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Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

Es gibt Leute, die lieben zB Serien, Fußball, Volksmusi, die sind ja auch "Volk", können ja nicht alle Arte gucken. Es geht ja um eine Grundversorgung, es ist also recht schwer, hier etwas zu finden, was nicht elitär ist, alle Interessen trifft und den passenden Kompromiss bildet. Allerdings ist eine bestimmte Offenheit oder Flexibilität nicht gegeben, das sind Behörden, alles auch schwer politisch, daher leider auch nicht wirklich alles neutral. Das ist auch nicht repräsentativ oft. Dennoch wäre es schwer dies alles wirklich abzubilden, selbst wenn man es wollte.

Aus meiner Sicht ist natürlich auch vieles unnötig, was da finanziert wird. Ich konsumiere zzt kein TV. Und meine Interessen waren aber mit 16 andere als mit 30 oder mit 40, 60… (Jahren)
- das wird halt schwer, dies zu erkennen und das weg zu lassen, was andere schon haben und via Werbung finanzieren können.

Vermutlich ist Sportrechte kaufen teurer als eine Soap im Vorabendprogramm. Und Volksmusikzeug - mal sehen, da sind sich viele einig, dass das nicht so unser Ding sein mag. Aber wir sind natürlich auch selbst eine Randgruppe, die idR auch sich in den Medien wenig wiederfinden wird. War auch schon früher so. Hab mich mit 8 oder so dran gewöhnt, …
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

Gute Filme laufen leider im öffentlich rechtlichen immer seltener und wenn dann super spät.
Wenn ein Film um 23.00 Uhr beginnt und ich am nächten Tag wuchten muss dann ist das zu spät.
Und am frühen abend läuft immer nur Mist mit unglaubwürdigen ,schlechten Schauspielern.
Was Dokus betrifft würde ich mir mehr Sendungen über wie was produziert wird also Fabrikkram
und so ,das finde ich interessant.
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

die kosten die die ÖR haben sind teilweise auch echt arg nach oben korrigiert um irgendwelche manager da zu bezahlen. wenn man mal ganz grob überschlägt, das eigentlich mindestens 50% der bevölkerung derzeit GEZ zahlen und die trotzdem werbung schalten die ihnen zusätzliche einahmen bringt.... also ick weiss nich, aber das find ick schlichtweg verkehrt und falsch. immerhin sollen wir für deren "unabhängigkeit" zahlen. nachrichten sind auch gleichgeschaltet und werden von maximal 2 verschiedenen agenturen eingekauft. unabhängiger journalismus ist das oft nicht. wenn ich GEZ zahle, dann will ich da keine Werbung sehen, dann will ich da auch sendungen sehen auf ard und zdf an wochenenden, die nicht nur für Ü50 und Ü60 produziert werden. die Ü20-Ü40 sind die mehrheit der zahlenden leute derzeit. die sache is aber die: die die das entscheiden sind selber Ü50 oder Ü60.... da läuft was verkehrt und zwar gehörig und auf allen ebenen ;-)
P.S. eine Webseite darf auch keine doppelhaushälfte pro jahr kosten, das is für mich völlig utopisch und aus der luft gegriffen.
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

Dieser Luxuskram darf ruhig weg, der Wasserbauch auch.
Aber generell wäre zu prüfen wo die Grenzen liegen. Sicher sind die Sender ziemlich aufgepustet und so lokal muss es auch nicht unbedingt sein. Es führte meist ja doch dazu, dass es dann auch Sachen gibt, die wirklich mehr mit "interview mit Weihnachsmann-Vermittlern in Wuppertal" enden mag ;-)

Wenn ich mir das so ansehe, sollten die ihr Material freigeben, dafür haben wir ja bezahlt und das wäre schon wirklich auch sinnvoll, aber genau das dürfen die nicht, weil sich RTL in Gefahr sieht, dabei senden die ja meist Sensationskrams. Sie sind ja nicht dazu gezwungen, Schrott zu senden. Die ÖRs sollten ihren Auftrag schrottfrei verstehen. Das erwarte ich bei dem Preis, der mir auch weh tut, ich bin halt kein Großverdiener.

Ggf könnte man es auch wie eine Bibliothek bauen, ein Archiv. Ausleihen und gucken free.
Es wäre wirklich der positivste Teil dieser Gebühren und dann können sie die Kohle für diese Sachen ja gern bei Unterschichtenprogrammen sparen, die auch eher von anderen schon abgedeckt werden.
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

pulsn schrieb:
Scheiße ist nicht Bestandteil des Bildungsauftrags. Oder geht es nur darum "Seht her, wir können auch Scheiße produzieren?".

Und Du meinst, je intensiver Du die Fäkalsprache verwendest, desto eher hast Du Recht oder erhebst Dich über das Niveau, dass Du so schlimm findest?
Ich habe irgendwie gar keine Lust Dich auf einige Irrtümer bezüglich Bedeutung von Quoten auch im ÖR usw. hinzuweisen.
Gehts vielleicht auch mit mehr Sachlichkeit und weniger Hass?
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

vielleicht ist es sogar sehr gut, wenn man einen gut formulierten Sammelbrief mit Bitte verfasst, die Gebühr zu reduzieren. Aber natürlich in einer guten Sprache verfasst.
Das könnte sogar was helfen, wenn man es sehr insistent und über Jahre aufbaut und gut schaut, wo da was verballert wurde, was andere längst billiger machen (können). Solang sozial ok.
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

Zolo schrieb:
Wir reden hier über alle - also inklussive den allgemeinen mainstream - Sender die die meisten hören. Denn die bezahlen sie schliesslich auch. Und nicht nur über Nieschen bei denen sich auch gar keine Werbung lohnen würde.

Ich habe seit Jahren keinen Fernseher und höre privat ausschließlich Deutschlandfunk.
Ich glaube ebenfalls, dass sich Werbung im Deutschlandfunk "nicht lohnen" würde, aber nur deswegen weil dessen Hörer so schlau sind.

Der Beleg für diese Aussage bin ich natürlich selbst.
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

pulsn schrieb:
Cyborg schrieb:
Gehts vielleicht auch mit mehr Sachlichkeit und weniger Hass?
Nö. Warum soll ich Scheiße schönreden? Setzt mich doch auf IGNORE, dann muß du meine Fäkalsprache nicht ertragen.
Es gibt halt verschiedene Sprachstile. Wer wegen einem vereinzelten "scheiße"' Probleme hat, dem sei geraten, nie (ich betone: nie) Texte von Martin Luther zu lesen. Schon garnicht Bukowski, ach, was sage ich: Die halbe Weltliteratur ist des Teufels!
;-)
(eiserne ARTE-Gucker wissen das)
 
Re: GEZ-Gebühren zahlen für diesen Dreck?

j[b++] schrieb:
Der Beleg für diese Aussage bin ich natürlich selbst.

Stellt mir eine beliebige Frage - einfach irgendeine - und ich werde eine beliebige Antwort dazu finden.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

leedoeslala schrieb:
na endlich klagt mal einer :supi:

Ich klage seit Jahren über Schmerzen in den Knien und über immer dünner werdenes Haar, ohne Erfolg bisher


Aber im Ernst: Die Sache mit der GEZ hat sich ab 2013 sowieso fast von selbst erledigt. Was mich viel mehr freuen würde:
Es wäre sehr erfrischend und bestimmt für das ganze, eingeschlafene Rundfunk_Fernseh-System eine belebende Frischzellenkur wenn man in Deutschland privaten Stationen zulassen würde.
Ich denke da an die Szene z.B. in den USA. Hierzulande ist der Berg von Bedingungen praktisch nicht zu überwinden.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

Cyborg schrieb:
Ich klage seit Jahren über Schmerzen in den Knien und über immer dünner werdenes Haar, ohne Erfolg bisher
Hmm, vlt. mal deiner Klagen mehr Gehör verschaffen, z.B. vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof ;-)


Cyborg schrieb:
Was mich viel mehr freuen würde:
Es wäre sehr erfrischend und bestimmt für das ganze, eingeschlafene Rundfunk_Fernseh-System eine belebende Frischzellenkur wenn man in Deutschland privaten Stationen zulassen würde.
...bei der Gebührenverteilung dann schon :mrgreen:


Gruss
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

Nichts gegen eine Reformierung der Programmstruktur der öffentlich-rechtlichen Sender sowie deren Organisation zur Vermeidung unnötiger Ausgaben. Bitter nötig!

Aber:
Tatsächlich eine Klage dafür anzustrengen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von einer Gebühren- auf eine Steuerfinanzierung umzustellen, und dabei in der Öffentlichkeit mit Begriffen wie "Zwangsabgabe" zu agitieren, legt den Verdacht nahe, dass hier auf juristischem und populistischem Wege versucht wird, die noch existierende Staatsferne des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks abzuschaffen und ihn zu einem Staatsrundfunk werden zu lassen, da dieser ausschließlich aus Steuermitteln finanziert werden soll und somit letztlich von der Politik kontrolliert werden wird, gleich, was der zukünftige "Bürgerrundfunkrat" tun oder lassen wird.

Und hier im Thread sieht man ja wunderschön, wie allzu gern manch einer den Staatsfunk in Kauf nehmen würde, wenn er denn nur keine Rundfunkgebühren mehr bezahlen müsste. Diese Haltung erscheint mir im besten Falle kurzsichtig, aber es lassen sich sicher auch andere Ausdrücke dafür finden.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

serge schrieb:
noch existierende Staatsferne
Ab und zu, bei den obligatorischen Alibisendungen, mag man den Eindruck einer gewissen Staatsferne bekommen. Aber das Gesamtbild lässt doch arg zu wünschen übrig.
http://www.gegenblende.de/16-2012/++co+ ... 093d10fae2

Und Zwangsgebühren? Genau das sind die Beiträge nunmal. Das kann man weder schönreden, noch wegdiskutieren. Wer würde denn freiwillig etwas überweisen?
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

klar _ wenn ich mit meiner GEZabgabe nicht die größen unserer showmasterliga und trashreportagen unterstützen würde, sondern gezihlt bestimmen könnte wer für welche produktion mein geld bekommt, so würde ich sicher auch für sendungen bezahlen, die ich sehen will ....


leider gibts da eigentlich keine :floet:
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

kl~ak schrieb:
wenn ich mit meiner GEZabgabe nicht die größen unserer showmasterliga und trashreportagen unterstützen würde, sondern gezihlt bestimmen könnte wer für welche produktion mein geld bekommt, so würde ich sicher auch für sendungen bezahlen, die ich sehen will ....
Sie könnten sowas wie Flattr einrichten. Wer die Sendung mochte, lässt freiwillig einen selbstgewählten Betrag springen. Die Qualitätsjournalisten müssten sich wieder richtig ins Zeug legen. :twisted:

Sicher könnte man die Ö/R-Signale auch grundverschlüsseln. Wer mag, kann gegen eine Gebühr die Sender freischalten, die er sehen möchte. Arte und 3sat würde ich wahrscheinlich abonnieren.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

Hallo serge,

ich glaube nicht, dass öffentlich rechtlicher/s Rundfunk/Fernsehen durch direktere oder weniger direkte Finanzierung unterschiedlich staatsnah wären. Wie allergisch auch die angeblich so staatsnahen, öffentlich rechtlichen Medien auf politische Einmischung reagieren, hat man ja erst letzthin an der Causa Strepp bei der CSU gesehen.

Was mich ärgert ist immer ein Pauschalvermutung. Egal, ob die GEMA vermutet, dass bei einem klösterlichen Schweigewochende Popmusik gespielt würde, oder ob die GEZ vermutet, dass ich TV schaue, obgleich ich keinen Fernseher mehr habe. Mir ist es egal, ob die Gebürhenerhebung einfacher wird. Ich werde ungerecht behandelt, wenn ich eine Gebühr für etwas bezahlen soll, das ich nicht nutze.

Wenn dagegen das Dummgeglotze über die Steuern finanziert wird, dann bin ich bereit dies hinzunehmen, denn bei der Staatshaushalt-basierten Finanzierung bleibt es bei einem leidlich real-nötigen, durch eine Finanzaufsicht (und viel ekliger: durch den Bund der Steuerzahler und damit durch die Presse) kontrollierten Haushalt. Bei der geplanten Finanzierung durch Pauschalgebühren bekommen die Dummglotzproduzenten einfach Geldmenge X, die auf der Anzahl der Haushalte basiert, und können unkontrolliert dieses Geld ausgeben - da gibt es dann keinerlei Kontrolle und Kritik daran darüber, für was für einen Schrott da Geld ausgegeben wird.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

Moin, Florian,

florian_anwander schrieb:
ich glaube nicht, dass öffentlich rechtlicher/s Rundfunk/Fernsehen durch direktere oder weniger direkte Finanzierung unterschiedlich staatsnah wären.
Warum nicht?

Wie allergisch auch die angeblich so staatsnahen, öffentlich rechtlichen Medien auf politische Einmischung reagieren, hat man ja erst letzthin an der Causa Strepp bei der CSU gesehen.
In dem Link ist doch zu lesen, dass sich das öffentlich-rechtliche ZDF gegen diese Einmischung gewehrt hat. Ein steuerfinanzierter Staatsfunk kann zwar widersprechen, aber dann muss er damit rechnen, dass ihm der Geldhahn zugedreht wird. Mir ist daher nicht klar, was Du diesem Link & Satz sagen möchtest.

Wenn dagegen das Dummgeglotze über die Steuern finanziert wird, dann bin ich bereit dies hinzunehmen, denn bei der Staatshaushalt-basierten Finanzierung bleibt es bei einem leidlich real-nötigen, durch eine Finanzaufsicht (und viel ekliger: durch den Bund der Steuerzahler und damit durch die Presse) kontrollierten Haushalt.
Der "Bund der Steuerzahler" ist ein privater Verein und besteht seit 1949. Obwohl er fleissig alljährlich mahn und ab und an ein paar Musterprozesse anstrengt, werden nach wie vor Steuern verschwendet. Übertragen auf den Staatsfunk: Was macht Dich glauben, dass der "Bund der Steuerzahler" zu einer Verbesserung des "Dummgeglotze" führt, wenn er es noch nicht mal geschafft hat, die aktuelle Steuerverschwendung über die Jahre signifikant zu reduzieren?

Bei der geplanten Finanzierung durch Pauschalgebühren bekommen die Dummglotzproduzenten einfach Geldmenge X, die auf der Anzahl der Haushalte basiert, und können unkontrolliert dieses Geld ausgeben - da gibt es dann keinerlei Kontrolle und Kritik daran darüber, für was für einen Schrott da Geld ausgegeben wird.
Wenn ich "Dummglotzproduzenten" bei der Arbeit sehen will, ist die Trefferquote dafür zu einem beliebigen Zeitpunkt X beim Privatfernsehen ungleich höher als bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Bei einer Steuerfinanzierung wird der Staat in Anbetracht leerer Kassen darüber nachdenken, wofür er die Steuern einsetzt, und wie die vom Staatsrundfunk benötigten Mittel reduziert werden können. Was macht Dich glauben, dass das zu einer Verbesserung der Rundfunk-Inhalte führt? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass der Staat sich darüber Gedanken machen wird, einen Teil des Staatsrundfunks zu privatisieren, um Geld in die Kassen zu spülen? Oder einen Teil der Aufgaben des Staatsrundfunks an private Dienstleister abzugeben? "Public-Private-Partnership" nennt sich das doch, und ist es da nicht wahrscheinlich, dass diese privaten Dienstleister eben diese "Dummglotzproduzenten" sein werden, die jetzt schon so erfolgreich die Verblödungsmaschine "Privatfernsehen" betreiben?

Wie ich in meiner ersten Post schon schrieb, sehe auch ich signifikanten Verbesserungsbedarf bei der Mittelverwendung und Programmgestaltung der Öffentlich-Rechtlichen. Aus diesem Verbesserungsbedarf aber eine Klage abzuleiten, an deren Ende die Zerschlagung eines staatsfernen Rundfunks steht, dessen verwertbare Bestandteile dann privatisiert werden und dessen kläglicher Reste dann die Regierungsmeinung verkünden dürfen, ist ein allzu durchsichtiges Manöver. Ginge es dem klagenden Anwalt um eine Verbesserung der Qualität des Programms sowie der Mittelverwendung, wäre eine Klage über die Nicht-Erfüllung des Auftrages der Ö-R sinnvoller gewesen.

Was mich ärgert ist immer ein Pauschalvermutung. Egal, ob die GEMA vermutet, dass bei einem klösterlichen Schweigewochende Popmusik gespielt würde, oder ob die GEZ vermutet, dass ich TV schaue, obgleich ich keinen Fernseher mehr habe. Mir ist es egal, ob die Gebürhenerhebung einfacher wird. Ich werde ungerecht behandelt, wenn ich eine Gebühr für etwas bezahlen soll, das ich nicht nutze.
Und Dein Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, verpufft in dem Moment, in dem Du Steuern für etwas zahlst, was Du nicht nutzt?
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

serge schrieb:
Und Dein Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, verpufft in dem Moment, in dem Du Steuern für etwas zahlst, was Du nicht nutzt?

Hallo,

man zahlt sehr viele Steuern für Dinge, die man nicht nutzt,
das sollte in einer Solidargemeinschaft auch kein Problem sein.
Nach meinem Verständnis sollte man aber über jeden Netto-Euro den man in der Tasche hat, frei und zwar absolut frei verfügen können.
Natürlich bezahlt man mit jeder Ware oder Dienstleistung die man sich leistet immer auch mwSt. und alle möglichen mehr oder weniger versteckten Steuern, man kann aber selber entscheiden.
Ich denke das Recht eine Wohnung zu haben ist ein fundamentales Recht, das Recht selber zu entscheiden, für was ich Geld ausgebe und für was nicht, halte ich auch für sehr fundamental.

Und überhaupt, sind die gesellschaftlichen Verhältnisse mit den multinationalen Konzernen und ihren Werbebudgets in der Einschaltqouten-geprägten Medienlandschaft nicht eh schon reichlich totalitär ? Man kann ja auch nicht wirklich sagen, daß öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Fernsehen seinen Bildungsauftrag zu Hauptsendezeiten wirklich ernst nimmt.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

salz schrieb:
[...] Sicher könnte man die Ö/R-Signale auch grundverschlüsseln. Wer mag, kann gegen eine Gebühr die Sender freischalten, die er sehen möchte. Arte und 3sat würde ich wahrscheinlich abonnieren.

Diese Idee halte ich für sehr sinnstiftend. Ich habe ein Handy. Da ich es aber so gut wie nie benutze, sehe ich nicht ein, mir einen Vertrag auf´s Auge drücken zu lassen, mit dem ich gezwungen werde, für pauschal 24,95 Euro pro Monat gratis telefonieren zu können, bloß, weil ich ein Handy habe, welches ich eventuell benutzen könnte. Ich bezahle das, was ich konsumiere -- wenn ich mich dazu entschließe, auf Konsum zu verzichten, zahle ich nicht. Einfache Sache, das. Deswegen habe ich "Prepaid". Eine individuelle Abrechnung aller genutzten Sendeformate z. B. zum Jahresende hin wäre technisch recht aufwendig (aber machbar, TollCollect funktioniert ja anscheinend auch) -- da müßten die Leute bei der GEZ zum ersten Mal in ihrem Leben wahrscheinlich richtig für ihr Geld arbeiten und nicht nur Papierstapel von links nach rechts und wieder zurück verschieben.

Was "Staatsrundfunk" angeht: In den Landesrundfunkräten sitzen Vertreter aller Parteien sowie diverser weltanschaulicher und religiöser Splittergruppen, die über Lobbyarbeit versuchen, sich den größtmöglichen Einfluß auf die politische Ausrichtung und die kommunizierten Inhalte zu nehmen -- Lobbyarbeit mit allen Mitteln, wohlgemerkt. Erst vor nicht allzu langer Zeit hat die CSU dem Bayrischen Unfug einen Maulkorb anzulegen versucht, als die Berichterstattung über die Haus- und Hofpartei zu kritisch zu werden drohte. Das ZDF gilt nicht umsonst als Sammelbecken für erzkonservatives Gedankengut (warum nur findet Guido Knopp ständig einen Sendeplatz beim ZDF, um über Hitlers Dies und Hitlers Das schwadronieren zu können?). Der WDR galt bis zur von Fritz Pleitgen angeleierten (und von Monika Piehl gnadenlos vollendeten) Programmdeform als "Rotfunk".

Und was die Inhalte angeht: Wen hier in dieser Diskussion interessiert denn großartig, was ARD, ZDF und dritte Programme ausstrahlen? Wie Salz schon sagte, Arte oder 3Sat würde ich evtl. abonnieren (3Sat wahrscheinlich eher nicht, da mich das blasiert-hochnäsige Gelaber bei 3Sat eh immer abtörnt -- erinnert mich an kunstgeschichtliche Seminare), aber Florian Silbereisen, Anne Will, Frank Plasberg, Tatort, Mainzelmännchen, Rosamunde Pilcher, Inga Lindström, NRWs liebste Ausflugsziele, Norddeutschlands schlaueste Kinder, So lacht Hessen oder Christine Neubauer können mir gestohlen bleiben.

"Rundfunk", "Medien" und "Inhalte" passen nicht zusammen in einen einzelnen, sinnigen Satz.

Stephen
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

florian_anwander schrieb:
Bei der geplanten Finanzierung durch Pauschalgebühren bekommen die Dummglotzproduzenten einfach Geldmenge X, die auf der Anzahl der Haushalte basiert, und können unkontrolliert dieses Geld ausgeben - da gibt es dann keinerlei Kontrolle und Kritik daran darüber, für was für einen Schrott da Geld ausgegeben wird.

genau das ist der entscheidende hintergrund der zwangsabgabe. auf mehreren seite schwimmen ihnen die felle weg weil a) immer mehr öffrech verweigern und auch keine gez gebühren mehr zahlen zb ich seit 10 jahren. b) vor allem die junge digital generation internetsüchtig ohne öffrech aufwächst.

wie florian sehr richtig schreibt müssen die rundfunkgebühren genauo wie die lottoeinahmen nicht vor dem bundesrechnungshof abgerechnet werden. das gesetz bedeutet also de facto 9 milliarden mehr SCHWARZGELD in den glibschigen händen der bürokratie! davon hat zb thomas gottschalk insgesamt 400 mio euro (gasp vierhundert!) abbekommen (die er selbstverständlich nicht hier versteuert weil er ja in den usa lebt).

genau deshalb wird hier mit allen mitteln etwas hahnebüchen begründet und durchgesetzt. die proteste kommen viel zu spät und ich glaube nicht dass die irgendwie klein beigeben werden. das ist schon was anderes als mal so eben private infos der bürger an die werbeindustrie verkaufen.

jedenfalls mich macht das extrem wütend und zwar nicht wegen den 17 euro im monat sondern weil ich mich von einer franz kafkaesken bürokratie vergewaltigt fühle und vor allem weil niemand auf die barrikaden geht und alle sich wieder wie die schafe zum scheeren treiben lassen.

es ist schon so wie es kürzlich ein ausgewanderter promi gesagt hat als man ihn fragte warum: "die deutschen sind ein sehr begabtes volk das am liebsten bevormundet lebt. das hat dann auf der einen seite zu hitler und auf der anderen zur ddr geführt." die gleiche zwangsabgabe in den usa und es hätte SOFORT massive proteste gegeben bis das ding stürzt.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

leedoeslala schrieb:
salz schrieb:
Sicher könnte man die Ö/R-Signale auch grundverschlüsseln. Wer mag, kann gegen eine Gebühr die Sender freischalten, die er sehen möchte. Arte und 3sat würde ich wahrscheinlich abonnieren.

nein, genau das geht nicht
verschlüsselt wäre nicht mehr öffentlich zugänglich
das ist blöd wenn man ÖR ist :floet:
es sei denn sie streichen das Ö raus :lollo:
Wirklich öffentlich sind sie nicht. Ich kann keinen der Spartenkanäle empfangen, ohne bei KD teure Digitalpakete zu buchen.
Für rechtlich - im Sinne von "rechtens" - habe ich sie auch nie gehalten.

Meinetwegen können sie sich gern "ZS" (zwangsgebührenfinanziertes Staatsfernsehen) nennen:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/fall- ... f-1.135638
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

salz schrieb:
Meinetwegen können sie sich gern "ZS" (zwangsgebührenfinanziertes Staatsfernsehen) nennen:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/fall- ... f-1.135638

der artikel illustriert das hervorragend! genau das macht mich so wütend: öffrech ist ein machiavellischer machtapparat den ich demnächst explizit monatlich finanzieren muss, obwohl ich seeit 10 jahren nicht mehr verfolge was die machen ... wie ich mich kenne werde ich natürlich nicht zahlen und dann dreht sich die mahngebührenerhöhungsspirale was mich dann noch wütender und zahlungsunbereiter macht. es wird langsam zeit sich ein stück strand in indonesien zu kaufen und den deutschen michel einen guten mann sein zu lassen ;-)
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

ygorr schrieb:
serge schrieb:
Und Dein Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, verpufft in dem Moment, in dem Du Steuern für etwas zahlst, was Du nicht nutzt?

Hallo,

man zahlt sehr viele Steuern für Dinge, die man nicht nutzt,
das sollte in einer Solidargemeinschaft auch kein Problem sein.
Mmmh bedingt. Stimmt zwar, aber mir persönlich wird damit die einzige Möglichkeit genommen gegen dieses Verkümmerung des ÖR Radios zu protestieren. Jetzt wo sie den Karren gegen die Wand gefahren haben (und das Formatradio durchgesetzt haben) natürlich eine wunderschöne Sache um die Kritiker wieder Mundtot zu machen. Ganz nach dem Motto: Wir sind auf dem Holzweg, deswegen werden kurzer Hand alle anderen Wege gesperrt.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

leute ... da stimmt überhaupt nichts mit der öffrech grundversorgung, das kann auch der gutwilligste nicht übersehen. meckern hilft da auch nicht weiter, die halten sich ja für unberührbar. im fall der zwangsabgabe bietet sich die historische gelegenheit für die schafherde ein paar wölfe loszulassen und dagegen massiv was zu unternehmen, ich bin gerade dabei.

und macht euch bitte mal klar dass wir im moment in einem zeitfenster sind in dem wir tatsächlich was bewirken können indem wir über das internet flächendeckend öffentliche meinung erzeugen. die meister des universums haben ja noch keine methode gefunden das zu unterwandern was sich irgendwann in den nächsten jahren ändern wird. sowas wie der fenstersturz des guten herrn guttenberg, entschuldigung, dr. von guttenberg wrid es in 10 jahren nicht mehr geben. also auf die barrikaden!
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

Bei allem nachvollziehbaren (ich schrieb's ja nun ein paar Mal) Unmut gegenüber Mittelverschwendung und Programmgestaltung – darauf mit der Abschaffung des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks und dessen Verstaatlichung (denn um nichts anderes würde es sich bei einem steuerfinanzierten Modell handeln) zu antworten, ist unverhältnismäßiger Unfug – und in etwa so, als würde man Beleidigung und Diebstahl mit Todesstrafe ahnden.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

Oder – um meine Position einmal anders zu formulieren:
- Beibehaltung der bisherigen nutzungsbasierten Rundfunkgebühr: JA
- Einführung einer nutzungsunabhänigegn Abgabe: NEIN
- Beibehaltung des öffentlich-rechtlichlichen, gebührenfinanzierten, staatsfernen Rundfunks: JA
- Einführung eines steuerfinanzierten Staatsfunks: NEIN
- Reformation der öffentlich-rechtlichlichen Programmstrukturen und -inhalte: JA
- Reformation der Mittelverwendung in den öffentlich-rechtlichlichen Rundfunkanstalten: JA
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

serge ... ich empfehle dir mal für ein jahr beim fernseher den stecker zu ziehen und dann mal zu sehen wie du dich fühlst wenn die GEZ, nachdem sie alle deine meldedaten hat dir eine rechnung stellt. die öffrech würden sich von selbst abschaffen wenn sie nicht über zwangsabgaben finanziert wären. niemand braucht sowas im zeitalter der selbstorganisierten many-to-many medien. wem das nicht inzwischen klar ist dem kann auch nicht geholfen werden.
 
Re: Jurist reicht Klage gegen GEZ ein- Unterschriftenaktion

lilak: Deine Worte legen vor allem den Eindruck nahe, dass Du mein letztes Posting – in dem ich meine Positionen hoffentlich deutlicher dargestellt habe – nicht gelesen hast.

Im übrigen schaue ich kein Fernsehen, höre aber Radio: Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur. Das Beste von Arte schaue ich mir on-demand im Netz bei Arte an. Alles gebührenfinanziert, unabhängig, ohne Werbung und ohne "Dummgeglotze".

lilak schrieb:
niemand braucht sowas im zeitalter der selbstorganisierten many-to-many medien. wem das nicht inzwischen klar ist dem kann auch nicht geholfen werden.
Darf ich aus dem ad-hominem-Argument am Schluss schliessen, dass Du an einer Diskussion Deiner These, dass unabhängiger, staats- und wirtschaftsferner Journalismus durch "selbstorganisierte many-to-many medien" vollständig ersetzt werden kann, nicht interessiert bist?

Davon einmal abgesehen: Was mich zunehmend verwundert – und ich habe diese Frage oben schon einmal gestellt, ohne darauf eine befriedigende Antwort zu bekommen – ist dies: In diesem Thread – und auch auf der entsprechenden Online-Unterschriftenliste – wird die Klage eifrig beklatscht, und zwar aufgrund dieses Argument: "Warum soll ich für etwas zahlen, das ich nicht nutze?". Nun fordert der klagende Jurist – und wer die Klage per Unterschrift unterstützt, fordert dies ja mit – aber die Umstellung der Finanzierung auf ein steuerbasiertes Modell. Woher kommt nun die Annahme, dass die Erhebung dieser Steuer "gerechter" als die derzeitige nutzungsabhängige Rundfunkgebühr (die ich befürworte) oder die geplante nutzungsunabhängige Abgabe (die ich ablehne) sein wird?

Sprich: Was macht Euch glauben, dass Ihr bei Erfolg der Klage finziell besser gestellt sein und gerechter behandelt werdet, was die zwangsweise Zahlung für Etwas, das ihr nicht nutzt, betrifft?
 


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