War heute im Musicstore und habe den Rev2 mal spielen können (und mit Prophet 6 und OB6 verglichen).
Das Unwichtigste vielleicht mal zuerst
Die Tastatur kam mir beim Rev2 am wertigsten vor. Prophet 6 und OB6 fühlten sich sehr keyboardmäßig "light" an, der Rev2 hatte dagegen einen angenehmen Widerstand.
Der Sound vom Rev2 hat mir sehr gut gefallen! Der Prophet 6 war heute im Dreiervergleich leider der Verlierer - für sich auf jeden Fall auch ein toller Synth, saß aber vom Gesamteindruck ein wenig langweilig in der Mitte, während Rev2 und OB6 jeweils in ihren Bereichen brilliert haben. OB6 hatte die Nase vorn, was Wärme, Breite, old-schoolige Direktheit und Rohheit betrifft. Der Rev2 war im direkten Vergleich etwas zurückhaltender, dafür enorm vielseitig: Bei Strings und Pads konnte er seidig-smooth klingen, bei Bässen überraschend schmatzig-bouncend, bei Brass wahlweise breit-bratzend (Jump!) oder cremig-schmetternd ... und darüber hinaus noch vieles mehr, was der OB6 nicht konnte. Hatte wirklich den Eindruck, dass der Rev2 ein klasse Allrounder sein könnte. Der etwas "zahmere" Sound hat mir auch gar nichts ausgemacht - im Mix / Gesamtzusammenhang ist das wahrscheinlich sogar besser zu gebrauchen als der OB6 - da könnte ich mir vorstellen, dass er einen Mix schon sehr dominiert / erdrückt.
Ich persönlich bevorzuge ja eher simple Synths - die zahllosen Regler und Möglichkeiten vom Rev2 sind mir schon viel zu viel! Allerdings überlege ich nun ernsthaft, meinen Juno 60 und JX-3P gegen ihn einzutauschen. Die beiden sind meine bisherigen Brot-und-Butter Synths und ich könnte auf keinen verzichten, weil sie so unterschiedlich und auf ihren Gebieten sehr einzigartig klingen. Es scheint mir aber, dass man mit dem Rev2 wirklich eine sehr große Soundbandbreite mit einem einzigen Synth abdecken kann.