Wirklich? Das ist hier als eine lockere Anrede anzusehen.
In Duisburg ist
Na, Du schlappohrigen Meßdiener oder
Du verkommenen Strolch auch eine lockere Anrede.
Kommt in Mülheim-Dümpten aber schon nicht mehr so gut.
Total akzeptabel. Ich starte fast alle meine Meetings mit so einer Begrüssung. Ich wuerde sagen, dass so etwa dem "Hallo Leute" entspricht.
Ich hatte mal einen Kunden, dessen Unternehmen unter amerikanischer Leitung stand und wo alle sich mit
hi, guys begrüßten. Da kamen dann die Mitarbeiter aus der Produktion und sagten zu ein paar Anzugträgern
hi, guys.
Da wurden dann ein paar Stellen frei. Waren nämlich die
members of the executive board aus Amiland.
An anderer Stelle habe ich erlebt, wie indische Besucher in einem deutschen Unternehmen von deutschen Mitarbeitern mit
hi, guys begrüßt wurden. Die Inder schauten leicht pikiert und bekamen die sprichwörtliche steife Oberlippe.
Es ist nämlich immer eine Frage, wer was zu wem in welchem Kontext sagt -- ein Kollege aus Kalifornien meinte mal, wenn ein Texaner das zu anderen Leuten sagt, die nicht aus dem
Lone Star State stammen, kann das auch so viel bedeuten wie
Tach, Ihr Arschgeigen oder
Ihr Blödmänner.
Aus diesem Grunde vermeide ich anbiedernde Anreden wie obige wie die Pest.
Was haettest Du erwartet? Hi all? Oder Ja Mei? Oder Grüezi? Oder Ladies and Gentlemen? Das ist wohl heute auch nicht mehr akzeptabel mit all den Zwischen-Gender-Versionen.
Good morning all oder
hi folks finde ich immer noch akzeptabel (und in einer persönlichen Anrede ist mir
you old git immer noch lieber, als
guy genannt zu werden).
Ladies and Gentlemen finde ich auch noch witzig, vor allem, wenn es ironisierend verwendet wird. Was meiner Affinität zum britischen Kulturkreis ohnehin eher entspricht. Ich schreibe
synthesizer auch mit drei 's'.
Aber was weiß ich schon -- I 'm a hun but please don't hold that against me.
Stephen