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Rallef
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Hallo Forum,
während in der Kölner Innenstadt auf Rosenmontag die Hölle los ist, habe ich den freien Tag genutzt, um beim MusicStore vorbeizufahren und ein paar Synths anzutasten. Hier ein paar Eindrücke - in der Reihenfolge:
1. Nord Wave
2. Kurzweil PC3K88
3. John Bowen Solaris
4. Korg Kronos
5. Roland Jupiter 80.
Ich weiß nicht, ob's daran lag, daß ich mit dem Nord angefangen hatte, aber der gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Schöner, angenehmer Sound, weniger steril, dafür wärmer als gedacht bei einem VA.
Der Kurzweil ist einfach edel: Die 88-Tasten-Version spielt sich hervorragend, die ganze Verarbeitung ist klasse und macht einen soliden, wertigen Eindruck. Wenn mal ein echter "K3000" oder so rauskäme in der Qualität, dann würde ich wohl zuschlagen (sofern bezahlbar). Ich habe meine alte Korg Triton 88 hier als Masterkeyboard, und war von der Spielbarkeit derer Klaviatur nie so recht begeistert. Also nciht falsch verstehen, das ist Jammern auf hohem Niveau, aber ich habe das Gefühl, die Anschlagdynamik ist nicht so gut dosierbar, und der Aftertouch auch nicht. Für letzteren muss man schon fest drücken, und hat dann gleich 100%. Der Kurzweil fühlt sich da gleich anders an. Soundmässig klang er sehr sauber, präzise, ausgewogen und gut, wenngleich unspektakulär und ein wenig "90ties". Das kann daran liegen, daß ich kaum durhc die Sounds gesteppt bin, denn der Typ am Solaris ging, und den wollte ich testen (den Solaris).![Wink ;-) ;-)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_wink.gif)
Der Solaris macht direkt den Eindruck "Ich bin ein Synth!" mit all den Knöppen und Displays. Ein Gerät für Soundtüftler, definitiv! Schon schön, daß es heutzutage noch mal so ein Gerät gibt.
Allerdings: Den Klangcharakter fand ich beim ersten Antesten langweiliger als den Nord: Er klang sehr glattgebügelt, sehr sauber, etwas wie aus dem Reinstraum. Das kann vielleicht einfach am Frequenzgang liegen: Etwas Mitten rein, Höhen raus, schon klingt er vielleicht wie der Nord.![Wink ;-) ;-)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_wink.gif)
Was soundmässig geht, da ist das Ding natürlich irre, mit seinen vier gleichzeitigen Oszis, Vectorsynthese, Wavetables etc. Da kommt der Nord nicht mit, und da zeigt sich eben das Tüftel-Potenzial mit viel Bewegung im Sound. Sicher ein Gerät zum Vertiefen, und ich konnte echt nur an der Oberfläche kratzen. Interesssant ist halt, daß zuallerst der Klangcharakter seinen Eindruck hinterläßt, da fand ich den Nord beim allerersten Ton gefälliger. Wie gesagt, vielleicht, weil ich den Nord shclicht als erstes gehört hatte.
Wenn ich mich für einen Synth aus der Liste entscheiden müßte, wäre der Kronos hinten in der Liste. Er kann alles, klingt aber immer noch irgendwie so exciter-angehaucht wie bei den Korg-Digitalen seit eh und je (meine Triton hat den gleichen prinzipiellen Klangcharakter), und die Verarbeitung ist nicht besonders wertig. Um das Value-Dial etwa hätte ich bei hartem Bühneneinsatz mit häufigen Transporten eher Angst, die Verarbeitung fällt gegenüber den anderen Synths ab. Und irgendwie hatte ich den Eindruck: Für teuer klingende Sample-Instrumente wie Pianos etc. gibt es längst spezialisierte Sample-Libs als VSTi. Den Rest macht man mit der (legacy-)Wavestation und einem FM-Synth wie dem TG77. Als erster oder einziger Synth im Studio ist der Korg aber sicher toll, aufgrund der Bandbreite an Klängen und den zahlreichen Möglichkeiten.
Überrascht war ich vom Roland: Der hat einen wohlig-angenehmen, vollen Klangcharakter und die Sounds lassen sich sehr gut, ausdrucksstark und dynamisch spielen. Man merkt kaum, daß das Ding (glaube ich) im Kern ein ROMpler ist, die Sounds "leben". Allerdings hatte ich keine Lust mehr, tiefer in das Gerät einzusteigen. Ich weiß also nicht recht, ob's ein ernsthafter Synth ist oder eher ein "Player's Intrument" für Leute, die spielen können und wollen und dies etwa auch live tun und viele gute Sounds schnell im Zugriff brauchen. Jedenfalls gefiel er mir deutlich besser als der Kronos.
Wie grenzt er sich etwa ab zum V-Synth? Weiterentwicklung? Kleiner Bruder für "Spieler", wogegen der V-Synth für "Klangtüftler" ist? Das habe ich nciht mehr ergründet...
So, meine Eindrücke zu ein paar aktuellen Synths. Bin gespannt auf Eure eigenen MEinungen.![Smile :) :)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_smile.gif)
Viele Grüße,
Rallef
während in der Kölner Innenstadt auf Rosenmontag die Hölle los ist, habe ich den freien Tag genutzt, um beim MusicStore vorbeizufahren und ein paar Synths anzutasten. Hier ein paar Eindrücke - in der Reihenfolge:
1. Nord Wave
2. Kurzweil PC3K88
3. John Bowen Solaris
4. Korg Kronos
5. Roland Jupiter 80.
Ich weiß nicht, ob's daran lag, daß ich mit dem Nord angefangen hatte, aber der gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Schöner, angenehmer Sound, weniger steril, dafür wärmer als gedacht bei einem VA.
Der Kurzweil ist einfach edel: Die 88-Tasten-Version spielt sich hervorragend, die ganze Verarbeitung ist klasse und macht einen soliden, wertigen Eindruck. Wenn mal ein echter "K3000" oder so rauskäme in der Qualität, dann würde ich wohl zuschlagen (sofern bezahlbar). Ich habe meine alte Korg Triton 88 hier als Masterkeyboard, und war von der Spielbarkeit derer Klaviatur nie so recht begeistert. Also nciht falsch verstehen, das ist Jammern auf hohem Niveau, aber ich habe das Gefühl, die Anschlagdynamik ist nicht so gut dosierbar, und der Aftertouch auch nicht. Für letzteren muss man schon fest drücken, und hat dann gleich 100%. Der Kurzweil fühlt sich da gleich anders an. Soundmässig klang er sehr sauber, präzise, ausgewogen und gut, wenngleich unspektakulär und ein wenig "90ties". Das kann daran liegen, daß ich kaum durhc die Sounds gesteppt bin, denn der Typ am Solaris ging, und den wollte ich testen (den Solaris).
![Wink ;-) ;-)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_wink.gif)
Der Solaris macht direkt den Eindruck "Ich bin ein Synth!" mit all den Knöppen und Displays. Ein Gerät für Soundtüftler, definitiv! Schon schön, daß es heutzutage noch mal so ein Gerät gibt.
Allerdings: Den Klangcharakter fand ich beim ersten Antesten langweiliger als den Nord: Er klang sehr glattgebügelt, sehr sauber, etwas wie aus dem Reinstraum. Das kann vielleicht einfach am Frequenzgang liegen: Etwas Mitten rein, Höhen raus, schon klingt er vielleicht wie der Nord.
![Wink ;-) ;-)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_wink.gif)
Was soundmässig geht, da ist das Ding natürlich irre, mit seinen vier gleichzeitigen Oszis, Vectorsynthese, Wavetables etc. Da kommt der Nord nicht mit, und da zeigt sich eben das Tüftel-Potenzial mit viel Bewegung im Sound. Sicher ein Gerät zum Vertiefen, und ich konnte echt nur an der Oberfläche kratzen. Interesssant ist halt, daß zuallerst der Klangcharakter seinen Eindruck hinterläßt, da fand ich den Nord beim allerersten Ton gefälliger. Wie gesagt, vielleicht, weil ich den Nord shclicht als erstes gehört hatte.
Wenn ich mich für einen Synth aus der Liste entscheiden müßte, wäre der Kronos hinten in der Liste. Er kann alles, klingt aber immer noch irgendwie so exciter-angehaucht wie bei den Korg-Digitalen seit eh und je (meine Triton hat den gleichen prinzipiellen Klangcharakter), und die Verarbeitung ist nicht besonders wertig. Um das Value-Dial etwa hätte ich bei hartem Bühneneinsatz mit häufigen Transporten eher Angst, die Verarbeitung fällt gegenüber den anderen Synths ab. Und irgendwie hatte ich den Eindruck: Für teuer klingende Sample-Instrumente wie Pianos etc. gibt es längst spezialisierte Sample-Libs als VSTi. Den Rest macht man mit der (legacy-)Wavestation und einem FM-Synth wie dem TG77. Als erster oder einziger Synth im Studio ist der Korg aber sicher toll, aufgrund der Bandbreite an Klängen und den zahlreichen Möglichkeiten.
Überrascht war ich vom Roland: Der hat einen wohlig-angenehmen, vollen Klangcharakter und die Sounds lassen sich sehr gut, ausdrucksstark und dynamisch spielen. Man merkt kaum, daß das Ding (glaube ich) im Kern ein ROMpler ist, die Sounds "leben". Allerdings hatte ich keine Lust mehr, tiefer in das Gerät einzusteigen. Ich weiß also nicht recht, ob's ein ernsthafter Synth ist oder eher ein "Player's Intrument" für Leute, die spielen können und wollen und dies etwa auch live tun und viele gute Sounds schnell im Zugriff brauchen. Jedenfalls gefiel er mir deutlich besser als der Kronos.
Wie grenzt er sich etwa ab zum V-Synth? Weiterentwicklung? Kleiner Bruder für "Spieler", wogegen der V-Synth für "Klangtüftler" ist? Das habe ich nciht mehr ergründet...
So, meine Eindrücke zu ein paar aktuellen Synths. Bin gespannt auf Eure eigenen MEinungen.
![Smile :) :)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_smile.gif)
Viele Grüße,
Rallef