen PPG hat? Das ist eine interessante Frage und da ich im selben Boot sitze wuerde ich sie fuer mich mit Ja beantworten. Vielleicht gerade weil man einen PPG hat und den zu schätzen weiss wird man mit dem 3rd Wave glücklich. Aber vielleicht ist das auch nur spezifisch fuer mich, da ich auch den Prophet-12 gerne mochte wegen seiner unendlichen Moeglichkeiten. Jetzt habe ich die richtige Wavetable Synthese, mit sogar den richtigen Arteffekten, und die grosse Flexibilität mit Sync, FM, Velocity, 7 Huellkurven und 4 LFOs und internen Effekten. Wer hat denn grossartig schon den LFO im PPG eingesetzt? Hier und dort ein bisschen zum modulieren eines Oscillators. Und nun kann man auch das Volumen der einzelnen Oscillatoren regeln, aber mit all den Sachen bewegt man sich auch weiter weg vom Original.
Aber die PPG Sounds sind ja nur ein Teil des Ganzen. Die 96kHz Wavetabels hören sich auch toll lan. Weniger roh, aber nicht weniger spektakulär. Auch kann man die Waveflow Parameter an denen anpassen, heisst, Waveform und Wavetable Abtastung auf rauh oder smooth stellen. Ich habe damit noch nicht viel rumgespielt aber manche WTs haben es in sich. Und als PPG Fan (ich bin ohne Waveterm) freue ich mich auf die Re-Synthese oder das erstellen von eigenen Wavetables, wenn man so will.
Beim PolyBrute war ich beim ersten Anspielen begeistert, hier ist das nicht so gewesen. Aber generell sieht man am Anfang die Welt immer mehr rosig. Ich weiss aber jetzt schon, dass ich den XTk nicht mehr brauchen werde und habe so viele Ideen im Kopf, wie ich die WT Synthese im 3rd Wave anwenden moechte. Der Prophet-12 war fuer 6 Jahre mein Hauptinstrument. Er konnte alles und im Mix hat er sich so gut integriert. Ich glaube das der 3rd Wave ein bisschen mehr auf meiner Wellenlänge liegt und ich mit dem noch glücklicher werde, da die Wavetables einfach drastischere Änderungen zulassen als die Algos beim Prophet-12. Der Filter hat auch mehr Charakter, wobei ich den Filter im Prophet-12 auch gerne mag. Naja, man wird es sehen.